Liebe Stummis,
ich fange hiermit einen neuen Thread zu meiner im Bau befindlichen Anlage an, deren Idee unter diesem Link letztes Jahr bereits vorgestellt wurde:
viewtopic.php?f=15&t=168135
Seither hatte ich kaum Zeit fürs Hobby und musste aus verschiedenen Gründen (siehe unten) die Anlage erneut etwas umplanen.
Das rechtfertigt m.E. einen neuen Thread und Titel, diesmal ohne Rätselfragen zu Beginn.
Es geht um meine große Kelleranlage mit der Nachempfindung von Ludwigshafen am Rhein.
Hier der aktuelle Plan, Erklärungen darunter:
[url=https://abload.de/image.php?img=img_89212fjz2.jpg]
Der Plan ist natürlich gezeichnet und steht sinnbildlich für meine grundsätzliche modellbauerische Vorgehensweise. Wenn es mit primitiven „altmodischen“ Methoden geht, wird auf das Anlernen von neuen technischen Fähigkeiten -in diesem Fall Planungssoftware- verzichtet. (Elektronische!) Technik nur in Maßen und dort wo nötig.
Warum ein neuer Thread? – Weil das Anlagenkonzept sich in einigen Punkten verändert hat. Es soll weiterhin Ludwigshafen Innenstadt mit Bahnanlagen, etwas Mannheim und langfristig im Nebenraum etwas Pfälzer Wald gezeigt werden. Insgesamt fast 60m² Raum werden dafür zur Verfügung stehen. Gefahren wird in H0 mit Gleichstrom, größtenteils digital gesteuert.
Aber auf die im ersten Strang erwähnte komplizierte Epochenvermischung verzichte ich nun – alle Segmente sollen nun im Zustand von etwa 2005 bis 2010 gezeigt werden.
Das macht den Anlagenschenkel, auf welchem ursprünglich der alte Kopf-Hauptbahnhof von LU gezeigt werden sollte wesentlich unkomplizierter an den Rest anzuschließen, da er nun weitgehend frei von (sichtbaren) Bahnstrecken sein wird, sondern stattdessen hauptsächlich das Rathaus-Center, die Hochstraße Nord und die umliegenden Areale zeigen wird.
Auf den ersten Blick ist das weit weniger spannend, aber wer auch nur ansatzweise Neuigkeiten aus der Rhein-Neckar-Region im letzten halben Jahr gehört hat, ahnt, dass diese Ecke (nur noch übertroffen von der sowieso zu bauenden Hochstraße Süd) im Zentrum des epischen Clusterf*cks namens „Stadtplanung Ludwigshafen“ steht. Ich MUSS einfach die berüchtigten Ludwigshafener Hochstraßensysteme nachbauen, so lange sie noch nicht zusammengestürzt oder abgerissen sind. Jeder Pendler weit und breit verflucht sie, von mir bekommen sie ein wenig Liebe und Respekt für das ursprüngliche zumindest mutige Konzept. Mehr dazu im Verlauf des Threads.
Andere Gründe für die Umplanung sind profaner: Der Umbau unserer Bäder im Haus verzögert sich, dadurch wird die für den Anlagenteil „Pfälzer Wald“ eingeplante Waschküche erst in einigen Jahren frei, dadurch lassen die dort für einen Rollbahn-Betrieb notwendigen Wendeln ebenfalls auf sich warten und der Anlagenteil „Ludwigshafen“ muss deshalb erstmal in sich abgeschlossen gebaut werden, um schon früher in Betrieb zu gehen. Das machte es erforderlich, den neuen Hbf Lu nochmal weiter zu stauchen und das anschließende Betriebswerk nur andeutungsweise darzustellen, um die nötige Wendel noch in den Hauptraum zu quetschen.
