Guten Tag zusammen,
wer meine Erfahrungsberichte kennt, findet dort auch Bewertungen der von mir erhaltenen Testergebnisse. Ein Katalog mit Beschreibungen und Begründungen findet sich unter den Bewertungsgrundlagen für Techniktests. Zusammen also 18 Bewertungskriterien mit jeweils 0 bis 15 Punkten und somit maximal 270 Punkte. Die bisherigen Modelle erreichen dabei zwischen 40 von 180 Punkten für den DT800 (als Triebwagen entfallen alle zugmasserelevanten Angaben) und damit einer "Note" von 03 Punkten (=mangelhaft) bis hin zu 198 von 270 Punkten für die E94 276 als 3022.2, entsprechend einer "Note" von 11 Punkten (=gut).
Nun sind in der Zwischenzeit viele Änderungen im Modellbahnwesen geschehen, die eine kritische Überprüfung der Testkriterien erforderten.
a) Kompatibilität, ursprünglich 4 Analogsysteme, 4 Digitalsysteme.. Von diesen ist das ursprünglich vorgesehene FMZ von der Bildfläche verschwunden. Damit war ein Teil nicht mehr erfüllbar. Anstelle jetzt mfx+ oder Railcom+ vorzusehen, deren Grundlagen auf MM bzw. DCC zurück gehen, habe ich mich entschlossen die Lücke mit dem Begriff "Auto" für automatische Umschaltung zwischen den nutzbaren (!) Systemen zu füllen. Davon profitieren alle Modelle, außer Dekoder ohne automatische Systemerkennung ( alte Delta, PD303 sowie AnDi von Uhlenbrock usw.) . Das sind ggf. 2-3 Einzelpunkte mehr.
b) Im Betrieb hat sich gezeigt, dass manch ein Modell durch Wagen aus den Schienen gedrückt werden kann. Eine Analyse hat gezeigt, dass dies mit der sog. Längenmasse (mpl =Masse pro Länge) zusammenhängt. Bei den Wagen gibt es dafür eine NEM, nach der mpl >0,4 g/mm sein soll, um Unfälle zu vermeiden. Um das auf Loks zu übertragen, habe ich 5 Wagen pro Lok angesetzt. Unter Berücksichtigung des 15 Punktesystems mit einer Einteilung von 0,04 g/mm pro Punkt sind dies 2,6 g/mm, die 15 Punkte entsprechen. Dies fand ich dadurch bestätigt, dass bei Loks > 2,6g/mm mir noch keine Entgleisung durch Wagen vorgekommen ist. Wie wirkt sich das nun aus? Viele Modelle profitieren von diesen Extrapunkten, darunter auch die 3022 in vollem Umfang. Andere Modelle wie der Glaskasten (mpl =ca. 1,2 g/mm) "gucken" in die Röhre.
c) Spielmodell oder Vorbildmodell?
Zweifelsohne, die Modellbahn ist zu spielen da! Wozu also diese Unterscheidung?
Dazu folgender Gedankengang: ein "Spielmodell" ist in seiner Geschwindigkeit keiner Vorgabe angepasst und typischerweise mehr als doppelt so schnell bei Bemessungsspannung (=12V), wie es dem Vorbild entspricht. Beispiele finden sich viele: z.B. im Märklinprogramm die Artikel 3000, 3001,....3080,....3498,....
Noch mehr Modelle jedoch sind bei Bemessungsspannung innerhalb der Toleranz von 40%, also 100% v_Vorbild bis 140% v_ Vorbild. Daher erfüllen die "Vorbildmodelle" eine Hürde mehr als Spielmodelle und erhalten daher 15P, die Spielmodelle 00P. Im Bereich 3000 bis 3099 profitieren immerhin 81%. Die 3000 nicht, die 3022 oder die 3047 schon.
Insgesamt dann also 20 Kriterien mit maximal 300 Punkten. 10% Einfluss der Dokumentation, Konstruktion, Komfort und Leistung jeweils 30%.
Den eingangs erwähnten Modellen wird es möglicherweise so ergehen:
DT800 + 21P = 61 von 210, entsprechen Note 04 Punkte = "ausreichend"
3022.2 + 33P =231 von 300P = Note 12 Punkte ="gut".
Einhergehend mit diesen Änderungen werden in der nächsten Zeit die entsprechenden Seiten und Dokumentationen überarbeitet (nachdem endlich mein Tower wieder funktioniert). Desgleichen auch die hier publizierten Vergleichsfahrten.
In diesem Zusammenhang überlege ich auch, ob es sinnvoll ist, die Baureihen 01 und 01.10 voneinander zu trennen oder so zusammen zu belassen? Gleiches gilt für die Baureihen 03 und 03.10.
Ich überlege auch, ob evtl. geeignete Abbildungen der getesteten Modelle diese Testberichte abrunden könnten.
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn