RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#1 von cawa02 ( gelöscht ) , 04.09.2016 19:09

Hallo ihr alle!

Wir möchten euch heute unser Modulprojekt "Stadt Carlshagen" vorstellen. Wir - das sind mein Freund Hagen und ich, Carl.
Alles begann im Sommer 2012. Hagen war neu an meiner Schule. Ich zeichnete auf den Hofpausen oft Gleisbilder oder Hausanordnungen für meine TT-"Übanlage". Er sprach mich an und wir kamen ins Gespräch - er erzählte mir, dass er auch eine Modellbahn habe. Wir lernten uns über die Modellbahn langsam kennen. Ich besuchte ihn (er wohnte damals etwa 40km von der Schule entfernt), er zeigte mir seine Anlage, mit der er heillos überfordert war. Ca. 4m x 6m groß, im Rohbaustadium, auf dem Dachboden eines Hauses in dem Dorf, in dem er damals lebte. Von Seinem Vater angefangen, der bald das Interesse daran verlor und Hagen mit der für ihn damals riesigen Anlage alleine ließ. Der Gleisplan war nicht sehr abwechslungsreich, eigentlich nur ein aufgewickeltes Oval. Wir versuchten die (teils) angerosteten M-Gleise zu reinigen, damit mal ein Zug rollen konnte. (Was wir auch hinbekommen haben.) In der Mitte des Ovales klaffte eine riesige ebene Fläche (1m x 2m). Ich bot mich an, diese mit ihm zu gestalten, ein kleine Stadt mit einem See vielleicht…?
Doch nach einer (recht unschönen) Trennung seiner Eltern und des damit verbundenen Auszugs aus dem Haus, in der die Anlage stand, waren wir gezwungen neu- und um- zu planen. Wir sahen es als Chance, etwas neues anzufangen zu können. Hagen zog in meine Stadt, und wie es der Zufall wollte wurden wir fast Nachbarn. In dieser Zeit entsannen wir eine neue "Platte", 3,2m x 2,6m groß. Wir erstellten einen Gleisplan, der genau so eine Freifläche ließ, wie sie auch bei der Vorgängeranlage vorhanden war. Wir wollten also den fertigen Stadtplan auf die neue Anlage adaptieren.
Doch wieder spielte das Leben nicht mit. Ein Umzug der Arbeit seiner Mutter hinterher trennte uns auf 150km. Hagen wohnt seit dem in beengteren Verhältnissen als vorher, in einem Häuschen am Rande einer Großstadt. Eine statische Platte von diesem Ausmaß hatte einfach in der horizontalen keinen Platz - so lehnte sie eigentlich die ganze Zeit an der Kellerwand.
Und so kamen wir auf die Idee - die beste, die wir je hatten. Bei einem Besuch bei ihm zersägten* wir die sperrige Platte und bauten die ersten beiden Module daraus - die Idee unserer Modulanlage war geboren. (*natürlich war das alles minutiös geplant)
Da wir uns selten sehen, passiert an der Modulanlage (praktisch) seltener etwas. Theoretisch aber, ersinnen wir jede Menge - „Carlshagen“ ist nicht (mehr) nur eine Aufschrift auf den Bahnhofsschildern - Carlshagen ist eine richtige kreisfreie (!) Stadt, mit plausibler Geschichte, realistischen (größtenteils fiktiven) Gebäuden und Stadtwappen sowie Oberbürgermeister. 
Nur real ist sie nicht. Carlshagen verkörpert unsere Freundschaft.


Nun möchten wir euch nicht die Anfänge unserer Modulanlage vorenthalten. Es entstanden im Februar diesen Jahres das Modul "Brücke" (0,9m x 0,9m) sowie das Modul "S-Bhf" (1,2m x 0,6m).


Der Gleisplan beider Module


Vorvisualisierung Modul "S-Bhf"


Die Platte (Rückseite) im Keller vor der "Demontage"


Etwa einen Tag später; der (Holz-)rohbau des Moduls "S-Bhf" ist soweit fertig, im HG Anfänge von Modul "Brücke"


Beide Module im Rohbau, mit augelegten C-Gleisen


Geplanter Endausbau beider Module

Soweit, wir würden uns über Rückmeldungen und Kommentare freuen.
Grüße, Carl und Hagen

(P.S.: Ich hoffe, dass man die Bilder über Dropbox öffnen kann, ansonsten müsst ihr mir mal sagen, welche clouds das Forum direkt einbinden kann.)
(P.P.S.: Danke für die Anleitung zum einfügen der Bilder)


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#2 von Johannes O'Donnell , 04.09.2016 20:07

Hallo Carl und Hagen!

WIllkommen im Forum, das ist ja mal eine schöne Geschichte, wenngleich mit unschönem Hintergrund. Eine Freundschaft mit einer gemeinsamen Modulanlage zu verbinden, finde ich klasse. Der gezeigte Plan findet auch meinen Gefallen und mit der entsprechenden Hintergrundkulisse (Stadt) kann man auch auf kleinem Raum einen schönen Bahnbetrieb abbilden. Habt Ihr hinter den Anlagenenden einen Fiddle Yard eingeplant oder wollt ihr Wendeschleifen mit Ausweichgleis benutzen?
Zum Bilder hochladen benutzt die überwiegende Zahl der Forenbenutzer http://www.abload.de , wo man die Bilder auch direkt mit dem Forum verlinken kann, ohne dass der/die Leserin einen Icon anklicken müssen. Ich selbst verwende das auch und es funktionierte bisher ohne Probleme.
Ja dann sind wir mal gespannt, was man im Laufe der Zeit von Euch hört und sieht....die Stummis sind sehr bildaffin, da braucht Ihr nicht zu zögern.

