Hallo
Nach langem mitlesen, möchte ich auch mal meine Erfahrungen mit dem Fleischmann ICE 1 mitteilen.
Ich bin zwar DCC-Bahner, aber trotzdem...
Angefangen hat alles als 14 oder 15 Jähriger. (heute bin ich 32)
Ich habe mir damals von meinem monatelang gesparten Taschengeld die beiden Fleischmann Triebköpfe mit der Artikelnummer 4440 gekauft. Dazu noch ein Zwischenwagen. Ich war damals stolz wie Bolle, kann man ja verstehen, oder?
Der Zugverband blieb dann die nächsten Jahre so. Erstens waren die Zwischenwagen ja auch damals schon recht teuer und zweitens war das Angebot in unserem Modellbahnladen sehr bescheiden. das war sicherlich auch mit ein Grund, warum dieser Laden, der Einzige damals hier, ein paar Jahre später dicht machen musste.
Na egal...
Irgendwann hatten sich auch meine Interessen geändert und ich wandte mich von der Modellbahn ab.
Im Jahre 2010 dann wurde ich wieder infiziert. Die Technik hatte sich weiterentwickelt.
Und ich stieg mit einem Roco Starterset ins Zeitalter der digitalen Modellbahn ein.
Nun rückte auch wieder mein ICE in mein Blickfeld. Der war natürlich noch analog und musste erst mal digitalisiert werden. dabei half mir zum Glück ein Modellbahnfreund.
Nun kamen, dank EBay, auch weitere Zwischenwagen hinzu. Letztendlich hat mein Zug eine Länge von 10 Wagen gehabt.
Testen konnte ich den Zug in dieser Länge erstmals auf einer Ausstellung unseres örtlichen Modellbahnvereins.
Und was soll ich sagen - er lief einwandfrei, gezogen wie auch geschoben.
Allerdings war bei dieser Ausstellung kein Berg eingebaut, so dass ich ihn nur in der Ebene testen konnte.
Aber dort war es der einzige Zug, der nicht einmal entgleist ist, egal wie kompliziert der Fahrweg auch gewählt wurde.
Nun wollte ich aber mehr, also auch eine Innenbeleuchtung, Figuren usw.
Ursprünglich war geplant den zweiten Triebkopf auch mit einem Motor auszustatten. Doch dann bin ich auf die Austauschmotoren von SB-Modellbau gestoßen. Und nach Rücksprache mit denen war klar, dass ein Motor ausreichen sollte.
Diesen Umbau habe ich dann allerdings durchführen lassen. Das Ganze hatte natürlich auch seinen stolzen Preis.
Die Innenbeleuchtung der Wagen habe ich allerdings selber gebaut. Und da habe ich mich für einen kompletten Eigenbau entschieden.
Um die verschiedenen Bereiche individuell ausleuchten zu können, habe ich einen Polystyrolstreifen auf die Wände der Inneneinrichtung geklebt und an den Stellen, wo ich eine Beleuchtung hin haben wollte, habe ich ein Loch reingebohrt und eine LED reingesteckt. Am Ende des Wagens auf dem Streifen sind die Vorwiderstände.
Geschaltet wird die Beleuchtung über die Decoder in den Triebköpfen. Vom motorisierten Triebkopf aus werden die drei 1. Klasse-Wagen sowie das Bordrestaurant geschaltet und vom Steuerwagen aus die 6 2. Klasse Wagen. Verbunden sind Wagen und Triebköpfe mit 4 poligen Kupplungen von Tams.
Zusätzlich gibt es noch eine durchgehende Stromverbindung von Triebkopf zu Triebkopf. Das stabilisiert die Stromaufnahme.
Ich wollte unbedingt farblich verschiedene Ausleuchtungen vom Sitzbereich und dem Gang/Tür/Toilettenbereich. Zusätzlich sollten der Sitzbereich und der andere Bereich getrennt schaltbar sein. da bekam ich dann bei 4 poligen Kupplungen ein Problem.
Da musste ein Kompromiss her. Ich hatte ja durch die durchgehende Verbindung in jedem Wagen konstant Wechselstrom. Daran wurde die Gang/Tür/Toiletten - Beleuchtung angeschlossen, natürlich mittels Gleichrichter in jedem Wagen, sonst flackert das Licht ja.
Nun war das leider noch nicht abschaltbar. Und so sah das doof aus, wenn das Licht immer leuchtete, auch wenn der Zug mal auf dem Abstellgleis steht.
Gelöst wurde das Problem mittels Relais in den Triebköpfen, die mittel Decoderausgang die durchgehende Stromverbindung einseitig unterbrechen können.
Nun habe ich zwar in diesem Fall keine durchgehende Stromverbindung, aber wenn er auf dem Abstellgleis steht ist das auch nicht so wichtig.
Das Ganze war zwar ein Aufwand, den sich kaum einer gemacht hätte, aber der war es mir wert. Auch finanziell steckt in dem Zug eine ganze Menge.
Aber wie gesagt, an dem Zug hängen Erinnerungen die den Aufwand verschmerzen lassen.
Außerdem konnte ich so wertvolle Erfahrungen in der Elektronik sammeln, die neuere Projekte einfacher machen.
Ich hoffe ich habe Euch mit diesem "Roman" nicht zu sehr gelangweilt. Ich dachte mir aber, das passt hier zu den Erfahrungen.
So verbleibe ich mit freundlichen Modellbahnergrüßen
Mehere
PS: @Martin-al
Falls Du noch einen Zwischenwagen brauchst, ich habe noch einen übrig.