RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#1 von Gleumes ( gelöscht ) , 22.04.2018 09:33

Hallo,

seit 1992 besuche ich regelmäßig (mit einer Ausnahme) die Intermodellbau in Dortmund. Doch in den letzten 10 Jahren stelle ich für mich fest, dass der Messerundgang im Modellbahnbereich zunehmend an Attraktivität verliert, ja eintöniger wird. Habe nur ich diesen Eindruck?

OK, wer die Messe erst seit ca. 5 Jahren besucht, kann meine folgenden Ausführungen verständlicherweise nicht nachvollziehen, eben so gebe ich zu, dass ich kein aktiver Modellbahner mehr bin und mich Modellbahnhändlerstände grundsätzlich nicht interessieren.

Ich suche die Messe u.a. wegen folgender Punkte auf:

- Eisenbahnverlage und deren Neuersscheinungen
- Neuheiten / Infos von Modellautoherstellern im Maßstab 1:87
- Infos von Modellbahn-Kleinserienherstellern, die "man" sonst nicht live zu Gesicht bekommt
- Schauanlagen bzw. Gastanlagen aus dem Ausland, die von MOBA, BDEF, usw. präsentiert werden, immer gefallen mir Anlagen aus BENELUX, GB oder Frankreich
- 1:87-Modell von Ruhrgebiets-typischen Industrieanlagen, wie z.B. Hochöfen, Konverterstahlwerke, Kokereien usw.
- Buchkauf bei bekannten Eisenbahnverlagen

Zum eigentlichen Thema:

Vor über 10 Jahren wurde die Intermodellbau "neu sortiert", d.h. die einzelnen Messehallen wurden thematisch neu belegt. Bis dato fand man die Modellbahn in den den hinteren Hallen 6 und 7, evtl. auch noch in 8 (Live Steam-Bahnen).

Großer Vorteil der alten Hallenbelegung war die klare Thementrennung: In einer Halle waren konzentriert sämtliche Schauanlagen aller Spurweiten aus Deutschland und dem Ausland aufgebaut, zwischen den einzelnen Anlagen war soviel Platz, dass auch bei großem Besucherandrang noch jeder Besucher (egal ob groß oder klein) viel sah und keine Enge wie in einer Sardinendose aufkam.

In einer zweiten Halle (Halle 6) waren alle Hersteller von Modellbahnen und Zubehör vertreten, daneben viele Eisenbahnverlage, Eisenbahnzubehör (z.B. Lokschilder, Eisenbahnuniformen usw.) . In dem "Winkel" von Halle 6 fand man dann die Modellbahnhändler.

Heute:

Die Modellbahn-Haupthalle ist die Halle 4, die frühere Modellflugzeughalle. Hier ist dann alles vermischt, Händler, Hersteller, Schauanlagen usw.

Doch die Vielfalt einstiger Tage ist passe, zwischen Modellbahnhersteller- und Händlerständen fand ich 2018 auch Versicherungsmakler, Anbieter von Wanduhren und ähnlichen Bullshit, der m.E. auf einer Modellbahnmesse nix verloren hat.
Hinzun kommt seit Jahren, dass kaum noch deutsche Modellbahnvereine ihre Anlagen zeigen, von einigen wenigeen Modulanlagen einmal abgesehen.

Der Niedergang der Intermodellbau hat m.M.N. verschiedene Ursachen:

1) Das Hobby ist ein massiv zurückgehendes Hobby (ist hier im Forum längst bekannt)
2) Durch Insolvenzen, Firmenschließungen und Übernahmen ist die Zahl der "großen" Hersteller mit eigenen, aufwändig gestalteten Ständen seit Jahren rückläufig (z.B. die heutigen Firmengruppen Viessmann-Kibri-Vollmer, Faller-Pola, Roco-Fleischmann, Märklin-Trix-LGB)
3) Überzogene Preise für Messestände lassen immer mehr Kleinhersteller fernbleiben
4) Immer mehr Modellbahnhändler mit einem "Bruchbudenambiente" ihres Messestandes und Modellbahnverpackungen, denen man ansieht, dass sie bereits durch 1000 Grabbelhände gingen und als Ladenhüter und Ramschware hier in Dortmund wohl noch ihren Abschreibungswert rein holen sollen, ziehen das Niveau der Intermodellbau merklich auf dasjenige der Kölner Messe herab, die im Downgrading bereits fortgeschrittener ist.

Vielleicht bin ich aber nach 25 Intermodellbau-Messebesuchen einfach zu anspruchsvoll und muss meine Modellbahn-Messe-Erwartungen in dem Maße herunterschrauben, wie das Hobby Modellbahn im Niedergang begriffen ist.

Interessant fand ich allerdings, dass in den benachbarten Hallen der Themenbereiche Schiffbau, Nutzfahrzeuge, Militaria, Dampfmaschinen und Feuerwehrwesen keine Spur von Niedergang zu spüren war!

Gleumes


Gleumes

RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#2 von Djian , 22.04.2018 12:17

Moin Gleumes,

das, was du beschreibst nennt man auch Abnutzungseffekt.

Der Reiz des Neuen ist verblasst, das Angebot erscheint einem kleiner, weil man sich im Laufe der vergangenen Jahre schon Vieles gekauft hat und viele Dinge wiederholen sich. Wenn du die x-te Neuerscheinung einer bestimmten Baureihe gesehen hast, dann nickst du das nur noch ab, im Sinne von "zur Kenntnis genommen". Die Reizüberflutung, die man bei den ersten Besuchen empfand ist einer gewissen Routine gewichen. Nach, wie von dir beschrieben 25 Jahren, wird es schwer einen noch richtig zu überraschen. Völlig normal. Es hat eher was mit persönlichen Empfindunge als einem real existierenden Niedergang zu tun. Ist wie in einer langen Ehe: die erste Faszination weicht, man erkennt jetzt auch die Macken umso deutlicher ... aber eben auch, was man aneinander hat. Was kann man da tun, damit es weiterhin klappt? Die Erwartungshaltung anpassen!

