Hallo ins Stummiversum,
Ärger in der Mark Michingen ... Krisensitzung vor dem Zauberspiegel ... selbst Bahndirektor Jahnke als Leiter der Direktion Klustal erschien samt Planungsteam höchstselbst im Spiegel. Das Regierungspräsidium Klustal entsandte den zuständigen Abteilungsleiter für Ordnung, Gefahrenabwehr und Verkehr, Herrn Dr. Blatero. Die Sitzung einberufen hatte der Markgraf nach seiner letzten Besichtigung der Strecke nach Rhodenhausen bzw. der Weichenstraße in der Bahnhofseinfahrt. Wieder
Rost an den Schienen ...
Bevor die Sitzung überhaupt Fahrt aufnehmen konnte, ergriff Dr. Blatero das Wort: "Das Regierungspräsidium begrüßt jeden Fortschritt beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und ich möchte in aller Deutlichkeit herausstellen, als Mitglied der Fortschrittspartei glaube ich unverbrüchlich an das Fortschreiten in welche Richtung auch immer. Nicht, dass dies jetzt als Flucht ausgelegt wird, aber die letzten Beschlüsse des Regierungspräsidiums zwingen uns zur Haushaltskonsolidierung. Die Auflagen des Bundes und die durch den Gesetzgeber festgelegten Aufgaben der kommunalen Verwaltungen setzen uns äußerst enge finanzielle Spielräume, die ... blablabluberblub ..."
Den Redefluss unterbrach Bahndirektor Jahnke: "Das hättest Du auch kürzer sagen können ... Ihr seid dafür, wenn es Euch nix kostet ... nicht wahr?"
Jetzt musste ich den sich anbahnenden Tumult im Spiegel erst einmal eindämmen: "Meine Herren, können wir vlt. erst einmal zum Problem kommen!"
Vorher aber die Post ...
derOlli hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2019, 16:23
... Das neue Ergebnis sieht schon deutlich besser aus als die Belaubung von damals ...
@Olli
Ja, das finde ich auch ... danke für's Lob. Mir ging es aber auch um das Ausprobieren diverser Techniken vor der Anwendung auf der Anlage. Ich denke, dieses Übungsdiorama hat seinen Zweck erfüllt ...
Darius hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2019, 18:30
... Mit dem Licht ist das ein toller Waldweg geworden ...
@Daniel
Danke für Deine Anerkennung. Das richtige Licht beim Fotografieren macht eine Menge aus. Tageslicht ist in dieser Hinsicht nicht zu toppen ...
wulfmanjack hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2019, 19:03
... So etwas geht nicht von jetzt auf gleich, nein es erfordert viel Tüfteln und Ausdauer ...
@Wolfgang
Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Das ganze Herumtüfteln macht sicher auch Spaß, kostet allerdings jede Menge Zeit. Ich bin kein Naturwunder und muss mir die Techniken erarbeiten. Ich hoffe nur, irgendwann zahlt sich die ganze Mühe aus ...
Ralf Franke hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2019, 19:13
... ein sehr humorvoller Bericht ...
@Ralf
Es steht ja nirgendwo, dass die Modellbahnerei eine ernste Angelegenheit zu sein hat ... und wenn es doch irgendwo steht ... dann ... ja dann ... ist es mir schnuppe ...
Freut mich, wenn es Dir gefällt.
Brumfda hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2019, 21:33
... Also Nagel

auf den

getroffen ...
@Felix
Es freut mich besonders, wenn jemand etwas mit meinem Gebastel anfangen kann und zu eigenen Taten angeregt wird.
trillano hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2019, 21:33
... Und auch zur gelungenen Baumrestaurierung mit der netten und humorvollen Geschichte dazu! ...
@Alexander
So ganz ohne Geschichten erscheint mir ein Baubericht einfach etwas zu trocken. Davon abgesehen, für mich sind diese Ausschmückungen wichtig, da sie meine Phantasie in Schwung bringen. Und wer kann schon ohne Phantasie eine Modellbahn bauen ...
Brumfda hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 08:47
Jürgen hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 06:06
... Bäume am Hang so schräg wachsen, liegt die Vermutung nahe, dass der Hang sich bewegt hat. Bekanntlich wachsen Bäume nach oben. Wenn der Hang langsam rutscht, neigt sich der Stamm...
Moin Jürgen. Bin ich voll bei Dir. Nur einzeln mal umgewehte sind schräge Typen. Es sei denn, man hätte das extreme Thema "an der Nordseeküste..."