Gutes Gelingen wünscht Euch
Johannes


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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#3 von _Sebastian_ , 04.09.2016 20:41

Hi ihr zwei,

Eine tolle Sache, die Freundschaft über eine solche Entfernung weiterhin aufrecht zu erhalten und ein solches Projekt in Angriff zu nehmen.
Stadtmotiv und Module, die Kombination finde ich gut und euer Plan gefällt mir ebenfalls. Ich bin gespannt wie es bei euch weitergeht.

Kleiner Tipp: Wenn ihr Dropbox für eure Bilder benutzen wollt, müsst ihr bei der Beitragserstellung den Button mit 'Img' drücken, zwischen die Klammern euren Dropbox-Link hinein kopieren und das 'www' durch 'dl' ersetzen. Sieht dann so aus:

1
 
[img]https://dl.dropbox.com/s/rvngj7xld0t9inc/Gleisplan%20Kopie.jpg?dl=0[/img]
 



Klappt sehr gut bei mir

Viele Grüße
Sebastian


Meine Modulanlage: Bitte nicht vom Beckenrand springen |:|

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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#4 von cawa02 ( gelöscht ) , 04.09.2016 21:15

Hey!

Danke schon mal für die positive Rückmeldung - ich denke, ich darf (auch in Hagens Namen) sagen, dass uns das sehr freut. Ich probiere das jetzt mal mit *img...



Zu sehen ist eine Zeichnung der Brücke über die nördliche Bahnhofseinfahrt. Das Modell ist auch schon fertig, mehr davon in einem anderen Post.


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#5 von cawa02 ( gelöscht ) , 06.09.2016 17:39

Hallo!

Heute mal eine Bilderserie zur Brücke über die Bahnhofseinfahrt. Ich habe sie im Februar diesen Jahres in etwa 4 Tagen entworfen und gebaut, als ich mal wieder von Hagen zurück kam.
Von der Entstehung selbst und dem Bau habe ich blöderweise keine Bilder gemacht - muss ich mir echt angewöhnen.

Nun seht aber selbst:


Das gerenderte SketchUp-Modell


Die Brücke im Rohbaustadium, schon mit erster Farbschicht


Eine kleine Spielerei mit Autos


Fertig! (...)


Hoffe, es gefällt, Grüße von Carl und Hagen


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#6 von Johannes O'Donnell , 07.09.2016 16:45

Hallo Carl & Hagen,
Das sieht ja schon sehr vielversprechend aus - welche Materialien habt Ihr da verwendet? Ich meine Holz zu erkennen, das andere sind entweder Messing o. Polystyrolprofile? Gibt es da ein reales Vorbild oder ist es ein Fantasiemodell?
Weiter so, das lässt sich gut an.
Gruß Johannes


Typischer Märklin-Chaot - Epochenfrei und Grenzenlos!


 
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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#7 von cawa02 ( gelöscht ) , 07.09.2016 21:44

Hallo Johannes!

Die Brücke entstand vorwiegend aus Polystyrol. So die Bögen und die Grundplatte. Die Doppel-T-Träger sind auch aus Plastik aus dem Architekturbedarf, die kleinen Bögen sind TT Schienen, da mein Fachgeschäft keine Messingprofile mehr auf Lager hatte. Der Gehweg ist mit 3mm breiten Rührstäbchen aus Holz beplankt. Eigentlich hast Du alles erkannt.
Das Modell ist ein Phantasiegebilde - es gibt aber ein paar Vorbilder, so zum Beispiel die Brandenburger Brücke in Leipzig oder die Genzmerbrücke in Halle an der Saale. Es sind zur Kaiserzeit viele solcher Brücken entstanden.

Schön, dass unsere Arbeit hier gefallen findet! Grüße, Hagen und Carl


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#8 von cawa02 ( gelöscht ) , 18.11.2016 21:28

Hallo!

Wir berichten heute vom Fortschritt auf dem Modul "Brücke". Wir haben es glücklicherweise einrichten können, dass wir zwei und mal wieder treffen. Zuletzt am letzten Wochenende und auch schon mal vor 4-5 Wochen. Damals haben wir in zwei Nachtschichten die Verlegung der Gleise und Weichen in Angriff genommen und die Stromversorgung angelötet. (rot für Schiene, schwarz für PuKos) Auch haben wir uns im Schottern versucht. Nachdem Hagen wieder nach Hause gefahren war, habe ich mich ein bisschen an der Straße und der Haltestelle mit Rasengleis versucht. Danach sollte mal ne Lok fahren - huch, geht nicht!? Sch*
Habe dann mittels Duchmessen der Kabel herausbekommen, das sich 3 Kabel in der Polarität verirrt haben, da war an der Schiene eben mal kein rotes, sondern ein Schwarzes kabel... Mist. Naja, dann werden die Kabel halt andersfarbig - Hauptsache, wir wissen, welche die Richtigen sind. Geht jetzt aber.



Das Schottern ist abgschlossen - sogar Wildkraut wächst schon!


Beim Kabelieren... Und ärgern!





Der Zaun ist aus ausrangierten Schienen und Maschendraht gebaut worden -(s'gab ja nüscht - mar musste ja nähm wassmer krichte!)

Dahingegegn sind die Laternen im Haltestellenbereich gerade vor 10 Jahren neu. (Selbstbau - falls gewünschet; Anleitung folgt!)

Im HG der Wasserturm, der sich aus Bonn nach Carlshagen verirrt hat, sowie ein kleines Backsteingebäude, in das wahrscheinlich eine Dampfmaschinenatrappe eingebaut wird, da das Gebäude an der Anlagenkante geschnitten wird. (ehemaliges E-Werk für die Carlshagener Staßenbahn.)

Soweit ist also unser Modul gediehen - wir hoffen, es gefällt!