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#3 von JoMa , 22.04.2018 13:11

Hi Gleumes,

Matthias hat Recht. Ich erlebe das auch mit dem Maimarkt in Mannheim. Zu Zeiten, als wir gebaut haben und alles neu brauchten von Gartenhütte über Leiter bis zu Hochdruckreiniger, da waren meine Frau und ich jedes Jahr. Es war total spannend. Davor war ich nahezu Jahrzehnte nicht. In vielen Hallen waren teilweise noch die gleichen Aussteller wie vor der langen Pause. Da war dann auch noch der Erinnerungseffekt. Zur Zeit setzt wieder eine Pause ein, die vielen Weltneuheiten kennt man schon von vielen Besuchen zuvor. Es fehlt der Reiz, wie Mathias schrieb, die dort angebotenen Produkte ändern sich evolutionär und nicht revolutionär. Ich glaube in 10 Jahren ist es wieder ein Event.
Bei Dir hat sich zudem das Hobby eingeschränkt, Du bist nicht mehr so aktiv, suchst nur noch ausgewählte Informationen. Ich kann es nicht so genau einschätzen, aber für Dich sind wahrscheinlich nur noch 20 % der Stände interessant, für einen Aktiven, der zu bauen beginnt, sind das aber vielleicht noch 50 %. Somit erlebst Du einen Niedergang auf der Messe, der aber nicht unerheblich an der Änderung Deiner Ausrichtung im Hobby liegen könnte.

Ich fand die Messe vor zwei Jahren interessant, und bei Modellbahn gab es so viel mehr zu sehen, als z. B. bei den Modellhubschraubern, wegen derer meine Frau hingefahren ist. Ich war begeistert, meine Frau enttäuscht.
Der Hingucker für uns beide waren aber die tauchenden Modell-U-Boote. Wir haben zu dem spannenden Hobby nämlich schon alle Teile - eine Fernsteuerung und einen See in der Nähe. Mehr braucht es nicht, denn vom abgetauchten U-Boot sieht man ja eh nix .

Viele Grüße aus BaWü, Stefan


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#4 von kukuk , 22.04.2018 13:39

Hallo,

Ich denke auch, es gab vor Jahren einen Sprung in der Qualität und die Erwartungshaltung ist dadurch zu schnell zu stark gewachsen, die kann kaum jemand erfüllen. Ein Teil der Modellbahn ist auf einem Niveau angekommen, was die meisten nicht erreichen können. Die trauen sich dann auch nicht mehr ihre Anlagen zu zeigen: es ist ein immenser Aufwand, kostet viel Geld und dann bekommt man nur dumme Kommentare zu hören oder in Foren zu lesen. Lies Dir doch mal die Kommentare in einigen Foren durch nach solchen Messen über die Qualität der Anlagen.
Ich finde diese Entwicklung schade. Mich begeistern zwar auch die Anlagen, wo man auf Fotos nicht erkennt, ob das Real ist oder Modell, da ich aber weiß, das ich dieses Niveau niemals erreichen werde, interessieren mich "normale" Anlagen viel mehr, wo man sich etwas abgucken kann, was man auch selber realistisch umsetzen kann.
Ich denke das ist auch ein Problem unseres Hobbys: diese Perfektion schreckt ab.

Grüße,
Thorsten

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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#5 von Weltenbummler , 22.04.2018 14:40

Hallo Gleumes,

man braucht für deinen Eindruck nicht bis 1992 zurück gehen.
Ich bin seit 2005 bis auf eine Ausnahme jedes Jahr freitags auf der Messe.
Dieses Jahr war der Freitag meines Lebens, noch nie konnte ich an einem Freitag so ungestört durch die Hallen laufen.
Die Neukonzipierung der Hallen in den letzten Jahren ist auch nicht mein Ding, und ob ich mir das nächstes Jahr wieder antun werde bezweifle ich momentan gewaltig.


Gruß aus Karachi
Thomas


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#6 von Kosmicman , 22.04.2018 15:07

