Hallo Ulli
tja, meine Weicheninfektion ist einer Mischung aus vor Jahren bewunderten Kleinserien-Bausätze und der Notwendigkeit, betriebssichere Weichen für die Spur N einzusetzen. Die Industrie konnte kein Material anbieten, was meinen Vorstellungen entsprach. Und so ist es passiert ...
Zitat von garti62
... Ich muß bei meinen H0-Modellen das Blech beim Ätzen schon etliche Male drehen und wenden, um einen halbwegs gleichmäßigen Abtrag über die gesamte Fläche hinzubekommen. Sonst kann es bei so filigranen Konstrukten schnell passieren, daß sich das eine Ende schon mal auflöst, obwohl das andere noch nicht fertig ist. Man kann es natürlich auch einem Lohnätzer übertragen, dann hat man das Problem nicht . Aber ich glaube, das würde Deiner Grundphilosophie etwas widersprechen.
Ich habe prinzipiell nichts dagegen, Arbeiten in Auftrag zu geben ... wenn ich es nicht selbst hinbekomme. Du hast aber schon richtig erkannt, ich probiere gern herum und lerne neue Techniken. Ich besitze selbst eine kleine Ätzanlage mit Sprudeltechnik. Damit kann man schon recht filigrane Strukturen herstellen. Das Ding will ich sowieso bald reaktivieren, um mir ein paar Bauteile anzufertigen. So nebenher muss ich allerdings noch für die finanzielle Basis der ganzen Experimente sorgen ... und das kostet auch 'ne Menge Zeit.
Zitat von garti62
Mein Gleisbau ruht nicht wirklich, er geht aber zugegebenermaßen z.Zt. sehr, sehr langsam voran. Ich habe es allerdings auch nicht eilig, nur ab und zu wird ein bißchen weitergebaut. Die DKW ist grob aufgenagelt, die meisten Nägel fehlen aber noch. In der Zwischenzeit habe ich mit der Doppelweiche angefangen und da ich beim Zeichnen des Kleineisenrostes fast verzweifelt bin, kommt hier wieder der klassische Pertinax-Holzschwellenmix ohne Rost zum Einsatz. Im Moment ist nur der Rohbau fertig: ... Also nichts, was man schon groß vorzeigen könnte.
Als ob der Bau einer Doppelweiche nix wäre ... ... ich habe vor ein paar Wochen selber eine konstruiert und gebaut. Ich weiß also, wie viel Bastelarbeit ... sorry ... Bastelspaß dahinter steckt. Bei mir ruht der Weichenbau aktuell ebenfalls. Das hat rein praktische Gründe ... der Dachboden, wo meine Baustelle steht, ist im Sommer trotz Isolierung reichlich warm ... oder besser, zu warm!
Zitat von garti62
Ich hab jetzt aber auch mal eine Frage: warum baust Du für den Schattenbahnhof so aufwändige, schicke Weichen nur mit Holzschwellen, genagelt und dann auch noch Spur N? Ist irgendwie Perlen vor die Säue geworfen, finde ich. Oder habe ich da irgendwas in den falschen Hals gekriegt? Eigentlich würde dort doch auch auf wenige Pertinaxschwellen gelötet völlig ausreichen. Wäre nur ein Bruchteil des Aufwandes bei super Laufeigenschaften, nur ohne Optik eben.
Über den SBF ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Mit Deinem Hals ist - soweit ich das beurteilen kann - alles in bester Ordnung. Ich will das Peco-Gleissystem nochmal auf Herz und Nieren prüfen und unter der Erde vlt. doch auf Industriematerial zurückgreifen. Gerade im SBF muss allerdings alles noch zuverlässiger arbeiten als auf der Oberfläche, wo die bekannte "Hand Gottes" im Notfall den entscheidenden Stups liefern kann. Die Industrie setzt zumeist auf Zungengelenke und die bedeuten in Spur N m.E. oft Übergangswiderstände. Bei meinem Selbstbau verwende ich wo es nur irgendwie geht Federzungen ohne jede Unterbrechung. Das funktioniert am zuverlässigsten und rechtfertigt den Mehraufwand bei der Herzstückpolarisation z.B. via Doppelrelais. Die Spur N hat so ihre Eigenarten ... seufz ... Aber nur Vorteile gibt's nur in der Werbung!
Ich sehe den enormen Zeitaufwand nicht nur für das Aufnageln sondern genauso für das Anfertigen der Weichenschienen. Auflöten auf Pertinax könnte das Verfahren sicher beschleunigen und sollte ich mich zum Selbstbau entschließen, wäre es wohl die Technik der Wahl.
Reizen würde mich allerdings der Bau einer Schiebebühne. Allein schon, weil es für mich was Neues wäre ... und da mir niemand im Genick sitzt und ich was liefern muss, denke ich bis zum Beginn der Dachbodensaison darüber nach bzw. schaue bei Kollegen in den Bastelkeller
Zitat von garti62
Im Übrigen macht es Spaß, in Deinem Thread zu lesen, sehr unterhaltsam und für einen H0-Bahner mit ungelenken Fingern und nachlassender Sehkraft voller Aha-Erlebnisse ...
Freut mich, dass ich Dich unterhalten konnte. Gegen den unabänderlichen Schwund der Sehkraft hilft oft ein guter Optiker. Eine Freundin von mir ist Optikerin und die hat mir eine spezielle Bastelbrille angefertigt. Der Schärfebereich sitzt genau in dem Abstand, wo ich ihn bei der Fusselarbeit brauche. Seither kann ich meinen Bahnbediensteten wieder Goldknöpfe auf die Uniform malen ... Und so ganz ungelenk können Deine Finger nicht sein ... siehe oben
LG
Hubert
PS: Habe auch Deinen Weichenselbstbauthread entdeckt ... jetzt muss ich ja auf zwei Bereiche aufpassen ...