[quote="Erich Müller" post_id=1727291 time=1505797508 user_id=26147]
Das ist leider optisch bedingt und kaum wegzukorrigieren. Je kürzer die (tatsächliche) Brennweite, desto stärker ist dieses Phänomen. Das bedeutet leider auch, dass man es bei einem guten Normalobjektiv für die Kleinbild-Spiegelreflex (bzw. Vollformat-Sensor) nicht bemerkt und auch bis etwa 30mm Brennweite herunter nur wenig Verzerrung an den Bildrändern hat - aber je kleiner der Sensor ist, um so kürzere Brennweiten benützt man für den gleichen Objektivwinkel, und dann ist man bei so einem kinderfingernagelgroßen Sensor auch für "normale" Bildwinkel schon bei Brennweiten im einstelligen mm-Bereich, und hat die Krümmung der geraden Linien im Bild. [/quote]
Zitat
Moin Erich,
ja - eigentlich absolut logisch.
Hallo Erich & Jandrosch,
ja, es klingt auf den ersten Blick logisch - ist aber unzutreffend.
Diese "Verzerrung" ist von der Sensorgröße und damit einhergehend der tatsächlichen Brennweite in mm unabhängig.
Zuerst muss man unterscheiden was damit gemeint ist:
A - durchgebogene Linien am Bildrand werden als (hier tonnenförmige) Verzeichnung bezeichnet, und sind eigentlich ein Objektivfehler. Bei Fisheye-Objektiven, und tw. auch Action-Cams ist dieser Effekt durchaus gewollt bis hin zu im Extremfall kreisrunden Bildern.
B - sehr weitwinklige Fotos mit tw. stark stürzenden Linien und dem Eindruck überproportionaler Betonung von Objekten im Vordergrund entsprechen nicht unseren eigentlichen Sehgewohnheiten, und es kann der Eindruck entstehen diese Bilder wären irgendwie "verzerrt", obwohl alle Linien exakt gerade sind.
A ist nur von der Art der Korrektur des Objektivs, nicht aber von der Sensorgröße abhängig. Ein Objektiv mit halber Brennweite an einem halb so großem Sensor ergibt denselben Bildwinkel, und grundsätzlich auch dieselbe Verzeichnung.*
Es mag natürlich sein dass Kleinbildobjektive, da ja generell teurer, auch besser korrigiert sind - eine physikalische Gesetzmäßigkeit in der Art "kleine Brennweite - mehr Verzeichnung" steht jedoch nicht dahinter.
Wegkorrigierbar oder zumindest verminderbar sind diese Effekte sehr wohl:
Entweder per nachträglicher Bildbearbeitung, oder manche Kameras erledigen das bereits selbst zwischen Aufnahme und jpg-Ausgabe als automatische Objektivkorrektur. Auch Videobearbeitungsprogramme sind dazu in der Lage.
*) Ich habe hier ein Objektiv mit 28 mm Kleinbild, welches eine zwar geringe aber sichtbare Verzeichnung aufweist. Das Objektiv meines Smartphones hat 3,4 mm (!) Brennweite mit entsprechend kleinem Sensor, und müsste nach obiger Theorie dann eigentlich nur tonnenförmige "Fisheye"-Bilder liefern; der Effekt ist jedoch nicht vorhanden, die Linien am Bildrand sind gerade.
Festbrennweiten sind gegenüber Zoomobjektiven ebenfalls im Vorteil.