Ich sehe es so:
Zunächst gab es die Hobbytronic. Das waren noch Zeiten (Ich war damals 1 als Leute auf der Hobbytronic Schlange standen und ihre Bauteillisten an den Ständen vorlasen. Und die Großen waren Conrad, Völkner, Reichelt, ELV. Später kam dann die Computerschau dazu. Ich kann mich noch gut erinnern wie manch einer Stolz mit einem dicken Röhrenmonitor unterm Arm und unterm andern Arm den Desktop die Halle verlassen hat. Später kam dann die Intermodellbau dazu und das passte mir richtig gut in dem Kram da es in etwa die Zeit war als ich mich mit Modellbahn nach meiner Kindheit nun also zum 2. mal beschäftigte. Die Hobbytronic verschwand später und es war nur noch die Intermodellbau und die Computerschau. Auf der Computerschau konnte man so das eine oder andere Schnäppchen machen oder eben was man sonst nicht gerade um die Ecke bekam. Mal ein E-Prom-brenner oder mal eine Grafikkarte oder auch USB oder Netzwerkkarte... Im Laufe der Zeit gab es da aber zunehmend weniger Hardware. Statt dessen wurden die Stände mit Spiele CDs immer größer. Die Großen dagegen verschwanden. Conrad hielt noch gefühlsmäßig am längsten durch. Durch Gespräche mit dem einen oder anderm Händler erfuhr man dass die Standpreise so extrem seien dass sie es sich nicht mehr leisten können. So verschwand dann die Computerschau letztendlich auch. Die Intermodellbau war jedenfalls immer attraktiv. Man hat auch mal die Möglichkeit mit den Herstellern zu sprechen. Und es gab viele Händler mit günstiger Neuware. Wenn man sich also vorgenommen hat etwas bestimmtes von dort mitzubringen so war das auch möglich inclusive vieler kleiner nützlicher Dinge die man so sah. So richtig krass ist mir jedoch die aktuelle Intermodellbau aufgefallen. Viele bekannte Händler welche man dort fand sind nicht mehr da. Walter Licht, Menzels Lokschuppen, Drehscheibe Duisburg, Matschke, Krefelder Lokschuppen.... usw. usw. nur mal als Beispiel. Ich hatte mir vorgenommen mir eine BR 245 mitzubringen. Eine solch aktuelle Lok wäre wohl früher an jedem Stand vorrätig gewesen und man hätte die Preise vergleichen müssen. Aber nun... ich war am Freitag da, nicht eine. Bin nachher in die Dortmunder Innenstadt gefahren und habe mir von dort eine mitgebracht. Für mein Gefühl also.... Ok, die Hersteller sind noch da und das empfinde ich als wichtig!! Aber der Rest ist mit ein paar Ausnamen zu einer Art Börse geworden. Wobei der Unterschied zu einer Börse der ist dass auf den Börsen eher uralte Sachen verkauft werden. In Dortmund dann eher die noch relativ gut erhaltenen. Irgendwie war ich auf jedem Fall etwas traurig. Ich habe gehört dass am Donnerstag die Messe überfüllt war. Lag wohl daran dass sie dieses mal einen Tag kürzer war, was ich nicht als Vorteil sehe. Es kamen wahrscheinlich ähnlich viele Leute wie früher welche aber mehr erwartet hatten, und wohl auch viele enttäuscht waren. Ich denke auch dass es an den Standpreisen liegt. Wenn so viele Besucher da waren sagt es doch aus dass das Interesse doch noch sehr groß ist. Wenn das Angebot allerdings nicht mehr stimmt werden auch die Interessenten weniger.


Gruß Martin

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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#7 von Running.Wolf , 22.04.2018 16:14

Moin
ich war am Freitag da. Ungestört und rasch durch die Gänge laufen? Nein, nach meinem Empfinden gut besucht. Ich bin über etliche nachgezogene Rollenkoffer gestolpert.
Ich konnte eine alte Ludmilla suchen und finden (Roco Dreileiter), kaufte bei Tams einen passenden Decoder. (zu Hause eingebaut und alles lief auf Anhieb).
Ich fand noch etwas Werkzeug, Dampferzeuger und Anregungen für mein "brennendes Haus" bei Seuthe. Ich konnte zu einem aktuellen Thema mit Kersten Tams fachsimpeln. Ich habe mir einige Schauanlagen angeschaut. Ich war zufrieden.
Gefühlt scheinen die Händler von gebrauchten Produkten zugenommen zu haben, aber das ist nur ein Gefühl. Ich werde auf jeden Fall nächstes Jahr wieder da sein.


Gruss Wolfgang

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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#8 von Gleumes ( gelöscht ) , 22.04.2018 17:21

Hallo zusammen,

zunächst einmal danke ich für die konstruktiven , sachlichen Antworten - ich hatte schon mit einem Shitstorm empörter Modellbahner gerechnet, sowie es z.B. bei DSO offenbar "zum guten Ton" gehört, wenn man andere Meinungen nicht akzeptiert.

Ich möchte einzeln auf Eure Beiträge antworten antworten:

1) @ Mathias: Ich Denke, dein Beitrag hat meinen "Frust" gut beschrieben, es ist eine gewisse Abnutzung erkennbar. Ich habe mich gestern in Dortmund mehrmals dabei ertappt, wie ich mich fragte: Und was ist daran neu? Alles irgendwie schon einmal dagewesen. Ja, viele Stände in Halle 4 habe ich nur noch "zur Kenntnis genommen": Blick in die Vitrine oder auf die Demo-Anlage - abgenickt - abgehakt - und dann schnell weiter in der Hoffnung, es kommt noch ein "Highlight" - es kam aber leider keins. So wurde der Modellbahn-Bereich in max. 2 Stunden abgehakt und ich konnte mich anderen Themen zuwenden.

Aber eins bleibt: Wäre ich 2018 zum erstenmal auf dieser Messe gewesen, wäre ich sicher schwer beeindruckt und begeistert über soviel neues, unbekanntes zum Thema Modellbahn. Aber: Im Gegensatz zu 1995 hat sich der Anteil der Herstellerstände mehr als halbiert und der Anteil der Modellbahnhändler hat inflationär zugenommen. Dies bleibt trotz aller Abnutzungserscheinungen meinerseits doch irgendwie hängen.

2) @ Stefan: Weil ich mit dem Thema Eisenbahn gestern relativ schnell durch war, tummelte ich mich rund 2 Stunden im Bereich Schiffe & Boote. U.a. sprach ich mit einem Modell-U-Bootbauer , leider habe ich ihm eine entscheidende Frage nicht gestellt:

Ich unterstelle einmal, dass viele Modell-U-Bootfahrer mit ihrem Modell den nächstgelegenen Teich, See, Baggerloch, Tümpel usw. aufsuchen.
Erfahrungsgemäß haben diese Gewässer eher eine starke Trübung (z.B. durch Algen) statt einen klaren Blick wie ein Gebirgsquellbach. Was ist jetzt der Reiz, mit einem U-Boot, dass man schon kurz nach dem Start nicht mehr sieht (weil abgetaucht) ziellos in einer trüben Brühe orientierungslos umherirrt und das vmtl. nicht ganz billige U-Boot sich in einer Unterwasserwurzel verfängt und dann dort seine letzte Ruhe findet? Tolle Kameras dürften bei trübem Wasser ganz schnell nix mehr bringen.

