Zitat von im Beitrag Modellbahn und Lego
... Nun scheiden sich ja die Geister bei diesem Thema, Playmobil hat auf LGB Gleisen nichts verloren, Lego gehört nicht ins Spektrum der Modellbauer... Aber sind diese beiden Materien nicht die ersten, mit denen Kinder in Berührung kommen? Ich hab mich mit vielen auf der Ausstellung darüber unterhalten. Dabei gab es zwei gut getrennte Lager. Zum einen die Besucher, die die Lego-Anlage sehr positiv aufgenommen und (teilweise) inspirierend für deren Kinder fanden, und dann die Aussteller und Clubmitglieder, die die Anlage als Kinderspielzeug und fehl am Platz abgestempelt hatten. Teilweise waren einige so verschnupft, dass Sie den "Lego-Spielern" die Anwesenheit nicht gönnten.
... Ich sehe im Bereich Lego und Playmobil momentan die beste Möglichkeit die Jugend nicht nur kreativ zu fördern, sondern auch an das Thema realitätsnahen Modellbau heran zu führen. Wer aus Lego einen Felshang nachbaut, wird irgendwann auch den nächsten Schritt gehen wollen um die eigenen Fantasien dahingehend auszuleben. Ich finde es traurig, dass genau an diesem Punkt die, die nach Nachwuchs Schreinen, dann blockieren.
Moin,
Dem kann ich nur voll zustimmen! Nicht zu vergessen die Brio-Bahn für die ganz Kleinen!
Wie sah das denn bei Euch aus, als Ihr im Kindesalter oder als Jugendliche angefangen habt? Oder habt Ihr da - Ihr = die heutigen Super-Modellbahner - da irgendwas in Eurer Jugend versäumt? Wer ist mit Super-Modellen für mehrere 100€ in der Wiege groß geworden?
Zitat von im Beitrag Modellbahn und Lego
... Diejenigen die da am meckern sind sind wohl aus der Ecke der Nietenzähler und gehen mir sozusagen am Allerwertesten vorbei, dabei sind es diejenigen die dann am jammern sind sie kriegen keinen Nachwuchs mehr fürs schönste Hobby der Welt...
Bei mir bestand die erste "Anlage" aus der berühmten "Platte", zuerst alles nur in einer Ebene, 2x1m groß. Dann haben mein Bruder und ich die dritte Dimension entdeckt: Rampen, Steigungen mittels Lego-Pfeilern, danach Brücken mit Hilfe des Märklin-Metallbaukastens. Da wir damals als Kinder zu wenig Taschengeld für Anschaffungen hatten (weitere Modelle gab es von Verwandten zu Geburtstag und Weihnachten), lernten wir von Papa das Löten (mit dicken 30W Löteisen). Das sparte jede Menge der eh unzuverlässigen Stecker und Muffen. Die Autos stammten u.a. auch von Matchbox, billiger als Wiking (der nicht stimmige Maßstab war Nebensache), die ersten Häuser wurden mit Lego gebaut. Als dann die Landschaft dazukam, wurde Leim, Zeitungspapierfetzen, Sägemehl eingesetzt. Und? Wir machten das alles alleine und lernten eine Menge dabei, so auch die Grundlagen der Elektrotechnik. Jede Lok würde mal zerlegt, studiert, gewartet. Wer das versäumt und nicht erlebt hat, dass sind wahrscheinlich die, die hier immer im Forum als "Entschuldigung" für Ihr Nichtwissen und Nichtkönnen schreiben "da bin ich zu ungeschickt / da habe ich keine Ahnung von". Leute, ihr habt was versäumt! Von nichts tun und nichts lernen wollen kommt halt auch nichts! Auch handwerkliche Fertigkeiten lernt man so "spielend", auch was passieren kann wenn man nicht nachdenkt und nicht aufpasst (arbeiten bei eingeschalteter Anlage). Wenn wir mit etwas nicht zufrieden waren, haben wir uns was überlegt und ausgedacht. Beispiel: die BR89 hatte noch nur 2 Lampen vorne, keine hinten. Die BR23 hatte auch kein Licht am Tender, die erste V200 auch noch kein A-Licht. Also wurden Löcher gebohrt, Glühlampen eingebaut, Lichtleiter als billige Ersatzteile besorgt, und umgebaut, das war so etwa mit 12 Jahren. Papa half mit Rat beim Umgang mit seiner Bohrmaschine, Feilen und Sägen, gemacht haben wir das, nicht "der Alte" wie es heute heißt.
Zitat von im Beitrag Modellbahn und Lego
... Der "grießgrämige" Modellbahner wird dann behaupten, "Kinder hätten keine Geduld mehr" - doch das greift zu kurz. Für Kinder wäre das schon vor 40 Jahre langweilig gewesen. Und selbst wenn der Grießgram sich noch so viel Mühe geben würde, so bliebe er doch ein Grießgram; eng in seiner Norm verhaftet und stets darauf achtend, dass alles seine Ordnung hat. Mit dem kannst du die Welt nicht entdecken ... und Kinder spüren das.
Lassen wir mal, das "griesgrämig" weg. Kinder brauchen ihren Freiraum, um ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen, brauchen Beschäftigung um selbst etwas zu machen, benötigen zwar mal eine Führung, wenn es um Werkzeugbenutzung geht, aber was sie nicht benötigen ist, dass Erwachsene das erledigen. Davon lernen sie nichts, langweilen sich, haben keine Geduld (keine Geduld beim nur Zuschauen, aber sehr viel Geduld etwas eigenständig zu lösen). Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, oder nicht (in ihren Augen) perfekt wurde, dann versuchen sie es eben nochmal und nochmal und nochmal. Und sie sehen das Ergebnis auch durchaus kritisch und lernen daraus.
Wer Kinder von solchen Veranstaltungen ausschließen will, vergrämt den Nachwuchs. Der bleibt dann aus!
Ich habe zwar nichts mit irgendeiner Kirche am Hut und überlasse das Glauben dem Pfarrer, aber wie hieß es schon bei Jesus?
Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, ...Ich finde, das passt sehr schön in die Weihnachtszeit.
Ich wünsche Euch eine schöne Adventszeit und denkt da mal dran, auch die "griesgrämigen" Modell-/Maßstabsfantiker.
klein.uhu