[Alex Modellbahn]

Hallo Stummis,

Wahrscheinlich stelle ich hier eine Frage die so haarsträubend ist wie die Frage AC oder DC (wobei mir AC/DC gefällt, aber das gehört hier nicht her).

Also, ich bin am Überlegen mir einen 3D-Drucker zu kaufen. Eigentlich habe ich mich dazu schon entschieden aber die Auswahl an Druckern ist ja kaum überschaubar. Deshalb möchte ich Euch fragen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt und welchen Drucker ihr empfehlen könnt.

Ich möchte damit keine Autos, Waggongs oder Loks drucken sondern denke an Ladegüter, Halter (zum Beispiel Nemschächte), Zäune, kleine Gebäudeteile und ähnliches. Ich denke eine Genauigkeit von 0,1mm sollte hier ausreichend sein. Bei glatten Flächen muss dann eben geschliffen werden.
Der Drucker soll maximal 500,-€ kosten, lasst Euch aber bitte nicht davon abhalten auch teurere Drucker zu erwähnen. Wobei mittlere vierstellige Beträge kommen für mich nicht in Frage.
Über eine CAD-Software müssen wir nicht diskutieren, da habe ich was aus der Industrieanwendung mit der ich täglich arbeite. Ich kann damit auch Freiformflächen erstellen wobei für mich die "Klötzchenbauweise" völlig ausreichend ist.

Ich persönlich liebäugele derzeit mit dem Creality Ender 3 Pro oder dem Ender 5. Hat jemand Erfahrungen mit den Geräten?

Ich sage schon mal vorab Danke für eure Meinung.

[TRAXXer]

Hallo Alex,

einige hier zeigen beeindruckende Ergebnisse mit FDM-Druckern. Ich persönlich bin für den Modellbau aber doch eher ein Freund von Resin-Druckern. Hier gibt es momentan zB den Anycubic Photon für echt günstiges Geld. Die Verbrauchsmaterialien sind zwar etwas teurer als Filament, aber man verbraucht für solche Bauteile wie du sie nennst, sehr wenig Material. Dafür sind die Bauteile optisch den FDM-gedruckten Teilen überlegen.

Wenn es um FDM-Drucker geht, macht man vermutlich mit den Creality-Maschinen nicht viel falsch. Ich persönlich bin kein Freund von Maschinen, wo das Druckbett (und damit das Bauteil) vor- und zurück bewegt wird, daher würde ich eher auf den Ender 5 gehen, wenn die Wahl zwischen den beiden Maschinen ist.

Eine weitere wichtige Frage ist der Unterschied zwischen Bowden- und Direct-Extruder. Beim Bowden sitzt der "Antrieb" des Filaments am Rahmen, das Filament wird über einen mehr oder weniger langen Schlauch zum Druckkopf geführt. Durch Elastizität in diesem ganzen Strang hat man weniger Kontrolle über den genauen Filamentfluss, noch weniger bei richtigem Flex-Filament. Der Direct-Extruder sitzt direkt am Druckkopf, dadurch ist der Weg zwischen "Antrieb" und Düse minimiert, was maximale Kontrolle über den Filamentfluss bedeutet und damit sauberere Drucke und weniger Fehlverhalten bei der Extrusion.

Grundsätzliches noch - die günstigen FDM-Drucker sind natürlich alle mit mehr oder weniger "billigen" Komponenten aufgebaut, daher könnte über kurz oder lang hier Bedarf zum Aufrüsten bestehen. Die Resin-Drucker haben hier weniger Spielraum, bzw. funktionieren meist out of the box schon sehr gut.

Eine Alternative zum Ender 3 ist wohl der Sidewinder X1, hier scheint es durchweg gute Bewertungen der üblichen Youtube-Rezensenten zu geben. Dieser ist zB leiser als der Ender, und hat einen Direct-Drive.
Youtube ist generell ein guter Ort, um sich über die verschiedenen Drucker zu informieren.

Ich hoffe, ich konnte hier noch ein paar hilfreiche Anregungen geben.

[Clooney]

Hallo Alex,

also die Creality Drucker sind ja bekannt für Qualität.
Hab selbst den CR10S gehabt und war stets zufrieden.
Ausserdem ist die Community sehr groß und man findet viele Infos zu den Druckern.

