RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#26 von Max13 , 20.01.2018 22:30

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure motivierenden Kommentare.

@Helmut: Du hast Recht - 6m sind in der Tat nicht ganz klein. Aber das ist ja das schöne am Bau in Modulen bzw. Segmenten. Habe mir je bewusst bereits eine überschaubare Vorbildsituation ausgewählt. Mit dem Verzicht auf Ortsdurchfahrt mit Viadukt und den Abzweig Grävenwiesbach/Laubuseschbach kann ich zunächst zumindest mit 4m einsteigen (Segmente 1 bis 4).

@Alex: Ich habe tatsächlich auch bereits darüber nachgedacht, wie die Vorbildsituation wohl ausgesehen haben mag - insbesondere da ich verschiedene, teilweise widersprüchliche Quellen gefunden habe. Letzlich habe ich mich für die Ausführung mit zwei einfachen Weichen aus der MiBa 07/98 entschieden. Herausforderungen beim Gleisbau gibt es mit den Bogenweichen und der DKW ohnehin bereits genug. Ich vermute jedoch, dass du Recht hast. Heute ist bei mir per Post das Buch "Erfolgsgeschichte Taunusbahn" von Christopher und Söhnlein eingetroffen. Auf einem Bild ist die Situation zwar nur zu erahnen, ich tippe aber auch auf eine Dreiwegweiche. Falls du entsprechende Dokumente findest, freue ich mich über deine Hinweise. Da ich ansonsten aufgrund fehlender Unterlagen ohnehin nicht sklavisch nach Vorbild baue, werde ich aber vermutlich bei meiner ersten Variante bleiben. Nicht zuletzt, weil ich die Segmente bereits konstruiert und Holz zugeschnitten habe - aber mal sehen...

@Rudi: Das freut mich - macht mir auch zunehmends Spaß. Aufgrund privater und beruflicher Verpflichtungen kann ich nicht versprechen, immer mit konstanter Geschwindigkeit zu "fahren". Vermutlich wird es auch gemütlichere Zeiten geben.

@Thomas: Bin mit den selbst geschnittenen Schwellen sehr flexibel. Trotzdem gefallen mir beispielsweise die Schwellenroste von MaGo auch sehr gut.

Beste Grüße und bis bald
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#27 von Thomas L , 21.01.2018 10:24

Hallo Max,

ja, ich denke auch, dass die Einzelschwellen durchaus in bestimmten Punkten ihre Vorteile haben. Natürlich haben die Schwellenroste ebenso hie und da ihre Vorzüge.
Muss man eben je nach Bedarf für sich entscheiden, was da im Einzelfall als beste Lösungsmöglichkeit erscheint. Zwar könnte nach meinem Verständnis eigentlich jede Vorbildweiche auch als Schwellenrost gefertigt werden, aber es ist halt die Frage, ob das bei sehr exotischen Weichentypen einen wirklichen Nutzen sowohl für den Hersteller als auch den Endverbraucher bringt....... :


Schönen Sonntag
Thomas


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#28 von migru , 21.01.2018 16:17

Hallo Max,

Thomas hat mein Erscheinen bereits angedroht. Bei den Fremo-N-RE-Treffen habe ich meistens einen Finger drin.

Zitat von Max13 im Beitrag Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

Hi Thomas,

vielen Dank für die Infos - freue mich, hier direkt in Kontakt mir Fremo-Mitgliedern zu kommen!

Bin bisher kein Mitglied - wieso auch, ohne eigene Module Ist die (temporäre) Teilnahme an einem Treffen auch unter diesen Randbedingungen möglich? Allerdings habe ich gerade gesehen, dass auch die Mitgliedschaft nicht die Welt kostet. Ist die Teilnahme ohne eigenes Modul üblich? Würde mir wahrscheinlich etwas komisch vorkommen...




Egal ob noch Interessent oder schon langjähriges Mitglied. Teilnahme ist ohne Modul, ohne Rollmaterial möglich. Einzig die Kaffeetasse.....

