Oh, du Meister der Cliffhänger:
Zitat
Ich konnte nicht ahnen, daß dies das letzte Foto ist, auf dem Toni und Trixi zusammen zusehen sind!
:D
Reinout
Oh, du Meister der Cliffhänger:
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Ich konnte nicht ahnen, daß dies das letzte Foto ist, auf dem Toni und Trixi zusammen zusehen sind!
:D
Reinout
Reinout van Rees
Bau meiner Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisig, Eifel, 1970.
Tipp: meine Bahn wird im Anlagen Design Journal 6 großartig vorgestellt.
Hallo Freunde Cavembourgs
@reinout: Warum dieses Foto das letzte gemeinsame Foto ist, erzähle ich hier im letzten Teil (und wie es tatsächlich dazu gekommen ist in einem kleinen Making-Of).
Und nun der letzte Teil der Stummiwagenreise:
Der "Stummiländer" in Cavembourg - Teil 4: Einmal durch Europa und zurück
Nach vier Wochen war Trixi wieder zuhause und auch Toni war wohlbehalten zurück in Müselbach.
Trixi war spät in der Nacht angekommen und so trafen wir uns erst am nächsten Morgen beim Frühstück "Salut, ma puce!" rief ich und gebe zu, daß ich mich gefreut habe sie wiederzusehen.
Ich selbst hatte meine Ferien, wie fast jedes Jahr, im Ferienlager der SBB verbracht. Das ist ein Jugendcamp für junge Eisenbahnfotografieenthusiasten - wie mich. Ich treffe da Freunde und wir teilen alle die gleiche Leidenschaft: Eisenbahnfotografie. Natürlich ist auch anderer Spass angesagt: Zelten, im See baden, Fußball, Lagerfeuer, Ausflüge zu Bahnhöfen, Foto-Hotspots und Eisenbahnmuseen. Und natürlich hatte ich einen Stapel neuer Eisenbahnfotos mitgebracht, die ich im Camp selbst entwickelt hatte.
Und ich war wirklich sehr gespannt, welche Fotos Trixi mitbringen würde.
Noch am Frühstückstisch erklärte ich mich bereit, ihre Filme gleich zum Fotoladen zu bringen, um sie entwickeln zu lassen.
Während des Essens erzählte Trixi die Reiseroute, die sie mit dem "Stummiländer" zurückgelegt hatten:
"Von Cavembourg aus ging es erstmal in die Schweiz. Wir durchquerten mit dem "Stummiländer" die Alpen und kamen nach Italien. Wir waren in Rom, am Petersdom, in Pompeij und hatten ein paar schöne Tage in der Cinque Terre, wo wir wandern waren. Dann ging es wieder nach Norden. Quer durch Deutschland. In Hamburg war wieder ein längerer Aufenthalt. Dann gings über Dänemark mit einer Eisenbahnfähre nach Norwegen und Schweden. Kiruna war der nördlichste Punkt, da lag sogar noch Schnee."
"Und das alles mit Percy?" fragte ich
"Nein, Percy verließ uns bereits in Straßburg. Er musste zurück nach England. Ab da hatten wir dann normale Loks, die uns zogen."
"Da hast du hoffentlich von jeder ein Foto gemacht!"
"Oje, du wirst entäuscht sein, fürchte ich."
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch: "Auch wenn sie nur von jeder zweiten Lok ein Foto gemacht hat, musste das einen schönen Stapel Lokomotivfotos geben!"
Nach drei Tagen waren die Fotos fertig und Trixi präsentierte sie der ganzen Familie.
Ich wusste ja, dass Trixi nicht in gleichem Maße die Eisenbahnfotografie betreibt, wie ich, aber daß es so schlimm um sie steht, konnte ich nicht ahnen: Sie hatte so gut wie keine Lokomotive fotografiert! Sondern immer nur Toni! Oder die beiden Capriowagen des „Stummiländer“ in irgendeinem Bahnhof.
Hier seht selbst:
Trixi: "Das ist in der Schweiz. Wir haben hier im Königreich ja hohe Berge, aber die Alpen sind noch ein ganz anderes Kaliber!"
