Hallo Florian,
bei der Überlegung habe ich an den Bahnhof Neuss gedacht. Der ist funktional ein Kreuzungsbahnhof, auf der einen Seite kann man von Düsseldorf oder Meerbusch kommen, auf der anderen Seite Richtung Dormagen, Grevenbroich, Mönchengladbach und Kaarst. Von den Gleisanlagen ist Dein Bahnhof dann auch ein Kreuzungsbahnhof in meiner Gedankenwelt. In Neuss kann man nicht von jedem Gleis überall hin und so wäre es auch bei Dir, aber ein alternatives Gleis ist schon immer gut.
Ein möglicher interessanter Betriebsablauf auf Deiner Anlage wäre zum Beispiel die Zugkreuzung zweier Nahverkehrszüge.
1. Auf Gleis 3 würde am ersten Ausfahrsignal vor der Weichenkombination ein Nahverkehrstriebwagen warten, der auf die Strecke um das BW herum fahren möchte.
2. Von da kommt dann ein anderer NV-Zug als Gegenzug, dieser fährt auf Gleis 4 ein und kommt möglichst hinter der Weiche zum stehen, sodass die Fahrstraße frei ist.
3. Nun kann der Nahverkehrstriebwagen von Gleis 3 losfahren.
Das orientiert sich jetzt als Betriebsablauf sehr stark an der Situation in Neuss mit der Regio-Bahn, die zwischen Neuss HBF und IKEA Kaarst nur eingleisig ausgeführt ist, durch den engen S-Bahn-Takt muss immer bei IKEA oder in Neuss der Gegenzug abgewartet werden. Als Fahrgast in der Regio-Bahn finde ich das zwar oft nervig und sehne dem geplanten 2-gleisigen Ausbau entgegen, aber als Modellbahner ist das ein reizvoller Betrieb, der dort in die Hauptstrecke eingebunden wird.
Zum Vergleich Vorbildsituation: Gleis 6 ist das Richtungsgleis von Mönchengladbach/Dormagen/Kaarst nach Düsseldorf. Gleise 7 und 8 sind die Gleise von Düsseldorf nach Kaarst/Mönchengladbach/Dormagen (nur 7). Der Gleiswechsel für die Einfädelung aus Kaarst ist im Bahnsteigbereich von Gleis 7 zu Gleis 6. Die Regio Bahn nach Kaarst wartet für gewöhnlich auf Gleis 7 die Einfahrt ab, der Zug von Kaarst kreuzt dabei das Ausfahrtsgleis Richtung Mönchengladbach ( auf das Ausfahrtsgleis Richtung Dormagen/Köln, was gleichzeitig Bahnsteig 7 darstellt, um dann auf Gleis 6 zu wechseln. Die Regio Bahn fährt entsprechend mit kurzen 2-teiligen Diesel-Talenten, meist in Doppeltraktion (in Zukunft ein 3-teiliger Flirt-XL).
Bei einem Betrieb mit NV-Triebwagen wäre es dann vielleicht im Endeffekt auch interessant eine Stichstrecke anzudeuten, die letztlich unter Deiner neuen Hauptstrecke enden/wenden könnte. Hier eine Skizze eines "ABC-Betriebes":
Der Betriebe würde mit 2 NV Triebwagen gut gehen, nennen wir sie T1 und T2.
In A, dem regionalen Center mit seinem großen Bahnhof geht es los. Auf Gleis 3 wartet der T1 nach seiner Ankunft aus C zur Weiterfahrt nach B. In B, aus Platzgründen ein Wendegleis im Untergrund wartet T2. Nachdem T1 auf Gleis 3 angekommen ist, fährt er los und fährt auf Gleis 4 von A ein.
Nach der Ankunft von T2 werden die Weichen und Signale gestellt. T1 fährt nach B (ins versteckte Wendegleis). T2 fährt kurz darauf weiter über C zurück nach A. Hier beginnt der Ablauf von vorne...
Gruß,
Torsten