Die Treffen sind nicht öffentlich und werden nicht öffentlich beworben. Einfach den Organisator ansprechen und dann ist eine Teilnahme möglich. Fast jeder Neuling kommt erst Mal als Tagesgast ohne jegliche Verpflichtung. Wir fahren nicht im Kreis. Jedes Treffen hat ein zeitliches Thema. Frankfurt - Nied am Wochenende um den 10.03. ist traditionell um 2003 angesiedelt, Hanau über Himmelfahrt um 1985. Andere Treffen Mitte der 1960er.

Rein betrieblich ist dein Projekt Weilmünster gut passend zu dem, was wir in Rhein-Main so fahren. Komm einfach mal vorbei und schau an was und wie wir machen. Für Details kannst du mir gerne pm schicken, damit dein Baufaden baulastig bleibt.

Bis denne

Michael


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#29 von Max13 , 21.01.2018 19:57

Hallo Michael,

ich komme gerne auf dich zu - danke für die Infos. Hört sich sehr spannnend an.

Obwohl ich aktuell im Raum Stuttgart wohne, bin ich häufiger in der Heimat in der Nähe von Ffm. Ein Besuch eines Treffens lässt sich also bestimmt einrichten.

Viele Grüße
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#30 von Max13 , 21.01.2018 20:14

Gleisbau, Teil 2

Bearbeitung und Löten der ersten Backenschiene

Nach dem Aufkleben der Schwellen hat sich bei mir ein gewisser Bauablauf etabliert, über den ich in den nächsten Beiträgen löse berichten möchte. Ich starte mit den Backenschienen, die ich zunächst mit der Feile bearbeite. Das Entfernen des Schienenfußes ist in einem gewissen Bereich erforderlich, damit die Zungenschienen später sauber anliegen könnnen.

Für die Bearbeitung habe ich mir ein einfaches Werkzeug (Holzbrettchen mit aufgeleimtem Balsaholz in 1mm Stärke) angefertigt. Hieran kann ich das zu bearbeitende Profil fixieren, sodass es beim Bearbeiten nicht nach hinten ausweichen kann.

Bearbeitungshilfe:


Abfeilen des Schienenfußes:


Anschließend kann ich mit dem Auflöten beginnen. Typischerweise beginne ich (im Fall von nicht gebogenen Regelweichen) mit der geraden Backenschiene. Diese versuche ich zunächst so gerade wie möglich auszurichten. Sehr gut gelingt dies mit einem Stahllineal und einigen kleinen Federklemmen.





Anschließend löte ich das das Profil an einigen Schwellen fest, sodass die wesentliche Geometrie der Weiche von hieran festgelegt ist.

Weiteres zum Weichenbau folgt dann hoffentlich in Kürze.

Viele Grüße und bis demnächst
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#31 von Remo Suriani , 21.01.2018 22:32

Hallo Max,

herzlich wilkommen hier. Das ist mal ein tolles Projekt:
- Spur N
- nach Vorbild
- Selbstbau

Die Weichen sehen ja schon klasse aus. Dieses Thema habe ich bisher aufgespart. Ich wollte Dich auch schon wie Michael (migru) in Bezug auf Fremo ansprechen. Damit hast die Gelegenheit, Deinen Bahnhof auch in seinem natürlich Umfeld zu erleben Bei mir war es ähnlich: Ich konnte aus Platzgründen nur einen Bahnhof bauen und habe ihn dann später mit Adaptern an Module angepasst.

Nun bin ich aber gespannt wie es weitergeht.


Viele Grüße
Dirk

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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#32 von Thomas L , 22.01.2018 09:17

Hallo Max,

ich sehe schon, die Bauerei geht ja äußerst flott voran! Da sollte ich mir mal wegen meinem Schneckentempo ein gutes Beispiel dran nehmen.....

Nun hast Du ja zwei Wortmeldungen aus der Frankfurter Gruppe. Wie Michael schon schrieb, Dein Projekt dürfte ganz gut in die vorhandene Modulpalette passen. So könnte ich mir vor dem geistigen Auge auch Deinen Bahnhof beim Treffen hier bei uns in weissblauen Landen vorstellen. Wir haben da traditionell im Herbst circa um Allerheiligen herum was, auch heuer ist wieder etwas geplant. Das wäre dann zwischen Augsburg und München, also aus der Stuttgarter Ecke noch nicht so unbedingt eine Weltreise. Da hättest Du auch die Möglichkeit zum Reinschnuppern. Aus Hessen und Baden-Württemberg ist da durchaus mal immer jemand mit dabei. Ebenso traditionell befindet man sich bei diesem Treffen von der Vorbildzeit her in den Sechzigern, wie ja Michael ebenfalls andeutete. Das soll Dir aber keinesfalls die beiden hessischen Treffen madig machen - ganz im Gegenteil! Schaue Dir einfach mal verschiedene Treffen an.