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"Es ging über viele Tunnnel bis ganz nach oben. Von dort sind wir mit dem Sessellift gefahren und zu einem Gipfelkreuz gewandert."
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"Da ist Toni am Reschensee, schon in Italien. Die Kirche im Hintergrund ist unter Wasser. Nur der Turm schaut noch heraus."
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"Und dann waren wir zwei Tage in Rom. Hier ist Toni im Collosseum."
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"Toni vor einem der vielen Triumpfbogen"
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"Noch ein Triumpfbogen, keine Ahnung wie der hieß"
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"Toni vor dem Petersdom"
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"Wir haben aber nicht nur in großen Städten Halt gemacht. Sondern auch in kleinen romantischen Dörfern. Da wird gerade Hochzeit gefeiert."
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"Und da in den kleinen Steinhütten, leben noch Leute drin."
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"Und das war eine kleine Bergkirche mit vielen Straßenhunden. Ich hätte am liebsten einen mitgenommen."
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Trixi: "Da sind wir in Atrani. Da, rechts neben der Bushaltestelle steht Toni."
Ich: "Wie hast du das Foto gemacht?"
Trixi: "Parasailing. Man wird mit einem Schnellboot am Fallschirm hochgezogen und segelt über den Strand. Toni hatte keine Lust dazu, da hab ichs alleine gemacht. Und das Foto geschossen."
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"Hier sind wir in Pompeji. Toni fand die Zebrastreifen toll. Wir wussten nicht, das die eine Erfindung der Römer sind."
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"In dem kleinen orangenen Haus haben wir übernachtet. Das war am Monte Schiara. Da sind wir auch gewandert."
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"Eine herrliche Gegend."
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"Diesen zwei sind wir auf der Wanderung begegnet. Toni hat höflich gefragt, ob sie Hilfe benötigen. Aber der obere hat nur unverständlich genuschelt und der untere hat in eine Mundharmonika geblasen. Ich habe das Foto gemacht und dann sind wir weitergegangen."
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"Der "Stummiländer" fuhr dann wieder Richtung Norden. Wir machten einen Zwischenstopp in Bayern. Das ist Neuschwanstein. Dieses Schloss ist viel schöner als unsere Neue Burg hier. Und da ist Toni."
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"Ich weiß ja, dass Toni Österreicher ist. Aber er passt auch ein wenig nach Bayern. Finde ich. Hier waren wir auf einem Schützenumzug. Toni hat da richtig dazugehört. Die Leute haben ihn gleich ins Herz geschlossen."
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"Das ist der Bahnhof von Knuffingen. Wir hatten da einen längeren Aufenthalt, weil wir eine neue Lok bekamen. So konnte ich mal wieder unseren "Stummiländer" fotografieren, als wir einen Spaziergang machten."
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"In Knuffingen stand auch der Hogwarts Express. Die Leute, die da auf der Lok sitzen waren Engländer und wir erzählten ihnen von Percy. Sie kannten ihn natürlich und versprachen ihm schöne Grüße auszurichten."
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Trixi: "In Hamburg hatten wir einen Tag Aufenthalt."
Ich: "Da ist ja auch endlich mal eine Lokomotive vor den Capriowagen!"
Trixi: "Ja, Toni meinte, es wäre eine Frank Krusti Dampflokomotive. Klingt nach einem Müslihersteller."
Ich: "Nicht Frank Krusti! Franco Crosti."
Trixi: "Aha. Das klingt nach einem italienischen Müslihersteller."
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"In Hamburg gibts eine Modellbahnanlage namens "Miniatur-Wunderland". Toni war ganz aus dem Häuschen und ist da den ganzen Tag drin gewesen. Mir hat es nach zwei Stunden gereicht und ich bin rüber zum Hafen. Ich wollte noch andere Sachen sehen in Hamburg"
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"Da gabs schöne Schiffe! Und Fischbrötchen. Toni hat das alles verpasst."
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"In so einer Großstadt ist ja immer was los. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof hats gebrannt und wir haben den Löscharbeiten zugeschaut."
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"Das ist dann schon in Dänemark. Die Pinguine wollten Wasserski fahren. Und die Robbe musste sie ziehen. Wir haben uns das eine Weile angeschaut und sind dann diesen....."
