Hallo liebe Leidensgenossen
Aus Platzmangel muss ich mich mit den Dimensionen meiner Modellbahn sehr zurückhalten. Deshalb habe ich mich für die Segmentbauweise entschieden. Das erste Modul hat die Masse 120cm x 100cm.
Die Module kann ich so platzsparend verstauen. Ich beschränke mich hierbei nur auf die Darstellung eines Bahnbetriebswerks. Nachdem ich bergeweise Gleisplanvorschläge und einschlägige Literatur verschlungen habe, habe ich mich endlich ans Werk gemacht. Leider gehört planvolles Handeln nicht gerade zu meinen Stärken. Darum sind viele Dinge eben so wie sie sind. Hinterher ist man halt immer klüger. So war der erste Fehler schnell gemacht. Der Ausschnitt für die Drehscheibe ist einige Millimeter zu gross geraten. Deshalb musste der Durchmesser mit einer Korkeinfassung verringert werden. So schlimm ist der Fehler allerdings auch nicht. Der Vorteil liegt darin, dass die Drehscheibe so viel Spiel hat, dass sie leicht in ihre exakte Position geschoben werden kann.
Das zweite Missgeschick liess nicht lange auf sich warten. Da alle Masse theoretisch ermittelt wurden, stimmten hinterher die Ausfräsungen für die Untersuchungsgruben nicht 100%ig mit den tatsächlichen Werten, der erst später zusammengebauten Grundplatte des Lokschuppens überein. Reiht man mehrere Lokschuppenbausätze aneinander, ergeben sich Kettenmasse. Der theoretische Abzweigwinkel von 15 Grad verändert sich in der Praxis geringfügig. Das führt dazu, dass die Lokschuppengleise nur sehr schwer zu verlegen sind. Wenn die Gleise im Lokschuppen nicht mit dem nötigen parallelen Abstand zum Schuppenboden ausgerichtet werden können, ist der Ärger mit entgleisten Lokomotiven schon vorprogrammiert. Deshalb habe ich mit der Oberfräse die Ausfräsungen für die Untersuchungsgruben 4-5mm grösser erstellt. Jetzt kann man die Gruben entsprechend ausrichten.
Die Lokschuppentore sollen später mit der CS2 bedient werden. Dazu musste ich Servos einbauen. Aus China wurden also schnell mal 20 Servos kostengünstig bestellt. Die Dinger kamen dann auch irgendwann einmal an. Leider war damit noch eine recht zeitaufwändige Zollaktion verbunden. Da der Schuppen später nicht bis unters Dach einsehbar ist, habe ich mich entschlossen, die Servos in den Schuppen zu bauen.
Einbauposition der Servos. Die Servos wurden mit Faller-Polystyrolkleber an den Streben der Dachkonstruktion festgeklebt. Die Steuerkabel habe ich mit dünnem Draht am Dachträger befestigt.
Der Faller-Lokschuppen (1x120175, 2x120177) verfügt über eine Torschliessmechanik. Die dafür verwendeten Federstahldrähte mussten gekürzt und neu gebogen werden. Der v-förmige Knick dient der Federung und Aufnahme von Zugkräften, wenn das Tor geschlossen wird.
Nicht alle Stände des Lokschuppens erhalten eine Untersuchungsgrube. Deshalb werden die Schienenzwischenräume mit Polystyrolstreifen abgedeckt.
Der 0,75mm dicke Polystyrolstreifen wurde mit einem 0,6mm Bohrer im Abstand von je 20mm durchbohrt. Der kleine Abstand beträgt jeweils 5mm. Anschliessend wurde der Streifen auf der Oberseite mit Betonfarbe gestrichen.
Nach erfolgter Trocknung wird der stromleitende Draht durch die Bohrungen gefädelt.
Unterseite des Polystyrolstreifens. Das freie Ende des Drahts wird später mit dem Mittelleiteranschluss verbunden. Da ich digital fahre und schalte, kann ich alle Gleise des Lokschuppens unter Spannung halten.
Mit ein paar Tropfen Sekundenkleber wird der Polystyrolstreifen auf das Peco Flexgleis Code 100 geklebt. Ich habe das Peco Gleis gewählt, weil mir keine schlauere Lösung für die Abdeckung der Pukos des K-Gleises eingefallen ist.
In dieser Phase sollten unbedingt Probefahrten vorgenommen werden. Lokomotiven mit kurzen Schleifern sind hier das Mass der Dinge. Wäre dumm, wenn später die Lokomotiven im Schuppen stecken blieben.
Ein erster Versuch mit unterfüttertem Gleiskörper. Ich habe später alle Unterfütterungen entfernt. Das Problem war, dass die Untersuchungsgruben und die Gleise zu tief lagen. Die verwendeten Winkelprofile des Lokschuppenbodens schlossen nicht bündig mit den Peco-Untersuchungsgruben ab. Evtl. passen die Faller-Untersuchungsgruben hier besser. Jedenfalls habe ich die Untersuchungsgruben nun teilweise direkt mit dem Boden des Lokschuppens verklebt. Man kann auf diesem Bild auch den Mittelleiteranschlussdraht erkennen. Wenn mir die Arbeit nicht zu viel wäre, würde ich die Anschlüsse auf der gegenüberliegenden Seite herausführen. Dadurch ergäbe sich ein harmonischeres Bild unter der Anlage. Trotz Digitaltechnik hat es dort genügend Kabel. Dazu aber später mehr.
Neben den Schwellen sind kleine Löcher im Styrodur erkennbar. Diese Bohrungen dienen zur Befestigung des Schuppens mittels eingesteckter Messingröhrchen. Gleichzeitig führe ich durch die Messingröhrchen dünne Drähte, die in Verbindung mit Leuchtdioden für die Beleuchtung im Schuppen sorgen.
