RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#1 von Reinhard Heckmann , 21.12.2016 12:45

Hallo Stummies,

da ich von Fototechnik wenig Ahnung habe, kann mir vielleicht einer der Experten weiterhelfen.

Ich habe vor, einen Teil meiner privaten Kleinbildfotos und Dias zu digitalisieren. Auf dem Markt werden jede Menge Scanner für diesen Zweck angeboten. Einige Scanner sind für Dias und Negative geeignet.

Was das Scannen von Dias betrifft, blicke ich einigermaßen durch.

Eine Frage habe ich bezüglich dem Scannen von Negativen.

Meine S/W und Farbnegative schlummern seit 40-50 Jahren in diversen Ordnern. Da diese nicht beschriftet sind, kann ich bei Negativen nur den Inhalt ahnen. Ich hätte gerne eine Bild info der Negativstreifen. Früher nannte man wohl Kontaktabzüge.

Kann man vor dem eigentlichen Scannen das Positiv erkennen oder muss man erst scannen und dann einem mit Bildbearbeitungsprogramm ein Positiv erzeugen?

Welche anderen Möglichkeiten gibt es für einen Hobbyfotografen und liegen entsprechende Erfahrungen vor.

Ich möchte vor dem Kauf eines Dia/Negativscanners wissen, mit welchem zeitlichen Aufwand zu rechnen ist.

Vielen Dank


Reinhard

Für eine kurze Antwort wäre ich dankbar.


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#2 von Thorsten Haller , 21.12.2016 12:57

Hallo Reinhard,

wenn du zu deinen Negativen eine Voransicht haben möchtest, müssen diese auf die ein oder andere Art immer gescannt werden. Ich kenne die Software jetzt nicht im Detail. Es kann sein, dass diese durchaus eine Vorschau-Option haben, mit der du dann relativ schnell entscheiden kannst, ob du den entsprechenden Streifen scannen möchtest oder nicht. Aber wahrscheinlich ist es eh am sinnvollsten, im Akkord alles zu scannen und hinterher auszusortieren. Stell dich da mal auf ein paar Tage Arbeit ein.
Eine Alternative ist, dass ganze einem Dienstleister zu übergeben. Ein guter Scanner kostet einige hundert Euro. Zzgl. der Arbeitszeit und der Nachbearbeitung, die ein Dienstleister auch gleich mitübernimmt, würde ich mal die Vergleichsrechnung aufmachen.


Viele Grüße
Thorsten


 
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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#3 von Marty ( gelöscht ) , 21.12.2016 16:23

Zitat von Reinhard Heckmann
Auf dem Markt werden jede Menge Scanner für diesen Zweck angeboten. Einige Scanner sind für Dias und Negative geeignet.


Hallo Reinhard,

als kleiner Hinweis:
Falls damit die ganz billigen "Scanner" gemeint sind welche irgendwie einem kleinen Diabetrachter ähnlich sehen, so sind diese allenfalls für sehr geringe Ansprüche geeignet. Eigentlich sind sie im Prinzip gar kein Scanner, sondern eine billige Digital-Kompaktknipse.

Gute Scanner gibt es z.B. von Nikon, Minolta, Reflecta..., zum Teil jedoch nur mehr gebraucht erhältlich.

Zitat
Welche anderen Möglichkeiten gibt es für einen Hobbyfotografen und liegen entsprechende Erfahrungen vor.


Eine öfters angewandte Möglichkeit wäre das Abfotografieren mittels Digitalkamera und Makroobjektiv. Habe ich selber - allerdings bei Dias - so gemacht, geht relativ zügig und deutlich schneller als Scannen. Das notwendige darauffolgende Nachbearbeiten ist allerdings etwas für lange Abende...

Hier gibt es Lesestoff:
www.filmscanner.info


Marty

RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#4 von Brillenhuber , 21.12.2016 17:25

Hallo
Ich bin jetzt den dritten Winter am Dias einscannen.
Wenn dich dir einen Rat geben darf:
Stelle zuerst einmal fest, was du genau willst.
- Einfach die Bilder einscannen, damit man weiss, was man hat, und das analog weiter verarbeiten.
- welche Qualität strebst du an?
- Wieviel Zeit hast du?
Wieviel Speicherplatz hast du?