3) @Thorsten: Stichwort : Überperfektion. Genau das war einer der Gründe, warum ich den aktiven Modellbau eingestellt habe: 2 Beispiele:

a) Modellloks: 1981 war ich 13 Jahre alt und bekam zu Weihnachten eine Primex-Startpackung (also die Low-Budjet-Variante von Märklin). Zuvor hatte sich mein Vater aus finanziellen Gründen, aber auch aus Sturheit, geweigert, mir eine "richtige" Modellbahn zu schenken. Mit 6 Jahren bekam ich eine Faller-Plastikbahn, die mich jedoch nie wirklich überzeugen konnte. Die Loks von Primex und später auch Märklin waren "plug and play"- also auspacken, auf die Gleise setzen und los gings. Dann kamen die ersten Nietenzähler in Heften wie Miba und em zu Wort, die mehr Vorbildtreue einforderten. Reichte es vorher noch aus, Bäume aus runden, grün bemalten Styroporkugeln zu basteln, wurde nun verlangt, dass man einzelne Tannennadeln und Baumblätter zählen konnte. An Loks mussten nun plötzlich sämtliche Schmiernippel zun sehen sein, Fenster mussten glasklar sein und schonungslos das Innenleben der Loks oder Triebwagen bzw. Reisezugwagen offenlegen. Plötzlich hatten Lokpackungen "Zurüstteile" ohne Ende mit dem Ergebnis, dass man die Lok weder anfassen noch fahren lassen wollte, denn wie schnell brachen diese verflucht winzigen Zurüstteile ab oder verschwanden auf Nimmerwiedersehen nach der Durchfahrt eines Tunnels oder Schattenbahnhofes.

b) 1982 bekam ich zum weiteren Ausbau der Modellbahn statt eines gewünschten Waggons von meiner Patentante einen Modellbahnratgeber zum Geburtstag geschenkt. Dieser stammte aus einer Modellbahnbau-Ratgeber-Reihe des ehem. Alba-Verlages und war vom damaligen Modellbahnpabst , Herrn Stein verfasst. Das Thema war: Vorbildgerechtes Gestalten von Modellandschaften: Hier zauberte Herr Stein mit Hilfe von Flüssigharzen und anderen Wundermitteln glasklare, bläschenfreie Bäche, Flüsse und Wasserfälle, wo man bis auf den Bachgrund schauen konnte. Bis dato kannte ich auf Modellbahnanlagen (z.B. auf der Modellbahnanlage im Hbf meiner Heimatstadt Krefeld, wo man für 20 Pfennig einen Trix-Zug starten konnte - 3 Züge übrigens zum Rabattpreis von 50 Pfennig) Flüsse und Seen nur mit Hilfe von blauer Farbe angedeutet.
Da ich als Schüler weder im benachbarten allkauf-Warenhaus noch im Schulunterricht irgendwas von Kunstharzen sah bzw. hörte, waren die Fallbeispiele und Tipps des Modellbahnpabst Stein für mich in unerreichliche Galaxien gerückt.
Später artete der Perfektionierungswahn für mich dann irgendwie aus, krass wurde es dann wo das Altern von Gebäuden und Rollmaterial hinzu kam und es verpönt war, flammneue Modellbahnwagen einzusetzen - alles eben nicht vorbildgerecht.

4) @ Thomas: ich war relativ oft Freitag auf der Messe, wo es dann ab 13.00 Uhr zunehmend voll bis sehr voll wurde. Daher bin ich über Deine Aussage mit den relativ leeren Gängen doch etwas überrascht. Ansonsten bin ich wohl doch nicht der einzige, der Veränderungen der Intermodellbau über die Jahre festgestellt hat.

5) @ Martin: Ja, die Hobbytronic sagt mir noch etwas, obwohl ich nie dort war. War das etwa jene Messe in Dortmund, wo früher die stolzen Commodore C 64-Besitzer in Scharen hinpilgerten, um ihren Rechner aufzurüsten? Sei es etwa zum Kauf einer Datasette bzw. Datasettenrecorder oder auch um so wichtige Fragen zu klären, ob sich der Kauf eines externen 3,5``-Diskettenlaufwerks lohnt, wenn das eingebaute 5,25``-Laufwerk noch funtioniert?

Zu den Händlern auf der Messe: Sowohl in Dortmund wie auch in Köln kann man schon den Eindruck gewinnen, dass manche Händler hier ihren bis zu 20 Jahre alten Ramsch verhökern wollen, denn der "normale" Markt nicht mehr abnimmt.
Übrigens war der "Crefelder Lokschuppen" noch nie auf der Messe vertreten - lediglich der mit diesem Geschäft befreundete Modellbahnhändler Arts aus Viersen ist dort regelmäßig, auch gestern ,anzutreffen.
Das der Händler "Drehscheibe"aus Duisburg-Großenbaum nicht anwesend war, verwundert nicht - befindet er sich doch mitten in der Geschäftsauflösung.

Grüße

Martin


Gleumes

RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#9 von Heinz-Dieter Papenberg , 22.04.2018 18:25

Hallo Martin,

ja die IMB hat sich verändert. Ich fahre jetzt seit mindestens 35 Jahren regelmäßig zur IMB nach Dortmund, davon in den Jahren 1988 bis 2000 als Aussteller, allerdings im Schiffsmodellbau Bereich. Vor 1988 und nach 2000 als Besucher vor allen Dingen für die Modellbahn und da auch nur wegen der Anlagen die zu sehen sind.

