Vor kurzem hat Roco den aus dem Ennstal bekannten Kühlwagen der ÖBB als „Milchzug“ auf den Markt gebracht. Den Wagen gab es vor vielen Jahren bereits von Klein Modellbahn. Davor gab es ihn als Bausatz von mse. Nur von mse gab es neben der Variante mit Eiskühlung auch jene als Maschinenkühlwagen. Die Variante war wesentlich länger im Einsatz und unterscheidet sich durch eine andere Stirnwand und auch markant das Fehlen der Bühne unter der Eisluke. Ich habe vor vielen Jahren von einem Freund einige Kühlwagen mit Eiskühlung und einen Maschinenkühlwagen von mse bekommen. Die Wagen liefen aber nicht mehr sonderlich gut und hatten auch ein paar Schäden. Ich habe mich nach dem Erscheinen der Wagen von Roco dazu entschlossen die mse – Wagen in Maschinenkühlwagen umzubauen. Dazu sollte auch eine Roco – Kurzkupplungskinematik eingebaut werden.
Aufbau
Der Bausatz hat bei mir folgende Teile:
- Stirnwand
- Sprengwerk
- Bodenplatte
- Flettner-Lüfter
- Griffstange (über Rangiertritt)
- Puffer (Standard)
- Einachs – Fahrgestelle mit Rollenlagern (Standard)
- Verschiebertritte (Standard)
- Bremsumstellhebel (Standard)
- Zettelhalter (Standard)
Weiters noch zwei Achsen sowie zwei Kurzkupplungs – Kinematiken von Roco bei denen die seitlichen Ohren entfernt wurden.
Dach und Seitenwände wurden von den mse – Wagen verwendet. Bei der Konstruktion der Stirnwand habe ich mich an dem Maschinenkühlwagen von mse orientiert.
Die mse – Wagen habe ich die nicht benötigten Teile mit der Kleinbohrmaschine mit der Trennscheibe abgeschnitten. Die neuen Teile habe ich entsprechend mit Zweikomponentenkleber verklebt und mit Nitrospachtel gespachtelt. Die Griffstange über dem Verschiebertritt habe ich in vorgebohrte Löcher geklebt, dann den Kasten lackiert. Nach dem Lackieren habe ich die Fahrgestelle, Sprengwerke, Puffer und Verschiebertritte sowie die Kupplungskinematiken vergeklebt.
Lessons Learned
Bei diesem Modell nicht viele – außer dass bei silbernem Lack allfällige Fehler an der Oberfläche ganz besonders gut zu sehen sind – wie z. B. die Oberflächenrauhigkeit vom Druck. Dies merkt man auch am Foto, die Farbe wirkt am Modell homogen, nicht so „schillernd“ wie am Foto. Die Nummern der Beschriftung am Rahmen sind etwas zu groß ausgefallen.
Die Teile
Die Stirnwand
Die Grundplatte
Das Sprengwerk
Der Flettner-Lüfter
Das Ergebnis
Die Bodenplatte wie gedruckt noch mit Supports und zwei fertige Kästen
Die Teile fertig zur Lackierung
Nach dem ersten Lackierschritt
Ich spritzte den Rahmen schwarz und das Dach grau. Dann wurde abgeklebt und der Kasten Silber lackiert. Auch die Beschriftung ist besser geworden als beim ersten Versuch (Klmm). Danach habe ich den Wagen noch einmal mit seidenmattem Klarlack gespritzt.
Der fertige Wagen
Wie bereits geschrieben wirkt der silberne Lack hier am Foto sehr ungleichmäßig - anders als wirklich am Modell. Nun habe ich beide Varianten der Wagen in mehreren Exemplaren für meinen „Milchverkehr“. Das Ergebnis ist so dass ich die Wagen auch gemischt mit den Industriemodellen einsetzen kann.
Udo