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#9 von cawa02 ( gelöscht ) , 09.01.2017 20:33

[s][/s]
Hallo liebe Stummis!

Jetzt, nach dem im neuen jahr auch bei uns wieder Normalität eingekehrt ist, hab ich endlich Nachmittags etwas
Zeit gefunden euch ein schönes neues Jahr zu wünschen. Lasst euch von der Muse küssen!


Jakobikloster Carlshagen - Klausur mit Klosterkirche - im Hintergrund die Türme der
Marienkirche mit Carillon - einem Glockenspiel

In diesem Sinne freuen wir uns auf ein spannendes und anregendes neues Jahr, in dem wir hoffentlich in regen Austausch kommen!
Liebe Grüße aus Carlshagen!


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#10 von cawa02 ( gelöscht ) , 11.01.2017 19:41

Hallo!

Wir wollen heute nur mal kurz ein schon etwas älteres at-hoc Projekt vorstellen, das mal in einer Wochenendaktion entstand.
Hagen hatte in seinen Urbeständen noch ein altes Stellwerk - so eines, das eigentlich alle haben; Fallers Stellwerk Mittelstadt, konnte sich aber irgendwie nicht davon trennen.
Nun, da heute (wir bauen ja in Epoche VI) fast alle Strecken elekrtonisch ferngeschalten werden, sind viele Stellwerke ungenutzt - so war es auch das Carlshagener an der nördlichen S-Bahnhofsausfahrt. * Hier hat sich ein Verein das Ziel gesetzt, das Stellwerk sukssesive zu renovieren und in Stand zu halten. Im Obergeschoss, da wo früher die Schalthebel für Weichen und Signale waren, ist eine Modellbahn eingebaut worden. **
Unsre Herausfordeung bestand nun darin, eine H0-Modellbahn in H0 zu bauen - also in etwa 1:7500.

Hier ein paar Bilder der Innnenausstattung:


Allgemeiner Überblick über die "Anlage" mit bergiger Landschaft, Backstinbrücke und Industriegebiet mit Gleisanschluss



Die Hügel wurden mittels Watte und Alleskleber geformt, mit Acryl gefärbt und mit Islandmoos sowie Gasfastern "begrünt"



Blick durchs Fenster, das auch mal wieder geputz werden müsste...


Liebe Grüße und einen schönen Abend senden Hagen und Carl!

*Fiktion Anfang
**Fiktion Ende


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#11 von 1zu87 , 12.01.2017 19:45

Hallo Hagen und Carl,

schön, dass sich jemand an die Epoche VI traut. Eure Brücke als Erstlingsprojekt ... Respekt, Respekt. Da zeigt sich, was kreative Phantasie alles ermöglichen kann. Und erst das Stellwerk mit Modellbahnanlage... toll geworden , an so etwas habe ich mich nie herangetraut.

Beste Grüße

Karl Heinz


Ein Städtchen in Niederbayern - Burghofen a. d. Donau


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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#12 von cawa02 ( gelöscht ) , 08.02.2017 13:27

Hallo!

Ersteinmal Dir, @1zu87, einen herzlichen Dank für die lobenden Worte!

Nach einem viel zu seltenen Wochenende zusammen mit Hagen und unserem gemeinsamen Modellbau finde ich nun mal endlich wieder die Zeit den Thread weiter zu füllen.
Hagen ist am Freitagabend zu mir gekommen und wir haben uns zunächst gegenseitig unsere Weihnachtsgeschenke übergeben – natürlich alles Produkte oder Basteleien für die Modellbahn.
Ich bekam fürs Basteln symbolisch Sperrholz und eine Flasche Weißleim (der wird immer gebraucht… sowie ein Set NOCH (H0 15470) Figuren für eine später geplante Marktszene.
Hagen hat von mir meinen ersten Selbstumbauversuch einer Straßenbahn für das historische Straßenbahndepot bekommen, ein um *1897** gebauter P. Herbrand (Köln) Triebwagen, mit offenen Perrons, zwei Achsen und fünffenstrigem Wagenkasten in den Carlshagener Wappenfarben – weiß und rot. Zudem einiges Geländebaumaterial, gekauft von einem Gutschein meiner Oma (danke Oma!) und das tolle BUSCH (H0 1223) Wildgartenset, das wir am Wochenende gleich ausprobiert haben.

*Fiktion Anfang
**Fiktion Ende






Quelle:http://picclick.de/Busch-1223-Wildgarten...2119306932.html








An den beiden Tagen haben wir uns der Geländegestaltung, besser gesagt mit dem Anlegen einer Gartenanlage auf dem Modul Brücke beschäftigt. Zunächst wurden wieder in althergebrachter weise TT-Schienenprofile als Zaunpfähle missbraucht, dann wurde abisolierter Kupferdraht gespannt um dann schlussendlich den Maschendrahtzaun aus dem Siebdrahtgeflecht eines „Pfannenspritzschutzes“, zurechtgeschnitten und mittels Graniertechnik gealtert, anzubringen.




Im nächsten Arbeitsschritt entstand der mit Porphyr geschotterte Parkplatz der Gartenanlage aus gesiebtem Vogelsand mit wässriger rotbrauner Lasur (mit einem Schuss blau für den Porphyr-Blaustich).

Die Gärten selbst wurden dann auch mit diesem Verfahren, allerdings mehr braun-erdtöniger Lasur vorbehandelt.







Heute ist dann im ersten Garten noch ein bisschen begrünt worden, aber mehr haben wir erst mal nicht geschafft.




* * *


Dann gibt es noch Neuigkeiten zum Generalplan. Ich hoffe, dass das die voraussichtlich letzte Anpassung des selben war, aber mal sehen.
Unsere Modulanlage soll die Endmaße von 3,0 x 2,4m nicht überschreiten, damit sie letztendlich in unser beiden Wohnzimmer noch reinpasst. So musste eine Änderung in diesen Grundabmessungen geschehen.