Ja Du hast recht das die frühere Hallenbelegung auch nach meiner Meinung besser war. In den letzten Jahren mußte man vor allen Dingen in der Halle 4 die Anlagen suchen, Ostern lässt grüßen In diesem Jahr allerdings waren die Anlagen in der Halle 4 so ziemlich alle zusammen und die waren auch gut zu finden, obwohl finden und ansehen 2 Paar Schuhe sind, denn ich konnte 8 der insgesamt 30 gezeigten Anlagen nicht sehen weil die dicht umlagert waren.

Eins stimmt aber nicht und zwar das nur wenige Anlagen aus Deutschland zu sehen sind, so waren in diesem Jahr von 30 Anlagen 17 aus Deutschland. Allerdings sind die Besucherzahlen gesunken. Waren es in Glanzzeiten noch teilweise über 120.000 Besucher, so waren es im letzten Jahr nur noch 80.000. Die Westfalenhalle hat dann reagiert und hat die Schifflebauer aus der großen Halle 1 in die viel kleinere Halle 5 verbannt, wo sie sich auch noch den Platz mit Händlern teilen müssen.

Ich fahre jetzt schon seit dem Jahr 2001 in jedem Jahr am Samstag nach Dortmund und hatte da immer viel Platz, gestern allerdings war es mehr als voll und das schon ab 9 Uhr. Das könnte allerdings dran liegen das es in diesem Jahr ein Tag weniger war. Sonst begann die IMB immer am Mittwoch und in diesem Jahr erst am Donnerstag und nach Aussage vieler mir bekannter Aussteller soll da am Donnerstag die Hölle los gewesen sein. Ich bin schon jetzt auf die Besucherzahlen des Jahres 2018 gespannt.

Gruß

Heinz-Dieter Papenberg


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#10 von Kosmicman , 22.04.2018 22:45

Ja richtig die Hobbytronic Computerschau war einfach Muss für jeden 64er Fan. Data Becker verkaufte Textomat und Datamat für 99DM...

Oh und ich dachte ich hätt den Crefelder Lokschuppen früher auf der Intermodellbau gesehen. Dass bei Drehscheibe DU die Türen bald schliessen hab ich auch schon mitbekommen anhand der Mail. Klar dann ist es verständlich dass sie nicht mehr kommen.


Gruß Martin

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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#11 von LH 1001 , 23.04.2018 07:19

Hallo zusammen,

auch ich war Donerstg auf der Messe. Begonnenen der Halle 4, später in der Halle 7. Alles in allem von ca. 9.15 h bis 17.00 h. Gegen Mittag war es dann an der besagten Engstelle der Halle 7 etwas voll, was sich umgehen ließ.

In meiner Wahrnehmung verändern sich die Messen derzeit sehr stark. Vor ca. 10 Jahren wurde viel mehr Bastelmaterial ( Messigblech, Profile, Farben, Schauben und Muttern ) angeboten. Auch waren viel mehr kleinere Hersteller dort vertreten. Diese sind offensichtlich den Händlern, die mit Gebrauchtware handeln, gewichen.

Nicht zu vergessen ist auch , dass sich derzeit das Hobby stark ändert. Die Zahl der Aktiven sinkt, die Zahlungwilligkeit der verbliebenen Aktiven kann ich schlecht einschätzen. Dennoch wurde früher viel selbst gemacht, was heute fertig aus der Schachtel kommt.

Ich beobachte eher eine Professionalisierung bei den großen Herstellern. Die Messestände sind im Firmen Livre aufwändig gestaltet und wandern von Messe zu Messe. Dies erzeugt sicherlich eine gewisse Uniformität, die sich nur durch den Inhalt der Vitrinen unterscheidet. 2. Blick sozusagen.

Messen erfordern von den Ausstellern viel Engagement. Die Mitarbeiter sind für einige Tage aus der Firma und je nach Firmengröße liegt solange der Betrieb lahm.
Dies hat den unsagbaren Vorteil mit dem Endverbraucher in direktem Dialog zu stehen. Vermutlich gerade für kleinere Anbieter wichtig.

Mir persönlich hat es sehr gut dort gefallen. Ich könnte ein wenig meine Kleinteile auffüllen.

Alt Fazit sehe ich den Zenit der IMB sicherlich nicht als überschritten an. Man geht hier offensichtlich mit der Zeit und bietet an, was nachgefragt wird.


LG Markus
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#12 von Michael K. , 24.04.2018 11:15

Tag auch,

ob die Messe ihren Zenit überschritten hat, lässt sich aus der Beobachtung meiner Meinung nach nur schwer sagen. Mein Eindruck von der Messe hängt dafür viel zu sehr von meiner persönlichen Wahrnehmung ab. Als ich Ende der 90er Jahre nach mehr als 20 Jahren wieder mit Modellbahn begonnen habe und damals eben auch die Messe für mich entdeckte, habe ich das Angebot dort mit ganz anderen Augen gesehen. Mein modellbahnerischer Blick kam damals sozusagen aus den 70ern, also gab es zunächst mal unglaublich viel zu sehen und entdecken. Ob es Entwicklungen bei Fahrzeugen oder im Landschaftsbau waren, es war erst mal alles neu und vieles deutlich schöner und realistischer als das, was ich aus Kindertagen kannte.
Im Lauf der Jahre habe ich dann selbst immer feiner gebaut, mich selbst ein weinig auf Landschaftsbau spezialisiert und war auch einige Male als Mitarbeiter oder Mitspieler auf Ständen und an Anlagen auf der Messe. Die war für mich auch immer eine sichere Bank, um an Dinge zu kommen, die sonst nur umständlich oder auf dem Versandweg zu erhalten waren - ob es Zurüst- und Kleinteile von Bavaria oder Weinert waren, Gebäudebauteile und Figuren von Langleys oder qualitativ hochwertiges Werkzeug, das lag eben nicht im Moba-Geschäft im Regal.
Diese Dinge haben sich für mich persönlich deutlich verändert; Werkzeug habe ich mittlerweile hinreichend und inspirierenden Anlagenbau habe ich auf der Messe dieses Mal ebenfalls nicht gesehen (was nicht heißen soll, dass ich die dortigen Anlagen schlecht reden möchte, sie entsprechen nur eben nicht meinem Geschmack), bis auf eine kleine niederländische Anlage mit sehr liebevoller und ruhiger Landschaftsgestaltung.
Ich weiß, dass es potentielle Aussteller mit Anlagen gab, die aus meiner Perspektive auch wieder inspirierende Impulse hätten setzen können, die dann aber als zu teuer abgelehnt wurden.
Zu sehen waren dann stattdessen recht große Freiflächen in den Hallen, wobei ich natürlich nicht sagen kann, ob am Sonntag, als ich dort war, schon einige abgebaut hatten, was ich aber aus der Messepraxis der vergangenen Jahre eher bezweifele.
Mein persönliches Highlight dieser Messe war der Stand von MBZ: Dort konnte ich mir meinen Bahnhof mal als Laserbausatz ansehen und feststellen, dass Thomas Oswald es geschafft hat, dem Zyklopenmauerwerk eine gute Struktur zu geben und eben nicht nur die Fugen zu gravieren, so dass ich vermutlich von den meinen Gips-Eigenbauten auf die Lasergebäude umsteigen werde.
In den kommenden 5 Jahren werde ich mir die Messe jedenfalls als Besucher erst mal wieder schenken, bestenfalls als Mitspieler, falls dann doch die abgelehnten Anlagen mal in Frage kommen.

