RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#26 von Enkelbahner , 19.07.2020 15:43

Hallo in die Runde,

auch wenn die Zeit für Projekte bei mir im Moment knapp ist, möchte ich euch mein geplantes neues Bauprojekt vorstellen und damit ein paar neue Impulse für das "3D Häuslebauen" in das Forum bringen.

Es geht um Industriegebäude der Gründerzeit, also Ziegelbau. Diesmal ohne Vorbild, da ich Tisch- / Teppichbahning betreibe, sollten es kleinere Gebäude sein. Ein ganz besonderes Problem stellen die Maße meiner LKWs dar, die Straßenhöhe ist immer 7mm und die Ladekante ist viel zu hoch. Dafür gibt es nichts aus der Packung, also werde ich es selbst bauen. Die Vorarbeiten waren etwas "tricky", da ich mich bei den Produktionsgebäuden für die Optik der gegossenen Gussstahlfenster entschieden habe, die im Rundbogen so etwas wie "Jugendstil-Elemente" aufweisen. Diese waren als parametrische Konstruktion mehr Aufwand, als ich geplant hatte, da der geometrische Aufbau des Rundbogens sich mit der Anzahl der Vertikalstreben verändert. Dazu gehören dann auch noch die passenden Außenblenden. Die Bürogebäude erhalten zur Unterscheidung "Halbrundfenster".

Ein "Proof of concept" Bild des CAD von Verwaltung und Maschinenhaus mit LKW (Schiene und LKW sind nicht druckbar, nur als Maßreferenz):



Gruß

Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#27 von Enkelbahner , 24.07.2020 17:41

Hallo in die Runde,


wie ich am Anfang dieses Freds ja schon gesagt hatte, wollte ich auch zeigen, wie ich manche Dinge löse, um ein bisschen von meinem Halbwissen in den Modellbau mit 3D-Druckern zu bringen, ohne zu beanspruchen, dass ich immer den Königsweg finde. Die CAD-Profis können ja weiterklicken, für andere kann es ja interessant sein.

Im vorigen Post hatte ich das Thema parametrische Fenster anklingen lassen. Mit openSCAD gelangt man fast automatisch zu dieser Lösung (wenn man es ein bisschen strukturiert angeht), aber ich stelle euch mal das gleiche Thema in FreeCAD vor und wie es dort geht.

Info für alle Starter in die 3D-Welt: Parametrische Teile sind CAD-Konstruktionen die sich gemäß einer Startvorgabe selbst "konstruieren". Das Bedeutet eine enorme Zeitersparnis, da jedes Teil nur einmal erstellt wird, und dann in allen benötigten Abmessungen zur Verfügung steht. Bitte nicht mit einem Vergrößern vergleichen, denn die Sprossendicke z.B. bleibt stets gleich.


Beim Häuslebau ist das Fenster so ein geeigneter Kandidat. Meine Fenster sind normal eher von schlichter Natur, aber die Freunde der großen Spuren oder Resinedrucker können hier mehr Details verarbeiten, deshalb der CAD Test von mir an einem Gussindustriefenster mit abgerundeten Sprossen in FreeCAD, denn auch die Entwicklung der Druckqualität schreitet ja voran.

Wie wird es gemacht ?
FreeCAD kann im Sketcher neben normalen Maßangaben auch Referenzen und Formeln akzeptieren. Den Weg über die Tabelle zum Berechnen lasse ich mal außen vor.
Der "Mastersketch" hat als Masse nur die Höhe und Breite des Fensters. Alle anderen fehlenden Masse muss man als Formel (funktioniert ähnlich einer Tabellenkalkulation) in die Sketche eintragen. Berechnete Masse erhalten eine andere Farbe (bei mir hier wechselt Rot zu Orange).

Hier mal ein Bild vom Mastersketch, der einzige Ort, wo die Abmasse stehen:

....und dem Sketch des Kleberandes, der die Masse aus dem Mastersketch liest und um die Randdicke erhöht:


Und so kann es dann aussehen:


Konstruktionszeit des parametrischen Fensters ca. 3 Stunden, jedes weitere wenige Sekunden. Ich möchte nicht verschweigen, das FreeCAD (hier Version 0.1 zeitweise etwas "überraschende" Ergebnisse zeigt und ein für mich nicht immer logisches Verhalten an den Tag gelegt hat, sonst wäre ich wahrscheinlich schon nach 1 Stunde fertig gewesen .





Gruß

Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#28 von Enkelbahner , 02.08.2020 17:25

Hallo in die Runde,

... so, ein kleiner Baufortschritt:
2 Wände und die Laderampe sind fertiggestellt. Auch wenn es kein echtes Vorbild gibt, so gibt es doch einen Ideenlieferant für den Baustil. In der Nähe des Depot der BMB befinden sich die (zum Teil) denkmalgeschützten Gebäude eines Gründerzeitkomplexes. Auch wenn dort schon fleißig abgerissen wird, liefern Bilder doch einen guten Eindruck, wie wild damals alles gemixt wurde. So gleicht z.B. kein Dach dem anderen.