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"...Leuten in die Arme gelaufen. Auch Engländer. Irgendwie trifft man Engländer überall."
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"Von Dänemark ging es dann mit einer Fähre nach Norwegen. Die Capriowagen mussten übrigens immer als Güterwagen abgefertigt werden. Warum weiß ich nicht. War aber sehr interessant."
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"Da auf dem Stein sitzt Nina, die Eisenbahnfee. Sie war ja auch mit dem "Stummiländer" unterwegs. Sie kommt aus Norwegen und war nun wieder zuhause. Wir hatten uns auf der Reise angefreundet und so hat sie uns zu sich eingeladen. Ihre Feenfamilie war sehr freundlich. Es waren zwei zauberhafte Tage dort."
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"Ganz in der Nähe trafen wir diese beiden. Nein, das sind keine Engländer, sondern Lummerländer. Lummerland ist auch ein Königreich, Jim, der da links steht, hat erzählt, dass es noch kleiner ist als Cavembourg. Dafür sind die Leute da etwas größer."
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"Dann war der nördlichste Punkt erreicht: Kiruna in Schweden. Da lag Schnee. Im Juli! Wir hatte keine Wintersachen dabei. Wir haben uns einfach alle Klamotten, die wir hatten, übereinander angezogen. Dann gings."
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"In Kiruna steht ein großes Bergwerk. Der "Stummiländer" konnte da direkt hingefahren werden und die ganze Reisegesellschaft machte eine Besichtigungstour."
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Trixi: "In Kiruna endete dann auch unsere Reise mit dem "Stummiländer". Toni und ich sind mit normalen Zügen über Stockholm, Hamburg und Frankfurt zurückgefahren. Das hat nochmal fast drei Tage gedauert."
Ich: "Und der "Stummiländer"?"
Trixi: "Soviel ich weiß, wird der "Stummiländer" als Sonderzug in Deutschland eingesetzt. Es soll auf den Gleisen der GSB und über Sixtenix, an der Mosel entlang nach Ottbergen gehen. Irgendwann kehrt er zurück in sein Heimat-BW."
Auch wenn ich natürlich ganz andere Fotos gemacht hätte, als meine Schwester, so muss ich zugeben, daß die zwei viel erlebt hatten.
"Warum hast du so wenig Lokomotiven fotografiert?" fragte ich
"Ich will mich nicht an Lokomotiven erinnern," antwortete Trixi "sondern an die Leute, denen wir begegnet sind, und die Orte, wo wir waren. Ich hatte nur einen 36er Film mit. Da muss man einfach Prioritäten setzen und oft hat man auch gar keine Zeit oder auch Lust um Fotos zu machen. Und manchmal will man den Moment im Herzen festhalten. Da stört eine Kamera nur."
Und den Sinn dieser Worte sollte ich später auch noch kapieren.
"Au revoir"
Euer
Guillaume
E N D E
Danksagung: Ein Dankeschön an das Miniatur Wunderland in Hamburg, das uns diese Foto-Geschichte ermöglicht hat! Insbesondere gilt mein Dank Herrn Hochbruck aus der Abteilung "Züge und Co.", der uns freundlich betreut und geduldig den "Stummiländer" auf der Anlage platziert hat. Ein kleines "Making of" gibt es hier....
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Toll gemacht
Zum Mondharmonika: auf die "ontraxs 2014" Ausstellung hat einer eine ganze Bahn zum Thema gemacht: Video (ab 5:28), Harmonika ab 6:00.
Reinout
Reinout van Rees
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Hallo liebe Leser/-innen
heute habe ich euch noch ein kleines Fundstück aus der letzten Staffel, das ich noch nicht veröffentlicht habe. Es ist ein kurzer Rückblick der Sendung "Eisenbahn-Romantik" auf die Kriegslokomotive Class 4012 Big Boy des USATC. Die Filmaufnahmen wurde 1992 wiederentdeckt und die SDR-Sendung "Eisenbahnromantik" zeigte sie in einem kurzen Beitrag exklusiv im Abendprogramm des cavembourgischen Staatsfernsehens. Viel Spaß beim Anschauen:
Nächsten Freitag gibt es dann ein ebenfalls noch nicht gezeigtes Dampflokportrait aus der letzten Staffel und dann gehts weiter mit der wechselvollen Geschichte des Königreiches in der Nachkriegszeit....