Der Grundgedanke einer Ringstrecke mit einem U als sichtbaren Gleis blieb erhalten.
Der neue Plan sieht folgendermaßen aus:



(Oben) links die beiden bereits begonnenen Module „Brücke“ und „S-Bhf“.
Unten links das Modul Anschlussstelle; hier trifft die S-Bahn, die den S-Bhf Carlshagen anfährt – von Treuenbrietzen auf die Schnellfahrstrecke Wittenberg-Berlin.
Im Modul unten ist diese Strecke in einem Waldstück angedeutet. Rechts davon das Modul „Stadtausgang“ – hier soll auf einem Hügel, von Apfelbäumen umgeben ein kleines Klassizistisches Schlösschen entstehen. Außerdem verschwinden die Gleise hier in einem Bogen unter das Modul „Markt“, unter diesem befindet dich ein 6-8 gleisiger Schattenbahnhof, der sich bis unter das Modul „Ringstraße/Hotel“ weiterzieht und dann als offene Strecke über das Modul „historisches Straßenbahndepot“ auf das Modul „Brücke“ trifft und der Kreis sich dort schließt.
In der Mitte des Kreises sind noch zwei weitere Module eingebettet; das Modul „Kloster“, sowie das Modul „Kaufhaus“. Diese verbinden die Module „S-Bhf“ und „Markt“. Über alle vier und weiter über das Modul „Ringstraße“ bis zum Modul „historisches Straßenbahndepot“ erstreckt sich eine Schmalspurige (H0m) Straßenbahnlinie mit angedeuteten Knotenpunkten auf dem Markt sowie vor dem Depot. Als eine Reminiszenz daran ist auf dem Modul „Brücke“ auch eine (aber einspurige) Straßenbahnstecke mit Haltestelle angedeutet, aber Stromlos. Dort besteht die Idee, die Wiederaufgleisung einer Straßenbahn nach einer Entgleisung nachzubilden, so mit Dispatcherwagen und orangenen Einsatzfahrzeugen mit Rundumleuchte…

Für einige Module gibt es schon einen Beta-Plan, so zum Beispiel für die Module „Kloster“, „Kaufhaus“ und „Markt“. Die Module sind (wer hat´s geahnt?) nach herausragenden Bauwerken benannt, von denen auch schon ein paar in der abschließenden Planung sind. Dazu aber in späteren Posts mehr...


* * *


Jetzt noch ein paar schöne Eindrücke vom am Wochenende Geschafften:








Soweit, liebe Grüße senden euch Hagen und Carl!


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#13 von Fischers Franz , 26.02.2017 21:44

Hallo Hagen und Carl,

klasse Projekt und tolle Geschichte!

Möge Eure Freundschaft für immer halten, auch wenn Ihr nicht viel Zeit miteinander verbringen könnt, es geht um das Wie dabei.


..................................................

Grüße,
Franz

Super Plus und Pommes Schranke
Die 50er Jahre in Westdeutschland


 
Fischers Franz
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Registriert am: 30.03.2014


RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#14 von cawa02 ( gelöscht ) , 13.03.2017 22:43

Hallo mal wieder!

Zunächst, danke Dir, [user]@Fischers Franz[/user], für Dein Lob und die guten Wünsche!

Im letzten Post haben wir die komplette Anlage vorgestellt, wie sie im Endstadium aussehen soll. Natürlich gibt es (wie erwähnt) schon einige Überlegungen, wie die einzelnen Segmente gestaltet werden sollen. Da kann und wird sich sicher noch einiges ändern, aber die Grundzüge sind schon festgesetzt.

Wir wollen nun, über die nächtsten Posts - bis wir zwei uns mal wieder sehen und es praktisch weiter geht - einzelne der Module vorstellen.
Wir beginnen mit dem Modul "Kloster", da da der Planungsstand am weitesten fortgeschritten ist.
Zunächst war geplant, dieses Modul dort anzusetzen, wo sich nach heutigem Planungsstand das Modul "Anschlussstelle" befände. Diese Anordnung führte allerdings zu einigen Problemen. Das hauptsächliche war, dass die Gleise unter dem Fluss hätten fortgeführt werden müssen, das hieße, die Bahnhofsbrücke auf dem Modul "S-Bhf" wäre die Tunneleinfahrt. Dort käme man aber mit dem Flüsschen (Name ist noch nicht bestimmt, Vorschläge gerne!) ins Gehege, vor allem dann dort, wo das Flussbett so 2 cm tiefer fallen würde - am Wehr der Klostermühle, die sich an der alten Steinbrücke befände. (Da das Modul als Eckmodul geplant war, hätten die Gleise unterirdisch einen Bogen machen müssen, weiter zum Fiddleyard unter dem Modul "Markt, das sich dann rechts anschließt. (östlich) )
Zum jetzigen Planungsstand ist das Modul "Kloster" also gewandert - mit der (westlichen) Kante an die (östliche) Kante des Moduls "S-Bhf".
Wie auf der Zeichnung vom 01.09.16 zu sehen ist, ist Modul "Kloster" annähernd quadratisch angelegt (90 x 85 cm). Der neue Generalplan (letzter Post) zeigt das Modul aber mit den Maßen 90 x 60 cm. Wir haben vom Eckmodul "Brücke" gelernt, dass dieses Modul ganz schön sperrig sein kann, v. A. wenn es transportiert werden soll, deshalb erfolgt die Dreiteilung der Module "Kloster","Kaufhaus" und "Markt".



Älterer Plan des Moduls "Kloster", noch mit den Abmessungen 90 x 85 cm. Norden ist am rechten Bildrand.