Zur Konstruktion:
Die Rampe stammt nicht aus meinem "Häusle-System", sondern ist mit openSCAD "von Hand" konstruiert. Mein Ausflug in FreeCAD mit dem Fenster im Post davor war wenig von "Spaß an der Freud" gekrönt. Die vielen Klimmzüge, die es brauchte um einen "sicheren" Sketch zu bekommen .... Denn das ein Sketch "kippen" kann, merkt man manchmal erst am Ende.

Die Laderampe ist kein "Block", sondern vollständig parametergesteuert. Länge, Breite, Stufenanzahl... alles frei wählbar. Treppenaufgang und Plattform sind 2 Teile.



Die Fensteraußenrahmen sind jetzt anders als ursprünglich geplant. Sie sollten mit einen nach hinten stehenden Ring in die Fensteröffnung eingeklebt werden. Aber das habe ich drucktechnisch nicht sauber hinbekommen, also "Plan B": die Fenster schauen leicht aus der Wand hervor und die Fensterumrahmung wird wie ein Ring aufgesetzt. Den Ziegelverlauf habe ich angepasst, so das es jetzt "amtlicher" aussieht. Die tragenden Mauern mit Läufer und Binder, die Blindfenster nur mit Läufer.

Ein Bild mit FreeCAD, da sieht man es besser:



Zum 3D-Druck:
Da ich keinen atomgetrieben Hochleistungsdrucker mit vollklimatisierten Druckbett habe, umgehe ich Probleme mit filigranen Teilen durch die Konstruktion eines "Spritzlings". Hier noch ein paar Bilder von der Entstehung des Bausatzes. Die Passgenauigkeit ist so gut, dass für die Stellprobe, bis auf ein paar Fixiertropfen, nichts geklebt wurde, deshalb geht am Haupttor der Rahmen etwas auseinander. Um das Problem bei den Rampentoren zu umgehen, habe ich den Spritzlingsrest noch nicht entfernt. Die Frontwand wird wegen des Warpings später nochmal gedruckt. 100mm Länge sind auf meinem Drucker halt problematisch.



Die Wände, Fenster und Blenden kommen aus meinem "Häusle-System". Der Druck der Fenster und Türen wurde mit PLA-Silber ausgeführt. Während meine Hochtanks damit gut aussehen, werden die dünnen Fensterstreben eher milchig weiß, da das Material doch recht Lichtdurchlässig ist.

Stellprobe (nicht geklebt, Wände auf Elefantenfüßen, nur grob geputzt):




P.S: BMB -> Bergische Museumsbahnen.

Gruß

Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#29 von Enkelbahner , 08.08.2020 15:37

Hallo in die Runde,

Zum Thema Druckbarkeit einer Rolltreppenstufe:

ich hatte hier

Zitat von Enkelbahner im Beitrag Möglichkeiten mit einem 3D FDM Drucker (Würstchenleger)
Ich werde bei mir mal einen Test mit anschwellenden Rippen machen (Zeit vorausgesetzt) , ab wann mit 0,4er Düse das Druckbild brauchbar einsetzt.


ja gesagt, dass ich das mal für meinen Drucker mit 0.4er Düse testen wollte. Dazu habe ich eine Treppenstufe konstruiert (Bild 1) deren Stege- und Schlitzmaße von rechts nach links von 0 um 0,05mm ansteigen bis sie 1 mm erreichen bei einer Tiefe von 0,4mm. Gedruckt wurde liegend (Bild 2) Z-Auflösung 0,1mm. Man sieht deutlich, dass um 0,4 die Stege ineinander laufen. Da es aber darum geht was machbar ist, gibt es einen zweiten Test (die kleine Stufe daneben) mit einer Stufe in den gleichen Maßen wie Gerhards Treppe (0,6 Schlitzabstand, 0,3 mm tief), jedoch mit unsymmetrischem Verhältnis von Steg (0,2mm) zum Schlitz (0.4mm) um den größeren Materialausstoß zu kompensieren. Ich denke, das Ergebnis kann für eine 0,4er Düse überzeugen.


Gruß

Ulli


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#30 von Enkelbahner , 14.08.2020 18:29

Hallo in die Runde,

... ich habe heute mal etwas Zeit gefunden, um Gerhards Idee der Rolltreppenstufe
in meine Rolltreppe einfließen zu lassen. Sie bildet den Eingangsbereich meines Kaufhauses im Stil der frühen 70er Jahre, und wie immer kommt die Farbe des Bausatzes aus dem Filament, deshalb 27 Teile. Als Klebehilfe sind Verbindungslöcher in den Teilen. Für meinen Drucker passen 2 mm Löcher gut, es bleiben dann etwa 1,75 mm über, da habe ich das Bolzenmaterial meterweise. Den Rücklaufkasten habe ich entfernt, so sieht es etwas eleganter aus.



Gruß

Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#31 von MSPcm800 , 15.08.2020 13:37

Hallo Ulli,

ich hab ne Frage zu deinen Fachwerkgebäuden:

Wie viel Maßunterschied nominell machst du zwischen Fachwerk und der Grundwand?
Ich habe gerade einen Versuch gestartet mit zunächst nominell Spiel 0. Die Teile lassen sich aber nicht zusammensetzen. Oder gibt es einen anderen Trick an der Stelle?