Miraculus hat geschrieben: ↑Mi 10. Jul 2019, 09:33
... Ich gebe den Vorrednern bedingt recht. Bäume wachsen nach oben. Schräg am Hang eventuell mal gebogen, aber letztendlich immer nach oben ...
@Jürgen, Felix und Peter
Diese Szene beruht tatsächlich auf einem Vorbild, was ich vor Jahren einmal abgelichtet habe. Leider finde ich das Foto nicht mehr auf der Festplatte. Was immer auch die Bäume zum schiefen Wachstum bewegt hat, sie sind schief. Prinzipiell habt Ihr mit Eurem Einwand natürlich recht ... mir fällt schon was ein, um die Sache glaubhaft zu machen.
GSB hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 08:06
... Mußte da gleich an die Wald Exkursion hier am letzten Samstag denken ...
@Matthias
Freut mich ... es gibt doch nix Vorbildlicheres als das Vorbild ...
wolferl65 hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 09:33
... Waldboden ist aktuell -zumindest theoretisch- genau mein Thema, studiere dazu gerade Brandls 2. Geländebauband. Der macht das genauso wie Du

! ... freu mich beim Betrachten schon wieder auf die nächste Mobabausaison! ...
@Wolfgang
Hm ... gleiches Problem ... ähnliche Lösung ... die Baubände des Großmeisters scheinen interessant zu sein. Muss ich mir doch mal ansehen.
GMWE hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 10:27
... Du solltest aufpassen, daß Du nicht 2020 mit deinen inzwischen stolzen 89 Seiten Kurzprosa auf
der Shortlist für den Ingeborg Bachmann Preis erscheinst und damit zusätzlichen Streß bekommst! ...
@Peter
Du meinst die Nominierung zur Wahl des Forumsdummschwätzers mit Urkunde, Kasperlmütze und Schellen. Ja, da würde ich mich freuen, denn den Rindviehorden mit Kordel und Tutehorn hab ich schon von einem ehemaligen Lehrer verliehen bekommen. Das wäre doch die passende Ergänzung.
Jürgen hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 10:27
Brumfda hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 08:47
Da haben einige Bäume die Frisur von Trump, weil keiner das Fenster schließt

.
@Felix: Du meinst wohl, Trump hat die Form der Bäume plagiert ...
@Jürgen, Felix, Olli, Rüdiger
Nee jetzt ... meine Bäume ... und Trump ... nee jetzt ... aber wirklich ...
Flott wieder zurück zum Anlagenbau ...
semisweet hat geschrieben: ↑Di 9. Jul 2019, 17:05
... Da ich mich langsam selber an den Landschaftsbau und die Bahnarchitektur ran wage, werde ich hier auf jeden Fall am Ball bleiben ...
@Klaus-Peter
Nee, was für ein Lob ...

... vielen Dank.
Es freut mich, wenn ich etwas von dem zurück geben kann, was ich hier gelernt habe. Und wo Du gerade Bahnarchitektur schreibst ... das wird Thema des heutigen Beitrags ... oh je, das wird für mich ziemlich aufwändig.
N Bahnwurfn hat geschrieben: ↑Mi 10. Jul 2019, 15:16
... Nun waren ja zwischendrin plötzlich wieder Bäume zu sehen. Na ja so wirds wenigstens nie langweilig bei dir.

...
@Peter
Mir soll es ja schließlich auch nicht langweilig werden ...

Zum Lokbau bin ich noch nicht wieder gekommen, da wir ein paar Tage verreist waren. Ich will es mit dem Einbau nicht übertreiben, aber so ein paar Verfeinerungen stehen noch auf dem Plan ...
Vielen Dank nochmal für Eure guten Gedanken zu meinen gesundheitlichen Problemen. Ja, es geht mir inzwischen viel besser und diese Schwindelgeschichten sind verschwunden. Das hat keinen Spaß gemacht ... aber jetzt wird wieder gebaut.
@All
Ich schilderte den Konferenzteilnehmern meine Beobachtungen ... die Arnold-Schienen rosten wieder trotz vorheriger sorgsamer Behandlung. Um mir die Arbeit zu erleichtern und voran zu kommen, hatte ich mir ernsthaft überlegt, die alten C80-Gleise liegen zu lassen. Schließlich steckt schon einiges an Arbeit im damaligen Selbstbau der Weichen. Aber, das kann ich unter diesen Umständen vergessen.
