[SJS]

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mit meinem nagelneuen Roland, den ich erstanden habe, ein Problem und hoffe Ihr könnt mir helfen:

Der Roland fährt ohne eingeschaltete Innenbeleuchtung einwandfrei in beide Richtungen. Schalte ich jedoch die Innenbeleuchtung zu, fängt diese mit ca. 5 Hz an zu flackern und der Zug bleibt sofort stehen. Schalte ich diese wieder ab, fährt der Zug ohne Probleme weiter. Das ganze Problem betrifft aber nur eine Richtung, in der anderen fährt der Zug auch mit eingeschalteter Innenbeleuchtung ohne Probleme.

Es handelt sich dabei nicht um das Relaisflattern, was ohne den zweiten Triebwagen durch die Schleiferumschaltung zwangsweise erfolgt, das konnte ich schon verifizieren. Die Schleiferumschaltung erfolgt einwandfrei, der Zug fährt ja auch problemlos in beide Richtungen. Es gibt auch keine Kurzschlüsse an den Kabeln, die habe ich schon alle durchgemessen. Die Beleuchtungen selbst funktionieren auch alle, das habe ich auch schon getestet.

Es scheint, dass mit dem Zuschalten der Innenbeleuchtung irgendetwas entweder eine hohen Strom o.ä. verursacht, der zu einem Reset führt oder der Decoder hat einen Schuss. Man hört ein ganz leichtes Tickern, was aber nicht vom Relais zu kommen scheint.

Hat von Euch jemand einen Tipp oder schonmal ein ähnliches Phänomen?

Vielen Dank schonmal vorab für Eure Hilfe!

Viele Grüße,
Stefan

P.S.: Die Lok lässt sich einwandfrei über die MS2 ansprechen, zurückgesetzt habe ich die Lok auch schon.

[SJS]

Einen kleinen Schritt bin ich weiter:

Scheinbar hat das bistabile Relais TQ2-L2-12V einen Defekt, denn auf einer Kontaktseite haben alle beiden Kontakte einer Reihe gleichzeitig Durchgang. Ich bestelle mal ein neues Relais.

Komischerweise sieht das auf der Leiterplatte so aus, wie wenn dieses schonmal ausgetauscht wurde (der Zug ist aber definitiv noch nie ausgepackt geschweige denn aufgeschraubt gewesen). Auch der Stützkondensator war seitens Märklin ursprünglich nicht vorgesehen, der wurde vor Auslieferung nachträglich an zwei Bauteile per Kabel gelötet.

[SJS]

Und weiter gehts:

Das Relais habe ich vorhin ausgelötet, das ist es (leider!) nicht. Der gemessene "Kurzschluss" der einen Kontaktreihe liegt nicht am Relais, sondern an der Beschaltung der Platine: die beiden äußeren Kontakte, die jeweils an den gemeinsamen Kontakt umgeschaltet werden, führen beide Massepotential. Es ist also völlig egal, ob diese Kontaktreihe schaltet, da diese letztendlich mit 0R-Widerständen auf der Platine mit der Gehäusemasse verbunden ist. Man hätte also auch ein Relais mit einer statt zwei Kontaktreihen nehmen können (eine Kontaktreihe wird ja für die Schleiferumschaltung benötigt).

Zur Leiterbahnführung kann ich nur sagen, dass man es dem Endanwender maximal schwer machen wollte, hier selbst auf Fehlersuche zu gehen. Da werden wild Leiterbahnen durch mehrere Durchkontaktierungen quer über die Platine verlegt, um dann einen Pin in 3mm Abstand anzubinden. Das macht mich ehrlich gesagt etwas sprachlos.

Ich werde trotzdem das neue Relais verbauen, sobald ich dieses erhalten habe. Dann geht die Fehlersuche weiter.

[SJS]

Hallo zusammen,

ich bin mit meinem Latein am Ende. Das Relais habe ich gewechselt, wie vermutet keine Änderung (die Schleiferumschaltung funktioniert einwandfrei).

Der Roland fährt ohne Innenbeleuchtung in beide Richtungen einwandfrei. Mit Innenbeleuchtung nur in eine Richtung, sobald ich bei der anderen die Innenbeleuchtung einschalte bleibt die Lok sofort stehen und die Beleuchtung flackert ganz schnell. Schalte ich diese ab, kann ich weiterfahren.

Ich habe alle Kabel auf Durchgang und Kurzschlüsse zu Nachbarkabeln untersucht und mittlerweile sogar noch die 10 Verbindungsleitungen zwischen unterer und oberer Platine gewechselt, alles ohne Erfolg. Eines habe ich noch festgestellt: beim Flackern der Beleuchtung müsste eigentlich auch das rote Schlusslicht auf einer Seite mitflackern, was es aber nicht tut. Die Verbindungen dahin sind aber alle ok, die rote LED selbst funktioniert auch (mit Diodentester geprüft).

Hat noch jemand einen Tipp für mich? Ich würde ja mal auf Verdacht den Decoder wechseln - nur, was für einer ist da original verbaut (Motorsteuerung ist bei diesem Zug extern auf einer Platine für den C-Sinus) und wie komme ich an die richtigen Werkseinstellungen?

[mobaz]

Moin, warum lässt du nicht bei Märklin das Problem beheben?
Schönen Gruß
Maik

[SJS]

Hallo Maik,

das wäre die letzte Lösung - mich hat halt der Ehrgeiz gepackt. Das kann ja nicht viel sein, soviel Technik steckt da jetzt auch wieder nicht drin.

[SJS]

Ich glaube mittlerweile, dass der Decoder die AUX3/AUX4-Ausgänge nicht mehr richtig zugeordnet hat. Vielleicht ist das passiert, als ich den Decoder resettet habe. Das Funktionsmapping wollte ich gerade prüfen, nur ist das mit der MS2 bei diesem Decoder wohl nicht so einfach.

Unter DCC gibt es einen Timeout (vermutlich weil der Decoder nur mfx und MM unterstützt), unter mfx sehe ich aber nicht die CV's, sondern "aufbereitete" Werte wie "Output", "Mode", "Physical" usw., zu denen ich leider keine Dokumentation finde.

Der Decoder ist wohl ein mfx-Sound-Decoder mit unverstärkten AUX3/4-Ausgängen, hier als Variante 1 / Layout 1 aufgeführt: https://moba-hgh.de/modellbahn/digital/d...usg%C3%A4ngen-2

Hat jemand einen Tipp, wie man die CV's auslesen/prüfen könnte?

[SJS]

Nach weiterer Fehlersuche konnte ich das Thema defekte Decoderausgänge AUX3/AUX4 wohl ausgrenzen, hier liegen konstante Logikpegel an.

Allerdings "flattert" der AUX2 und zwar genau in dem Rhythmus, den ich oben beschrieben habe. Dieser scheint wohl irgendwas mit der Phantomspeisung der Beleuchtung zu tun haben, leider fehlt mir hier ein Schaltbild, um das vernünftig messen zu können.

Der AUX2 des Decoders steuert jedenfalls einen PNP in Form eines BC807-40, der wiederum einen "dicken" PNP Transistor (ZX5T851) durchsteuert, soviel konnte ich schon nachvollziehen...