Gruß
Carsten


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#32 von Enkelbahner , 15.08.2020 14:43

Hallo Carsten,

Zitat

Hallo Ulli,

ich hab ne Frage zu deinen Fachwerkgebäuden:

Wie viel Maßunterschied nominell machst du zwischen Fachwerk und der Grundwand?
Ich habe gerade einen Versuch gestartet mit zunächst nominell Spiel 0. Die Teile lassen sich aber nicht zusammensetzen. Oder gibt es einen anderen Trick an der Stelle?

Gruß
Carsten



Den Balkhauserkotten (in H0) habe ich mit 0.7 mm gedruckt. Das klingt viel, d.H. ein Feld ist 1,4mm kleiner in der Höhe als das Loch im Fachwerk. Der Spalt zwischen Fachwerkfeld und Balken ist aber trotzdem sehr klein. Probleme machen zuerst die Ecken der Diagonalbalken. Meine Erfahrung ist, dass meine Löcher ca. 0,3-0,4 mm kleiner sind als im CAD. Die Gesammtmasse sind OK, ich habe hier bei mir einen Effekt des "aufquellen" der Kanten. Das hängt aber von vielen Faktoren ab z.B. den Infillgrad und sogar vom Material. Die Farbkombi weiss/schwarz ist die ungünstigste bei mir, gelb/braun wie in Süddeutschland geht auch mit 0,5 mm (PLA ist bei mir nicht gleich PLA bei gleichem Label). Wenn das Balkengitter plan in der Wand liegen soll, musst auch hier noch 0,2 bis 0,4 mm Differenz eingeplant werden, da die Balkenfurche im Innenwinkel nicht so scharfkantig ist, wie erwartet. Die Balkendicke ist 1mm.

Schau mal bei #4 in diesem Fred.



Gruß
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#33 von Enkelbahner , 15.08.2020 15:38

Hallo Carsten,

Zitat

Hallo Ulli,

ich hab ne Frage zu deinen Fachwerkgebäuden:

Wie viel Maßunterschied nominell machst du zwischen Fachwerk und der Grundwand?
Ich habe gerade einen Versuch gestartet mit zunächst nominell Spiel 0. Die Teile lassen sich aber nicht zusammensetzen. Oder gibt es einen anderen Trick an der Stelle?

Gruß
Carsten




...kleiner Nachtrag: Modell vs. CAD (gelb=Trägerwand;blau=Fachwerkfeld;gleicher Ausschnitt):




Gruß
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#34 von MSPcm800 , 16.08.2020 11:52

Hallo Ulli,

danke für die Hinweise. 0,7 mm ist schon ein Wort. Bei 1,5 mm Balkenbreite bleibt damit zwischen den Balkenköpfen einer Zwischendecke nur noch 0,1 mm übrig.
Ich denke, ich werde daher das Fachwerk aus dem machen, aus dem es sein sollte - nämlich aus Holz. Da bin ich dann flexibler und hab nur 1x die Drucktoleranzen.

Gruß
Carsten


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#35 von Enkelbahner , 16.08.2020 17:36

Hallo Carsten,

Zitat



danke für die Hinweise. 0,7 mm ist schon ein Wort.




die 0,7 mm sind nicht in Stein gemeißelt. Anderer Drucker, andere Düse, anderes Material, da geht noch mehr. Ich drucke hier mit 0.4er Düse auf einem eher einfachen Drucker, und auf dem Foto sieht man ja schon wie dominant der Durchmesser der Düse bei kleinen Flächen ist.

Ich habe halt den Luxus, die Toleranz einfach zu ändern und taste mich mit Testdrucken an den richtigen Wert heran. Irgendwann macht es "klick" und dann ist es gut. Für deine Frage habe ich in den Daten des Modells nachgesehen mit was ich gedruckt habe und war selbst überrascht das es 0,7 war.

Ich gebe auch zu, das ich "Drucken" als "Black Box" sehe, was nicht geht wird im CAD geändert bis es klappt. Im "Slicer und Drucker tunen" liegen nicht meine Stärken. Deshalb ist der Balken 1,0 mm breit statt 1,5 mm. Er quillt halt auf, und die Zwischendecke ist 2 mm, das läßt sich drucken. Für mich passt die Optik. Ob einem die erreichte Qualität zusagt, muss jeder selbst entscheiden. Mein Qualitätsmaßstab sind die Bausätze der 60er Jahre und da komme ich brauchbar ran.

Wenn ich das richtig verstanden habe, soll die Wand gedruckt werden und das Balkengitter in Holz entstehen. Das Problem liegt leider anders herum, das Balkengitter lässt sich sehr gut drucken, die Wand macht das Problem.

Nur für Deinen privaten Gebrauch kann ich bei Bedarf per PN einen Satz von Fachwerk-STL(en) mit diversen Toleranzen für einen Test auf Deinem Drucker schicken. Ich denke an 0.3 bis 0.7 mm und einmal ohne für den Holztest.