Große Betroffenheit unter den Konferenzteilnehmern. Was jetzt???
"Na ja, wir können es doch so machen wie in Bad Dachstein und C55er Profile einziehen", meinte das Planungsteam.
Leider hatte ich in diesen Abschnitt seinerzeit meinen Vorrat an Stückgleisen eingebaut und hier lässt sich das Profil nicht ziehen. Ich müsste diese Stückgleise abbauen, durch Flexgleise ersetzten - die ich nicht habe - und erst dann könnte ich den Austausch der Schienen vornehmen. Das käme fast einem Neunbau gleich ...

... Ein neuer Plan musste her.
Der innovative Bahndirektor Jahnke legte seine Stirn in Falten aber dann leuchteten plötzlich seine Augen listig auf.
"Hm ... wenn wir wohl so oder so neu bauen müssen, warum dann nicht gleich richtig", ihm schien seine Idee immer mehr Vergnügen zu bereiten. "Wie wär's, wenn wir konsequent in C40 bauen."
Großer Tumult in der Runde: "Nee ... das haben wir ja noch nie gemacht ... wer soll das bezahlen ... was für eine irre Arbeit ... nee, das geht nicht!"
Der Markgraf ahnte, was der Bahndirektor vorschlagen wollte. Aber es musste eine Idee her, wie das Neuverlegen der Gleise rationell erledigt werden könnte. Und der Blick in die Kasse zeigte zwar nicht gerade ein schwarzes Loch, aber zum Kauf eines der schönen Kleinseriengleise reichte es definitiv nicht. Vor allem das Aufkleben einzelner Schwellen wie bei den Weichen ... Nee ... das ging trotz der nun erheblich größeren zeitlichen Möglichkeiten als Pensionär gar nicht.
Wieder rettete der der Bahndirektor: "Und wenn wir die Schwellen aufstempeln ..." Häh, wie sollte das gehen?
Die Stimmung besserte sich gleich, als der Chef der Bahndirektion seine Idee erläuterte. Ja, so könnte es gehen. Ein Probestück musste her.
"Ich möchte doch noch mal herausstellen und in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, die Kosten ...", wer das war muss ich wohl nicht näher erläutern.
Auf meine Frage hin, was denn der Bau eines Probestücks kosten würde, steckten die Planer kurz die Köpfe zusammen ... ca 3 € ... der Rest wäre im Bestand. Der Redefluss des politischen Beamten geriet etwas ins Stocken ...
"Genehmigt, ich übernehme die Kosten", der Markgraf beendete damit die Diskussion. "An die Arbeit ..."
Ein kleiner Kasten aus Sperrholz wurde als erstes gebaut und wie auf der Anlage mit Korkstreifen beklebt. Um das Vorher dokumentieren zu können, legte ich ein Stück Arnold Gleis auf den Kork-Bahndamm:
Meine noch unveränderte BR 86 hatte die Ehre, den Darsteller des Eisenbahnverkehrs zu geben. Die Schienen sind schon ziemliche Klopper und sicher etwas desillusionierend. Nee, das wäre sowieso nicht mehr nach meinen Vorstellungen ...
Aber wie sollen nun die Schwellen "aufgedruckt" werden? Der Bahndirektor plante eine Art Stempel oder Formstück aus Silikon in der die Schwellen im richtigen Abstand aufgenommen werden. Auf den Kork wollte er ein Doppelklebeband zur provisorischen Befestigung der Schwellen einsetzen. Die Silikonform mit den Schwellen sollte auf das Klebeband aufgedrückt werden und da die Form flexibel gebogen werden konnte, müssten die Schwellen sozusagen abgerollt werden können. Außerdem sollte es keine größere Sache sein, auf diese Weise Schwellen für beliebige Radien zu verlegen. Dann sollte das Schotterbett die endgültige Fixierung des Schwellenbandes übernehmen. Erst zum Schluss sollten die Schienen befestigt werden.
Also musst erst einmal eine Mutterform gebaut werden. Sie entstand aus PS-Resten:
Hier sind bereits die Vorbereitungen für das erste Abformen mit Silikon getroffen worden. Die Form wurde mit Trennwachs versehen, um einen allzu innigen Kontakt mit dem Silikon zu verhindern.
Silikon ... hatte ich noch was im Keller herumliegen ... nee ... nix gefunden. Also ab zum Baumarkt und siehe da, passend für 1,eppes Euro gab es eine Kartusche im Sonderangebot.