Würde aktuell den Ender 3 Pro dem Ender 5 vorziehen.

Bei kleinen Objekten würde ich noch eine 0.2mm Düse empfehlen.

Ansonsten wär auch noch der Original Prusa i3 MK3S zu erwähnen, aber der kostet halt auch gleich 800€.

Direkt-Drive kannste immer nachrüsten, hat nur bei flexiblen Filmenten Vorteile.

[Rolf]

Da möchte ich noch die Frage in den Raum werfen, ob es unbedingt ein neuer Drucker sein muss. Das hängt meines Erachtens auch davon ab, wieviel Du drucken willst. Wenn das nicht zu viel ist, wirst Du auch mit einem gebrauchten Drucker noch viel Spaß haben können, und falls der irgendwann nicht mehr tut weißt Du ganz genau, was Du willst.
Bei einem Gebrauchtkauf hast Du natürlich ein etwas höheres Risiko, aber auf der anderen Seite sparst Du Dir auch den Zusammenbau.

Ich persönlich habe beispielsweise einen Prusa I3 MK2S und bin sehr zufrieden damit. Für den Zusammenbau habe ich allerdings 2 volle Tage gebraucht. Gebraucht scheint das Modell im Moment so 350 bis 500 Euro zu kosten, würde also noch in Dein Budget passen.

Dieses Achslager in IIm zeigt die Druckqualität, die mein Drucker "out of the box" mit einer 0,4mm-Düse liefert:


Da Du Dich mit CAD auskennst, helfen Dir vielleicht auch die folgenden Angaben etwas: Mit der 0,4mm-Düse kann ich Wandstärken bis zur Untergrenze von 0,5mm drucken (ich habe keine andere Düsengröße). Vertiefungen (Rillen) von 0,2mm Breite sind ohne Probleme möglich. Die kleinstmögliche Schichtstärke meines Druckers liegt mit PLA bei 0,05mm, mit anderen Kunststoffen bei 0,1mm.

Viele Grüße und wie auch immer Du Dich entscheidest: viel Spaß beim Drucken!

Viele Grüße
Rolf

[44 390]

Hallo Alex

Ich selbst nutze nun seit gut 3-4 Monaten einen Ender 3 Pro und bin eigentlich sehr zufrieden damit. Bis jetzt habe ich zb Schallschutzwände, Brückenteile o.ä. gedruckt.

Ich selbst fande den Bauraum der SLA Drucker eigentlich zu klein, wenn ich aber überlege was ich bis jetzt gedruckt habe hätte ein SLA locker ausgereicht, weshalb ich auch überlege meinen FDM zuverkaufen, mal sehen.

Müsste/Würde ich nochmal einen Drucker für den Modellbau kaufen, würde ich wohl einen SLA kaufen.

Grüße Paul

[Alex Modellbahn]

Hallo Jungs,

Danke für die Rückmeldungen, hat mir auf jeden Fall weiter geholfen. Ich weis zwar immer noch nicht genau welchen Drucker ich nehmen soll, bin aber nun vom SLA-Verfahren begeistert. Gut, die Bauteile sind nicht ganz so groß wie bei einem FDM-Drucker, aber die Oberflächenqualität ist schon der Knaller. Und ich denke die Größe aollte völlig ausreichend sein. Einzig das Resin macht mir ein wenig Kopfzerbrechen, aber auch dort scheint es vernünftige Lösungen zu geben.

Derzeit plädiere ich zum:
- Anycubic Photon S

oder alternativ doch ein FDM:
- Anycubic i3 mega-s
- Artillery Sidewinder X1
wobei letzterer derzeit nicht in Deutschland bezogen werden kann (zumindest habe ich nichts gefunden)

Was ich auf jeden Fall die letzten Tage gelernt habe ist, das der 3D-Druck doch nicht einfach plug&play ist sondern das man da doch tiefer einsteigen muss. Davor habe ich aber keine Angst. Für die Kaufentscheidung werde ich aber noch ein wenig weiter recherchieren.