Viel Erfolg mit deinem Projekt.

Gruß
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#36 von MSPcm800 , 18.08.2020 17:35

Hallo Ulli,

Mein relativ einfacher Drucker hat auch eine 0,4 mm Düse, von daher sollten deine Erfahrungen einigermaßen übertragbar sein.

Ansonsten, ja, ich werde die Wand drucken - und habe auch schon einen Testausdruck da. Kunststoff mit 1,5mm Stärke hat sich überzeugen lassen, in die Schlitze der Balken zu passen. Jetzt muss ich noch entsprechende Holzleisten organisieren und zur Not helfen Feile und Hammer.
Indem ich nicht den 60er-Jahre-Look suche, sondern versuche ein brauchbares Modell auf der Basis von Plänen der 1860er Jahre zu bauen, habe ich auch kein Problem mit unterschiedlichen Materialien.

Bislang hatte ich nur ein Grundgerüst aus gedruckten Teilen mit Polystyrolplatten verkleidet sowie gedruckte Fenster eingesetzt. An einem Anbau ist im alten Bauplan das Ständerwerk dargestellt. Das möchte ich nun nachbilden.

Danke nochmal für die Tipps.

Gruß
Carsten


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#37 von Rolf , 19.08.2020 21:47

Hallo Ulli,

vielen Dank für den Tipp mit den Formeln in FreeCAD. Ich habe zwar inzwischen auch schon ein paar kleiner Dinge mit FreeCAD konstruiert, aber dass man in die Eingabefelder auch Formeln eingeben kann, wusste ich noch nicht. Damit wird etliches einfacher realisierbar!

Viele Grüße
Rolf


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#38 von Enkelbahner , 20.08.2020 18:19

Hallo in die Runde,
Hallo Rolf

Zitat von Rolf im Beitrag Erfahrungen mit dem Häuslebau
Damit wird etliches einfacher realisierbar!




Wenn Du da Großes vor hast, möchte ich etwas bremsen. Aus meiner Sicht war mein Fenster schon fast zu komplex. Mit der Anzahl der Geometrien explodierten die unten beschrieben "Seltsamheiten". Die letzte Reihe der Rechteckscheiben habe ich zig-mal neu machen dürfen, weil eines von 4 Fenstern schon beim Einschränken "kippte". Die erste Reihe ging ohne Probleme, bei Reihe 2 und 3 so eben, aber Reihe 4 war eine Katastrophe.

Leider ist das Fenster nicht so geworden, wie ich es geplant hatte. Das "verunden" sollte nur die inneren Streben treffen, nicht die Außenkanten. Dies ging nicht wegen [1]. Das äußere Bogenfeld hat einen Geometriefehler wegen [2] und [3] war mit einem "-1" in der Formel lösbar, aber nicht erklärbar.

Dieses Fenster hat 325 Constraints, was sich auf meinem Rechner in einer gewissen Zähigkeit bei der Neuberechnung bemerkbar macht, und neu berechnet wird immer wenn im Sketcher etwas (ab-)geklickt wird (Bei mir hier ca. 10 Sek Pause nach jedem Klick).

Wo ich gestolpert bin:

1 - Das Topological Naming Problem
Bei jeder Neuberechnung wird scheinbar die Reihenfolge neu festgelegt. Deshalb konnte ich mit dem beveln nur an dem Grundkörper ansetzen, der immer die eins ist. Das Problem ist bekannt, schlägt aber bei dieser Art des Konstruierens und der Menge an Geometrien voll durch.

2 - das "Kippen" der Geometrien
Ich habe keinen besseren Namen für das Problem gefunden. Bei der Neuberechnung geht der Sketcher von den Constraints aus und erzeugt eine Geometrie. Leider hält er Sketche mit einem Kreissegment mit Radius, Start und Endpunkt für vollständig eingeschränkt, obwohl es immer 2 Lösungen gibt (also bei 90° geht bei gleicher Bedingung auch 270°). Wenn die Berechnung auf Lösung 2 kippt, geht nur neu laden, "undo" setzt die alten Werte zwar ein, der Kreisbogen bleibt aber geometrisch falsch. Wie verriegeln andere CAD-Systeme das eigentlich ? Also sind die Rundverglasungen mit Hilfswinkeln und Kreis durch 3 Punkten gelöst, das ist stabil in der Berechnung, führt aber zum Verzug des Radiusbogens (Ein Problem was ich hätte lösen können, aber das ist eine andere Geschichte von Grafikkarten und wie viele "Punkte" dürfen übereinanderliegen).

3 - manche Geometrien werden negativ
Ohne erkennbaren Grund werden Geometrien plötzlich negativ, d.h. sie haben -20mm Abstand und sind -10mm hoch, kann man in die Berechnung einbeziehen, ist aber verwirrend.


Mit Geometrien meine ich einzelne "Fensterlöcher", also Rechtecke und Bogenausschnitte.

