RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#1 von aftpriv , 21.07.2018 11:45

Hallo Forianer

was ist die beste Art wie man eine Kupplung anbringt und Argumente dafür und/oder dagegen:

A) Standardkupplung
....1) Waggonkörper
....2) Drehgestell

B) Kurzkupplungen
....1) Waggonkörper (wahrscheinlich)
....2) Drehgestell (???)

Gruß
Alf


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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#2 von acecat , 21.07.2018 14:47

Moin,

auf deine Frage kann es keine richtige allgemeingültige Antwort geben, da diese viel zu unpräzise gestellt wurde.

Kleines Beispiel:
Ich lege die KKK bei einem Teil meiner Fahrzeuge fest. Klingt vielleicht komisch, ist aber dem Einsatz von Kadee Kupplungen in Verbindung mit Federpuffer geschuldet. Pufferabstand in der Geraden beträgt etwa 1 mm.

Du merkst vielleicht selbst schon, dass Kupplungen und deren Anbringung eine unendliche Geschichte wie auch ein Reizthema ist, an dem sich die Gemüter regelmäßig erhitzen. -> Glaubensfrage, die bei einer solch schwammigen Fragestellung zwangsläufig in den Bereich von Religionen abzielen müssen. Frage zehn Leute zu dem Thema und du stehst am Ende mit elf unterschiedlichen Meinungen dar.

Es gibt kein allgemeingültiges besser oder schlechter, sondern nur individuelle, fahrzeugspezifisch angelegte Lösungen. Was bei einem Wagentyp ganz toll funktioniert, kann bei einem anderen Wagen schon voll danebengehen.

Lieben Gruß

acecat


Ich muss wohl irgendwie kaputt sein.
Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.


 
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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#3 von Schwanck , 21.07.2018 17:12

Moin,

so ist es in der Technik: Es gibt selten eine beste Lösung, aber öfters eine gute und dann erst die zweibeste Lösung.


Tschüss

K.F.


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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#4 von klein.uhu , 21.07.2018 17:35

Moin Alf,

So ganz allgemeingültig kann man das kaum sagen. Aber es gibt zwei wichtige Punkte bzgl. Wagen und Gleis:
- einmal in der Längsrichtung
- zum anderen in der Höhe

Längsrichtung:
- bei Zweiachsern ist das die Lage der Endachsen, da diese die Führung des Wagens im Gleis festlegen.
Für Dreiachser gilt das im Prinzip auch, wenn die Mittelachse weit genug seitenverschiebbar ist, ohne den Lauf im jeweiligen Radius nicht zu zwängen. Sonst wird es komplizierter.
- bei Drehgestellen kommt es auf die Lage der Drehzapfen der Drehgestelle an, da diese die Führung im Gleis übernehmen.

Die Überhänge der Wagen über diese Punkte beeinflussen das dann weiter. Hier kommt die Länge der Kupplungsdeichsel ins Spiel. Zum Ausschwenken der Deichsel (Kurzkupplung) gibt es zwei Lösungen: Kulissenführung oder seitliche Hebel an der Deichsel zm Ausschwenken. Ideal wäre wahrscheinlich, wenn der Drehpunkt der Deichsel dort wäre, wo o.g. Punkte zur Führung des Wagens sind. Das geht eventuell bei großen Überhängen nicht, sorgt dann aber für Entgleisungsgefahr.

Höhe:
Da ist man durch das Gleissystem und das Kupplungssystem weitgehend festgelegt, so tief wie möglich und so hoch, dass Weichen einwandfrei überfahren werden können. Bei Kupplungsadaptern nach NEM bestimmt die Norm die Höhe.

Bei kurzen Wagen mit festem kurzen Achsstand ist es ziemlich egal, ob die Kupplungsdeichsel / Kulisse am Wagenboden befestigt ist (ist sie da wohl meistens). Bei langen Wagen, vor allem bei Drehgestellen, sollte der Ansatzpunkt der Kraft in etwa zwischen Wagenboden und Drehgestell liegen. Das betrifft Wagen mit beweglichen Deichseln. Bei festen Deichseln ist wegen des Überhangs in Kurven eine Befestigung am Drehgestell vorzuziehen (z.B. alte Blechwagen), weil dann auch der Ansatzpunkt der Kraft tiefer liegt.