Viele Grüße
Thomas


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#33 von Max13 , 23.01.2018 23:06

Hallo zusammen!

@Dirk: Es scheint, dass es bei uns einige Ähnlichkeiten gibt Deinen Blog habe ich schon eine Weile auf dem Schirm. Die Weichen sind bei mir im Prinzip der Grund, warum ich mit einem relativ kleinen Modulbahnhof angefangen habe. Ich möchte ausprobieren, ob ich hier in Spur N zufriedenstellende Ergebnisse erzielen kann?!

@Thomas: Meine Arbeitsgeschwindigkeit täuscht - bevor man sich hier in die Öffentlichkeit traut, produziert man ja in der Regel schon mal ein bisschen auf Halde Also nicht zu viel erwarten, ich versuche dran zu bleiben. Sowohl hinsichtlich hessischen sowie auch weiß-blauen Treffen wäre ich aufgeschlossen. Ich schaue einfach, wie es mir reinpasst und komme gerne auf dich zu. Die 60er würden mir gefallen...

Viele Grüße
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#34 von Rudi , 23.01.2018 23:31

Hallo Max

Bei deinen Weichen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Bin echt interessiert, wie das nachher fertig aussieht. Kann ja nur gut werden.

Gruß
Rudi


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#35 von Max13 , 25.01.2018 23:29

Gleisbau, Teil 3

Herzstückproduktion

Hallo zusammen,

heute soll es mit meinem kleinen Bericht zum Thema Gleisbau weitergehen. Bevor ich die zweite Backschiene fixiere, möchte ich zunächst auf die Fertigung des Herzstückes eingehen. Da hierbei eine möglichst genaue Geometrie und Einhaltung des entsprechenden Herzstückwinkels entscheidend ist, habe ich mir eine kleine, unten abgebildete Bearbeitungslehre gebaut.



Für die Lehre habe ich mir zunächst einen kleinen Plan gezeichnet und gedruckt. Dieser besteht im Wesentlichen aus einem Kreuz in Schienenfußbreite mit gewünschtem Herzstückwinkel. Im abgebildeten Fall 1:9. Die vorderen Außenkanten der Lehre sind parallel zu den kreuzenden Linien angeordnet. Nachdem der Plan der Lehre ausgedruckt und auf ein Holzbrettchen aufgeklebt ist, kann diese mit einem kleinen Tellerschleifer bis an die Außenkanten abgeschliffen werden. Ebenso habe ich mir zwei spitzwinklige Holzstückchen in 1:9-Steigung zurechtgeschliffen und von oben in die spitzen Winkel des Kreuzes eingeklebt. Die Holzkeile dienen von nunan als Anschlag für die genaue Ausrichtung der Schienenprofile, welche eingelegt und von oben mittels Rändelschraube fixiert werden. Führt man Lehre und Profil nun an den Tellerschleifer heran, lassen sich die Teile der Herzstückes bequem und wiederholgenau zurechtschleifen. Das Ergebnis ist unten dargestellt.



Sind beide Schienenteile zurechtgeschliffen, können diese nach kurzer abschließender bearbeitung von Hand wiederum in die Lehre eingelegt, gegeneinander positioniert, fixiert und bequem zusammen gelötet werden.



Bis zum nächsten Gleisbaubericht, beste Grüße

Max


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#36 von Max13 , 27.01.2018 20:27

Gleisbau, Teil 4

Einpassen von Backenschienen und Herzstück

Hier mein nächster Kurzbericht zum Gleisbau. Mit dem fertigen Herzstück und den Weichenschablonen von MaGo lassen sich die ungebogenen Regelweichen relativ gut fertigen. Nachdem die erste Backenschiene gerade ausgerichtet ist, fixiere ich die zweite (gebogene) Schiene mit Hilfe der Schablone.



