[shaddowcanyon]

Hallo zusammen,

Meine Frau und ich haben von unserer Urlaubsreise ein paar Fotos vom Chemin der Fer de Rillé, mitgebracht. Der AECFM (https://aecfm.fr) betreibt hier eine Anzahl von Dampf- und Diesel-Feldbahnloks auf einer weitläufigen 60-cm-Spur-Strecke, die etwa 40 km nordöstlich der Stadt Saumur mitten in der wunderbaren Landschaft am Rande des Tals der Loire gelegen ist. Nähere Informationen (in französischer Sprache) mit Terminen, Anfahrtsplan und Preisen sind hier zu finden:

http://www.ot-saumur.fr/TRAIN-A-VAPEUR-D...LLE_a17226.html

(der deutsche und der englische Link scheinen z.Z. noch nicht zu funktionieren).
Die besten Fotostandorte ? Überall! Kameraobjektiv nicht gerade vor einen Baum halten

Vor der Fahrt haben wir beide dem nahegelegenen Betriebswerk des AECFM einen Besuch abgestattet. Lokschuppen und Drehscheibe:



Hier wird gerade die "La Touraine" unter Dampf gesetzt, eine kleine Feldbahnlok, die 1913 bei Orenstein & Koppel in Berlin gebaut wurde:



Trotz ihres hohen Alters wird sie auch bei der jungen Generation geschätzt:



und natürlich läd sie zum obligatorischen Gruppenbild mit Dame ein:



Ein Foto einer rumänischen Maschine, ein D-Kuppler, die z.Z. jedoch nicht in betriebsfähigem Zustand ist:



Hier nun die Lok, die unseren Zug durch die Fluren und Wälder am Seeufer ziehen wird, hergestellt 1918 bei Henschel in Kassel:





Man mag sich über die massiven Schienenprofile wundern, die für eine Feldbahn überdimensioniert scheinen. Das liegt hier einfach daran, dass der Eisenbahnclub seine Strecke mit ausgemustertem Schienenmaterial der Staatsbahn gebaut hat. Um so erstaunlicher finde ich die vielen Weichenkonstruktionen auf der Strecke, deren Bau und Verlegung einiges an Knowhow und Handwerk erfordert haben dürfte:



Ein Blick über den Betriebshof zeigt uns, dass Dampfbetrieb nicht allein ein Handwerk mit blitzblank poliertem Stahl und Messing ist, sondern dass auch gewisse Mengen an staubiger Materie benötigt werden.



Ein Blick auf den Zug, der schon fix und fertig auf einem Nebengleis wartet. Meine Frau weist darauf hin, dass entlang der Strecke Pilze zu finden sind. Ob man die auch während der Fahrt sammeln darf, weiß ich nicht:



Diese kleine Lok hat heute frei:



Nun aber geht es auf die Reise. Der Hauptbahnhof, eine halbe Stunde vor Abfahrt:



Der Zug wird bereitgestellt, vom nahegelegenen BW kommend:



und sogleich wandelt sich der beschauliche Bahnsteig in einen geschäftigen Ort:



Die Lok muss noch umgesetzt werden. Solche Operationen führt der AEFCM ganz streng nach den Vorschriften und Verfahrensweisen durch, die noch aus dem Dampfzeitalter der SNCF stammen. Auch das will schließlich vermittelt werden.





Nun kann die Fahrt beginnen:



Natürlich stehen auch alternative Verkehrsmittel zur Verfügung:



Hier fuhr mir erst mal der Schreck in die Glieder. Ich dachte, die Gebrüder (bzw. Geschwister) Dalton würden im Wald den Zug auflauern und hatte die Hände schon fast über dem Kopf. Tatsächlich ist das weitläufige Gelände hier, fernab vom lärmenden Autoverkehr, mit schattigen Campingplätzen und dem stillen See ein wunderbares Terrain für Familien mit Kindern, um Räuber und Gendarme zu spielen.



Eine Vorbeifahrt am BW:



Der Fahrt gewährt immer wieder wunderbare Perspektiven auf den See:



Am Endpunkt der Strecke wird die Lok wieder umgesetzt:



Wir warten den Gegenzug ab und begeben uns auf die Rückfahrt zum HBF:



Noch ein letzter Blick zurück auf den kleinen Güterzug, der Baumaterial befördert. In der Tat wird hier an der Strecke gearbeitet, es ist schließlich Dienstag und kein Wochenende:



Zurück im Bahnhof. Wir machten jetzt ein deftiges Picknick mit den Resten vom sonntäglichen Brathähnchen, einem Baguette, einem großen Stück Camenbert, und einer Flasche Sauvignon Blanc von der Loire.



Grüße

Hans Martin & Manu