Ich füllte eine Plastikschüssel mit Wasser und einer gehörigen Gabe Spülmittel und nun hinein mit dem Silikon ins Wasserbad. Die Würste ließen sich mit den bloßen Fingern aus dem Bad fischen, kneten und in die Form drücken:
Wer nun befürchtet hat, der Hubert kriegt die Finger vor lauter Silikon nicht mehr auseinander ... nee, nix da ... die minimalen Reste ließen sich mit Seife problemlos entfernen. Das ging richtig prima und viel besser als erwartet. So langsam machte das Experiment richtig Spaß.
Um das Reißen der Form zu verhindern arbeitete ich sozusagen als Armierung Streifen aus einer alten Gardine ein. Ob das wirklich erforderlich ist, kann ich nicht sagen. Geschadet hat diese Maßnahme aber jedenfalls nicht:
Nun wurde meine Geduld auf die Folter gespannt ... ich ließ die Form 24 Stunden in Ruhe. Aber dann ... heraus mit dem Ding.
Da isses ... und stinkt erbärmlich nach Essig. Boh ... nee ... nochmal 24 Stunden warten.
Aber dann, nachdem sich der Duft verzogen hatte, gab's kein Halten. Die Stribbelguillotine zerlegte mit meiner Tischkreissäge zurechtgeschnittene Kieferleisten in Schwellen. Und siehe da, das Magazin ließ sich wie erwartet laden ... freu! Die zukünftigen Bahnschwellen steckten mit der Schokoladenseite nach oben in der Form.
Naja, superperfekt ist die Form nicht geworden. Aber es ist auch nicht ihre Aufgabe als Model aufzutreten. Parallel zum erstmaligen Verlegen der Schwellen auf das Doppelklebeband füllte ich die Form nochmal mit Silikon ...
Hier geht's zur Sache ... Schwellen ausgerichtet ... aufgedrückt ... Form abgezogen ... und ... sie halten ... jubilier ... es geht!
Keine Sorge, ein gewisser Rückschlag sollte sich auch noch einstellen. Das wäre ja auch zu einfach gewesen. Aber bis hierher, alles perfekt!
Meine Mutter pflegte bei solchen Gelegenheiten in westmünsterländer Sandplatt festzustellen: "Dat schlött noch met 'n Statt", aber auch: "We sick nich te helpen wät, isss et nich wert, in Verlägenheit te kommen." (Das schlägt noch mit dem Schwanz ... und ... Wer sich nicht zu helfen weiß, ist es nicht wert, in Verlegenheit zu kommen.)
Zunächst ging es erfolgreich weiter. Die Schwellen wurden mit einer Mischung aus moorbrauner und schwarzer Beize eingefärbt. Beize ist natürlich nicht wasserfest und beim anschließenden Aufkleben des Schotters mit Kleber auf Wasserbasis würde ein nicht unerheblicher Teil der Beize heraus gewaschen ... reine Erfahrungssache. Um das zu verhindern pinselte ich anschließend Tiefengrund über die Schwellen, um das Holz dagegen zu schützen. Tiefengrund ist aber kein Lack und etwas Beize gelangt trotzdem zwischen die Schottersteine. Das aber ist durchaus erwünscht und lässt das Schotterbett realistischer erscheinen, so als wäre Rost und Bremsstaub eingedrungen.
Nun streute ich Schottersteine über das Korkbett und formte mit einem Pinsel den Bahndamm. Mit diesen Steinchen bin ich allerdings nicht so ganz zufrieden. In der Großaufnahme zeigte sich, die Steinchen wirken mehr wie abgerundete Kiesel ... hm.
Wenn wir schon beim Experimentieren sind, könnte man ja auch neuen Kleber testen. Das Wasser-Leim-Gemisch färbt Basaltschotter bekanntlich dunkel, Latexbindemittel ist zwar eine gute Alternative, wird aber nicht so hart und braucht recht lange zum Trocknen. Ich besann mich auf eine volle Flasche Fototransfer-Potch von HobbyLine, die noch auf ihren Einsatz wartete. Mit Wasser verdünnt und mit Fließmittel verfeinert goss ich diese Soße über den aufgeschichteten Bahndamm.