Bis dahin alles Gute und wie Herr v. Ortloff sagen würde: "...und
Tschüß!"
gregor
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Genial!
LG Andreas
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Hallo Gregor,
was hab ich gelacht! Ein wirklich klasse gemachter Film, mit Hagen vor einem Strauch im Park, wie es sich gehört und den alten Filmaufnahmen, natürlich mit den typischen Streifen und in schwarz-weiß. Das ganze so authentisch eingebettet in die Gesamtgeschichte, oder müsste man sagen, in das Gesamtkunstwerk, dafür müsste es eigentlich einen Oscar geben oder eine goldene Palme, mindestens aber unseren tosenden Beifall! Da sieht man richtig, mit wie viel Liebe das gemacht wurde.
In der Krise: Zu Hause bleiben und weiter den Nachwuchs fördern!
Gruß aus dem Rheinland
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Hallo Gregor,
ein toller Ausschnitt aus Eisenbahnromantik.
Aber Hagen v. Ortloff ist ein kapitaler Fehler unterlaufen:
Bei 1:05 spricht von Ortloff über die Fahrt zwischen Cavemborug und Paris im Jahre 1943. - Die Lok kam aber erst nach der Invasion 1944 nach Frankreich und Cavembourg.
Schon komisch, dass es dem Produktionsteam nicht aufgefallen war...
Grüße aus Idar-Oberstein
Erich
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Hallo Gregor,
Super Story. Ein verloren gegangenes Filmjuwel taucht wieder auf.
Bitte weiter so
Herzliche Grüße und bleib gesund
Volker
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Hallo Gregor,
eine schöne Folge "Eisenbahnromantik". Aber was mir Sorgen macht: der hagen kneift doch sonst immer beim "Tschüß" so die Augen zusammen (Ist dir noch nie aufgefallen? Dann schau mal zum Ende bei "Und Tschüß" hin... )
Macht er bei deiner Folge nicht. Da stimmt was nicht.
VG
Barnie72
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Hallo Eisenbahnromantiker!
Danke für eure Kommentare und eure Anerkennung.
Ich werde das Format vielleicht irgendwann wieder aufgreifen und Herrn von Ortloff nochmals nach Cavembourg einladen. Hier gibts für Eisenbahnromantiker jede Menge zu bestaunen und in Dampfnostalgie zu verfallen. @Barnie72: Dann klappts vielleicht auch mit dem Augenzusammenkneifen....
@Erich: Danke für den Hinweis. Dir entgeht nichts! Da hat man den Film hundert mal geschaut und tagelang tönt einem die Sentimental Journey durch den Kopf und dann passiert so was.... ops: Natürlich muss es 1944 heißen.
Nun wünsch ich euch eine schöne Woche bis Freitag und bleibt gesund.
Euer
gregor
Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas
Hallo Gregor,
Eine schöne Folge von Eisenbahnromantik - die kannte ich noch nicht. Das Flair kommt gut rüber - sollte es weitere Folgen geben, möchte ich diese ungern verpassen.
Dir eine schöne 2. Adventswoche
Gerhard
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Hallo Gregor,
na, da habe ich ja gerade noch rechtzeitig gesehen, dass es neues aus Cavembourg gibt. Ich weiß nicht, wie Ihr das macht, dass Ihr immer gleich mitbekommt, wenn so ein Thread nach Monaten wieder aufwacht. Bei mir ist das (leider) immer nur Zufall. Manche Threads finde ich leider gar nicht mehr, weil ich den Titel vergessen habe. Das ist echt schade. (Cavembourg vergesse ich natürlich nicht!)
Aber die neuen Folgen (die Interrailreise mit dem Stummiländer und jetzt die Eisenbahn-Romantik) sind einfach nur ganz große Klasse!
Übrigens habe ich durch Deine Links nun auch Deinen Bauthread und die Geschichte hinter Cavembourg entdeckt. Auch wenn es zweifellos arg spät dafür ist: Meinen ganz großen Respekt für die "Seniorenanlage" für Deinen Vater und den Umgang mit seiner Demenz.
