[samfischer]

Hallo zusammen,

gibt es eine akuelle kaufberatung zu 3D Druckern?

Danke euch schon mal vorab

Gruß
Phil

[kschwi]

Hi Phil,
typisches Glaskugelproblem: Was willst du mit dem Drucker machen? Bei Modellbahnartikeln für welchen Maßstab? Was ist dein Budget?
Ciao
Knut

[Badenbahner]

https://all3dp.com/de/thema/3d-drucker-test/
https://all3dp.com/de/1/bester-3d-drucke...h-kaufberatung/

[oligluck]

Moin Phil,
etwas detaillierter darf die Frage schon sein

Es gibt den Drucker nicht. Allenfalls den, der meiner Aufgabenstellung am Nächsten kommt.
Dass ich dabei, abhängig von meinem Budget, Kompromisse eingehen muss, sollte klar sein.

Es gibt mehrere Homepages mit "Druckertests", dort heißen dann die lustigen Youtube-Filmchen "unboxing" oder so.
Zappe dich da durch und betrachte sie mit einer gewissen Skepsis:
"wurde uns kostenlos von Hersteller xy zur Verfügung gstellt" bedeutet zwar nicht zwingend mangelnde Objektivität, aber wie heißt es "wes' Brot ich fress', des' Lied ich sing"...
Und wollte ich dir von meinem Modell vorschwärmen, dann kannst du noch immer nicht wissen, ob ich vielleicht nur dieses eine Modell kenne?
In dem Fall wäre meine Lobhudelei Schall und Rauch...

Vielleicht schreibst du einfach mal, welcher Drucker bei dir in der näheren Auswahl ist - dann wird sich jemand finden, der seine Erfahrungen damit (gute, aber auch kritische) mitteilen kann.
Aber dafür ist es eben auch wichtig, was du vorhast: wenn ich überwiegend nur Servohalter ausdrucken möchte und keine Ambitionen hege, Wägelchen in H0 oder gar kleiner zu drucken, dann interessiert mich möglicherweise ein Budget-Gerät, bei dem jemand anders mit der Nase rümpfen würde?
schnelles Leveln, das ich nicht alle drei Tage wiederholen muss, mag dann wichtiger sein als eine Z-Auflösung in akademisch beeindruckender Größenordnung...

Letzten Monat lief mein Erster für ein Projekt 12 Tage am Stück (Massenproduktion für die Medizintechnik). Ggf. mache ich mir dann Gedanken über gute Druckplattenhaftung, um den Ausschuss gering zu halten?
Der Stromverbrauch mag in solch einem Fall zweitrangig sein (karitatives Projekt), die Geräuschentwicklung jedoch nicht...

Viele Grüße,
Oliver

[samfischer]

Na dann mal:
Der Drucke sollte zwischen 200,00 -300,00 € kosten, diverse vorhaben (z.B. Tender, Wasserkassten..) in H0, Stromverbrauch nebensache

Gruß
Phil

[TRAXXer]

Elegoo Mars Pro

[oligluck]

Gut, das sind ja schon mal ein paar Eckdaten.
Dann wäre noch interessant, in welcher Größe (nicht Maßstab) du drucken möchtest und welchen Anspruch du an die Druckqualität hast.

Ein Wagen in H0 ist schon eine Ansage, dafür reicht m.E. ein Filamentdrucker nicht aus, zumindest nicht meiner, und der ist in diesem Preisbereich.
Du wirst immer mehr oder weniger die Streifen sehen, weil der Drucker dünne Schichten übereinander legt.

Ich kann zwar in Maßen an den Einstellungen rumspielen, eine bessere Düse montieren, die Auflösung höher setzen, aber dann steigt auch die Druckzeit ins Astronomische.
Möchte ich Details sehen (Verstrebungen, Nieten), dann habe ich nur begrenzt die Möglichkeit zu schleifen.

Ich kenne selber nur drei FDM-Drucker (die hier stehen), lehne mich also ein wenig aus dem Fenster, wenn ich unterstelle, dass oben Gesagtes auch für andere Fabrikate gilt.
Im Grunde sind sie alle ähnlich aufgebaut, aus Standard-Bauteilen.