Gruß
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#39 von Rolf , 20.08.2020 22:03

Hallo Ulli,

danke für Deine ausführlichen Problembeschreibungen. Ich hatte zunächst gar nichts großes vor, ich war nach Deiner Beschreibung eigentlich nur etwas traurig, dass ich das Gleis in OpenSCAD und nicht in FreeCad gemacht hatte. Ich dachte mir dann, dass es in FreeCad viel schneller gegangen wäre, weil ich viele geometrische Berechnungen einfach dem Sketcher überlassen könnte. Aber so einfach ist es dann wohl doch nicht.

Ich hätte aber auch noch einen Tipp, um die Zahl der berechneten Constraints etwas zu reduzieren: Für den äußeren Rand bräuchtest Du meiner Einschätzung nach eigentlich keine Formeln. Wenn Du in der Situation von Deinem Bildschirmfoto den Rand nicht gegen den Basispunkt bemaßt, sondern gegen die linke Kante des Fensters, dann ist die Kante des Rands nicht 60mm+2mm nach links, sondern nur 2mm nach links. Und diese 2mm sind dann unabhängig von der Größe des Fensters. Ich habe mit solchen Kettenbemaßungen bei parametrischen Konstruktionen in FreeCad bisher recht gute Erfahrungen gemacht.
Formeln braucht man meiner Einschätzung vor allem da, wo die Zahl von Objekten von der Größe eines anderen Objekts abhängt - also beispielsweise bei den Stegen.

Viele Grüße und viel Spaß beim Konstruieren
Rolf


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#40 von Enkelbahner , 05.09.2020 10:17

Hallo in die Runde,

mein Halbwissen über 3D-Schriften und wie sie erzeugen (Teil 1/3).

... mein Plan für das Wochenende: Da ich normaler Weise in Einzelteilen arbeite, und die nicht für das Zeigen geeignet sind, sollte mein Kaufhaus der 70er Jahre mit Rolltreppe für das Forum virtuell zusammengebaut werden. Stolperfalle: Die Beschriftungen (Werbung usw.) Also wurde es "neutralisiert" in : KAUFHAUS. Der Rest wurde weggelassen, oder durch "ABCD" ersetzt.

Und da ich mich schon mal mit den Schildern und 3D-Schriften befasse ist es doch ein schönes Thema für das verregnete Wochenende.

So sieht die Schrift aus (gedruckt+CAD;Das Schild ist ca 75mm lang):


Teil 1: Die 3D-Schrift aus dem CAD.

CAD-System: OpenSCAD

Da auch OpenSCAD einen 2D-Modus hat (also so was wie den Zeichnungsmodus in anderen CAD Programmen), wird Text einfach per "text"-Befehl auf die Zeichnung geschrieben. Es kann wie in einer Textverarbeitung der Font (also der Schrifttyp) und die Größe sowie der Style gewählt werden. Die Schrift kommt aus den Systemschriften des Rechners, hier muss also nichts extra installiert werden. Danach die Zeichnung extrudieren und schon ist der Schriftzug als 3D-Objekt verfügbar. Eine Klebeleiste unten am Schriftzug macht ihn dann modellbautauglich. Das ganze ist in wenigen Minuten machbar. Ideal für eigene Projekte oder Reparaturen alter Modellhäuser.


Umlaute und andere Punkte müssen leider von Hand gesichert werden, aber beim 1:1 Vorbild schweben die Punkte ja auch nicht frei in der Luft.




Und für alle, denen das zu trocken ist noch ein Video-Tip zur Unterhaltung:
Wenn Ihr mit dem unten genannten Suchbegriff das richtige Video findet, dann landet Ihr im schönen Schweden bei einem Sammler und Modellbauer. Das Besondere seiner Anlage ist der Hintergrund: Ein Spiegel - so ist die Anlage sich selbst Hintergrund genug... Und wer es eilig hat springt direkt nach 6:15, dort wird gezeigt, wie die Schriften am Gebäude gespiegelt werden ohne zu "Spiegelschrift" zu werden. Wie es gemacht wurde? - Viel Spaß beim Nachdenken.....

Suche nach: MJ-inspektionen visits a Faller AMS-layout in Sweden



Gruß

Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#41 von Enkelbahner , 27.10.2020 17:57

Hallo in dir Runde...
ich wollte mal kurz zeigen, was passieren kann wenn man sich Gerhards alte Zeichnungen zu lange ansieht.....



Gruß
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#42 von Enkelbahner , 08.11.2020 12:01

Hallo in dir Runde...

...was aus einem "mal eben Projekt" so werden kann.

Ich habe heute das Stellwerk überarbeitet. Die Fenster im Flachbau haben jetzt die originale Form mit der richtigen Gehrung und es gibt eine Montagehilfe (grün), da sich die Form des gestauchten Sechsecks nur mit Gehrungen nicht vernünftig montieren lässt.

Gedruckt wird es experimentell im Bicolordruck (mal sehen, wie viele Ziegelsteine CURA verschwinden lässt ) und um 10mm in der Länge gekürzt, da der Druckraum meines Druckers nicht ausreicht. Das Dach bekommt auch weniger Überhang, da mir die "Heizpilzoptik" nicht so zusagt....

Für alle, die einen unterbeschäftigten Drucker und Zeit zum Konstruieren haben: Wie wäre es mal mit einem Stellwerk ?