Und ich muss ehrlich sagen, dass ich völlig überrascht war, dass Cavembourg von der Größe und Form eine ganz "normale" Anlage ist (das ist in keiner Weise wertend gemeint, sondern nur beschreibend). Ich hatte mir immer eine riesige Anlage mit ausgefeiltem Betriebskonzept, jahrelanger Planung und jahrzehntelangem Bau vorgestellt - so eine typische "Lebensaufgabe-Anlage". Und nun habe ich festgestellt, dass es offenbar auch im Rahmen eines ganz normalen Anlagenbaus (also vielleicht eines Tages auch für mich) durchaus möglich ist, eine total fantasievolle Anlage mit einer tollen Hintergrundgeschichte zu gestalten. Das ist echt Inspiration!
Viele Grüße und ich freue mich auf neue Geschichten aus Deinem Königreich
Rolf
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Hallo Rolf
Danke für deine Anerkennung und das Lob! Es freut mich sehr.
Unter „Schnellzugriff“ kannst du „Eigene Beiträge“ auswählen, dann kommen alle Threads nach oben, in denen du etwas geschrieben hast. Neue Aktivitäten in den Threads sind dabei oben und mit einem roten Marker markiert. So verpasst man keine Threads mehr, die einen mal interessiert haben und man was dazu geschrieben hat. Manche User schreiben extra dafür in die Threads etwas rein und stellen so „einen Fuß in die Tür“,
Hier mal ein Foto, wo man das findet:
Natürlich kann man auch einzelne Threads mit einem Lesezeichen markieren. Das findest du im Schraubenschlüsselsymbol im Threadtitel. Da kann man sogar einstellen, ob man eine Mail haben will, falls was neues geschrieben wird.
Verschiedene Möglichkeiten um nichts mehr zu verpassen.....
Stimmt, meine Anlage ist nicht sehr groß so dass ich für einige Fotos bereits kleine Dioramen bauen musste. Alles bekommt man nicht unter.
Nun wünsch ich dir noch viel Spass im Königreich und eine schöne Woche
gregor
Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas
Ganz kurzes Offtopic: Vielen, vielen Dank für diese Erklärung, Gregor. Das ist wirklich eine tolle Funktion des Forums, die ich nicht kannte.
Natürlich kannte ich die Ausdrucksweisen "einen Fuß in die Tür stellen" oder auch Sarahs (Saryk) "Anker werfen" - aber ich hatte nie herausgefunden, was es bedeutete. Endlich weiß ich es!
Und jetzt halte ich endgültig den Schnabel, bis es wieder etwas Ontopic zu schreiben gibt.
Dankbare Grüße
Rolf
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Hallo Freunde Cavembourgs
ich habe mich kurzfristig entschieden das angekündigte Lokportrait nach hinten zu schieben, um euch ein eher weihnachtliches Thema zu präsentieren. Heute und in zwei weiteren Teilen geht es um Marzipan aus Cavembourg. Viel Spaß!
Die Marzipankrise 1950
Hintergrund: Marzipanerz ist ein aus der Erdkruste bergmännische abgebautes Mineralgemenge mit einem erhöhten Anteil an Prunus dulcis Sedimentgestein. Nach einem aufwändigen technischen Verfahren zur Trennung, Reinigung und Veredelung produziert man daraus Edelmarzipan, Persipan (bei einem erhöhten Anteil an Marillenstein), und andere Nebenprodukte.
Marzipanerzvorkommen in Europa beschränkten sich bis in das Jahr 1946 auf wenige Regionen in Estland, Polen und Deutschland. Hier vor allem in der Region Sanderland und Kellertaunus, mit den bis dahin größten europäischen Vorkommen.
Bis auf die Oberhessische Weich- und Hartsteinwerke in Sistenix (Kellertaunus), die F.U.C.K.-Werke und der Mazip in Neu-Sellingen (Sanderland) konnte sich eine industrielle Produktion in den europäischen Abbauregionen jedoch nicht durchsetzen. Edelmarzipan war ein wertvolles Produkt, das größte handwerkliche Sorgfalt bei der Gewinnung, der Veredelung und dem Transport verlangte. Darum wird in allen europäischen Marzipanregionen die Marzipansaison von traditionellen, folkloristischen Feierlichkeiten im Spätherbst begleitet. Die berühmten Eisenbahntransporte des Marzipans (Marzibahn) spielen dabei eine wichtige Rolle.
