Für die meisten Arbeiten im Modellbau reicht Handwerkzeug wie etwa Stiftenklöbchen, Schleifpapier, Bastelmesser und Laubsäge. Manchmal kommt man damit jedoch nicht zum Ziel.
Elektrische Bohrschleifgeräte eignen sich prima zum feinen Bohren von Löchern, zum Schleifen und Fräsen von Holz, Kunststoff und weichem Metall, sowie zum Trennen von Schrauben, Stangen und Schienenprofilen.
Bohrschleifer bringen aber ihre eigenen Probleme mit:
- Meist sind sie hochdrehend (Kunststoff schmilzt beim Schleifen wegen hoher Temperatur), nur wenige Geräte erlauben auch niedrige Mindestdrehzahlen oder verringern dann die Kraft
- Tendenziell unpräzise beim Ansetzen (außer im Bohrständer)
- Produzieren feine Späne auf Arbeitsfläche und in der Luft (Absaugung, Mundschutz und Schutzbrille empfohlen)
- Ein Schraubstock zum Festhalten der zu bearbeitenden Teile ist empfohlen
- Vibrationen des Geräts übertragen sich auf Hände und Arme des Benutzers, was Unwohlsein hervorrufen kann
Vormals habe ich einen Dremel 300 dafür genutzt, den ich aber aufgrund seiner hohen Lautstärke, hoher Mindestdrehzahl und Unhandlichkeit weiterverkaufte. Da half auch die flexible Welle, die es als Zubehör zu kaufen gibt, nicht. Zumal die 300er-Serie dafür bekannt ist, dass der Drehzahl-Vorwahlschalter zu Ausfällen neigt. Eine Reparaturanleitung findet ihr hier:
https://www.1-2-do.com/projekt/dremel-30...r-bauen/4003962
Heute nutze ich hauptsächlich einen Proxxon Micromot 50/E. Er ist klein, handlich und verhältnismäßig leise. Und mit 200 g eher ein Leichtgewicht. Er läuft mit 12V, es gibt ihn mit und ohne Netzteil zu kaufen. Die Drehzahlregelung funktioniert nur mit unstabilisierten Netzteilen, ich empfehle Netzteile von Proxxon.
Für alle händischen Arbeiten taugt der Micromot 50/E sehr gut.
Zum Einspannen in Zubehör mit 20 mm-Systempassung taugt er eingeschränkt, da sich die Spannmutter nur werkzeuglos festziehen lässt. Beim Einsatz mit Oberfräsenvorsatz OFV fehlt ihm etwas Kraft und die Fräsbits rutschen mitunter ein paar Millimeter aus der Spannzange, wie es mir beim Bearbeiten von hartem Buchenholz passierte. Mit einem separat regelbaren Netzteil NG2/E und NG5/E kann man die Mindestdrehzahl noch weiter herunterdrosseln für vorsichtiges, präzises Arbeiten an Kunststoffen, bei dennoch hohem Drehmoment.
Für etwas anspruchsvollere Arbeiten habe ich mir noch einen Proxxon Bohrschleifer IBS/E zugelegt. Der ist größer, wird direkt an 230 V angeschlossen, ist kräftiger (dennoch leiser als etwa der Dremel 300) und hat eine Spannmutter mit Werkzeug zum richtig stark Festziehen. Er macht sich bei mir gut im Bohrständer MB 140/S und Oberfräsenvorsatz OFV, wird aber nur selten verwendet.
Welche Geräte benutzt ihr?
Welche Tipps und Ratschläge habt ihr zur Anwendung?