Info:
Konstruktionszeit ca. 2,5 Std (Stand heute, da kann immer noch was kommen...)
Druckzeit pro Wand in Bicolor auf monochromen Drucker ca. 2 Std.


P.S.: wenn der Zusammenbau nicht angezeigt wird, hilft es eventuell die Seite neu zu laden oder bei Firefox "Grafik info" anzeigen lassen ...

Gruss
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#43 von Enkelbahner , 10.11.2020 16:40

Hallo in die Runde,

... heute mal was mit Blender.

Kleines Vorwort für alle, die schon mit Blender arbeiten...
... und sich wundern, was ich hier im Folgenden für einen Unsinn schreibe. Ich mache kein Modeling mit Blender, sondern nutzte die API von Blender und baue damit eine Arbeitsliste auf, ähnlich der Chain-Logik der technischen CAD-Programme. Das Ergebnis ist also so etwas wie eine Konstruktion in Blender, wo alle Arbeitsschritte auch im Nachhinein überarbeitet werden können, etwas, was im Modeling in dieser Art nicht geht. Das Bedeutet auch, das meine Aussagen sich auf die Zusammenarbeit meiner Häusledaten mit Blender beziehen. Wenn ich also sage, das alte Dateien der Version 2.7x nicht mehr von Blender 2.9 verarbeitet werden können mag das für viele unsinnig klingen, trifft aber für den API Zugriff zu, da bei Blender im Versionswechsel auf 2.80 die API umgestaltet wurde.

Zum Thema:


In diesem Fred erzähle ich ja von meinen Erfahrungen in Häuslebau aus Einzelteilen. Das CAD-System ist mir eigentlich egal, es muss nur eine passende Schnittstelle haben. Ich habe es bisher mit FreeCAD oder openSCAD gezeigt. Was noch in dieser Liste fehlt ist Blender. Da Blender hier im Forum immer mal wieder ein Thema ist, habe ich mal etwas Zeit investiert um meine alten Dateien der Schnittstelle für Blender 2.7x auf 2.90 zu aktualisieren.
Ich habe als Beispiel mal 2 Wände aus dem Schleifkotten genommen (ohne Fachwerk) und in Blender erzeugt (Die Fenster sind nur ähnlich, da im orginal Modell das Fachwerk die Geometrie der Fenster bereitstellt). Das sieht dann so aus:



Leider hat mein Blender (Blender 2.90.1 auf Linux) so seine Probleme mit genauen Abmaßen und Positionen, die es immer wieder Nötig machen, Maße mit Absicht daneben zu legen oder zu verschieben, also richtig exakt kann man mit Blender aus meiner Erfahrung leider nicht arbeiten. Es sind zwei Probleme, die die exakte Arbeit mit Blender erschweren:

1) Das grosse Problem, das Blender mit dem "zero-fight" nicht klar kommt (Objekte werden schwarz statt grau angezeigt, Geometrie nicht brauchbar)

2) Ich habe für dieses Problem keinen richtigen Namen finden können (aber Beispiele im Netz von Leuten, die es auch nicht betitteln konnten): Ich nenne es mal "Böse Maße", eine ziemlich verrückte Sache: Bestimmte Konstruktionen gehen mit manchen Maßen nicht. Blender erzeugt dann ein degeneriertes Objekt, also man kann in den Innenbereich schauen, weil der 3D-Körper offen ist, im Extremfall ist er von allen Seiten offen und es bleibt nur ein grüne, hell leuchtende Linie. Ich zeige weiter unten mal ein Bild des Oberlichtes der Tür. Es ist 5mm x 12,5mm, das ist ein "böses Maß", wäre es 15mm x 12,5mm ginge es. Die Konstruktion ist für alle Fenster gleich, der Fehler tritt hier nur an den Oberlichtern auf. Beispiele zu diesem Thema habe ich hier leider genug ....

3) Blender neigt schon mal zu nicht "wasserdichten STLs", das Thema ist aber bekannt.

Das Oberlicht

Links-> vom Kleberahmen ist nur so etwas wie ein U-Profil über, das aber nur aus Flächen (kein Körper,nur faces) besteht.
Rechts-> mit anderen Maßen geht es, ist dann aber kein Oberlicht mehr.


P.S.: zu 2: Es ist nicht das Problem "flipping normals", es sind nur die Maße, die das Problem erzeugen.

Gruss
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#44 von Lio , 07.12.2020 21:05

Hallo Ulli,

ich habe gerade durch Zufall diesen Thread entdeckt und mal durchgeblättert. Du hast viel über die Wände und betreffende Elemente geschrieben. Wenn ich nichts übersehen habe, hast du noch nichts über Dächer und insbesondere Dachziegel geschrieben.
Wie hast du das gelöst?

Auch wenn du nun bei Blender bist, hast du am Anfang viel über OpenSCAD geschrieben - das ist auch mein Favorit und ich konstruiere ausschließlich damit, weil ich die Scriptbasiertheit als übersichtlich und frei von GUI-Lastigkeit empfinde (wenn ich jetzt deine Klicki-Bunti-Formulierung aufgreife, bekomme ich vielleicht ebenso eins aufs Dach ). Und die Parametrisierbarkeit ist genau das, was ich brauche.