Zum Kloster



Klöster in Städten wurden im Mittelalter üblicherweise in Nähe der Stadtmauer gebaut. Auch der Zugang zu Frischwasser war wichtig. Unser Kloster erfüllt beide Bedingungen: das Flüsschen fließt gleich an der Westseite entlang, vom Kloster nur durch die Stadtbefestigung getrennt. Die Erfordernis dieser war nur bis zum 18. Jhd. gegeben, danach schliff man viele Mauerteile um das Baumaterial weiter zu verwenden. Der Stadttorturm des Niemegker Tors (oder auch Jakobitor) blieb, da er in die Mauern des Klosters integriert ist und im 2.OG (von Kreuzgang aus im EG, darunter zweistöckiger Keller) als Küche genutzt worden ist.
Das Kloster selbst ist eine Hochgotische Anlage, obwohl die Klosterkirche älteren Datums ist. Sie ist als romanische Basilika ausgeführt, mit rheinischem (einfachem) Stützenwechsel. Das Langhaus ist dreijochig. Über dem Chor im Osten (mit Choremporen) erhebt sich der romanische Ostturm (!), der spätgotisch um ein Glockengeschoß im Backsteinausführung erhöht wurde. Eine Verkupferte Doppelspitze schließt den Turm nach oben ab.
Teile des Klosters gehen auch wie de Kirche auf romanische Zeiten zurück, so der Kapitelsaal, das Calefaktorium sowie das Refektorium.
Das 3D Modell der Kirche habe ich online zum download zur Verfügung gestellt, und dort noch weitere Informationen zur Kirche formuliert.
"Eine im Grunde romanische Basilika - im 13. Jhd gotisch überformt, der poligonale 3/8 Chorschluss entstand. Der Turm beherbergt 5 Glocken, *die beiden größten (Jakobus - 1457(?) & Johannes - 1583) wurden 1944 trotz der Einstufung "C - besonders wertvoll" zum Einschmelzen nach Hamburg auf den Glockenfriedhof verfrachtet. Glücklicherweise wurden sie dadurch nicht beschädigt und auch nicht mehr eingeschmolzen. Sie kamen 1952 über Umwegen von dort zurück. Sie dienen seit 1611 auch als Uhrschlagglocken. Die original erhaltenen Zifferblätter von 1611 wurden 1897 restauriert und seit dieser Zeit mit einem "Burghardt & Söhne"- Uhrwerk betrieben. Bei Gefechten mit der Roten Armee im April 1945 wurde die Kirche nur leicht beschädigt und konnte gerettet werden. Der Innenraum wurde 2007/08 restauriert. Nun wartet noch das Äußere auf eine Sanierung.
Heute wird die Kirche zusammen mit dem Kloster als Aufführungsort und Tagungszentrum genutzt. Auch werden gelegentlich ökomenische Andachten abgehalten. 2010 wurde im Westen eine Orgel der Firma Alfred Brummer eingebaut - ein Instrument, das im Gegensatz zur barocken Stadtkirchenorgel eine moderne Disposition hat." **

Die (Bau-)Geschichte des Klosters ist, wie ihr merkt, ziemlich ausgefeilt. Das liegt einfach an einem regen Interesse mittelalterlicher Sakralarchitektur unsererseits. Die Geschichte hinter dem Ganzen soll plausibel sein. Nun ist das Kloster bis ins Detail auch von innen geplant (ich konnte einfach nicht mehr aufhören...) - die Herausforderung wird sein, auch das reale Modell von innen auszugestalten, evtl mit abnehmbaren Dächern und Zwischendecken.



Zur Umgebung auf dem Modul



Südlich der Klosterkausur führt - den Fluss schon überquert und den Torturm passiert - von annäherd West nach Ost die Haupteinfallstraße den Hügel zum Marktplatz herauf. Diese Straße wird das zentrale, verbindende Motiv der vier aneinanderliegenden Module "S-Bhf","Kloster","Kaufhaus" und "Markt". An der ehemaligen Stadtmauer parallel zum Flüsschen südlich der Straße befindet sich die Klostermühle. *Nach dem Einfall duch ein Hochwasser wurde das Gebäude durch die Stadt in Steinbauweise neu errichtet und ging so in ihren Besitz über.** In der Mühle ist heute das Stadtmuseum untergebracht.

Soweit zu den Vorüberlegungen des Moduls, die Umsetztung wird einiges länger dauern, soll aber im Sommer dann angegangen werden.



Jetzt noch einige Impressionen des geplanten Klosters sowie Zeichnungen der Umgebung:

Rundumblick im Modul (von rechts nach links von oben nach unten durchgehen...)







Erste Idee für die Orgel (Das Modell soll höchstwahrscheinlich 3D-gedruckt werden...)






Das fertige 3-D Modell der Orgel in der Kirche



Der Innenraum der Kirche nach Osten


Der Blick in den Kreuzhof (Kreuzgarten) nach Norden


Das (neogotisch überformte) Dormitorium


Im Turm: Die Uhr


Im Turm: das Glockengeschoss


Der Turm von Nordosten aus gesehen


Blick nach Westen: Durch die Klosterstraße auf den gotischen Chor und den Turm der Klosterkirche.

*Fiktion Anfang
** Fiktion Ende


So, das war es wieder einmal von unserer Seite - wir hoffen, wir konnten euch ein bisschen hinhalten, bis es dann hoffentlich baldigst (!!!) Bilder von echtem Bauvortschritt gibt. Bis dahin!


