Guten Abend zusammen,
na, was ist denn da los?
Wenn ich gewusst hätte, was ich da lostrete, hätte ich den Beitrag nicht geschrieben.
Egal, nun ist es mal so. Das meiste der aufgetretenen Fragen hat man ja mittlerweile erklärt.
Danke speziell an Michael, der es, so wie ich es sehe, verstanden und mir den Rücken gestärkt hat.
Der "Spartrafo" ist noch offen.
Ich denke, dass das, was der Beitragschreiber ausdrücken wollte, etwas unglücklich beschrieben wurde, bzw. es ist nicht präzise genug gemacht worden.
Was einen Spartransformator kennzeichnet, ist in Wikipedia ja beschrieben.
Was in einem Märklin-Trafo drin ist, ist kein Spartransformator in diesem Sinn. Die Primärseite ist von der Sekundärseite schon galvanisch getrennt.
Aber, und da kann ich den Beitragsschreiber verstehen, die Sekundärseite ist ähnlich wie ein Spartransformator aufgebaut.
Das hat er nur nicht so ausgedrückt.
Die beiden mittleren Trafo-Anschlüsse "0" sind der "Fuß/Beginn" der Wicklung, dann kommen ein paar Windungen bis ca. 4/7V, ab da ist es eine anzapfbare Spule deren
Schleiferabgiff als "B" wie Bahnstrom bezeichnet ist. Das Ende dieses Spulenbereichs wird als "L=Licht" ==> Gelb auch wieder hinten rausgeführt. Dann wird bis zum
endgültigen "Spartrafo"-Spuleneende weitergewickelt bis man die 24V hat. Der Abgriff dieses Endes wird am "Drehregler" unterhalb "Null" zur
"Fahrrichtungsumschaltung" abgreifbar für den Schleifer "B" angebracht.
So gesehen ist die Sekundärseite eines alten Märklin-Analogtrafos wie ein "Spartrafo" mit mehreren festen und sogar einer variablen Anzapfung ausgeführt.
So, damit ist auch diese "Blödsinnsaussage" erklärt und alle haben recht gehabt.
Nun noch ein Wort zu dem Massenzusammenschluss:
Über den GND des CANs werden alle an den CAN angeschlossenen Teilnehmer von der Steuerelektronikseite her zu einem Potential
zusammengeschaltet.
Dieses Potential ist aber nicht der "B" oder "0" des Schienenpotentials. Die Schienenabgriffe sind die Ausgänge einer H-Brücke und
somit immer ein Wechsel zwischen +19V und GND bezogen auf die Elektronik-Masse. Wenn man eine Schienenseite als Bezugspunkt
nimmt ist es ein +/-19V-Digitalsignal, das nur auf einer Seite (dem -19V-Potential) ungefähr ähnlich dem Potential der
Steuerelektronikmasse ist. Für die Nietenzähler: Es ist um die Sättigungsspannung der H-Brücke verschoben zur Elektronikmasse.
Von der Elektronikmasse her gesehen wird auf eine Schienenseite immer abwechselnd ungefähr zuerst GND und dann wieder +19V angelegt.
Die andere Scheinenseite/Mittelleiter hat genau die entgegengesetzte Polarität, also zuerst +19V und dann GND Potential.
Die Schiene bzw. der Mittelleiter ist also nicht galvanisch von der Steuerelektronikmasse getrennt. Weil die Steuerelektronikmasse aber
mit allen CAN-Teilnehmern (CSsen, Booster, L8 verbunden ist, haben sie alle ein gemeinsames Massepotential das es abzuleiten gilt.
Zwischen den einzelnen Netzteilen fliesst über diese Massenverbindung der Ableitstrom vom Y-Kondensator als Ausgleichsstrom, der
sich, je nach dem wie rum der Stecker der Netzteile in der Steckdose steckt und die Y-Kondensatoren angeordnet sind, sofern
überhaupt welche von dieser Sorte wie weiter oben beschrieben eingebaut sind, addieren oder subtrahieren kann. Der dabei
eingesetzte ESD-und EMV-Schutz trägt auch noch seinen Anteil dazu bei. Das sich dabei bildende Potential spüren wir dann mehr
oder weniger, im besten Fall gar nicht, als kribbeln, wenn wir die Schienen berühren. Dieses sich dabei bildende Potential kann
bei vielen Teilnehmern im ungünstigsten Fall, wenn sich alles addiert, dann eben den maximal vorgeschriebenen Ableitstrom
doch übersteigen. Deswegen die Erklärung von Seiten Märklin, und deswegen auch die Vorgabe, dass man nur dann was
einstecken/anschliessen soll, wenn alles stromlos ist. Das Trennen der Schienenpotentiale egal ob einseitig oder zweiseitig
trennt diese Steuerelektronikmasse nicht! Die ist immer verbunden und beeinflusst daher auch das resultierende Summen-Potential!
Dazu dann noch was zur der von mir beschrieben Situation mit den getöteten Dioden:
Die Tastkopfmasse eines Oszis ist oft mehr oder weniger hart an den PE = Protected Earth, also den Gelb/Grünen angeschlossen.
Wenn ich nun just in dem Moment, wenn die Phasenlage vom Netz ihren Höheunkt erreicht hat den Mittelpunkt vom nun
vollgeladenen Y-Kondensator, was ja dann die Elektronikmasse darstellt mit der Oszimasse verbinde, dann wird eine Seite
des Y-Kondensators hart entladen und an den PE geklemmt.
Wenn das über eine Diodenstrecke des Elektronikaufbaus passiert, ist eine Diode vom Typ 1N4148 oder ein Transistor vermutlich tot.
Sie bekommen dann kurzzeitig eine Spannung von 115V vom Y-Kondensator ab der sich über sie entlädt. Wird bei Phasenlage "0"
verbunden, kann sich die eine Seite vom Y-Kondensator schon gar nicht mehr aufladen und es fliesst nur der Ableitstrom von
max. 0,5mA von der anderen Seite des Y-Kondensators über die Halbleiter ab, was sie aber in der Regel ertragen können.
So, in meinen Augen ist nun das meiste der aufgetretenen Fragen erklärt.
Danke für das zur Verfügung gestellte Schaltbild des Schaltnetzteiles, anhand man die auftretenden Effekte schön erklären konnte.
Anhand von Bildchen wäre das noch schöner erklärbar, ich habe jedoch noch keinen Account bei den einschlägigen Bilderhostern
und in Prosa hat es nicht so viel Zeit gebraucht wie Bildchen malen.
Gruß
est2fe