Mein Ansatz für Dachziegel wäre, einen als Modul zu konstruieren und dann zu vervielfältigen und im Raster zu verschieben. Schon bei Ziegelreihen habe ich gemerkt, dass OpenSCAD an die Grenzen der Last kommt (oder eben halt mein Rechner). Daher würde mich deine Lösung interessieren, vielleicht hattest du eine Idee, die ich bisher nicht hatte ...


Viele Grüße
Frank


N - Hauptanlage Lichterfelde-Ost: https://photos.app.goo.gl/Q7As0aIKCf1MZ5Ep1
N - Zweitanlage Bad Carlsfeld: https://photos.app.goo.gl/NzKCCWhT5fEJwGvq5


 
Lio
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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#45 von Enkelbahner , 08.12.2020 13:09

Hallo Frank,


Zitat
--SCHNIPP/SCHNAPP--
Wenn ich nichts übersehen habe, hast du noch nichts über Dächer und insbesondere Dachziegel geschrieben.
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Schau mal in Beitrag #20. Da siehst Du eine kleine Ecke selbstgedrucktes Dach. Ansonsten nehme ich Fertigplatten, da ich bei meinen Modellen nicht mit Farbe hantiere und somit realistsch bei 3D-Druck nur Grau übrig bleibt.

Zitat
--SCHNIPP/SCHNAPP--
Auch wenn du nun bei Blender bist, hast du am Anfang viel über OpenSCAD geschrieben
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Blender habe ich hier mal gezeigt, da das hier im Forum immer mal ein Thema ist, scheint aber keiner mit zu arbeiten...
(KEIN Modelling, sondern technisches CAD -> also nach dem Start von Blender erstmal "SHIFT+F11" drücken )

Den Häuslebau betreibe ich mit einer Art "Eigenbau-CAD". Mein Programm gibt die Hausdaten für Blender, OpenSCAD und Povray aus, an der Freecadausgabe arbeite ich noch. Das benötige ich, um ein STL zu erzeugen. Früher habe ich Blender genutzt, jetzt arbeite ich mit OpenSCAD. Das ist alles "scripted CAD" und hat halt den Vorteil, dass es versionsunabhängig ist und auch nach 366 Tagen garantiert noch nutzbar ist.
Bei mir sind das alles Einzelteile, nur fürs Forum werden die Gebäude auch mal virtuell gebaut, was ich dann mit OpenSCAD mache, da geht "Explode" und "Animation" einfach. Die Farbdarstellung ist CAD üblich, da geht in Blender oder Povray deutlich mehr.


Zitat
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Mein Ansatz für Dachziegel wäre, einen als Modul zu konstruieren und dann zu vervielfältigen und im Raster zu verschieben. Schon bei Ziegelreihen habe ich gemerkt, dass OpenSCAD an die Grenzen der Last kommt (oder eben halt mein Rechner)
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Genau so mache ich das hier. Es gibt ein Modul "Dach" mit 3 Parametern: Ziegeltype,Länge und Breite. Das Wichtige ist: der Ziegel muss einfach aufgebaut sein, sonst wird die Datenmenge zu groß. Mein Drucker gibt auch nicht mehr her. Runde Formen und Überdeckungen kommen hier beim Druck nicht raus.

Ein einzelner Dachziegel (OpenSCAD): der Linke ist zu komplex für ein ganzes Dach, der Rechte ist druckbar.




Disclaimer:
Meine Aussagen zu den CAD-Systemen beziehen sich auf meine Art zu Arbeiten und meine Hardware. Der Austausch von Rechner oder der Person vor dem Rechner kann entscheidende Verbesserungen bringen. Und ich habe nicht immer Recht...



Gruss
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#46 von Lio , 08.12.2020 23:13

Hallo Ulli,

danke für das Tomaten-von-den-Augen-Nehmen, jetzt sehe ich in #20 deine gedruckten Dachziegel.
Da ich einen SLA-Drucker habe, kann ich tatsächlich feinere Details drucken (ich habe schon erfolgreich Skulpturen in N gedruckt mit sehr schönen Details). D.h. dein Ansatz mit den Dachplatten ist nachvollziehbar, aber ich möchte tatsächlich ein komplettes Dach drucken (dann spare ich mir den genauen Zuschnitt diverser Dachteile, z.B. Walme oder Mansarddächer).

Eins verstehe ich noch nicht an deiner letzten Skizze: ich erkenne keinen Dachziegel, sondern (links) eher ein Negativ, da die Ausrundung konkav statt konvex ist?


Viele Grüße
Frank


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#47 von Enkelbahner , 10.12.2020 13:35

Hallo Frank,

Zitat von Lio im Beitrag Erfahrungen mit dem Häuslebau

--SCHNIPP/SCHNAPP--
Eins verstehe ich noch nicht an deiner letzten Skizze: ich erkenne keinen Dachziegel, sondern (links) eher ein Negativ, da die Ausrundung konkav statt konvex ist?
--SCHNIPP/SCHNAPP--



Dachziegelformen sind scheinbar ein eigener Studiengang bei den "Dachdeckers"

Der linke Ziegel heisst "Dachziegel Rheinland" -> Formen und Abmasse gibt es in diesem "Internetz".

