Hallo Leute,
[quote="Michael K." post_id=1842492 time=1528789496 user_id=826]
Zitat von im Beitrag Suche Lehrsätze zur Modellbahnplanung
Genau diese Abhängigkeit von Lehrsätzen und Anlagenthema und Anlagenform möchte ich aufzeigen. Oder anderes Beispiel: Strecken sollten nicht parallel zum Anlagenrand verlaufen. Dieser Leitsatz wird stellenweise mit religiöser Inbrunst verfolgt. Er kommt meines Erachtens aus einer Zeit, als die "Standardanlage" aus einer zweigleisigen Hauptstrecke parallel zur Kante der rechteckigen Grundplatte bestand.
Bei einer Zungenanlage mit wellenförmiger Anlagenkante macht der überhaupt keinen Sinn. Aber auch schon bei Schaukastenanlagen bewegt sich dieser Satz im Geltungsbereich der Schwachsinnigkeit. Aber das ist ansichtssache.
ergänzend würde ich noch modulare Anlagenkonzepte nennen, bei denen diese Regel unsinnig ist, vor allem, wenn modulare Bauweisen angewendet werden, um sich damit an einem "größeren Ganzen" beteiligen zu können, bspw. Minimax oder Fremo.[/quote]
Es kommt darauf an, wo der Focus liegt:
Je schmaler die Anlage - dabei ist es egal, ob Module oder Konsolen-/Regal-Anlage - desto mehr liegt der Focus auf der
Strecke, d.h. man stellt einen
Ausschitt aus einer Eisenbahnstrecke dar, der ist genauso gewollt.
Je tiefer die Anlage wird, desto mehr liegt der Focus auf der
Landschaft drumherum, d.h. man stellt einen
Ausschitt aus einer Landschaft dar, durch die -
rein zufällig - eine Bahnstrecke führt, aber genau diese
Zufälligkeit macht die Sache authentisch und realitätsnah. Die Zufälligkeit erreicht man am ehesten dadurch, dass die Strecke
eben nicht parallel zu irgendeiner Anlagenkante verläuft und am Besten auch nicht gerade, erst dadurch werden nämlich Ausschnitt und Strecke optisch entkoppelt.
Anlagen im städtischen oder industriellen Umfeld verzeihen da durch die vorgegebene rechtwinklige Architektur mehr Parallelität... wobei auch schräg angeschnittene Halbrelief-Häuser als Anlagenhintergrund und nochmehr angeschnittene Gebäude an der Anlagenkante viel zur Lebendigkeit einer Anlage beitragen können (wird eben wenig gemacht, da 1. die Industrie swas nicht anbietet und viel wichtiger 2. sich auf einer rechteckigen Fläche parallel viel mehr unterbringen läßt).
Runde Anlagenkanten, die dem Streckenverlauf folgen, werden durch die organisch-geschwungene Form als angenehm empfunden und stören damit weniger den Gesamteindruck des Landschaftsausschnittes, insofern sind sie ein guter Kompromiss.
Aber das driftet jetzt schon ein wenig in Anlagen-Philosophie ab, da gibt es auch einige Schulen (OOK wurde schon genannt) mit z.T. dogmatischen Ansätzen, dennen man sich unterwerfen kann - oder auch nicht...
das wäre auch ein netter Faden: Moba-Feng-shui
Gruß
uLi