Mir war, weil ich blutiger Anfänger war, ein Gerät wichtig, dass ich nicht erst noch stundenlang zusammenschrauben muss.
Das Gerät kam an, für den Rahmen reichten 8 Schrauben, ich musste nur noch leveln und der erste Testdruck war nach einer Stunde fertig.
Es war übrigens eine Empfehlung hier aus dem Forum, und sie war goldrichtig.
Nachrichtlich, es ist ein "Anycubic i3 mega".
Davon gibt es mittlerweile Nachfolgemodelle, bei denen ich mich aber nicht weiter hinein gekniet habe. Sicher empfehle ich dir also nicht blind mein Modell, sondern vergleiche bitte selber, was aktuell geliefert wird.
Gut, so war ja auch deine ursprüngliche Frage formuliert.

Ich halte dafür aber "Druckertests" aus dem Internet nur bedingt für tauglich: sicher lassen sich damit die "Gurken" aussortieren, oder die chinesischen Nachbauten von chinesischen Nachbauten (sic!) identifizieren. Für die letzte Entscheidungsstufe mag aber dein gesunder Menschenverstand genügen.

Mit einer Druckfläche von ca. 20x20cm dürfte ein Gerät dieser Größe für H0 ausreichen.
(mir irgendwann nicht, ich bin nun auf 40x40cm, diese aber natürlich nicht für H0...)

Da du jedoch "Wagen für H0" erwähnst, wäre ein Drucker mit Resinharz vielleicht eher geeignet?
Der ist bei mir für die "feinen Sachen" da, hier ist aber typischerweise die Druckfläche kleiner (bei mir 115x65mm) und die Nachbearbeitung ist ungleich aufwendiger, ich muss ja noch waschen und mit UV-Licht härten. Das ist entweder zeitaufwendig oder eine ziemliche Sauerei (Extra-Spüle im Keller - im Bad würde ich mir Ärger einhandeln...)

Es sind zwei völlig unterschiedliche Arten, zu drucken; ich habe noch nicht sicher rausgelesen, welche für dich geeigneter erscheint:
deshalb mag ich zu diesem Zeitpunkt auch weder Marken, noch Modelle nennen.

Zwei Faktoren sollten jedoch klar sein: die Entwicklung schreitet rasant voran, und wenn du dich heute für Modell xy entscheidest, dann ist wenige Monate später das Nachfolgemodell am Start
Und: ich betrachte 3D-Drucker nicht als Anschaffung fürs Leben. Die Verschleißteile (Lüfter, Hotend, Motoren) sind es ohnehin nicht, aber irgendwann ist so ein Gerät einfach durchgenudelt.

Und der dritte von den zwei Aspekten:
sei vorsichtig!
Du wirst dort ziemlich viel Zeit versenken.
Einstellen, optimieren, Testdrucke bis der Arzt kommt.

Ich betreibe den 3D-Druck wie ein Quartalssäufer: wenn es mich überkommt, rödeln hier 3 oder 4 Drucker Tag und Nacht, ein Wochenende lang.
Aber danach atme ich tief durch und gönne mir eine Pause, sonst käme ich nie wieder ins Moba-Zimmer...

Viele Grüße,
Oliver

[Enkelbahner]

Hallo in die Runde,
Hallo Phil !

Mal eine andere Sichtweise:
Gehe doch mal nicht vom Drucker aus, sondern vom fertigen Teil. Hier gibt es genügend Bilder von gedruckten Teilen aller Art. Da kannst Du am besten deine Vorhaben mit dem, was z.Z. so zu erreichen ist, in Einklang bringen. Meistens findest Du eine Info über den Drucker und die Druckart, besondere Modifikationen usw.. Der Preis lässt sich dann in Erfahrung bringen.

Bitte denke auch an das Umfeld: Ich drucke z.B. mit einem Lowcost-Drucker Deiner geplanten Preisklasse, aber alle Teile in endgültiger Farbgebung. Ab 12 Rollen PLA hast du die Einstandskosten schon verdoppelt. (Und nein, diese Testsets mit 10 Farben helfen nicht, sie sind immer kurz vor Teilende aufgebraucht.)

Ein paar Punkte, über die man nachdenken sollte:
- Ersatzteilbeschaffung gesichert ?
- Geräuschentwicklung (Ich habe z.B. Nachtdruckverbot, weil das Summen (nicht laut) von meinem Drucker im ganzen Haus zu hören ist ops: )
- Druck von extern (SD-Karte, USB-Stick) nötig, weil PC nicht daneben steht ?
...und:
- habe ich viel Zeit dafür (geräteunabhängig )



Achtung! Spass:
Resineharz-Drucker erinnern mich irgend wie an ein Heimfotolabor in den 70ern. Ich habe damals lieber Dias gemacht, die dann schon gerahmt von der Entwicklung zurück kamen , desshalb: PLA in fertiger Farbe.




Grüße in die Runde

Ulli


...und immer schön Gesund bleiben !

[samfischer]

Und was sagt Ihr zudem?!
Comgrow Creality Ender 3 3D Drucker Aluminum DIY mit Druckvorgang 220x220x250mm


- Geräuschentwicklung: egal steht im Keller
- Druck von extern: PC steht daneben?
...und:
- habe ich viel Zeit dafür: ja bin Rentner

[Babbel]

Hallo Phil,
der Ender 3 ist ok aber ist immer noch ein Bastelprojekt, als Anfänger bist du, glaube ich, mit dm Ender 5 besser bedient.

Grüße Berthold

[samfischer]

Danke an alle,

werde mir woll den Ender 5 kaufen .

Gruß
Phil

[FIEROSE]

Den Aussagen "man sieht immer die Schichten bei einem Filamentdrucker" muss ich hier mal wiedersprechen.

Zuerst einmal stimmt es natürlich. Bei den meisten Fillamenten kommt es zur Streifenbildung. Aber man kann dem entgegenwirken. Die eine Möglichkeit ist es die Druckqualität auf höchste Stufe zu stellen. Die andere ist das passende Filament. Ich verwende bei extrem feinen Strukturen gerne PLA mit Holz vermengt. Bei diesen ensteht beim Druck tatsächlich eine homogene Fläche ohne Schichtstreifen. Ich habe hier einen Waggon gedruckt bei dem man überhaupt nichts erkennt. Der könnte auch so im Laden gekauft worden sein.
Dann kann man natürlich auch Flächen welche eben sein sollen mit der Fläche nach unten drucken. Bei einem ebenen Bett sieht man dann keine Streifen.

Voraussetzung damit das alles funktioniert ist natürlich auch der Drucker. Mit einem Anet A6 oder A8 wird immer eine Restlinie zu sehen sein. Aber schon bei meinem Sovol waren sie mit Holz PLA weg. Da nun mein Tronxy auch sauber druckt werde ich den Waggon dort auch noch mal mit Holz PLA versuchen. Mal sehen ob er ers auch so gut hin bekommt wie der Sovol.
Beide Drucker liegen im Bereich 300-350 Euro. Das sind sie aber in jeden Fall wert.

Mit dem Sovol habe ich gerade ein Fachwerkhaus gedruckt und danach bemalt. Da sieht man auch nichts . Nur wen man mit der Lupe rangeht kann man am Dach die Layer erkennen. Und schau man sich mal die Drucke von Altesel an dann ist da ebenfalls kaum was zu erkennen. Aber er verwendet, wenn ich mich richtig erinnere, eine 0.2mm Düse

[oligluck]

Zitat

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Den Aussagen "man sieht immer die Schichten bei einem Filamentdrucker" muss ich hier mal wiedersprechen.

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Da gibt es nichts zu widersprechen: diese Aussage stand in einem Kontext, den du nicht unter den Tisch fallen lassen solltest - zumindest, wenn du es wie ein Zitat aussehen lässt.
Das passt hervorragend zum dem Vollzitate-Thread, der hier im Forum gerade abläuft - sinnentstellende Teilzitate sind nicht lustig...

Wie ich die Streifen auf ein erträgliches Maß reduziere, weiß ich selber. Ob dann der Aufwand (feine Düse und exorbitante Druckzeit) dann im Verhältnis zum Nutzen steht, hängt vom Einzelfall ab.
Wenn meine FDM-Drucker die Nacht durchlaufen, dann stört mich die Dauer wenig.
Wenn ich allerdings einen Wagenkasten in H0 mit dem SLA-Drucker in einem Bruchteil der Zeit schaffe, dann fällt mir die Wahl leicht.