Der Ziegel ist nur ein Teil des Daches. Um keine halben Ziegel bei einer Wandlänge von x über zuhaben, musst Du die Dachplatte skalieren (also wie ein Gummidach auf Maß ziehen, dass mache ich übrigens auch bei Backsteinen). Das mit dem Dächern geht ähnlich wie die Ziegelwände bei mir, nur das Muster ist dann halt eine Dachpfanne. Wenn du das Dach als komplette Haube drucken möchtest, kannst Du die einzelnen Platten einfach per union() zusammenfügen.

Zur Demo habe ich mal schnell (Konstruktionszeit unter 10 Minuten) ein Walmdach damit erstellt:


Tipp:
Wenn Du viele Rundungen in OpenSCAD hast, setze $fn auf einen Wert der ein vielfaches von 8 ist, es erhöht die Rechengeschwindigkeit enorm (z.B. statt $fn=90 nimm $fn=96).

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Gruss
Ulli


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#48 von Lio , 11.12.2020 20:23

Hallo Ulli,

ich glaube, ich kann noch einiges von dir lernen - besten Dank!

Es ist für mich kein Problem, einen Dachziegel vervielfältigt in einem n x m - Raster auf eine Fläche zu bringen. Allerdings frage ich mich, wie das "Überschießen" über die schrägen Teilflächen eines Krüppelwalmdachs vermieden werden kann. Klar, ich könnte z.B. Quader platzieren, die abgezogen werden, aber es gibt bestimmt etwas Schlaueres.

Würde es dich stören, mir die .scad-Datei deines Daches als Anschauung zur Verfügung zu stellen?


Viele Grüße
Frank


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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#49 von Enkelbahner , 12.12.2020 16:12

Hallo Frank,

Zitat von Lio im Beitrag Erfahrungen mit dem Häuslebau
--SCHNIPP/SCHNAPP--
Klar, ich könnte z.B. Quader platzieren, die abgezogen werden, aber es gibt bestimmt etwas Schlaueres.
--SCHNIPP/SCHNAPP--

genau so mache ich das, nur nicht von Hand .

Zitat von Lio im Beitrag Erfahrungen mit dem Häuslebau
--SCHNIPP/SCHNAPP--
Würde es dich stören, mir die .scad-Datei deines Daches als Anschauung zur Verfügung zu stellen?
--SCHNIPP/SCHNAPP--


Es spricht nichts dagegen dir den File für deine ausschließlich persönliche Nutzung zu senden, nur ohne (Mini-)Dokumentation wird das nichts. Und die müsste ich erst erstellen (nicht gerade meine Stärke ). Ich packe alle Daten für eine Baugruppe in ein array und lasse dieses von entsprechenden Modulen bearbeiten. Das Bedeutet aber auch, dass nicht gebrauchte Bearbeitungsschritte wie z.B, der Gehrungsschnitt an Wänden, "ausgenullt" werden müssen. Alle Objekte des Musterdachs sind nicht mehr als ein Zweizeiler,der Rest sind fertige Module. Deshalb geht das bei mir recht schnell.

Dies und ist mehr oder weniger die ganze Konstruktion, der Rest der Bauteilerzeugung läuft dann automatisch ab.
Virtuell zusammenbauen, fertig.

1
2
3
4
 

dach_1=([1,0,0,70,30,1,0,0,15,60,15,60]);
dach_2=([1,0,0,26,11.7,1,0,0,0,42,0,42]);
 
 



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Gruss
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RE: Erfahrungen mit dem Häuslebau

#50 von Enkelbahner , 10.01.2021 14:55

Hallo in die Runde,

Ich wollte hier mal kurz die Frage von garti62 aufgreifen, ob man Fachwerk aufdrucken kann.

Zitat von garti62 im Beitrag Basteleien in 3D

--SCHNIPP/SCHNAPP--
Dürfte zum Beispiel für Fachwerk eine feine Sache sein.
--SCHNIPP/SCHNAPP--



Also zu meinem kleinen Test:
Die zweite Farbe wurde mit 0,3 mm aufgedruckt. Ich muss dazu noch sagen, dass mein schwarzes PLA etwas seltsam ist, leicht transparent und sehr spröde nach dem Druck und es fühlt sich an wie Balsaholz, obwohl es das gleiche Label wie das weiße PLA ist.

Das Foto zeigt 3 x die Testwand aus #4 in diesem Fred. Links ein zweiteiliges Fachwerk, in der Mitte eine weisse Basiswand mit aufgedruckten schwarzen Fachwerk und rechts eine schwarze Basis mit aufgedruckten Fachfüllungen. Richtig deckend sind die Farben jedoch nicht, aber wer damit zufrieden ist spart sich das ganze Toleranzgefummel.


und so sieht es dann aus:


Grüße in die Runde

Ulli


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