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#15 von trillano , 14.03.2017 17:46

Hallo Carl und Hagen,
hier der Gegenbesuch! Da habt Ihr wirklich eine interessante Teamarbeit begonnen! Wenn ich meine eigene Planung so ansehe, so würde ich das heute auch ganz anders machen - eben mit Modulen. Aber jetzt bleibt es so, wie es geplant war.
Eure Stadtansichten und Planungen sind ja wirklich sehenswert, das mit solchen schönen Zeichnungen zu illustrieren und auch in "PC-Fiktion" umzusetzen, das habe ich sonst noch nirgendwo gesehen - sehr beeindruckend! Ich freu mich darauf zu sehen, wie es dann in der Realität weitergeht. Ich setze mal ein Lesezeichen..
Bis bald wieder!


Mit besten Grüßen
Alexander


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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#16 von Erich Müller , 18.03.2017 21:23

Hallo ihr zwei,

das sieht ja unheimlich klasse aus - wer von euch beiden hat denn das malerische Talent, und wer baut Computergrafiken?

Mit Architektur kennt ihr euch auch aus.
Aber der Kirchturm, der passt mir nicht ins Rheinische, den würde ich eher zwischen Ostwestfalen, Niedersachsen und der Oder vermuten.

Und die Orgel - *denk* ich kenne Orgeln mit schiefen Pfeifen nur da, wo das Ding am Zusammenbrechen ist. Sieht ja klasse aus, aber technisch ist es fast unmöglich. Und sieht man die überhaupt hinterher, wenn auf der Kirche ein Dach ist?


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#17 von cawa02 ( gelöscht ) , 19.03.2017 17:53

Zitat

(...)
Eure Stadtansichten und Planungen sind ja wirklich sehenswert, das mit solchen schönen Zeichnungen zu illustrieren und auch in "PC-Fiktion" umzusetzen, das habe ich sonst noch nirgendwo gesehen - sehr beeindruckend! Ich freu mich darauf zu sehen, wie es dann in der Realität weitergeht. (...)



[quote="Erich Müller" post_id=1668840 time=1489868616 user_id=26147]
(...)
das sieht ja unheimlich klasse aus - wer von euch beiden hat denn das malerische Talent, und wer baut Computergrafiken?
(...)
[/quote]

Danke Euch, [user]trillano[/user] und [user]Erich Müller[/user] für eure lieben Worte und eure Lob! Alle Zeichnungen (2D/3D) stammen von mir, Carl - Hagen ist mehr so der Ideengeber und der "Macher" von uns. (Nur leider kommt auch er gerade wenig zu seinem Hobby...)

[quote="Erich Müller" post_id=1668840 time=1489868616 user_id=26147]
(...)
Mit Architektur kennt ihr euch auch aus.
Aber der Kirchturm, der passt mir nicht ins Rheinische, den würde ich eher zwischen Ostwestfalen, Niedersachsen und der Oder vermuten.
[/quote]

Eines unserer Ziele ist es, eine geschichtsträchtige Stadt möglichst realistisch darzustellen. Damit das ganze einigermaßen plausibel bleibt, haben wir uns auf einen genauen Standort der Stadt festgelegt. Stimmt, der Kirchturm passt nicht ins Rheinische sondern eben ehrer zwischen Niedersachsen und Oder. Carlshagen liegt 20km nördlich von Lutherstadt Wittenberg, schon im südwestlichsten Zipfel Brandenburgs - passt also!
So haben wir den Kirchturm aus hiesigen Vorbildern und etwas Phantasie - wie das ganze Kloster auch - erschaffen.

[quote="Erich Müller" post_id=1668840 time=1489868616 user_id=26147]
Und die Orgel - *denk* ich kenne Orgeln mit schiefen Pfeifen nur da, wo das Ding am Zusammenbrechen ist. Sieht ja klasse aus, aber technisch ist es fast unmöglich. Und sieht man die überhaupt hinterher, wenn auf der Kirche ein Dach ist?
[/quote]

Ja, ich gebe zu, die Orgel hat was sehr Experimentelles an sich. Die Anordnung der Prospektpfeifen würden sich in der Realität tatsächlich als etwas schwierig erweisen. Doch das ginge - die Pfeifen würden elegant unsichtbar von hinten an einem (edel)stahlgerüst gehalten werden. So, wie es auch bei normalen horizontal angeordneten Spanischen-Trompeten-Registern der Fall ist. Ist nicht unmöglich, nur mit einem sehr hohen finanziellen Mehraufwand verbunden - würde sich warscheinlich nicht rechnen. Aber dafür gibt's ja das Modell.
Und damit das dann später auch gut sichtbar ist, wird die Klosterkirche an der Modulkante schräg an der Nordseite geschnitten werden (die Kirche steht nicht parallel zur Modulkante). So ist der Innenraum durch das geschnittene nördl. Seiten- und Querschiff sichtbar.

Dieses Konzept soll eigentlich für alle an der Modulkante geschnittenen Gebäude gebraucht werden. Das bedeutet zwar einen vielfach höheren Modellbauerischen Aufwand, dafür aber auch mehr Details.
Und die machen's ja erst LEBENDIG!


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Edit: jetzt verstehe ich, wie Du darauf kommst, Carlshagen läge im Rheinland:

Zitat

(...) die Klosterkirche älteren Datums ist. Sie ist als romanische Basilika ausgeführt, mit rheinischem (einfachem) Stützenwechsel.