Bis denn
Michael


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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#13 von Oskar , 24.04.2018 22:44

Hallo zusammen,

es ist interessant zu lesen, wie Eure Wahrnehmung bei der Intermodellbau ist. Ich stelle fest: man braucht immer zwei: das Subjekt, das etwas empfindet, und dazu natürlich das Objekt.

Ich selbst besuche die Intermodellbau seit meinem Neueinstieg vor 15 Jahren, nur dreimal habe ich sie auslassen müssen. In den letzten drei Jahren habe ich kein rollendes Material mehr gekauft - alles interessante hatte ich schon zuhause. Also unergiebige Besuche, aber Geldsparend! Dieses Jahr war das anders: die Doppelpackung Euro-Express-Wagen hatte ich auf dem Radar und bekam sie für 80 Euro. Da fällt auch nicht mehr auf, dass ich die Innenbeleuchtung nicht brauche. Der NME-Zuckerwagen musste her, weil ich schon Milch und Getreide an "meine Tortenfabrik" liefere und der Märklin-Frankenzucker-Wagen aus der Epoche III zu alt ist.

Die Moba-Verlage sind nett, auch wenn die Angebote natürlich jedes Jahr identisch sind. Und Ware zum Standardpreis? DVDs für 20 Euro, die im Laden auch 20 kosten, bringen den Verlagen nur mehr Geld, weil sie die Zwischenhändler und Händler nicht bezahlen müssen. Jaja, ein Messestand kostet auch viel Geld, ich weiß, aber warum Standardware beim Verlag kaufen, wenn ich damit meinen Händler unterstützen kann.

Ich war übrigens Freitag Mittag dort, dank Überstundenabbau, und es war schon voll, aber nicht unangenehm. Man kam überall dran. Die aktuelle Hallenaufteilung finde ich ok, vor allem, dass man wieder über den Eingang der Halle 1 reinkommt, statt draußen irgendwo nach hinten laufen zu müssen.

Alles in allem: mit dem Alter und der Erfahrung ändern sich die Ansprüche, aber lustig ist es allemal. Und Märklin hat mich trotz Internet mit dem Indusi-Schienenbus BR 724 echt überrascht. Den gab's früher doch nur in Spur Z, als Reinigungswagen mit schnelldrehender dritter Achse, oder?

Tschüss,
Oskar


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#14 von H0BastiMH , 25.04.2018 01:06

Hallo zusammen,

ich bin ein relativ junger Modellbahner.
Seit 4 Jahren betreibe ich das Hobby wieder intensiv.

Dieses Jahr war ich an 3 von 4 Tagen auf der Messe.
Die Jahre davor nur an einem Tag.

Donnerstag war es teilweise unangenehm voll. Soviel Körperkontakt hat nicht mal ein frisch verliebtes Pärchen.
Man wird regelrecht von links nach rechts geschubst und bekommt den Ellenbogen schmerzhaft zu spüren.

Diese Hackenporsche hasse ich wie die Pest.

Samstag war es auch voll aber zum Nachmittag wurde es leerer. Ich konnte gute Gespräche führen.

Sonntag war der beste Tag mit den besten Gesprächen.

Allerdings waren einige Händler schon ausgeraubt und andere haben vermutlich 90% wieder mitgenommen.

Ab Sonntag 15 Uhr wird schon angefangen einzupacken.
Ich kann die Aussteller verstehen, aber die Messe geht nunmal bis 17 Uhr. Gerade Prospekte nimmt man gerne am Schluss mit um sie nicht den ganzen Tag mitzuschleppen.

Die Hallen Aufteilung fand ich dieses Jahr deutlich besser als in 2017. Denn ich habe alle Anlagen die ich sehen wollte gefunden, dennoch fehlten mir ein paar Hersteller.

Kleinere Aussteller waren bei großen mit untergebracht, aber am Beispiel von NMJ blöd positioniert. Halb vor einer Vitrine und halb vor dem Regal mit Modellkartons.

Am meisten haben mich die Männer in Frauenkleidern irritiert. Weshalb die einen Stand hatten, wollte ich nicht näher wissen. Jeder wie er mag, aber auf einer Modellbaumesse meiner Meinung nach unangebracht.

Vielleicht sind die zur falschen Messe gefahren.

