Nach dem ich mit dem ersten Blick durch das Fenster im Gang bereits einen kleinen Einblick in meinen Hobbyraum gegeben habe folgt nun der Blick durch die eigentlich Tür. Dort sieht man mit dem heutigen Tag meine 2. Gleiswendel die nun auf einer Höhe von 108cm in eine provisorische Strecke übergehen soll um den Kreis provisorisch zu schließen und die ersten Züge fahren zu lassen.
Doch drehen wir das Ganze nun nochmals zurück auf Anfang. Die Modellbahn begleitet mich schon seit meiner Kindheit seit ich gehen kann. Mein Vater hat mit diesem Hobby 1958 mit einer Kleinbahn Anfangspackung begonnen. Ich bin dann irgendwann ab 1980 in das Hobby mit eingestiegen. Es gibt also eine Maiers-Modellbahn 1.0, 2.0 und 3.0. Die Variante 1.0 war eine Märklinanlage, nicht Kleinbahn, im Keller in der Werkstatt mit ca. 1 x 3m. Diese wurde irgendwann um 1975 abgebrochen, da unter dem Dach die Variante 3.0 gestartet wurde. So gegen 1980 wurde noch eine Kleinbahnanlage, die Version 2.0, in einer Größe von 2,5 x 1,0m für meinen Bruder in einem Raum im oberen Stock gebaut. An all das kann ich mich nicht wirklich erinnern da ich erst seit dem Dezember 1975 die Welt bereichere. Die Anlage unter dem Dach, die Version 3.0, war dann mein Einstieg in das Hobby. Da mein Vater als Lokführer nicht wirklich die nötige Zeit und zur damaligen Zeit auch das nötige KnowHow hatte war diese Anlage sehr lange eine Großbaustelle in einem Raum von 3 x 5m. Geplant war eine Kombination von Gleichstrom und Wechselstrom da ja noch 11 Märklin Loks vorhanden waren. Irgendwann mit 12 Jahren bin dann ich in das Geschehen eingestiegen und wollte das Ganze voran treiben. Mein Vater hat mir damals wirklich sehr viel Freiraum gelassen, sodass ich viel probieren konnte. 1994, als mein Vater in den Ruhestand ging wurde im Hause Maier beschlossen die Wand zu durchbrechen und einen weiteren Raum mit 3 x 5m zu adaptieren. Geplant war ein Schattenbahnhof mit 40 Gleisen. Dieser wurde auch mit einer dazugehörigen Gleiswendel mit 2m Durchmesser gebaut. Gefahren wurde Analog mit einer selbst konzipierten Blocksteuerung. So waren immer 6 Züge auf der Anlage unterwegs was mir sehr gefallen hat. Meiner Vater war es aber zu viel. Zur Bedienung des Schattenbahnhofs musste man immer in den zweiten Raum, da alles von Hand zu schalten und zu stellen war. Ein automatischer Vorführbetrieb war nicht möglich. Vor ca. 8 Jahren wurde dann der Schattenbahnhof von 4 Ebenen auf eine Ebene zurück gebaut und der Automatikbetrieb außer Betrieb genommen. Für meinen Vater war diese Variante die beste da er nun einen Zug je Richtung fahren lassen konnte. Mein Vater ist vor 1 ½ Jahren gestorben, die Anlage gibt es aber noch und funktioniert auch. Fotos der Anlage kann ich gerne zu einem anderen Zeitpunkt hier einstellen.
Nun sind wir in der Gegenwart angekommen. Die Schienen habe ich mir in mein neues Haus mitgenommen in dem mir ein 60m² großer Hobbyraum zur Verfügung steht. Die Anlage die diesen Raum füllen sollte plante ich schon beim Hausbau ein. Es sollte der Gotthard werden und raumfüllend sein. Ich hatte die Anlage schon vor meinen Augen. Mit was ich nicht gerechnet hatte war die innere leere nach dem Hausbau. Da ich noch einige Modulanlagen hatte füllten diese am Anfang den Raum. Da ich wusste wie viel Arbeit eine große Anlage gibt und ich noch die never ending Story aus meinem Elternhaus im Kopf hatte wollte ich sehr lange Zeit keine fixe Anlage in meinen Keller bauen. Das Ableben meines Vaters förderte die Idee auch nicht wirklich da ich bis dato den Großteil meiner Modulanlagen gemeinsam gebaut habe. Wir waren auch gemeinsam ca. 30 Jahre lange auf Messen unterwegs. Im Hinterkopf wurde aber doch nach und nach ein Plan für eine fixe Anlage geschmiedet. Die Zündung kam dann durch meinen Bruder Anfang Jänner 2020. Er hat mich förmlich dazu gedrängt und so wurde mit der ersten Spirale gestartet. Die Anforderungen an die Anlage war für mich auch klar.
Spurweite: H0 mit H0m
Steuerung: Digital mit Software
Zuglängen: max. 2 Railjet mit 14 Wagen und 2 Taurus, also ca. 4,6m
Steigung: maximal 22 Promille
Epoche: 3 bis aktuell
Gleis: Im Schattenbahn Roco 2,5mm (Code 100), im sichtbaren Bereich noch nicht festgelegt
Fahrzeuge: Österreich, Schweiz, Deutschland, Italien
Und nun haben wir den 04.10.2020 und es sind schon wieder über 160m Schienen und über 70 Weichen im Schattenbahnhof und in der Gleiswendel verbaut. Ziel ist es bis Weihnachten mit einer Software die ersten Züge in einer Richtung in einem sehr großen Kreis im Blockbetrieb fahren zu lassen und wie es aussieht wird dieses Ziel auch erreicht werden.
In welchen Abständen ich hier berichte wird sich zeigen. Da das Ganze aber nicht in einem Jahr umgesetzt ist und ich auch sehr intuitiv baue hoffe ich, dass es eine spannende Reise wird. Über ungelegte Eier soll man bekanntlich nicht reden drum gibt es einmal das zu sehen was mittlerweile steht.
Spirale 2
Abstellgruppe 1 und 2, Ebene 1
Ausfahrt Abstellgruppe 3 und Einfahrt Abstellgruppe 4
Abstellgruppe 4, aktueller Stand
Provisorische Strecke zur Gleiswendel 2, Später Abstellgruppe 5 und 6
BG, Christian