Der rheinische Stützenwechsel ist aber nur eine (auch außerhalb des Rheinlands weit verbreitete) Bauform romanischer Basiliken; ob nämlich zwischen den Stützen, die die Joche gliedern, eine (rhein.Stw.) oder zwei (niedersächs.Stw.) Säulen eingestellt sind.
Vgl.: Wikipedia "Stützenwechsel"


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#18 von steve1964 , 20.03.2017 11:43

Hallo, euer Projekt gefällt mir in der Planung schon jetzt.
Sehr nett der antike Straßenbahnwagen
der Allgemeinen Electricitätsgesellschaft ...
Zum Sakralbau :
Soll es von der Basilika eine Innenansicht geben ?
Z.B. das Kirchenschiff einseitig "aufgeschnitten" ?
Allein durch die Fenster einen perspektivisch überzeugenden Blick
auf die Innenarchitektur zu erhalten -
Säulen, Stützen, Gewölbe, Chor, Lettner, Orgel etc.-
stelle ich mir schwierig vor.
Die Würfelkapitelle sind völlig stilgerecht schlicht, m.W. gab es
allerdings auch in Dtld. Ornamente, z.B. Stiftskirche Quedlinburg ( 1129 ).
Als C - Organist freut mich deine Kenntnis im Orgelbau !
Im Gegensatz zum Millionenprojekt des Vorbildes genügen im Modell
einfache Strohalme oder Kupfer/ Messingstäbe.
Spanische Zungen finde ich sehr apart.
VG
Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
steve1964
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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#19 von cawa02 ( gelöscht ) , 20.03.2017 17:13

Hallo [user]steve1964[/user]! Danke für Deinen Besuch bei uns!

Schön, dass Dir die Straßenbahn gefällt! Das Modell entstand aus einem preiswerten Atlas Modell (TW4 Halle), das etwas umlackiert und elektrifiziert wurde. Es ist eines mehrerer geplanter Modelle, die das hist. Straßenbahndepot bevölkern sollen.

Zur Klosterkirche: ja, wie oben schon erwähnt, soll die Basilika seitlich aufgeschnitten werden, um den Blick ins Innere zu gewähren. Die Würfelkapitelle sind erstmal schlicht gehalten, eine spätere Verzierung mit Ornamentik ist möglich...
Der Altar wird wohl nur angedeutet - wie die gesamte vorreformatorische Ausstattung beim Bildersturm abhanden gekommen. Mal sehen, vielleicht werden noch ein paar Steinepitaphe angedeutet. Einen Lettner wird es erstmal nicht geben.

Ja, die Prospektpfeifen der Orgel werden wohl durch Kupfer/Messing-Rundstäbe verschiedener Stärken angedeutet. Das Gehäuse soll wegen seiner amorphen Form 3D gedruckt werden. (Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg...)
Im Original hätte die Orgel sowohl eine elektrische Register- als auch Tontraktur - damit der Spieltisch im Raum frei bewegbar ist mit Funkübertragung.
Die Manuale sollten schon Anschlagsdynamisch mit Druckpunktsimulation ausgefürt sein... Auch die langsame Ansprache des Tones sollte mittels feiner Sensorik und Servo-Ventilsteuerungen wie bei einer Mechanischen Tontraktur möglich sein.
An eine genaue Disposition habe ich mich noch nicht herangetraut - da haben andere mehr Ahnung...

Damit die Orgel im Modell nicht stumm bleibt werde ich mich noch mit Arduinos und MP3 Abspielmöglichkeinten beschäftigen - dann können (selbstgeschriebende) MIDI-Partituren oder fertige MP3's die Kirche beschallen. Dieses Prinzip soll auch bei dem Carillon der Stadtkirche (dazu in späteren Posts mehr...) angewandt werden. Zum Glück gibt es ein tolles Sampleset des Ghenter Carillons.

Ach, jetzt wo ich so schreibe würde ich glatt sofort anfangen wollen... Jetzt geht aber erstmal Schule vor

Danke Dir für deinen Post -
Liebe Grüße, Carl (und Hagen)

P.S.: Ja - erst die Lingualpfeifen bringen ordentlich Pfeffer in die Suppe! Leider kann ich selbst nicht spielen, höre dafür aber gar zu gerne der Königin zu! Dann hau' mal in die Tasten und trittier' das Pedal - bitte mit nem schönen 32' drunter!
Dein Signaturspruch ist grandios! Damit kann ich mich auch sehr identifizieren!


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#20 von Krautbert , 26.03.2017 10:39

Salü Carl und Hagen,
ich bin über deine/eure Beiträge im "Städtchen in Niederbayern" nach Carlshagen gestolpert.
Eine interessante Geschichte, die euch beide da verbindet, und ein tolles Modulprojekt.
Ganz außerordentlich gut gefallen mir die kunstvollen Handskizzen.
Zur Orgel kann ich, da meine Instrumente überwiegend sechs Saiten besitzen, nichts Vertiefendes beitragen außer:
Ich mag ihre tiefen Töne, und dein Entwurf sieht einfach fantastisch aus!
Da bin ich gespannt auf das Modell, und werde ab und zu mal vorbeischauen, wenn auch nicht immer mit Kommentar.


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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#21 von cawa02 ( gelöscht ) , 26.03.2017 11:47

Hallo [user]Krautbert[/user]!
Schön, dass Du zu uns nach Carlshagen gefunden hast, ein herzliches !


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#22 von Erich Müller , 28.03.2017 09:09

Zitat
Die Manuale sollten schon Anschlagsdynamisch mit Druckpunktsimulation ausgefürt sein... Auch die langsame Ansprache des Tones sollte mittels feiner Sensorik und Servo-Ventilsteuerungen wie bei einer Mechanischen Tontraktur möglich sein.



Also das in 1:87 will ich gern sehen! Und mit dem Zahnstocher anspielen...
Ist im Orgelgehäuse Platz für einen Prinzipal 32'? Der würde zur Größe der Kirche durchaus passen.
(Ich hab mal in Schwerin unter der Empore gestanden, als der nachgestimmt wurde - den hört man nicht mehr, den spürt man!)


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#23 von cawa02 ( gelöscht ) , 28.03.2017 18:24

Naja, in 20 Jahren vielleicht, wenn die Entwicklung weiter ist...
Ne, nee, das ist eher so eine Spinnerei, wie es in der Realität sein sollte.
Also in das Orgelgehäuse so wie es jetzt ist, würde ein 32' wohl eher nicht reinpassen, offen schon gar nicht. Aber vielleicht ja dann in das der Stadtkirche, 2 Module weiter. Mal sehen...
Danke für Deinen Besuch!


cawa02

RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#24 von E-Lok-Muffel , 29.03.2017 09:58

Hallo Ihr beiden!

