Liebe Foristi,
meine seinerzeitige Weihnachtsanlage ("Weihnachtsstimmung" rund um die Oberndorfer Stille-Nacht-Kapelle ) hat in einem Papiergeschäft auf der Wiener Mariahilfer Straße Furore gemacht - und ich wurde heuer gebeten, wieder für die Weihnachtsauslage zu sorgen.
Zur Wahl standen historische Anfangsgarnituren (Märklin bzw. Kleinbahn) oder, ja oder eine
"Teppich"bahn auf Reisen!
Teppichbahning wird ja wieder aktuell - und die neue Auslagen-Anlage sollte ein wenig Tribut zollen an die Kinderzeit, wo zur Weihnachtszeit die Anlage rund um den Christbaum aufgebaut wurde. In meinem Fall sollte es ja richtigerweise Parkettbahning heißen - aber ihr wisst ja, Teppichbahning ist der allseits bekannte Begriff für die "mobilen" Anlagen der Kindheit.
Aus dem Familienbestand wurde noch eine Z-Geschenkgarnitur aufgetrieben, und ein schöner alter Lederkoffer kommt zu neuen Ehren:
Damit die Schienen nicht in der Tiefe des Koffers verschwinden, habe ich eine Styrodurplatte zugeschnitten und mir beim Biber ein Parkettpanel geschnorrt:
Mit dem kleinsten Radius - gerade noch geschafft!
Aber nur ein Kreis im Koffer? Das ist sicher zu wenig. Ein wenig in der Erinnerung gekramt: was haben wir da nicht alles in der elterlichen Wohnung für die Landschaftsgestaltung "missbraucht"? Schachteln, Dosen, Bürsten mussten als Gebäude bzw. Landschaftsobjekte herhalten.
NIcht anders hier: nur habe ich Produkte des Auftraggebers verwendet:
Alte Holzdreiecke habe ich zu einer Hintergrund-Gebirgskulisse verwendet (schade um die schönen hölzernen Stücke, die mich durch den Geometrieunterricht bis zur Erfindung des Geo- bzw. Tz-Dreiecks begleitet haben):
"Gräfliche" Bleistifte wurden kurzum zu einem Nadelwald umfunktioniert:
Gummifingerhüte (die wurden zum Blättern und Zählen von Geld verwendet) und Radiergummies wurden in einen Herbst-Laubwald und Häuser umfunktioniert:
Ein Industriekomplex wurde aus Dosenspitzer, Tintenpatronen und größeren Schachteln gebildet. Für den See musste ein besonders schönes, leicht glitzerndes Geschenkpapier herhalten (und ein Radiergummi-Hai), die Brücke über das Wasser ist ein elegantes Aluminiumlineal (im Bild durch den See ein wenig verdeckt), der Herbstwald (die Gummifingerhüte wurden auf Schaschlik-Spieße aufgelegt) ist auch schon fertig:
Hier eine erste "Luftbildaufnahme" des Projektes:
Das Gebirge entsteht aus Bastelwellpappe (die Kurve rechts wird noch durch einen Tunnel - der Pappmachetunnel musste doch einstens sein, wenn auch noch so kurz! - versteckt), die Kirche in der Mitte mit dem aus Bleistiften geformten Turm und dem Radiergummi-Langschiff ist auch schon fertig.
Wer genau schaut, sieht auch die Rohrbrücke (Papierklammern und Bleistiftminen) über die Bahn (bei der Tintenpatronen-Chemie-Anlage)
Ich hoffe, es gefällt euch (auch wenn es nicht für die Ruhmeshalle reicht ) - und Anregungen nehme ich noch gerne entgegen.
lg aus Wien
Klaus