[Richard2]

Verehrte Modellbahnergemeinschaft,

ich habe in meiner Bilderkiste gekramt und noch ein paar Fotos meiner ersten selbstgebauten N-Modellbahn aus dem Jahre 1982 gefunden, eine Zeit also, in der es noch keinen digitalen Fahrbetrieb gab. Die Anlage wurde als Kiste gebaut, die man komplett verschließen konnte. Die Modellbahn war so das ganze Jahr über vor Staub geschützt und wurde damals nur zur Weihnachtszeit aufgestellt. Gleis- und rollendes Material waren von der Fa. Arnold. Die Modellbahn ist in Sperrholzbauweise ausgeführt gewesen und die Kistenwände waren aus 10 mm Tischlerplatten, also kugelsicher. Trotz geringer Abmessungen war das Gewicht beachtlich und zum Tragen bedurfte es zweier Personen.


Bild 1 zeigt die Gesamtübersicht. Eine Umgehungsstraße in Längsrichtung der Anlage führt am Dorf vorbei. Auf dem Berg auf der rechten Seite befindet sich eine Jagdhütte, die vom Dorf aus über einen Wanderweg erreicht werden kann. Wild zum Abknallen sieht man allerdings nur selten. Am Fuße des Wanderwegs zur Jagdhütte liegt ein kleiner Moorweiher, der schon fast umgekippt ist und damals mit Seefolie realisiert wurde.
Am vorderen Anlagenrand ist das Stellpult zu sehen, das in Form von zwei Schubladen ausgeführt wurde. Die beiden erforderlichen Trafos für den Fahrbetrieb sind nicht angeschlossen. Man sieht allerdings die Anschlussbuchsen in den Arnold Farben. Auf der Anlage fuhren zwei Züge. Ein Dampflok-Personenzug und ein Diesellok-Güterzug.


Bild 2 blickt aus der Vogelperspektive auf die Anlage herunter. Jetzt ist auch die Arnold Fabrik zu erkennen, die sich in Bild 1 hinter einem Felsen verbarg.
Die Arnold-Fabrik ist voll funktionsfähig. Die orangen Lorenwagen können ferngesteuert gekippt werden, so dass sich das Schüttgut in den Auffangtrichter ergießt. Von dort wird es mit einem Förderband in das Silogehäuse transportiert. Im unteren Gleis der Fabrikanlage können dann wieder Güterwagen mit Schüttgut beladen werden, ebenfalls ferngesteuert. Im Schornstein der Fabrik wurde noch ein Rauchgenerator untergebracht. Neben den Lorenwagen gab es von Arnold noch Kipp- und andere Funktionswagen, die ebenfalls von der Fabrik bedient werden konnten. Das Bild zeigt die Fabrik ohne Schüttgut. Der Spielspaß war eher mäßig und auf der Anlage flogen immer die Schüttgutkörner umher. Das Ganze war damals sündhaft teuer.


Bild 3 zeigt die Landschaft mit Blick nach Westen. Eine Kastenbrücke überspannt das Tal. Auch damals war ich schon ein Fan von Korkfelsen. Die Vegetation ist eher spärlich. Ein paar Obstbäume befinden sich schräg gegenüber dem Bahnhof auf der Straßenseite, wo die Fabrik außerhalb des Orts liegt.


Bild 4 zeigt den Berg am rechten Anlagenrand mit abgenommenem Hochplateau. Im Berg war ein Gleiswendel untergebracht. Die Anlage verfügte über eine unterirdische Ebene mit Weichen. Auf diese Weise konnten Züge in einem Tunnel verschwinden und dann zwischen verschiedenen Tunnelausfahrten gewählt werden, so ähnlich wie eine Mäuseburg mit verzweigten Gängen. Auch eine Kehrschleife konnte so realisiert werden. Das Ganze funktionierte nicht besonders zuverlässig. Es kam vor, dass die Arnold-Weichen ihren Dienst versagtren, Züge entgleisten und im schlimmsten Fall aus dem Keller herunterfielen, so dass ein Auffangnetz erforderlich war. Sogar eine doppelte Kreuzungsweiche war im Untergrund eingebaut.


Bild 5 zeigt zum Abschluss den westlichen Anlagenteil mit dem unteren Zufahrtsgleis zur Fabrik. Als Kontaktgleise habe ich damals Reedrelais verbaut, die mittels an den Lokomotiven angebrachten Dauermagneten berührungslos geschaltet wurden. Die Reedrelais fielen reihenweise aus. Ich würde diese Technik niemandem empfehlen. Außerdem sahen die in die Schwellen eingelassen Reedrelais nicht besonders schön aus, die serienmäßigen Kontaktgleise allerdings auch nicht.

Freundliche Grüße

Richard

[Holger_D]

Hallo, Richard,

danke für die schönen Bilder!

Viele Grüße

Holger