Frohe Ostern !
Ja, ihr lest richtig: hier wird jetzt eine Märklin-Bahn aufgebaut.
Wir sitzen dieses Jahr bekanntermaßen zum zweiten Mal in der kollektiven Quarantäne, aber das heißt noch lange nicht, daß es unbedingt ein „Lok-Down“ sein muß. Im Gegenteil, die Loks werden nach oben geholt, ans Tageslicht, und sie dürfen sich im besten Licht präsentieren.
Als im letzten Jahr zum ersten Mal der Virus „Langeweile“ anklopfte, hielt ich dagegen und beschloß, die guten alten Schätze der Kinderzeit zu heben und bei dieser Gelegenheit gleich einmal aufzuräumen. Und wie läuft das Aufräumen ab? 10% Räumen, 5% über wiedergefundene Sachen freuen, 85% mit den wiedergefundenen Sachen spielen .
Nun, es fand sich nicht nur Märklin, sondern auch noch jede Menge Lego. Diese Kombination hatte schon als Kind eine besondere Magie. Noppensteine waren auch damals schon ein bevorzugtes Ladegut für Niederbordwagen und Offene Güterwagen. Auch wenn diese Bezeichnungen noch unbekannt waren...
Aber heute finden sich in den Weiten des elektronischen Netzes Dinge, von denen anno Dunnemals noch nicht einmal geträumt werden konnte - weil keiner dachte, daß es sowas gäbe. Vielleicht war es besser so, sonst wäre ich gar nicht mehr aus dem Kinderzimmer herausgekommen.
Stattdessen kam letztes Jahr eine ganz besondere Schnapsidee heraus: das Startset von damals in Noppensteinen von heute nachbauen !
Aber Vorsicht - das Suchtpotential dieses Virus macht vor keiner Impfung Halt...
Und so steigerten sich nach der Erstinfizierung die Baufieberschübe beständig, um das euphorische Gefühl halten zu können. So kamen, wie damals auch, weitere Modelle hinzu - damals waren es willkommene Geschenkideen für Onkel und Tanten und sonstige Anverwandten; heute schlage ich den Mantelkragen selber nach oben, damit mich keiner beim Spielzeugkaufen erkennt...
....und nun endlich der Abpfiff; los geht’s!
Mit der Artikelnummer 2963 begann für viele von uns einst das Modellbahnzeitalter. Die „Startpackung Güterzug“ war eine ideale Basis zum Be- und Entladen.
Selbstverständlich steigerte sich der Spielspaß mit einem Kranwagen beträchtlich.
Baureihe 89 - Artikelnummer 3000. Ein wahrer Klassiker von Märklin.
Der Niederbordwagen hieß noch 4503 und war aus Blech und „thermoplastischem Kunststoff“. Hui. Hörte sich kompliziert an.
Den Entriegelungsmechanismus der Kipplore 4513 konnte ich als Kind fehlerlos bedienen.
Die Schlaffis danach dödelten mit einem narrensicheren Plastikding herum .
Als Noppensteinbasis dient der lange Rungenwagen; gebaut wird nur das Fahrgestell. Darauf kommen Platten in 6w, welche den Aufbau tragen.
Für die Beförderung des Kranwagens 4611 wurde der Niederbordwagen ausdrücklich empfohlen.
Damit es nicht vergessen wird: auch für den Fahrgastbetrieb war gesorgt. Die „Startpackung Personenzug“ hörte auf 2910.
Immerhin spendierte man ihr den etwas gefälliger wirkenden Personenwagen 4040, der auch aus Blech war, jedoch nicht so trostlos wie der arme 4000 wirkte.
Ein kompaktes, pflegeleichtes Gespann für Kinderhände bildete der Schienenbus mit Beiwagen, Baureihe 798+998, unter den Katalognummern 3016 und 4018. Warum nicht 3018 oder 4016? Als Kind dachte man noch nicht über seltsame Logiken nach.
Noch viel seltsamer ist die nicht existierende Logik im Aufbau der Noppensteinkonstruktion . Nach einer Stunde erfolglosen Versuchens, das erste Seitenpanel anzuklipsen, flog der Klumpatsch aus Wut gegen die Wand . Am nächsten Tag begann ich neu, diesmal mit der UHU-Flasche bei Fuß. Ich rate dringend vom Kauf dieses Teils ab - schone bitte jeder seine Nerven .
Der weiße Zierstreifen ist ein 2-mm-Klebeband aus dem 1:50-Modellbau.
Aber genug der langweiligen Fensterzüge, zurück zu schweren Kalibern. Der Güterverkehr bewegt was!
Eine 212, wie die V100 in den 70er-Jahren schon hieß, in ihrem Element.
Der Bausatz aus dem Blauen Hause muß dringend geändert werden, vor allem bei den Fenstern, sonst sieht das Ding nach vielem aus, aber nicht nach Lok. Der obere Zierstreifen ist wieder ein 2-mm-Klebeband.
Im Karton mit der Artikelnummer 3072 konnte die 212 215-8 verschenkt werden. Sie wurde für wirklich ALLES eingesetzt. Kein Wunder, war sie doch in den ersten drei Jahren meine einzige „richtige“ Lok.
Der Tiefladewagen mit Transformator hörte lange Zeit auf die Nummer 4617.
Zu meiner Zeit war der Trafo gerade ergrünt.
Bei der Vorbereitung dieses Beitrages war ich baß erstaunt, daß der Langholzwagen 4665 erst 1974 im Sortiment erschien. Ich hielt ihn für älter.
Was für ein alter Sack ich mittlerweile bin, erkennt man deutlich an der Holzfarbe. Auch der eine Stapel war mal weiß...
Als Noppensteinbasis dient der kurze Rungenwagen; gebaut wird nur das Fahrgestell. Darauf kommen Platten in 6w, welche den Aufbau tragen.
Ein echter Farbtupfer war der Kesselwagen „SHELL“, noch in der Ausführung mit Blechchassis 4502.
Als Noppensteinbasis dient der lange Rungenwagen; gebaut wird nur das Fahrgestell. Darauf kommen Platten in 6w, welche den Aufbau tragen.
Trafo, Drehschemel und Kesselaufbau sind MOCs. Die Eingeweihten erkennen eine „My Own Creation“, alle anderen wissen es nun auch. Der Holzstapel besteht aus quadratischen Leisten 10x10mm.
Jetzt fehlt nicht mehr viel. Außer Platz zum Hinstellen. Ein Güterwagen muß noch sein, er gehört ebenfalls zum Grundbestand aus Kindertagen. Angekündigt ist er schon; jetzt muß er nur noch möglichst bald ausgeliefert werden.
Welcher Wagen es ist, könnte man eventuell am vorgesehenen Ladegut erkennen.
Schöne Feiertage !