Meine Erfahrungen:
Wenn du wirklich die Dias für die Nachwelt erhalten willst, kommst du um einen guten Scanner nicht herum.
Zeit darf keine Rolle spielen. Warnen möchte ich dich vor der Silbarbasierten Scan Software, die jeder in den Himmel lobt: Erstens schweineteuer, zweitens für jeden Scanner brauchst du ein teures Update und drittens kannst du vergessen, mit der Scansoftware jedes Dia / Negativ individuell anzupassen.
Das geht mit einer guten Bearbeitungssoftware bedeutend schneller und liefert bessere Ergebnisse, weil man den Scan vor sich hat und nicht eine Vorschau.

Wenn Du Negative, sozusagen als Kontaktabzug beurteilen willst, dann nimm einen Scanner mit durchlichtaufsatz und lege die Negative hin. Auf einer A4 Seite bringst du einige unter.
Allenfalls musst du dir selber einen Aufsatz basteln.
Negative Inverieren geht mit der Freeware Irfanviev ganz gut.
Als Scansoftware nutze ich Vue scan, in der sehr viele Scanner implementiert sind. Die lässt sich so einstellen, dass sie schreit, wenn der Scanvorgang beendet ist.
Zuerst hatte ich einen Reflecta 10M und nun einen Plustek 8200.
Alles ist so aufgebaut, dass ich von der Fernsehcouch das Ganze sehen kann. Alle 3 Minuten aufstehen und den Schieber um ein Dia weiterschieben, ist nicht tragisch.

Meine Idee war, dass ich nur einmal scannen will, und dann gute Bilder habe.
Und ich garantiere dir: Deine Ansprüche werden immer höher! Ich rate dir, die Bilder mit höchster Auflösung und als Tiff oder RAW zu scannen!
Sonst machst du die Arbeit irgendwann ein zweites Mal!

Gruss Heinz


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#5 von Reinhard Heckmann , 21.12.2016 22:23

Hallo Thorsten, Heinz und Marty,

vielen Dank für eure kompetenten Antworten. Ich blicke jetzt schon besser durch.

Ziel meiner Digitalisierung sollen Fotobücher sein, in denen Aufnahmen bis etwa 13 x18 abgebildet sein sollte. Die Qualitätsanforderungen an die Auflösung halten sich deshalb in Grenzen.

Als Favorit habe ich mal den Canon CanoScan 9000 F Mark II in die nähere Auswahl genommen. Der war bei einem aktuellen Test Sieger.

Viele Grüße aus Igling

Reinhard


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#6 von Dschowy , 22.12.2016 12:08

Vor ein paar Jahren stand ich vor der selben "Aufgabe" und hab mich einigermaßen schlau gelesen. Letztendlich habe ich mir den Reflecta Pro Scan 7200 plus Software gekauft. Den Canon hatte ich auch im Auge, aber dann doch etwas mehr ausgegeben und den Reflecta gekauft.
Das ist kein Profigerät, aber auch kein Billigheimer. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Gebraucht bekommt man die Scanner schon, allerdings waren da die Preise noch so hoch, daß ich mich lieber für ein Neugerät mit Garantie entschieden habe.

Bei der Software ist es so, daß es eine Vorschau mit einem Schnellscan gibt. Da kann man auch wählen, ob es ein Negativ oder Dia ist. Man kann aus alten Negativen extrem viel rausholen. Zaubern kann man natürlich nicht. Was unscharf ist, bleibt es auch. Aber mit den Farb- und Kontrastwerten bekommt man einiges hin. Ich habe mir selten viel Zeit für die einzelnen Bilder genommen. Es ging mir vorrangig darum, meine alten Dias von früher zu digitalisieren.


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Peter


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#7 von Reinhard Heckmann , 22.12.2016 22:24

Hallo Peter,

vielen dank für deine Info. Vielleicht sollte man doch etwas mehr in einen Scanner investieren. Man kann das Teil nach getaner Arbeit ja wieder verkaufen.

Die Vorschau mit dem Schnellscan ist genau das was ich brauche. Hast du mit dem Programm SilverFast oder mit dem Reflecta Programm CyberView gearbeitet?

Viele Grüße aus Igling

Reinhard


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#8 von Brillenhuber , 23.12.2016 16:24

Zitat von Reinhard Heckmann
Hallo Peter,

vielen dank für deine Info. Vielleicht sollte man doch etwas mehr in einen Scanner investieren. Man kann das Teil nach getaner Arbeit ja wieder verkaufen.