A propos „quetschen“: Ein schmaler (teilweise nur 40cm) Durchgang um den rechten Anlagenflügel herum wurde auch neu eingeplant. Die Vorplanungen für ein bewegliches Anlagenelement zur Erreichung des Kontrollraumes in der Mitte erschienen mir nach Tests zu komplex und störungsanfällig. Der Durchgang macht dies überflüssig, erfordert aber weitere Stauchungen und einen Verzicht auf weiteres Wachstum meines Bierbauches. Ich weiß (bevor zigfach darauf hingewiesen wird), wie (eigentlich viel zu) wenig 40cm sind, aber ich habe getestet und es geht – muss gehen. Es muss zur Sicherheit auch deshalb sein, da an der betreffenden Wand im Sommer Feuchtigkeit auftrat. Ich habe das über den Winter halbwegs in den Griff bekommen, will zur Sicherheit die Wand aber frei von direktem Anlagenkontakt halten.
Mit der Planung für den „Pfälzer Wald“ im Nebenraum war ich nie ganz zufrieden. Sie wurde nun vorläufig zurückgestellt und kann langsam reifen und nach den besagten Umbaumaßnahmen in vielleicht 3-4 Jahren angepackt werden.
Im Anlagenschenkel mit der Strecke nach Oggersheim wurden auch einige Änderungen vorgenommen. Es ist nun mehr Bebauung im Stadtteil West vorgesehen, allerdings auf einem herausnehmbaren Anlagenteil ohne Bahnstrecken, was trotz dieser Erweiterung einen verbesserten Zugang zum Kellerfenster und dem Heizkörper dahinter ermöglicht. Dafür wurde die Wendel unter dem Hauptfriedhof unter die nördliche Ausfahrt des Hauptbahnhofes verschoben.
Zwei sehr schöne, allerdings äußerst anstrengende, weitere Gründe für die Umplanungen sind meine nun fast zweijährigen Zwillinge. Sie fordern unendlich viel Zeit und Zuwendung (zu den finanziellen Aspekten schweigen wir lieber) und vor allem fordern sie: EISENBAHN(!). Der Versuch, meine Kinder frühzeitig an mein Hobby heranzuführen, hat sie in Windeseile in fanatische Eisenbahnfreaks verwandelt. Kaum ein Tag, an welchem wir nicht im Hobbykeller ein paar Runden drehen müssen. Sie kennen schon mehr Zugtypen als Tiere, und wehe die Oma bezeichnet einen ICE4 auf einem Foto als „E-Lok“ – sie wird wütend korrigiert, dass dies ein „neuer ICE“ sei! So viel Freude diese Entwicklung einerseits macht, so hinderlich wirkt sie sich auf Baufortschritte aus. Baustellen, Werkzeug, Kabel, Rollendes Material, etc., müssen immer außer Reichweite weggeräumt werden – einige zu tief abgestellte Güterwaggons mussten schon dran glauben, sie sind halt weniger robust als Matchbox-Autos – und vor allem muss ununterbrochen Rollbahn-Betrieb mit mindestens vier Zügen auf dem bisher gebauten provisorischen Anlagenteil möglich sein. Ein „Papa baut jetzt für ein paar Wochen oder Monate die Schienen ab, um sie gemäß dem veränderten Plan wieder neu zu verlegen“ würde momentan eine erstrangige Familienkrise auslösen. Der eigentliche Bau der Hauptstrecken durch LU kann erst weitergehen, wenn für diese Arbeiten mehr Verständnis bei den Herrschaften gezeigt wird.
All das führt dazu, dass es von der eigentlichen Anlagenkonstruktion immer noch wenig substantielle Fortschritte gibt. Einige Segmente sind schon in endgültiger Fassung im Bau, andere sind nur seit zwei Jahren provisorisch erbaut und werden irgendwann in einer Hauruck-Aktion möglichst schnell abgerissen und durch die eigentlichen Anlagenteil laut neuestem Plan ersetzt. Bis dahin beschäftige ich mich in mini-Schritten mit dem Ausbau des Fuhrparks, Testbauten und vor allem den später benötigten charakteristischen Gebäudemodellen. Zumindest diese kann ich hier nach und nach vorstellen.
Grüße David