[TRAXXer]

[quote="Alex Modellbahn" post_id=2015864 time=1569775590 user_id=14607]Was ich auf jeden Fall die letzten Tage gelernt habe ist, das der 3D-Druck doch nicht einfach plug&play ist sondern das man da doch tiefer einsteigen muss. Davor habe ich aber keine Angst. [/quote]
richtige Schlussfolgerung und richtige Konsequenz für Plug&Play kauft man sich am besten einen Ultimaker, oder Formlabs Drucker, da ist das schon am ehesten so, aber selbst da muss man noch einiges lernen. Und wenn man den Druckprozess von der Pike auf versteht, fällt es irgendwann auch umso leichter, auf Anhieb sehr gute Ergebnisse zu erzielen, was vielleicht etwas schwerer fällt, wenn man sich die Arbeit abnehmen lässt.

[silv1971]

Hallo Alex,

sollte es ein doch ein FDM-Drucker werden kann ich Dir den Anycubic i3 mega empfehlen. Habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht und ist auch vom Preis her ebenfalls zu empfehlen.

Ich habe damit verschiedene Dinge wie Abstandshalter, Gleislehren usw sowie einen Lokschuppen schon damit gedruckt.

Viele Grüße
Silvio

[stadtbahnzug]

Moin Mitreisende,

meine Antwort auf die Einstiegsfrage lautet nicht FDM oder SLA, sondern beide. Beide haben je nach Einsatzbereich ihre Rechtfertigung und ihre Stärken.

LG Oliver

[Alex Modellbahn]

Zitat

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Moin Mitreisende,

meine Antwort auf die Einstiegsfrage lautet nicht FDM oder SLA, sondern beide. Beide haben je nach Einsatzbereich ihre Rechtfertigung und ihre Stärken.

LG Oliver

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Hallo Oliver,

die Idee hatte ich heute auch schon, aber das wird nichts. Die Frage ist, womit starte ich erstmal.

Was heist denn Nähe Lübeck? Im Prinzip wohne ich auch fast im lübecker Umland.

[stadtbahnzug]

Moin Mitreisende,

um Alex mal noch einen Eindruck zu geben.

Dieser Pfeiler wurde mit einem FDM gedruckt


Die Brücken hingegen mit dem SLA


Und Nähe Lübeck heisst, ca. 450m vom Rainer entfernt

Und womit anfangen ? Mein Tip wäre der FDM. Beim SLA sind deutlich bessere Druckplanung und erheblich mehr Nachbeabreitung erforderlich.

LG Oliver

[Alex Modellbahn]

Hallo Oliver,

Das sieht super aus.
Welche Drucker nutzt Du?

Rainer ist ein Begriff

[stadtbahnzug]

Moin Mitreisende,
hallo Alex,

Zitat

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Welche Drucker nutzt Du?

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Der FDM ist ein Anet A8, der SLA der Anycubic Photon. Beide stehen aber wiederum rd. 400km entfernt

Zitat

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Rainer ist ein Begriff

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Das wusste ich, sonst hätte ich es so nicht geschrieben. Außerdem haben wir beide auch in Bad Schwartau schon mal geklönt

LG Oliver

[TRAXXer]

[quote="Alex Modellbahn" post_id=2015864 time=1569775590 user_id=14607]
Derzeit plädiere ich zum:
- Anycubic Photon S
[/quote]

Hallo Alex,

zum Photon S noch dieser Hinweis aus einer Usergruppe, die Unterschiede zwischen Photon und Photon-S (übersetzt):

The hardware, software and cosmetic differences are:

• Anycubic motherboard instead of the tested and proven Chitu CBD-Tech motherboard.
• Anycubic slicing software instead of Chitu CBD-Tech slicer. Photon-S sliced files cannot be printed on original Photon, and vice versa.
• Plastic shell/chassis instead of all metal stamped steel chassis.
• Two column guide sliders on the same central Z lead screw instead of a single column slide. (Note that these are just simple sliders on guide rods, not recirculating bearing linear rails.)
• Exposure unit consists of a 38W 4X7 UV LED lensed array instead of a 25W 4X4 UV LED reflector cone source.
• Dual "filtration" units instead of a single unit. These are useless marketing gimmicks and just spread smell.
• 10mm taller print capability on the Z axis.
• Build plate surface is machined flat after texture blasting and blue anodizing, otherwise exactly the same.
• Most other components such as the LCD, vat, build plate, carriage arm, etc., remain exactly the same.