Als 1946 Geologen große Vorkommen an Marzipanerz in den Bergen im Norden des Königreiches Cavembourg, rund um das Städtchen Napfen, entdeckten, änderte das den Weltmarzipanmarkt und den traditionellen Marzipanabbau schlagartig und für immer.
Bild entfernt (keine Rechte)
Foto: Der erste cavembourgische Marzipanstollen. Die Bergmänner der Explorationsgruppe posieren mit einer Lore gefüllt mit cavembourgischem Stollenmarzipan. Der Abbau erfolgte anfangs noch von Hand. Heute erfolgt der Abbau unter Tage mit modernen Schrämmaschinen.
Die cavembourger Vorkommen versprachen ein gigantisches Reservoir und Marzipanflöze mit einer Mächtigkeit von 3 Metern in mehreren Schichten.
In wenigen Jahren entwickelte sich ein industrieller Abbau, der nichts mehr mit den traditionellen Abbaumethoden des althergebrachten Marzipanschürfens gemein hatte und eher mit dem Bergbau der umliegenden Kohle- und Stahlreviere in Luxemburg und dem Saarland vergleichbar ist. Das Stollenmarzipan aus Cavembourg überflutete den Weltmarkt, die Preise fielen und die traditionellen Marzipanzechen vor allem in Deutschland, drohten unlukrativ zu werden und kämpften um ihre Existenz.
Im Frühjahr 1950 kam es zur sog. Marzipankrise, in deren Folge sich die deutschen Zechen zur "Deutschen Marzipanunion" zusammenschlossen um sich gegen die drohende Monopolisierung auf dem Weltmarzipanmarkt zur Wehr setzen zu können. Die Deutsche Marzipanunion forderte hohe Einfuhrzölle für cavembourgisches „Industriemarzipan“ und initiierte eine beispiellose Marketingkampagne, die das billige cavembourgische Marzipan als minderwertig und sogar gesundheitsschädlich anprangerte (was nicht der Wahrheit entsprach).
Bild entfernt (keine Rechte)
Foto von 1951: In den Anfangstagen des cavembourgischen Marzipanbergbaus transportierte man den Stollenmarzipan in einfachen Eisenbahn-Loren zum Hochröster. Hier in einem Wagon der Niederegger Marzibahn. Die BR 71 004 ist in Cavembourg als Verschublok eingesetzt. Während in Deutschland die anderen fünf Exemplare der Baureihe 71 nach ihrer Ausmusterung 1956 verschrottet wurden, blieb die 71 004 im Königreich erhalten.
Bild entfernt (keine Rechte)
Foto: Einen Stich ins Fleisch der cavembourgischen Marzipanindustrie gelang der Deutschen Marzipanunion mit diesem großflächigen Plakat an einer Häuserwand in Sichtweite des Bahnhofs der Landeshauptstadt.
Bild entfernt (keine Rechte)
WerbePlakat: Esst keinen Industriemarzipan...
Fortsetzung folgt: Von der Marzipan- zur Montanunion
Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas
Ich wusste es schon immer - das Stummiforum bildet! Danke für diesen wertvollen Beitrag zur Marzipankunde!
LG Andreas
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Guten morgen Greg,
herzlichen Dank für den geschichtlichen Abriss zur Marzipanförderung und der industriellen Nachbearbeitung
Das hat, ganz ohne Marzipan, meinen Morgen versüßt. Außerdem füllte es Bildungslücken, denn bislang war mir der Marzipanbergbau in Cavembourg gar nicht bekannt.
Anzumerken sei noch, dass die deutsche Marzipanunion nicht lange Bestand hatte, denn man war sich intern nicht einig, ob das mit Quarzsand verfeinerte Stollenmarzipan aus dem Kellertaunus oder doch das von den Taunusbewohnern abfällig als minderwertiges "Muschelmarzipan" bezeichnete Marzipan aus dem Lübecker Raum das bessere sei.
