[quote="Frank Schönow" post_id=2037481 time=1574419686 user_id=39367]
Hallo,
alle Dampfloks konnten ihre zugelassene Höchstgeschwindigkeit auch voll ausfahren ohne Schäden zu erleiden. Die BR 50 bzw. deren Kriegsvariante 52 und die Rekoloks bei der DR waren die standfestesten Baureihen überhaupt.
Wären Geschwindigkeiten über 65km/h zerstörerisch gewesen, hätten die Loks keine Zulassung für 80km/h erhalten.
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Hi,
nur Teils richtig!
Die Loks konnten schon ihre HG ausfahren, ohne das direkte Betriebsgefahr bestand - aber gut fürs Material war es nicht.
Man muß halt unterschieden, zwischen direkten Schäden wegen zu hoher Geschwindigkeit (Risse, Brüche, Entgleisungen), und dem Verschleiß, der sich mittel- bis langfristig auswirkt.
Thilos "Ansage", eine Woche mit stramm 80, und die Kiste ist reif fürs AW ist sicher auch übertrieben, aber es ist z.B. belegt, dass die 50er am Hindenburgdamm, die sowohl von der Last, als auch von der Geschwindigkeit voll ausgereizt wurden, nach dem Sommerhalbjahr reif fürs AW waren.
Bei vielen Dampfloks ist die Höchstgeschwindigkeit wirklich als HÖCHST-Geschwindigkeit zu sehen, und nicht als (empfohlene) Dauergeschwindigkeit.
Z.B. ist das der Grund für das letzte Dampflokmodell von Märklin, der S 3/6 als Hochhaxige mit 2000 mm Triebrädern.
Die normale S 3/6 mit (glaube ich) 1870 mm Treibrädern hat die gleichen Geschwindigkeit fahren dürfen - nur haben die Maschinen sehr gelitten, wenn auf den bayrischen Rennstrecken dauerhaft im Bereich der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit gefahren wurde - übermäßiger Verschleiß im gesamten Triebwerk war die Folge!
Als nicht "Vollgasfest" waren besonders auch die 38er bekannt (deren HG deshalb auch schon in der Bauphase direkt gesenkt wurde, von geplanten 110 km/h auf 100 km/h), aber auch andere Baureihen sind teils dafür bekannt, dass sie dauerhaftes Fahren mit HG nicht gut vertragen haben.
Viele Grüße, Michael
PS: die genannten Beispiele von den 50ern und 52er der DDR-DR sind schlecht gewählt - besonders die 52er mussten erstmal dringend nachgerüstet werden, denn in fehlte vieles was Verscheißmindernd war, ich sagen nur Ersatzstoffe/Heimstoffe und fehlende Achslagerstellkeile.
Weiterhin, da diese Loks dringend gebraucht wurden, wurde auch alles unternommen, sie am laufen zu halten. Auch waren die gefahrenen Geschwindigkeiten längst nicht im Bereich der HG - Bei der DR wurden lieber schwere Züge, anstelle von schnellen gefahren.