Vorteile des Photon-S sind also die etwas höhere Bauhöhe und die etwas stärkere Lichtleistung, die zu schnelleren Bauzeiten führen sollte. Die Nachteile sind die mangelnde Kompatibilität u.a. mit dem guten Chitubox-Slicer und open-Source Software-Tools, die für den Photon geschrieben wurden. Wenn es preislich keinen Unterschied macht würde ich wahrscheinlich eher zum normalen Photon tendieren.

[Alex Modellbahn]

Hallo Niklas,

Danke für die Ausführung

Das ältere Modell ist sogar günstiger als die S-Version

[Dölerich Hirnfiedler]

Hallo Alex,

Hier gibt es inzwischen einen ANET A8, einen ANET A5, einen ANYCUBIC I3 MEGA und einen CREALITY ENDER 3 PRO. Wenn nicht gerade Teile in Mengen für Schulklassen gedruckt werden müssen, laufen nur der ANYCUBIC und der ENDER 3 PRO.
Ich würde den ENDER 3 PRO heute dem ANYCUBIC vorziehen. Wenn man den Umgang mit der magnetischen Heat-Bed-Auflage verstanden hat, eine tolle Sache. Auch die Stromversorgung des Heatbeds mit 24V verkürzt die Aufheizzeit ganz merklich.
Ich war zunächst nicht überzeugt, ob die Führungen des ENDER mit den Rollen wirklich dauerhafte Präzision liefern, sie erfüllen aber auch nach über 1500 Stunden Betriebszeit noch ohne jeden merklichen Verschleiß ihre Aufgabe.
Sicher macht ein Resin-Drucker die besseren Modelle. Ein FDM-Drucker kann aber auch zum Beispiel auch flexible Materialien (wie TPU- für Modellreifen) oder wärmebeständige Autoersatzteile oder Autozubehörteile drucken.

mfg

D.

[raily74]

Hallo in die Runde,

ich habe mich am Ende für den Elegoo Mars entschieden, obwohl ich mich mit der Entscheidung nicht leicht getan habe. Alternativ stand der Anycubic Photon S im Raum. Der etwas größere Bauraum und die stärkere Belichtung sprachen dafür, aber der Elegoo Mars mit seinem Einführungspreis hat das Rennen dann gewonnen. Zahlreiche Tests sprachen dafür. Technisch ist er mit dem Photon ohne S zu vergleichen. Derzeit liegt er mit 279€ immer noch 120€ unter dem Photon S. Er ist leider noch nicht im Einsatz, da das übliche Zubehör noch fehlt (Auswaschung und Aushärtung).
Dass eines Tages ein FDM Drucker zusätzlich her muss, ist mir auch schon bewusst geworden, daher werde ich diesen Thread im Auge behalten.
Viele Grüße, Michael

[DHC500blau]

[quote="Dölerich Hirnfiedler" post_id=2016048 time=1569824062 user_id=409]
Sicher macht ein Resin-Drucker die besseren Modelle. Ein FDM-Drucker kann aber auch zum Beispiel auch flexible Materialien (wie TPU- für Modellreifen) oder wärmebeständige Autoersatzteile oder Autozubehörteile drucken.

mfg

D.
[/quote]

Hallo Dölerich,

mittlerweile gibt es auch für Resin-Drucker sogenannte Flex-Resine, mit denen sich flexible Teile herstellen lassen. Die Flex-Resine können auch mit normalen Resinen gemischt werden um den gerade gewünschten Härtegrad zu erreichen.

LG
Lorenz

[jolu]

Hallo,
ich verwende einen Anycubic I3 Mega und bin mit den Druckergebnissen eigentlich zufrieden. Ein Resin-Drucker erzielt sicher bessere Ergebnisse, aber von den Kosten her ist der FDM-Druck günstiger und dann wäre noch die Geruchsentwicklung u.a. Deshalb bleibt es vorerst bei dem FDM-Drucker.
Das Foto zeigt einen von mir entworfenen Seitenstapler, es war der erste Druck ohne Nachbearbeitung. Ein paar Änderungen muss ich noch vornehmen.

[Dampfbär]

Das ist wirklich der Oberkracher alles!!!

Könnt ihr mir jemanden empfehlen, der sowas in Auftrag macht?

LG
Tommy