Da die Schablonen eine Breite von genau 9mm haben, habe ich sie nicht einfach auf das Schwellenrost gelegt, sondern durch unterlegen von 0,5mm Polystyrol etwas angehoben. Damit liegt die verwendete Schablone auf Höhe der Schienenköpfe und sorgt für den gewünschten Abstand selbiger. Ansonsten würde der Abstand zwischen den Schienenfüssen 9mm betragen.

Anschließend lässt sich das Herzstück einschieben und ebenfalls fixieren.



Obwohl die Schablonen recht genau sind, lege ich zur Kontrolle trotzdem in der Regel noch entsprechende Gleisbaulehren oder Rollenlehren auf. Hier das Ganze dann abschließend ohne Schablone.



Zuletzt noch die gesamte Weiche, bestehend aus Schwellenrost, Backenschienen und Herzstück.



Bis demnächst, beste Grüße
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#37 von Rosenstein ( gelöscht ) , 28.01.2018 09:08

Tolle Doku !
Bei dir klingt das alles so leicht...bis jetzt habe ich mich noch nicht an Selbstbaugleis herangewagt, aber deine Doku ist wirklich sehr ausführlich. Du solltest am Ende am besten eine PDF erstellen. Ich denke die wäre sehr gefragt.


Rosenstein

RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#38 von Rudi , 28.01.2018 20:37

Hallo Max

Wenn ich jemals mit dem Weichen- und Gleisbau beginnen sollte, drucke ich Deinen Baubericht als Anleitung aus. Echt Top und super erklärt.
Da bin ich wie ein Schwamm und sauge alles auf. Weiter so.

Gruß
Rudi


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#39 von Max13 , 31.01.2018 22:49

Hallo Rosenstein, hallo Rudi,

vielen Dank für eure Unterstützung - es freut mich sehr, wenn mein Blog auch anderen Hobbykollegen als Anregung oder Hilfestellung dient. Vielleicht komme ich bei Gelegenheit dazu, die eine oder andere Bauanleitung aus dem Geschriebenen zu extrahieren. Allerdings ist auch meine Darstellung immer nur ein Teil der Geschichte und ich empfehle, die genannten Quellen ebenfalls zu beachten. Eine allumfassende Abhandlung ist wohl kaum zusammenzutragen - nicht zuletzt, weil die Prioritäten durchaus sehr unterschiedlich liegen. So bietet beispielsweise Jens Emmermann unter http://www.raw-nette.de/nbahn2.htm aus meiner Sicht immernoch essentielle Informationen rund um die Geometrie der anzufertigenden Schienenteile. Die Frage, die ich mir gestellt habe, war eher, wie ich diese Geometrie möglichst exakt und reproduzierbar herstellen kann. Daher die vielen Lehren und Bauhilfen in meiner Darstellung. So hat jeder ein Stück weit sein Thema und trägt zum großen Ganzen bei

Mich freut es in jedem Fall, wenn ich euch damit eine nette Lektüre bieten kann.

Bis demnächst und beste Grüße
Max


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#40 von Max13 , 05.02.2018 21:16

Gleisbau, Teil 5

Schleifen der Zungenschienen

Hallo liebe Stummis,

nach ein paar Tagen Abstinenz heute mal wieder ein Update von mir. Mein kleiner Gleisbausubbblog geht weiter mit dem Anfertigen der Zungenschienen. Hier habe ich relativ lange gekämpft, um halbwegs zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Letzlich habe ich auch hier ein kleines Werkzeug konstruiert, das mir des Leben deutlich vereinfacht.

Zunächst schleife ich jedoch den Schienenkopf auf der Innenseite, d.h. auf der den Backenschienen abgewandten Seite, auf herkömmliche Weise mit der Feile bis auf den Steg an. Dies ist nachfolgend dargestellt.



Zum Schleifen der an den Backenschienen anliegenden Außenseiten der Weichenzungen kommt jetzt meine Bearbeitungslehre zum Einsatz. Wichtig war mir, dass die Dicke der Zungenschiene zur Zungenspitze hin gleichmäßig mit dem gewünschten Zweiggleisradius abnimmt. Das entwickelte Werkzeug ist nachstehend abgebildet und dient im wesentlichen der Fixierung der Schiene beim Schleifen am Tellerschleifer.



