Hallo Max,
das ist ja eine ganze Batterie von Fragen.
Gleich vorweg ... es bestand nie ein Grund, mich zu vertragen. Glasklar, ich habe nicht vor, mich in meinem Hobby selbst zu nerven und erst recht nicht Uwe oder sonst wem auf den Wecker zu gehen.

Hey, die ganze Veranstaltung dient für mich dazu, Spaß zu haben und wo gewünscht das Wissen oder spezielle Fähigkeiten zusammen zu tragen, eine nette, gemeinsame Zeit im virtuellen Raum zu erleben und uns gegenseitig so zu unterstützen, dass wir möglichst alle noch mehr Spaß an unserem Hobby haben.
Um den Sinn einer Graukarte zu erläutern, muss ich etwas ausholen. Aus dem Physikunterricht ist sicher noch bekannt, dass alle Farben zusammen weiß ergeben. Hast Du also eine Lichtquelle, die wie die Sonne alle Farben abstrahlt, so reflektiert eine Oberfläche wie ein weißes Blatt Papier dieses Licht relativ gleichmäßig und es erscheint uns dann eben weiß.
Wenn Du nun eine Farbe aufträgst, so befinden sich auf der Oberfläche Pigmente, die aus dem auftretenden weißen Licht bestimmte Farben herausfiltern oder absorbieren. Bei einer roten Oberfläche wird z.B. das rote Licht reflektiert und der Rest ist weg. In der Praxis ist das nicht so ein idealer Vorgang sondern es werden mehrere Farben absorbiert bzw. reflektiert. Was von der Oberfläche zurückgeworfen wird, kombiniert unser Auge zu einem bestimmten Farbeindruck. Das nennt sich auch subtraktive Farbmischung, da Oberflächen bestimmte Lichtfarben abziehen, um als Resultat eine besondere Oberfächenfarbe zu erzielen.
Unsere Augen, auf deren Farbsichtigkeit wir manchmal so stolz sind, können eigentlich nur die drei Farben rot, grün und blau voneinander unterscheiden. Die dazwischen liegenden Farben wie z.B. orange berechnet unser Gehirn aus sich überschneidenden Rezeptordaten in Echtzeit. Unsere Ohren können Frequenzabstufungen dagegen sehr wohl erkennen. Daher können wir in einem Orchester die Streicher von den Bläsern unterscheiden. Würden wir mit den Fähigkeiten der Augen hören, würden wir von der Musik wohl nur einen auf und abschwellenden Klangbrei wahrnehmen. Wären die Ohren zum Sehen geeignet, könnte sie mit ihrer feinen Frequenzerkennung genau feststellen, aus welchen Einzelfarben sich z.B. ein Blattgrün tatsächlich zusammensetzt. Dann wäre der Kamerabau eine ziemliche Herausforderung.
Naja, zurück zum Thema ...
Was macht nun die arme Kamera, wenn sie z.B. ein Foto Deiner Anlage farbneutral aufnehmen soll. Da haben wir einen blauen Himmel, grüne Vegetation, auf den Schienen steht z.B. ein roter Brummer ... was auch immer. Sie kann zum Abgleich keine weiße Fläche suchen, da es keine gibt. In dieser Verlegenheit greift der Prozessor auf einen Trick zurück. Wenn man das ganze Bild zu einem Lichtmatsch zusammenrührt, ist mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von allem etwas drin. Das Resultat ist aber (zumeist) kein reines Weiß, da die Pigmente der Oberflächen einen Teil des Lichtes eingesackt haben. Alles ist auch nicht weg, denn sonst hätten wir schwarz. Der über das Bild gesammelte Lichtmatsch ist also irgendetwas zwischen weiß und schwarz ... also grau.
Das dieses Prinzip funktioniert, kannst Du z.B. bei einem Blick in den Staubsaugerbeutel überprüfen. Der Staub ist grau, obwohl alle Partikel und Bestandteile des Inhaltes im einzelnen sicher eine spezielle Eigenfarbe besitzen.
Zur Vollständigkeit brauchen wir jetzt nur noch eine Angabe, wie grau der Durchschnitt nun ist ... hellgrau, dunkelgrau ... anders ausgedrückt, wieviel Licht wird im Schnitt vom auftreffenden Licht von allen Oberflächen absorbiert? Über den dicken Daumen ist in den meisten Fällen um die 18% des auftreffenden Lichtes weg.
Damit haben wir alles beisammen ... die Kamera stellt das Foto vereinfacht betrachtet beim Weißabgleich so ein, dass unser Foto über alle Farben hinweg einem 18%-Grau entspricht.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten für die Kamera ... so wird m.W. einfach der hellste Punkt im Bild gesucht von dem der Bildprozessor dann annimmt, er sei weiß. Alle Farben werden dann an diesem Referenzbereich ausgerichtet.
Naja, was die Hersteller genau machen, ist mir nicht bekannt. So jedenfalls habe ich es mir angelesen.
Enthält nun das Umgebungslicht z.B. nicht alle Farben, sind im Bildausschnitt doch nicht alle Farben enthalten oder ist der Referenzbereich eben nicht weiß, kommt es beim Abgleich zu Abweichungen. Die Farben des Fotos besitzen möglicherweise einen Farbstich. Sie sind also z.B. in den blauen, grünen oder roten Bereich verschoben.
Wenn Du der Kamera aber etwas anbietest, was garantiert 18%-Grau ist, kann sie sich auf die Umgebung einstellen. Bei meiner Kamera funktioniert das so ... ich lege diese kalibrierte Graukarte an die Stelle, wo ich gleich fotografieren will, stelle im Menü den Unterpunkt "manueller Weißabgleich" ein, richte das Objektiv bildfüllend auf die Graukarte und drücke auf die entspr. Taste und die Kamera hat's.
Da der Weißabgleich somit nur eine Art Schätzung ist, sind einzelne Farbabweichungen immer noch möglich. Jetzt käme die Farbkarte ins Spiel. Aber das hatten wir ja schon.
Was das Lohnlasern betrifft, habe ich zwar keine Erfahrungen, würde mich aber vielleicht vertrauensvoll an Jürgen (Jaffa) hier aus dem Forum wenden. Er bietet in einer Kleinserie in seinem
Shop so einige Lasercut-Bausätze an, die er z.T. für seine eigene Anlage - der
Innerstetalbahn - entwickelt hat. Möglicherweise arbeitet er auch für einen Stummikollegen ... fragen kostet ja nix.
LG
Hubert