Die Kunststoffabdeckungen für die Untersuchungsgruben (Peco Lk56) werden später durch stromleitende Riffelblechabdeckungen von Weinert (3225) ersetzt.
Hier ist die Kabeldurchführung für die Schuppenbeleuchtung zu sehen. Irgendwie muss man die vielen Kabel und Litzen ja tarnen. Ich habe von obitec.de (ch) Messingrohre mit den Massen 0,5 x 4 x 495mm (Art.Nr. 813727) verwendet. Die Messingrohre habe ich durch die Grundplatte geführt. Dadurch befestigen sie gleichzeitig den Schuppen auf der Grundplatte. Erst nach vollbrachter Arbeit kam mir eine bessere Idee zur Kabelführung. Wenn ich es noch einmal machen müsste, würde ich das Ofenrohr der Ofenattrappe durch das Messingrohr ersetzen. Den Ofen durchbohren - fertig ist die elegante Kabeldurchführung.
Die Beleuchtung besteht aus 3mm LED's (Ebay im 100er Pack). Jeweils zwei weisse Leuchtdioden sind in Reihe geschaltet. Sie stecken in den Originalfassungen der Deckenbeleuchtung.
Als Kabelkanal dient ebenfall das dunkel lackierte Messingrohr.
Auf der Lampenfassung sitzt ein kleines Stück Streifenrasterplatine (Opitec.de 241067). Daran wurde die Leuchtdiode angelötet.
Versuch der Kabelbefestigung mit blauem Kabelbinder. Der Kabelbinder war mir zu dick. Deshalb habe ich ihn durch den dünnen unauffälligen, goldfarbenen Draht ersetzt. Die Polung der Lampenanschlüsse habe ich alle mit +/- gekennzeichneten Tesastreifen versehen. Das erleichtert später die Verkabelung.
Hier sieht der Schuppen schon viel aufgeräumter aus.
Die Schrauben musste ich leider in den Schuppenboden drehen. Der Boden wölbt sich an diesen Stellen leicht. Dadurch liegt er nicht mehr an den Untersuchungsgruben an. Sieht nicht so gut aus. Eine Lösung des Problems ist mir aber schon eingefallen. Später tarne ich die Schrauben mit Kohlehäufchen, Holzpaletten, Schubkarren, Figuren, ....
Wenn man einen Farbkopierer einsetzt, kann man aus den Reststücken des Bausatzes so etwas machen.
Links oben befindet sich das Original. Darunter die Farbkopie. Rechts oben, die ausgeschnittene Kopie. Das rechte untere Bild zeigt die seitenverkehrt kopierten Seitenwände.
So ähnlich könnte dann die Rückwand mit der Farbkopie des Originals aussehen.
Die relativ dicken Servokabel müssen irgendwie unter die Platte. Deshalb habe ich einen Minikabelkanal installiert. Das Material stammt von Traudl-Riess.de. Dabei handelt es sich um Vierkantstäbe aus Hartkunststoff mit einer Kantenlänge von 4 x 4mm und einer 3mm Bohrung.
Die kurzen Servokabel habe ich mit 30cm Verlängerungen versehen. Ich wollte zuerst die Stecker abschneiden. Irgenwie stören mich die globigen Dinger. Hatte mir sogar schon 10m passendes Servokabel besorgt. Die Kabel hätte ich dann zusammengelötet und die Lötverbindungen mit Schrumpfschläuchen isoliert. Vorerst behalte ich diese Variante. Ich habe nur sehr wenig Erfahrung mit der Zuverlässigkeit der Servos. Falls einer kaputt gehen sollte, kann ich ihn so einfacher auswechseln. Ich habe die Kabel extra nicht zu knapp abgeschnitten. Dadurch kann ich immer noch auf die andere Option zurückgreifen.
Die Stecker sieht man später nicht, da sie sich ja genau unter dem Dach befinden.
Hier noch ein häufig auftretendes Missgeschick. Immer wieder bleibt man an den filigranen Bauteilen hängen. Ich habe mir zwischenzeitlich angewöhnt besonders exponierte Bauteile erst später anzubauen. Die abgebrochenen Teile kann man zum Glück wieder ankleben. Man muss sie später nur wieder finden. Vielleicht entferne ich auch nochmal alle Laternen. Mich juckt es wahnsinnig in den Fingern, um die kleinen Biester mit SMD-Leuchtdioden zu bestücken. Das wäre natürlich vor der Montage viel einfacher gewesen.
Ein Blick unter das Modul. Ich mag keine Freilandleitungen unter der Anlage. Habe deshalb aus dem Baumarkt selbstklebenden Kabelkanal besorgt. Kleine Einschnitte im Bereich der Kabeldurchführungen sind mit dem Seitenschneider schnell vollbracht.
Am Freitag bekomme ich endlich die noch fehlenden SwitchPiloten geliefert. Dann kann die Schuppenelektrik weitestgehend abgeschlossen werden.
Den Rahmen habe ich aus Alu-Profilen (10,57 €/m) der Firma smt-montagetechnik.de aufgebaut. Zum Einsatz kommen die Profile der Baureihe 6 30 x 30mm in der Ausführung schwer. Die Profile sind absolut verwindungssteif, können beliebig verlängert werden und bieten zahlreiche Anbaumöglichkeiten durch das ausgeklügelte Baukastensystem. Ohne Holz geht es aber doch nicht. Aus Gewichtsgründen habe ich mich für 12mm Pappelsperrholz entschieden.
Tschüss
Gernot