Nimmt man den Deckel durch Lösen der Rändelschraube ab, so sieht man auf das simple Innenleben.



Die Verwendung erfolgt gemeinsam mit der Weichenschablone von MaGo (bzw. dem gebogenen Teil letzterer). Diese dient der genauen Ausrichtung des zu schleifenden Profils. Sie wird in die Lehre eingelegt und zunächst provisorisch fixiert.



Jetzt kann das zu bearbeitende Profil ebenfalls eingelegt und provisorisch fixiert werden.



Die endgültige Verspannung erfolgt durch das Schließen des Deckels und das Anziehen der Rändelschrauben. Idealerweise wurde die Weichenschablone so eingelegt, dass das Schienenprofil gerade noch mit dem Steg bis zur Zungenspitze egklemmt wird.



Durch das parallele Anlegen an die Schleifscheibe erfolgt nun die eigentliche Bearbeitung.



Das Ergebnis ist nachfolgend dargestellt und liefert die Basis für den weiteren Weichenbau.





Das nächste Mal geht es dann hoffentlich mit der Endbearbeitung und dem Einbau der Zungenschienen weiter. Über Anregungen aus euren Erfahrungen und Vorgehensweisen freue ich mich jederzeit.

Bis demnächst, beste Grüße
Max


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#41 von Max13 , 06.02.2018 23:30

Gleisbau, Teil 6

Einbau von Zungen- und Flügelschiene

Die Zungen- und Flügelschienen fertige ich in einem Stück. Dies hat den Vorteil, dass sie sich so in einem schönen, gleichmäßigen Bogen verlegen lassen. Nachteilig ist allerdings, dass man bei dieser Vorgehensweise die Knickstelle der Flügelschienen an genau der richtigen Position einbringen muss, da damit bereits der Abstand zu den Zungenspitzen festgelegt ist.

Nach dem Schleifen der Zungenschienen, ist die abschließende Bearbeitung der Schienenprofile verhältnismäßig einfach. Zunächst schwäche ich die Zungenschienen an der Knick- bzw. Biegestelle im Bereich des Schienenfußes, um sie weicher zu machen. Anschließend kerbe ich den Schienenfuß an der Knickstelle der Flügelschienen ebenfalls ein, damit sich diese leichter und präziser knicken lassen. Abschließend erfolgt die Fertigstellung der Flügelschienen im Endbereich durch einen zusätzlichen leichten Knick, der etwas verschliffen wird.

Die Schienen sind nun fertig vorbereitet für den Einbau. Vor dem Einlöten versuche ich noch, sie so gut wie möglich in die endgültige Form zu biegen. Nachstehend dargestellt ist zunächst das Probeweise Einlegen des Schiene. Die Rillenmaße stelle ich auf 0,8 - 1,0mm ein, damit ich die Weichen mit meinen NEM-Radsätzen weiterhin befahren kann. Auch mit RP25-Radsätzen hatte ich bei einigen Versuchen keine Probleme. Die Festlegung des Rillenmaßes erfolgt durch einlegen eines entsprechenden Blechstreifens.



Anschließend kann die Zungen- bzw. Flügelschiene unter Zuhilfenahme der Gleisbaulehren eingelötet werden.



Zu guter Letzt zwei weitere Bilder der Weiche mit dem eingebauten Schienenprofil.





Bis demnächst, beste Grüße
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#42 von Taunusbahner , 08.02.2018 15:28

Da denkt man sich: "Schauste mal ins Stummi was es so naues git" und hab nicht viel erwartet.

Aber das sich jemand den Bahnhof Weilmünster in der nähe meines Heimatortes Brandoberndorf annimmt und diesen auch noch so Originalgetreu wie möglich nachbauen will.
Dies in 1:160 versucht und kaum Originaldaten dafür hat! Davor ziehe ich den Hut.

Ich hatte mich ja mal für die Mönstädter Brücke interessiert. Von der es auch so gut wie keine Bilder gibt und hatte diese vor in TT umzusetzen.
Aber Weilmünster ist nochmal eine Stufe höher.