Allgemein würde ich sagen, sollte der Kraftansatz der Deichsel (egal ob beweglich oder nicht) möglichst dicht an den oben genannten Fixpunkten bzgl. Wagenlänge stattfinden. Alles darüber hinaus erzeugt einen Hebelarm, der die Entgleisungsmöglichkeit erhöht.


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#5 von Uwe der Oegerjung , 21.07.2018 17:46

Moin Alf

Ich würde die NEM 352 zurate ziehen

MfG von Uwe aus Oege


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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#6 von Schwanck , 21.07.2018 19:20

Moin,

noch eine Antwort auf die Frage von Ralf:

Zitat

Gibt es irgend eine Formel, die (bei direktem Gegenbogen) ausgehend vom Gleisradius , der Waggonlänge und dem Überhang ab Drehgestell (oder Achse bei 2-achsigen Fahrzeugen) bei der man die Minimallänge der (nicht drehbaren) Kupplungsstange ausrechnen kann?


Ja, es gibt einige Formeln in der Mathematik, die es beschreiben. Man findet sie in der Geometrie bei den Kreisen und Dreiecken und insbesondere bei den Winkelfunktionen.


Tschüss

K.F.


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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#7 von TheK , 21.07.2018 23:00

Eine KK ist schon wegen der Mechanik (fast) immer am Boden (korrigiert!). Arnold hat in N anfangs experimentiert, das Drehgestell (mit Kupplung) selbst in einer Kulisse zu führen, das führte jedoch regelmäßig zu Entgleisungen (allerdings auch, weil die Dinger sehr leicht aushakten). Für einige Wagen gab es später sogar Umbausätze, weil das so schlecht lief.

Ohne KK muss die Kupplung eigentlich am Drehgestell sein, was dann einen nur wenig größeren Kuppelabstand als eine KK erlaubt. Am Wagenkasten wäre entweder der Kuppelabstand riesig oder es können nur sehr große Radien befahren werden. Letzteres ist eine große Schwäche langer Zweiachser, die deswegen oft komplizierte Kupplungs-Lösungen hatten (frühe Kulissen, weit hinten ansetzende Kupplungen, schwenkbare Pufferbohlen).


Gruß Kai

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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#8 von klein.uhu , 21.07.2018 23:24

Zitat

Eine KK ist schon wegen der Mechanik (fast) immer am Drehgestell. Arnold hat in N anfangs experimentiert, das Drehgestell (mit Kupplung) selbst in einer Kulisse zu führen, das führte jedoch regelmäßig zu Entgleisungen (allerdings auch, weil die Dinger sehr leicht aushakten). Für einige Wagen gab es später sogar Umbausätze, weil das so schlecht lief.


Moin "TheK",

Darf ich Dir widersprechen, soweit es H0 betrifft (N habe ich nicht)?
Bei meinen Märklin-/Roco-/LIliput-4achsern ist die Kulisse immer Bestandteil des Wagenbodens, also des Wagenkastens. Auch die Kupplungsdeichsel befindet sich dort, um den Drehpunkt des Drehgestells angebracht, aber nicht mit dem Drehgestell verbunden. Klippst man die Drehgestelle ab, so bleibt die Deichsel und die Kulissenführung am Wagenkasten.

Mag sein, dass es auch Wagen gibt, wo die Kupplungsmechanik sich am Drehgestell befindet, mir sind aber keine bekannt bzw. ich habe solche nicht.


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Gruß von klein.uhu
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RE: Kupplungen an Waggonkörper oder -drehgestell anbringen

#9 von TheK , 22.07.2018 02:21

Ups, verschrieben... Natürlich bei KK immer am Boden - die genannten Arnold-Wagen sind eine nicht zur Nachahmung empfohlene Ausnahme, die einzige mir bekannte.


Gruß Kai

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