Fazit: Nächstes Jahr alle Tage, den ich habe nicht alle Hallen geschafft.

Gruß
Basti

Edit: Tippfehler vom Handy korrigiert 😇


Meine Fahrzeuge sind bunt gemischt und wie Sie mir gefallen.


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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#15 von jürgen brandl , 25.04.2018 03:16

Für mich hat die IMDO bereits 2008 ihre beste Zeit hinter sich gehabt. Ich war 2009 zum letzten mal dort, da es für mich immer uninteressanter wurde.
Die Zahl der gemachten Fotos wurde von Jahr zu Jahr geringer, da die gezeigten Anlagen immer uninteressanter wurden. Und Anlagen , auf denen sich kein Zug bewegt, reißen selten jemanden vom Hocker. Und dann sind dort alljährlich die amerikanischen Waldbahnanlagen, zwar nett gestaltet, aber mit viel zu lautem Krawall, das nervt.
Früher gab es dort noch vieles zu sehen, auch spezielle Werkzeuge gab es dort, aber heute bekommt man das bequem per Internet, also für mich ein Grund weniger , dorthin zu fahren. Auch Schnäppchen gibt es dort seit langem nicht mehr( kein Wunder bei den Standgebühren).
Also mich zieht nichts mehr dahin, und ich bin nicht der einzige, der so denkt. man kann es auch an den Besucherzahlen ablesen, von 120.000 Menschen an 5 Tagen gab es einen Rückgang auf 80.000 Besucher im gleichen Zeitraum.


Gruß aus Duisburg


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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#16 von Frank 72 , 25.04.2018 09:14

Die sinkenden Besucherzahlen könnten vielleicht auch was damit zu tun haben, dass es mittlerweile mehr Moba-Messen/-Ausstellungen gibt.
Die IMB in Dortmund besuche ich seit Anfang der 90er. Früher fast jährlich, mittlerweile nur noch sporadisch (war dieses Jahr nach sechs Jahren Pause wieder dort). Allerdings war früher für mich die Intermodellbau die einzige große Messe, neben der IMA in Köln (und wechselnden Orten in den ungeraden Jahren). Mittlerweile besuche ich lieber andere Moba-Messen: Die Modell-Hobby-Spiel in Leipzig (Anfang Oktober), Erlebnis Modellbahn in Dresden (Mitte Februar), AKTT-Messe in Leuna (September) oder die IMA im FEZ Berlin im Herbst.
Das Angebot ist also größer geworden. Und -wie bereits erwähnt- gibt es inzwischen Internet. Da ist die große Überraschung auf solch Messen meist weg.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Leipziger Messe an ihren drei bis fünf Tagen (je nach Lage des 3.Oktobers) an die 100.000 Besucher hat. Da wird allerdings auch was für die ganze Familie geboten. Entsprechend sieht man dort immer sehr viele Familien.

Zitat von im Beitrag Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

Ab Sonntag 15 Uhr wird schon angefangen einzupacken.



Deswegen gehe ich nicht mehr sonntags hin. Es sei denn, ich besuche so eine Messe zwei Mal, dann kann der zweite Tag auch ein Sonntag sein.

Zitat
Am meisten haben mich die Männer in Frauenkleidern irritiert. Weshalb die einen Stand hatten, wollte ich nicht näher wissen. Jeder wie er mag, aber auf einer Modellbaumesse meiner Meinung nach unangebracht.

Vielleicht sind die zur falschen Messe gefahren.


Nö, sie sind ja Moba-Hersteller. Ich weiß nur gerade nicht mehr, was es dort gab, kannte die Firma aber bereits.
Dass sie etwas anders aussehen als andere, mag zwar sein, ist aber nicht elementarer Bestandteil ihres Messe-Auftritts.


Gruß Frank


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#17 von Gleumes ( gelöscht ) , 25.04.2018 10:51

Oskar hat geschrieben:
Die Moba-Verlage sind nett, auch wenn die Angebote natürlich jedes Jahr identisch sind. Und Ware zum Standardpreis? DVDs für 20 Euro, die im Laden auch 20 kosten, bringen den Verlagen nur mehr Geld, weil sie die Zwischenhändler und Händler nicht bezahlen müssen. Jaja, ein Messestand kostet auch viel Geld, ich weiß, aber warum Standardware beim Verlag kaufen, wenn ich damit meinen Händler unterstützen kann.

1) Die Angebote der Eisenbahn Verlage (ich spreche jetzt vom Bereich Vorbild, nicht Moba) sind eben nicht jedes Jahr identisch, gerade die Preisreduzierung auf den Messeständen ziehen mich nach Dortmund.

2) Die Wahnvorstellung, meinen örtlichen Händler (der einzige nennenswerte Modellbahnhändler in meiner Heimatstadt ist nur 40 m Luflinie von meinem Wohnzimmerfenster entfernt) unterstützen zu müssen, habe ich längst begraben: Nachdem der örtliche Moba-Händler meine Bestellung zu einem Brekina-LKW-Sonderheft rund 15 (!) Monate nicht bearbeiten konnte oder wollte habe ich es auf der Messe in Dortmund in Empfang genommen- - soviel zum Thema "lokalen Handel auf Teufel komm raus unterstützen".

3) Ein großer süddeutscher Eisenbahnverlag gibt u.a. Baureihenbücher heraus, die mittlerweile zwischen 39 und 55 € kosten. Auf bestimmten Messen (z.B. in Dortmund oder Köln) werden von diesem Verlag als sog. "preisreduzierte Mängelexemplare" abgestempelte Bücher angeboten, wobei ich als einzigen Mangel oftmals nur diesen Stempel erkennen kann. Es ist allerdings für mich und viele andere schon ein Unterschied, ob ich für 100.00 € beim örtlichen Buchhandel zwei dieser Baureihenbücher erstehen kann oder auf der Messe gleich vier.