Wünsche dir viel Erfolg bei dem vorhaben. (Die Weichen machen ja schon mal Geschmack auf mehr.)
Das Thema ist in jedem Fall abboniert!

Beste Grüße aus Nemberch,

Sven


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#43 von GMWE , 08.02.2018 16:52

Hallo Max,

Eine ganz tolle Lehrveranstaltung über den Selbstbau von Weichen. Jeder, der sich auch
darin versuchen möchte kann, unabhängig von der Spurweite, mit deiner Vorgehensweise
Weichen für seine Anlage/Module nachbauen.
Sehr saubere Arbeit!
Ich wünsche Dir auch weiterhin noch viel Bastelspaß.

Gruß, Peter


Schmalspur1


 
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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#44 von Max13 , 10.02.2018 12:07

Hallo Sven, hallo Peter,

ich freue mich über euer Interesse an meinen Bautätigkeiten

@Sven: Möglichst genau nach Vorbild ohne ausreichend Vorbildinformation ist natürlich grundsätzlich problematisch. Sagen wir es mal so - ich baue angelehnt ans Vorbild. Mir ist nur wichtig, dass es eine entsprechende oder ähnliche Sitution gegeben haben könnte. Weilmünster ist hierbei Inspiration. Die Mönstädter Brücke würde mich übrigens auch interessieren. Lass mich wissen, wenn du ans Werk gehst.

Viele Grüße
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#45 von LaNgsambahNer , 10.02.2018 13:45

Moin Max,

und wieder einen N-Bahner gefunden.
Das Du auch Module bzw. Segmente baust geht genau in meine Richtung. Auch wenn es bei mir erst im laufe des Jahres losgeht.
Ich bin mir nur noch nicht sicher ob ich eine eingleisige Nebenbahn nach Vorbild, oder eine zweigleisige Hauptbahn dem Vorbild angenähert baue.
Auf jeden Fall werden es zu Beginn vier Segmente a 80 x 40 cm welche dann ein Modul bilden sollen.

Weiter vorne im Fred sagtest Du, das dir der Gleisplan für Weilmünster fehlt. Hier kannst Du ihn bekommen: http://www.gleisplaene-archiv.de/archivliste/wa.xml
Bis Weilmünster runterscrollen.


Mitglied im 1. MMFC ... (Mark Michingen Fan Club) 😁
Natürlich führ´ ich auch Selbstgepräche.Warum? Na,manchmal brauche auch ich eine Expertenmeinung!

Gruß Kai 🍺
Spur N____4ever


 
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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#46 von Max13 , 13.02.2018 12:25

Moin Kai,

ich freue mich über einen weiteren N-Bahner und dein zukünftiges Projekt.

Über das Gleisplanarchiv hatte ich auch schonmal nachgedacht. Leider schien mir auch hier die Ausbeute bzgl. Weilmünster nicht zu ergiebig zu werden - kleiner Plan in A4, kein zugehöriges Jahr, Anmerkung: "aus der Literatur übernommen". Vermutlich ist es der Plan, der dem oben zitierten Miba-Artikel aus 07/98 zugrunde liegt.

Trotzdem hast du Recht, ich sollte es versuchen. Habe den Plan daher soeben bestellt... mal sehen, was kommt?

Viele Grüße
Max


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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#47 von Max13 , 14.02.2018 21:34

Gleisbau, Teil 7

Zungen- und Flügelschiene, Radlenker und Stelleinrichtung

Der Bau der ersten Regelweiche neigt sich bereits dem Ende entgegen. Die Anfertigung der zweiten Zungen- bzw. Flügelschiene unterescheidet sich prinzipiell nicht von der ersten. Lediglich der Einbau erfordert die Verwendung von Rollenlehren, welche ich wiederum von MaGo bezogen habe. Die Verwendung der bisher eingesetzten Gleisbaulehren wird durch die bereits verlegte Zungen- bzw. Flügelschiene verhindert.

Nach dem Einbau der Zungen- bzw. Flügelschienen fertige und montiere ich die Radlenker, deren Rillenmaß ich wieder auf 0,8-1,0mm für NEM einstelle. Das Zwischenergebnis ist auf den beiden folgenden Bildern dargestellt.





