Hallo zusammen,
natürlich brauchen wir auch einen ansprechenden Bahnsteig auf unserem kleinen Nebenbahnendbahnhof, nicht nur um unseren Miniaturreisenden einen einigermaßen bequemen Einstieg in die Züge zu erlauben, sondern weil so ein Bahnsteig erst richtig Bahnhofsatmosphäre schafft.
Zwischen Gleis 1 und 2 haben wir dafür 1 Meter Länge zur Verfügung und 7 cm Breite. Für unsere Ansprüche (und die der Kaltentaler Nebenbahngesellschaft) ausreichende Dimensionen: zwei bis drei maßstäbliche moderne Reisezugwagen finden Platz, von Ypsilon-Gustavs und anderen üblichen Verdächtigen ganz zu schweigen.
Zwei Leisten haben wir zusammengeleimt, um auf die geforderte Breite zu kommen. Da sie Dutzendware aus dem Baumarkt sind, verfügten sie schon gekauft über die richtige Länge. Da der Gleisverlauf auf einer Seite nach innen und auf der anderen nach außen gebogen ist, mussten wir ordentlich mit Raspel und Feile ans Werk, bis alles passte und eine Negativform davon in den Kork geschnitten werden konnte:
Absenkungen und Schrägen wurden auch nicht vergessen (aber bei dem weichen Fichtenholz überhaupt kein Problem herauszuarbeiten):
Eine ordentliche Stückzahl übrig gebliebener Bohlen aus einem Kohlebansen-Bausatz münzten wir zu Einfassungen unseres Bahnsteigs um (zur leichten Verarbeitung im Gros immer zwei Bohlen am Stück):
Entsprechend der Breite der Bohlen haben wir den Bahnsteig mit einer Nut versehen und die Plastikteile mit Sekundenkleber-Gel am Holz festgeklebt:
Wir haben peinlichst genau darauf geachtet, einen Abstand von 9 mm zwischen Außenkante Schiene und Bahnsteig einzuhalten; es hat sich erwiesen, dass mit diesem Abstand kein Fahrzeug hängenbleibt, kein Zylinder einer Dampflok, aber auch keine Wagentritte (wir hier die eines geschweißten Reisezugwagens der Verwendungsgruppe 35, eines A4üe):
Auch die Höhe passt für einen Nebenbahnbahnsteig - übrigens steigt der gesamte Bahnsteig 3 mm vom Gleis 1 zum Gleis 2 an, um das Ein- und Aussteigen für die Reisenden zu erleichtern:
Gehalten werden die Bohlen von Stahlprofilen - wir haben sie aus Postkartenkarton nachgebildet:
Das größte Problem - nein, nein, wie haben wir gelernt: die größte Herausforderung war, den Bohlen und Stahlprofilen ein verwittertes und ausgebleichtes Aussehen zu verpassen - aber Braun, Schwarz, Rost waren dabei eine große Unterstützung und - man glaubt es kaum - ein Nagelfeile, mit der wir die Bohlen leicht abgeschliffen haben, was dem Plastik einen ausgebleichten, von der Sonne ausgedörrten Holzton verliehen hat:
Eine Stellprobe mit Leuchten, die noch festgeklebt werden müssen, bevor der Asphalt aufgetragen wird - doch davon demnächst:
Viele Grüße von Valentin und Jens