Die Vorschau mit dem Schnellscan ist genau das was ich brauche. Hast du mit dem Programm SilverFast oder mit dem Reflecta Programm CyberView gearbeitet?

Viele Grüße aus Igling

Reinhard



Vor Silverscan warne ich dich: Die ist schweineteuer und bringt nichts. Du brauchst für jeden Scanner, den du neu anschaffst, ein Update, dass gegen 90 Euro kostet.
Zudem hatte ich auch Probleme mit der Installation und Support = 0
Cyberview ist zu rudimentär. Da kannst du zu wenig einstellen.
Meine Wahl ist Vuescan. Du kannst sie testen. allerdings gibt es dann ein Wasserzeichen. Aber zum beurteilen, ob die Software gut ist, reicht das:
https://de.wikipedia.org/wiki/VueScan

Gruss Heinz


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#9 von Dschowy , 24.12.2016 13:22

Bei mir war die Software Silver Scan 8 SE dabei. So teuer war der Aufpreis nicht. Sollte ich jemals einen anderen Scanner einsetzen, wäre die Software eh zu alt. Daher ist das für mich kein Argument.
Bei Canon bekommt man irgendwann keine Treiber mehr. Ich hab hier auch so eine Leiche rumliegen, die noch funktioniert, aber nicht mehr mit Win 10.

Man kann für alles ein Pro und Contra finden. Ich hab mich für diese Lösung entschieden und für meine Zwecke ist das in Ordnung.

Auf http://www.filmscanner.info hab ich mir Infos geholt und mich da letztendlich für den Reflecta entschieden. Mittlerweile gibt es da ein Nachfolgemodell. Preis um die 400,-€.


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Peter


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#10 von Brillenhuber , 25.12.2016 06:31

Zitat von Dschowy
Bei mir war die Software Silver Scan 8 SE dabei. So teuer war der Aufpreis nicht. Sollte ich jemals einen anderen Scanner einsetzen, wäre die Software eh zu alt. Daher ist das für mich kein Argument.
Bei Canon bekommt man irgendwann keine Treiber mehr. Ich hab hier auch so eine Leiche rumliegen, die noch funktioniert, aber nicht mehr mit Win 10.


Hallo
Ich bin sicher, den kannst du mit Vuescan, das übrigens auch weiterentwickelt wird (und alle Updates im Preis inbegriffen sind!), den wieder zum laufen zu bringen.

Zitat von Dschowy

Man kann für alles ein Pro und Contra finden. Ich hab mich für diese Lösung entschieden und für meine Zwecke ist das in Ordnung.


Lass uns bitte Deine Erfahrungen teilen. Ich bin immer nach der Suche für eine bessere Lösung als meine jetzige.

Gruss und schöne Weihnacht
Heinz


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RE: Frage zu Dia-/Negativscannern

#11 von Dschowy , 25.12.2016 19:55

Hallo Heinz,

so viel Erfahrung hab ich da nicht. Mein Spezialgebiet sind eher die bewegten Bilder . Der Tipp mit Vuescan ist gut, kann man sich bei einem Scanner-Neukauf überlegen.
Mir ging es darum, alte Dias und Negative zu digitalisieren und danach den Scanner wieder verkaufen. Ich weiß ja, daß keine neuen Dias dazu kommen werden. Allerdings bin ich damit nie fertig geworden. Ist halt ein ziemlicher Zeitaufwand und man sollte Lust darauf haben.

Für die alte Canon-Möhre allein würde sich Vuescan nicht lohnen. Den hab ich eh geschenkt bekommen. Den Canon 9000F hab ich eigentlich auf dem Zettel für normale Scans, aber momentan keinen akuten Bedarf.
Ich denke, daß Reinhard genug Infos hat, um sich zu entscheiden. Der Link zu Filmscanner.info wurde weiter oben ja auch schon genannt. Das hatte ich übersehen.

Ich stand auch vor der Aufgabe, alte Super 8 Filme zu digitalisieren. Das war allerdings mit so viel Aufwand und Kosten verbunden, daß ich das von einem Anbieter hab machen lassen. Billig war das auch nicht, aber billiger als selber basteln oder in Hardware investieren und das Ergebnis ist in Ordnung. Aber das ist ein anderes Thema.


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