Und dann ... ich wollte noch ein paar Steinchen korrigieren und hatte plötzlich eine Schwelle verschoben. Die wässrige Lösung hatte offensichtlich die Haftung des Doppelklebbandes aufgehoben. Nee, das ganze Projekt könnte sich bei der kleinsten Erschütterung zerlegen. Extrem vorsichtig drapierte ich die Schwelle wieder an ihren Platz und drückte zur Fixierung ein paar Steinchen an die Seite. Dann fasste ich nix mehr an und wartete das Abbinden des Potch-Klebers ab. Puh ... gerade noch mal gut gegangen. Nach einiger Zeit wurde der Bahndamm hart und fest. Für die Montage an der Anlage muss ich mir noch einen Zwischenschritt einfallen lassen, um die Schwellen wasserfest zu fixieren. Ich habe bereits eine Idee ...
Das Bild zeigt das Ergebnis nach dem Trocknen und mit lose aufgelegten C40-Schienen. Das sah schon mal sehr erfolgversprechend aus und die einen Millimeter hohen Profile wirken einfach phantastisch ... ja fast schon unwiderstehlich.
Auch die Nahaufnahme bestätigte das Experiment:
Wie erwartet liefen die NEM-Radsätze ohne Abdrehen der Spurkränze ratterfrei über die Schienen. Der letzte Akt - die Befestigung der Profile auf den Schwellen - konnte starten.
Obwohl es so aussieht, es sind keine goldenen Schienennägel. In jede sechste Schwelle bohrte ich ein entspr. Loch, um dann einen 0,8 mm Messingnagel mit Flachkopf im Holz zu versenken. Auf diese Köpfe sollte dann das Profil aufgelötet werden. Nur, was sollte ich mit den dazwischen liegenden Schwellen machen. Schienennägel wie beim C55er Profil waren nicht möglich aber wenigstens ein paar Rippenplatten wollte ich nachbilden. Dazu schnitt ich entspr. Papierstreifen und färbte sie mit der moorbraunen Beize zu rostigen Blechen ... ohne Rippen. Naja, jedenfalls besser als nix, dachte ich.
Dann beauftragte ich einen Arbeiter mit dem Verlegen der Papierschnippel:
Da hatte ich offenbar den richtigen Faulpelz ausgesucht. Nee, ich erwischte den Kerl mit der Kamera gerade noch aufrecht stehend. Unmittelbar nach der Aufnahme neigte sich mein Held immer mehr zur Seite und in ca. 45° Schräglage muss er in einen komatösen Schlaf gefallen sein. In der Waagerechten angekommen regte er sich mitten im Schritt nicht mehr. Was blieb mir anders übrig, als den Kerl abzulesen und in seine Schachtel zu legen. Das Verkleben der "Rippenplatten" musste ich wohl selbst erledigen.
Nach einer kurzen, steilen Lernkurve ging das erstaunlich schnell. Zwischen einem "Ich koche jetzt einen Kaffee ..." durch meine Frau und dem "Kaffee ist fertig!" lagen alle Platten auf ihrem Platz.
So sah die Sache nach dem Auflöten der Profile aus. Die Gleisklammern konnten allerdings die schmalen Schienenköpfe des C40er Profils nicht richtig fixieren. Sie sind auf das Standardgleis mit C80er Profil ausgelegt und kommen hier an ihre Grenze. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Übrigens ist hier am Schotterbett der Effekt der leicht ausgewaschenen Holzbeize ganz gut zu sehen.
Die blanken Lötstellen übertupfte ich mit rostbrauner Farbe und ich granierte die Schwellen abschließend mit hellgrauer Farbe. In der Bastelkiste fand sich noch etwas Probe-Grünzeug von Mininatur, was ich bei einer Ausstellung als Muster geschenkt bekommen hatte. Genau das richtige Material, um die Ränder des Schotterbetts etwas auszuschmücken.
Und wieder durfte die BR 86 das Ergebnis bei verschiedenen Beleuchtungen präsentieren:
Dann hatte die Lok keine Lust mehr und sie dampfte in der Abendsonne davon:
Es gibt noch Optimierungsbedarf, aber die Richtung stimmt m. E.. Das Gleisbild sieht für Spur N einfach ... saumäßig verlockend aus. Das toppt m.E. auch das bislang umgebaute C55er Gleis. Ich denke, von den Abmessungen her kommt man dem Vorbild kaum noch näher. Die Schwellen könnten noch einen Tick schlanker geschnitten werden, aber das ist ja keine Sache.
Was meint Ihr ... bin ich bekloppt ... oder wie oder was. Ich freue mich auf Eure ehrliche Einschätzung ... nee, meinen Geisteszustand kenne ich ... ich meine das Gleis. Was kann ich besser machen, bevor es in Serie geht?
LG
Hubert