Nachstehend nochmal die Ansicht von der Herzstückseite.



Die abschließende Lötarbeit bildet der Einbau der Stelleinrichtung. Entgegen der Beschreibung von Jens Emmermann habe ich mich für den Einsatz einer schmalen Stellschwelle entschieden. Das ist optisch vielleicht nicht 100%ig mit den alternativen, nach unten führenden Stelldrähten zu vergleichen, ermöglicht jedoch den provisorischen Einbau der Weiche ohne Ausschnitte an der Anlagengrundplatte vorzunehmen. Gegebenenfalls ließe sich die Stellschwelle jedoch auch noch vor dem endgültigen Einbau der Weiche durch eine andere Lösung ersetzen - mal schauen.

Zum Abschluss ein weiteres Bild von zwei auf einem Holzbrettchen gebauten Regelweichen.



Bis demnächst, beste Grüße
Max


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#48 von TaurüsselN , 15.02.2018 18:14

Hallo Max.

Tollen Selbstbau zeigst du da! Eine Frage hätze ich noch, sollte sie schonmal beantwortet worden sein bitte ich darum, darüber hinweg zu sehen:
Welche Höhe haben deine Profile, sind die mit NEM-Radsätzen befahrbar? Auf mich wirken die wie Code 1,x und normalerweise ist ja ab Code 55 Schluss...

MfG, Jan


Bekennender Teil des MoBa-Nachwuchses!


Mein Planungsthread:
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RE: Weilmünster - Feldversuch in 1:160 - Ww1

#49 von Thomas L , 15.02.2018 18:17

Hallo Max,

immer wieder einmal habe ich hier in diesen Thread hereingeschaut und bin erstaunt über Deine selbst entwickelten Hilfsmittel für den Bau. Die kannte ich so bislang noch nicht......

Ich bin mal gespannt, was es im weiteren Verlauf noch alles an "Neuheiten" gibt.......


Weiterhin frohes und erfolgreiches Basteln wünscht der
Thomas


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#50 von Remo Suriani , 15.02.2018 19:14

Hallo Max,

wirklich toll und präzise Dein Weichenbau. Obwohl mich sowas sehr interessiert, habe ich mich nie näher damit auseinander gesetzt, da Metallbearbeitung und feilen nicht mein Feld ist. Mir fehlt da die Geduld und Präzision. Um so spannender finde ich zu sehen, wie leicht das alles scheint, wenn man nur die richtigen Lehren hat. Einfach einspannen, Schleifer dran und festlöten... Wenn es solche Lehren analog zu den Gleisabstandslehren zu kaufen gäbe, wären dir viele dankbar

@Jan

Zitat
Welche Höhe haben deine Profile, sind die mit NEM-Radsätzen befahrbar? Auf mich wirken die wie Code 1,x und normalerweise ist ja ab Code 55 Schluss...


Wenn Du innen sauber gelötet hast und nichts hochsteht, kannst Du mit NEM Radsätzen auf Code 40 (also vorbildgerechten Profilen) fahren. Beim Bau des Herzstück bzw der Radlenker musst Du Dich aber in Bezug auf die Rillenweite zwischen NEM und Finescale entscheiden. Finescale wird durch NEM-Rillenweite nicht genug geführt, NEM passt nicht durch Finescale-Weite. Ich habe aber schon Einlagen an den Radlenkern geseen, womit NEM taugliche Code 44 Selbstbauweichen Finescale-tauglich wuren (sah man aber an der Weiche. RB25 Radsätze (normale Breite aber niedriges Profil) läuft über die NEM-Bauform


Viele Grüße
Dirk

Rheinfort
Eingleisig/elektrifiziert am Niederrhein (Ep V/VI)

Rheinfort-Kapellen
Frei nach "Kirchen an der Sieg" und mit Selbstbauweichen (Ep V/VI)


 
Remo Suriani
Metropolitan (MET)
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Gleise Peco Code 55 / Selbstbau
Spurweite N
Steuerung ESTWGJ
Stromart DC, Digital


   

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Hohenborstel entsteht leider doch nicht

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