------------------------

Zum Thema frühzeitiger Messestandabbau am letzten Messetag: Dieses "Phänomen" betrifft übrigens sämtliche Messen, auch Industriemessen, daher meide ich grundsätzlich den letzten Messetag:

- Prospekte /Infomaterial / Neuheitenblätter sind am letzten Tag schon oftmals vergriffen
- oftmals Überfüllung, weil viele Messebesucher "auf den letzten Drücker " noch schnell vorbeikommen
- Messestände von Händlern, gleich welcher Art, sind z.T. schon ausverkauft, nur noch Ladenhüter und Ramsch vorrätig
- Messestände sind mittags tlw. schon abgebaut oder schon im Abbau begriffen
- Aussteller sind mental schon mitten im Abbau und fühlen sich von Besuchern und ihren Anfragen regelrecht genervt

Mein Fazit: Ein entspannter und befriedigender Messebesuch ist m.E. an einem letzten Messetag kaum möglich.

Grüße

Martin


Gleumes

RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#18 von Niederländer , 25.04.2018 11:10

Früher war alles besser?
Nöh, aber anders.

Die Hallenaufteiling ist seit einigen Jahren neu aber stabil. Die Anlagen sind in der 4 und der 7 alle auf einer Seite zusammengebracht. Auch die Händler und Hersteller haben alle ihren festen Platz. So sind sie immer leicht zu finden und die Plannung wird auch einfacher.
Übrigens ist so eine Messe ein zusammenspiel von Hallenvermieter, Messeorganisation und die Verbände (die Modellbahnanlagen werden vom MOBA organisiert). Die Entscheidung von 5 auf 4 Tage zu schrumpfen ist dem Markt geschuldet. Zum einen sind die Stand- und Hotelkosten für Hersteller und Co. enorm. Da macht ein Tag schon viel aus. Zum anderen ist die Besucherzahl rückgängig. Von ehemals 120.000 auf jetzt 77.000. Trotzdem empfand ich es voller als sonst (war am Freitag da).

Ich habe in den letzten Jahren viele Messen besucht und Anlagen gesehen. Somit kann ich an einige Anlagen auch schneller vorbei gehen weil ich die schon öfters gesehen habe. Neue (schöne) Anlagen sind nicht immer leicht zu finden für die Orga. Wer von Euch hat denn schon mal ausgestellt? Die Qualität hat sich gesteigert weil es besseres Material, neue Werkstoffe und Werkzeuge gibt. Richtig tolle Anlagen sehe ich mir gerne an, weil sie mir Ideen für zu Hause und im Verein geben. Anfänger könnten dadurch abgeschreckt werden weswegen auch weniger tolle Anlagen oder Anlagen im Bau gezeigt werden. Ich finde den Mix gut.

Die Messe ist für mich auf jeden Fall auch eine Einkaufsmöglichkeit. Mein Händler kann nun mal nicht alles auf Vorrat haben und manche Sachen möchte mann doch auch erstmal in der Hand halten. Wenn der Messepreis dann stimmt freut sich mein Portemonaie.

Ich werde auch die 41. IMB auf jeden Fall besuchen.

Ed.


Egal wie es draussen aussieht, hier ist es immer Winterlich:
viewtopic.php?f=64&t=103032


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#19 von WMaerker , 26.04.2018 15:43

Moin,
ich hatte meine Eintrittskarte für die Messe - für den Donnerstag - online gekauft. Gerade habe ich von der Messe ein e-mail mit einem link zu einem Messerückblick bekommen. Es waren 45 Bilder, davon nur 3 echte Modellbahnbilder ganz am Schluß, Bild 43-45. Damit hat mir die Messe gezeigt, welche Gewichtung beim Veranstalter der Bereich Modelleisenbahn hat. Ich sehe darin, dass unser Bereich für den Veranstalter relativ unwichtig geworden ist, leider.
Ob ich im nächsten Jahr noch einmal nach Dortmund fahre, weiß ich noch nicht, ich befürchte eher nein. Und um es auch gleich ganz klar zu sagen, mein Besuch in diesem Jahr war weiß Gott nicht mein erster, aber vermutlich mein Letzter.
Viel Spaß mit der Bahn!
Walter


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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#20 von ccs800 , 30.04.2018 10:04

Zitat

Zitat
Am meisten haben mich die Männer in Frauenkleidern irritiert. Weshalb die einen Stand hatten, wollte ich nicht näher wissen. Jeder wie er mag, aber auf einer Modellbaumesse meiner Meinung nach unangebracht.

Vielleicht sind die zur falschen Messe gefahren.



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Hallo.

Es handelt sich um den Hersteller H0fine. Die haben sehr schöne Sachen. http://www.h0fine.com/shop/
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Gruß Christopher



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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#21 von Frank 72 , 30.04.2018 10:07

Ah, danke. Richtig, die waren es. Mir fiel der Name nicht mehr ein.


Gruß Frank


 
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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#22 von H0BastiMH , 30.04.2018 15:38

Hallo Christopher,

danke für die Aufklärung.
Ich dachte die presentieren etwas anderes.

H0fine machen in der Tat gute Sachen.
Ich wollte auch niemandem zu nahe treten, lediglich hatte ich mich gewundert.

Beim nächsten mal weiß ich Bescheid.

Gruß
Basti


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RE: Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?

#23 von Peter Müller , 30.04.2018 16:34

Zitat von im Beitrag Intermodellbau Dortmund - Hat die Messe im Modellbahnbereich ihren Zenit bereits überschritten?
H0fine machen in der Tat gute Sachen.

Die Sachen sind auch klein und unscheinbar. Und die haben bestimmt auch Fettnäpfchen in ihrem Repertoire .


Grüße, Peter

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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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