Wenn du das anders siehst, dann ist das ebenso in Ordnung - es gibt nicht nur schwarz und weiß.

Ich werde gern das Holz-PLA mal ausprobieren, aber sei so nett und gib' das Fabrikat dazu an (gerne auch als PN).
Bei mir kommt zwar kein PLA zur Anwendung, weil ich Teile für den Garten drucke, aber Probieren schadet ja nicht.

Viele Grüße,
Oliver

[FIEROSE]

@oligluck Ich hatte mit meiner Antwort lediglich auf die immer wieder aufkommende Behauptung "3D Druck ist noch nicht genau genug für Modelleisenbahn" in welcher Form das auch immer wieder ausgedrückt wird, antworten wollen. Ich bin in meinem Mdellbau Verein der einzige der 3D Druck verwendet. Immer heißt es zu schlecht für Modelleisenbahn. Leider konnte ich meinen Vereins Kollegen in den letzten Monaten nicht meine erreichten Ergebnisse präsentieren da Corana ein Vereinsleben unmöglich machte. Nun lass ich hier erneut was von sichtbaren Layern. Darum meine allgemeine Antwort die kein, jemanden zugeordnetes, Zitat sein sollte.

Ich benutze unter anderem Holz von Tianse mit 0,4mm Nozzle bei 1,75mm PLA Dicke. Tianse ist nach meiner Erfahrung das beste Holz PLA welches man bekommen kann. Es läßt sich sogar schleifen nach dem Druck.
Ich drucke als Test immer Schüsselanhänger mit Werbung meiner Firma aus und kann so bei gleicher Datei auf gleichem Drucker die Unterschiede gut vergleichen. Bei normalen Filamenten kann ich tatsächlich die Layer erkennen. Bei Holz nur mit einer Lupe. Und dann auch nur ganz schwach. Anscheinend verteilen sich die Holzpartikel am Rand so gut, dass sie die Rillen zum Teil überdecken. Dadurch erscheinen weniger Layerrillen. Für das blose Auge nicht mehr wahrnembar.

PLA ist natürlich auf Grund der Sonneneinwirkung und Feuchtigkeit für Gartenbahnen eher Ungeeignet. Da würde ich auch eher ABS verwenden.

[oligluck]

Moin,
ich weiß natürlich nicht, wer "Immer heißt es zu schlecht für Modelleisenbahn" sagt - es gibt genug Gegenbeweise.
Sicher ist wohl, dass man hier differenzieren darf: was will ich, wie komme ich dort hin und ist der Aufwand vertretbar?

Wenn ich einen simplen offenen Güterwagen haben möchte, dann kaufe ich den fertig. Ich erspare mir zwei Nächte Konstruktion und einige Fehldrucke.
Möchte ich jedoch einen ganz bestimmten Wagen, den es so nicht gibt, werde ich gerne diese Zeit investieren.
Vielleicht habe ich so viel Erfahrung, dass ich nicht mehr so viel rumexperimentieren muss?
Düsengröße, Layerstärke, Wahl des Filaments?
Und habe einen klimatisierten Raum für die Drucker, mit gleichbleibender (oder wenig schwankender) Lufttemperatur und -feuchtigkeit?

"Drucker neben dem Schreibtisch" ist fehlerträchtig. Mangelnde Kenntnis in der Konstruktion von 3D-Objekten ebenso (ich entwerfe seit vielen Jahren in 2D und bin vermutlich sogar leidlich gut darin, aber das hier ist eine ganz andere Baustelle!)

Wenn du gut bist, freut es mich, denn dann werden auch deine Kollegen im Modellbahnverein etwas davon haben.
Wie viel Zeit du bis dahin hinein gebuttert hast, werden sie aber vermutlich nicht nachvollziehen können.

Danke für den Hinweis zum Filament!
Ich werde mal bei Gelegenheit meit Arbeitstier damit füttern

Viele Grüße,
Oliver