Ich glaube, ich nutze mal die Feiertage, um im Archiv der Stadt Sistenix zu stöbern
LG
Patrick
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Ach ja, kleiner Nachtrag: Jetzt wissen wir also, dass das vermeintliche "Muschelmarzipan" aus Lübeck gar nicht aus Lübeck stammt, sondern aus dem Cavembourger Bergwerk:
Den Cavembourger sei es ja gegönnt, aber stimmt dann der Markenname noch?
Das ist ja fast so, also würden hierzulande "Heringe aus dem Taunus" verkauft .
Vielleicht ist aber Cavembourg auch zur Hansestadt aufgestiegen, wer weiß?
LG
Patrick
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Toller Beitrag und prima zur Jahreszeit passend! So verhält es sich also mit dem Marzipan - das war mir auch neu.
Kleines Offtopic: Ich bin hier vor lachen fast vom Stuhl gekippt!
Viele Grüße und ich freu mich auf die Fortsetzung
Rolf
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Greg,
deine Stories sind der
Ich bewundere deine außergewöhnliche Phantasie.
Danke für diesen Bericht zum Marzipanabbau der meinem mineralogischen Horizont merklich erweiterte.
und bitte weiter so
von mir noch einmal vielen Dank, Grüße und bleib gesund
Volker
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Nabend Greg,
aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass der Abbau von Stollenmarzipan mühsam und zeitraubend ist. Denn dieser war das Einzige, was ich - es war allerdings in den 70ern - aus einem solchen Stollen haben mochte. Diese Nebenprodukte (bei Muschelmarzipan auch Beifang genannt) wie Rosinspat, Zitronspat, Orangspat empfand ich immer als extrem minderwertig. Und erst das staubige Grundgestein darum herum. Jedenfalls danke ich Dir für diese lehrreiche Abhandlung zum Marzipanabbau. Das ermöglicht mir die geschichtlich korrekte Einordnung meiner eigenen Erfahrungen.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Achso: Vielen Dank für die Erwähnung in Deiner Linksammlung.
Gruß Christian
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Moin moin Greg ,
toller "Aufklärungsunterricht" was Marzipan betrifft
sehr sehr gut
Immer wieder toll, was Du heraus findest und zu Papier
bringst. Es gab Zeiten, da wurden Marzipantransporte
schwer bewacht .
Gruß Thomas
GKB
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Hallo Gregor,
Hilfslieferung aus Säckingen steht bereit zur Abfahrt nach Cavembourg.
Grüße vom Hochrhein,
Hans-Dieter
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Hallo Gregor,
Hier lernt man ständig dazu. Das sehr gut. Vielleicht muss man mal in Vorarlberg den Lieferanten wechseln. Bei uns werden bisher nur Fertigprodukte importiert, die aus industrieller Fertigung im Ruhrgebiet stammt.
Viele Grüße nach Cavembourg und ein schönes 3. Adventswochenende
Gerhard
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Hallo Gregor,
endlich mal jemand, der die Zusammenhänge der Deutschen Marzipan Union und der Deutschen Montan Union (die eigentlich "Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion)" heißt) erkennt zu haben scheint.
Ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
Hast Du eigentlich gewusst, dass die Deutsche Marzipan Union ursprünglich eine "Deutsche Marzipan Monopol Gesellschaft" nach dem Vorbild von Welthölzer werden sollte?
Nur hatte damals ein gewisser Ludwig Erhardt - seines Zeichens Bundesminister für Wirtschaft - sein Veto eingelegt, da er darin eine große Gefahr für das gerade startende Wirtschaftswunder gesehen hatte. So mussten die Mitglieder der Deutschen Marzipan Union sich dem Wettbewerb aus Cavenbourg stellen, was u.a. in diesen abstrusen Plakaten Ausdruck fand.
Die "alten Herren" bedienten sich dabei Werbemethoden aus den 20er Jahren, als vor allem politische Werbung mit Totenschädel und sonstigen "Schockplakaten" die Wahlkämpfe dominierte.
Klar, dass die weltoffenen Cavembourger auf solche billigen Tricks nicht hereingefallen waren.
Grüße aus Idar-Oberstein
Erich
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