Natürlich bin ich durch den Umweg über Karl Heinz auf das hier aufmerksam geworden...
Das profunde bau-historische Wissen und der semi-professionelle Umgang mit Photoshop haben mich neugierig gemacht...

Vielen Dank für die wunderbare Vorstellung und die im wahrsten Sinne ergreifende Geschichte Eurer MoBa-Freundschaft (eigentlich Schade, dass es die Ruhmeshalle nicht mehr gibt...)

und was ich hier sehe

Ich war zuerst etwas skeptisch, weil die ersten Bilder mit der Visualisierung des S-Bahnhofes ließ mich an postmoderne kubistische Architektur mit spiegelnden Glasfassaden denken, was so gar nicht meine Welt darstellt (bin ich etwa rückwärts gewand? )...
... aber spätestens ab der Brücke hattet Ihr mich im Sack !
Der Spagat zwischen Mittelalter und Moderne hat gewiss seinen Reiz, und Ihr habt hier die Möglichkeit es den ganzen Stadtplanern zu zeigen, wie es vermutlich besser geht. Ich habe mir schon oft vorgestellt, wie Deutsche Städte heute aussehen würden, wären sie nicht anno '44/'45 "plattgemacht" worden... wahrscheinlich pittoresker, aber auch enger (kein Platz für Verkehrsinfastruktur in den Innenstädten), möglicherweise sogar verwahrloster oder dann doch durch moderne Zweckbauten ersetzt...
Ich finde es toll, dass Ihr Euch, in Eurem Alter (gar nicht selbstverständlich), mit (Sakral-)Architektur, Kunstgeschichte, Orgelbau und was weiß ich noch allem beschäftigt, da entgleist die MoBa und avanciert zum Studium Generale .

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es bei Euch und mit Euch weitergeht und freue mich auf weitere Taten und Bilder!

Gruß
uLi


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RE: Modulanlage "Stadt Carlshagen", Märklin H0

#25 von cawa02 ( gelöscht ) , 29.03.2017 22:20

Zitat

(...) Vielen Dank für die wunderbare Vorstellung und die im wahrsten Sinne ergreifende Geschichte Eurer MoBa-Freundschaft (eigentlich Schade, dass es die Ruhmeshalle nicht mehr gibt...) (...)
Ich finde es toll, dass Ihr Euch, in Eurem Alter (gar nicht selbstverständlich), mit (Sakral-)Architektur, Kunstgeschichte, Orgelbau und was weiß ich noch allem beschäftigt (...) Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es bei Euch und mit Euch weitergeht und freue mich auf weitere Taten und Bilder!
Gruß
uLi




Hallo uLi!

Schön, dass Du zu uns nach Carlshagen gefunden hast; !
Vielen herzlichen Dank für Dein Lob und Deine guten Wünsche!

Zitat

Ich war zuerst etwas skeptisch, weil die ersten Bilder mit der Visualisierung des S-Bahnhofes ließ mich an postmoderne kubistische Architektur mit spiegelnden Glasfassaden denken, was so gar nicht meine Welt darstellt (bin ich etwa rückwärts gewand? )...



Ja, stimmt die erste Idee für den S-Bahnhof ist etwas Kubistisch geraten, obwohl die Fassaden (die da noch nicht abgebildet sind) die Gebäude auflockern sollten - weniger Stahl als mehr Holz und Glas... Aber; die Verlegung des Klosters auf den jetztigen Standort hat zur Folge, dass der Bahnhofsvorplatz nicht mehr so extravagant ausgeführt werden kann, da schlichtweg der Platz fehlt.
Das Flüsschen passt nicht mehr auf's Modul "Kloster" sodass es jetzt auf Modul "S-Bhf" fließt. Die Empfangshalle wird wohl parallel zwischen Flüsschen und Gleisen entstehen, der Platz dafür ist gerade mal 15cm inkl. Bahnsteig1 breit.
Also keine Sorge, der neuzeitliche "Bahnhof" wird sich etwas zurückhalten.


Zitat

Der Spagat zwischen Mittelalter und Moderne hat gewiss seinen Reiz, und Ihr habt hier die Möglichkeit es den ganzen Stadtplanern zu zeigen, wie es vermutlich besser geht. Ich habe mir schon oft vorgestellt, wie Deutsche Städte heute aussehen würden, wären sie nicht anno '44/'45 "plattgemacht" worden... wahrscheinlich pittoresker, aber auch enger (kein Platz für Verkehrsinfastruktur in den Innenstädten), möglicherweise sogar verwahrloster oder dann doch durch moderne Zweckbauten ersetzt...



Ob wir wirklich so gut sind, es mit Städteplanern aufzunehmen, ich weis nicht...
Es gibt nur so ein paar Regeln die wir uns aufgestellt haben, die wichtig sind, wenn man in historischem Kontext Neues baut. Eine davon ist, die vorgegebenen Proportionen (Traufhöhen, Fenstermaße, Geschoßhöhen) zu respektieren. Trotzdem steht nichts gegen eine zeitgemäße, innovative oder auch völlig verrückte Fassadengestaltung! Auch wichtig finde ich das Vermeiden der reinen Kopie eines Vorgängers, das stupide Nachbilden von Fassaden bringt uns mMn. nicht weiter...
In den nächsten Posts (Modul "Kaufhaus") werden wir ein schon fast fertiges Gebäude, das nach diesen Richtlinien erdacht und gebaut wurde, vorstellen.

Darüber zu sinnieren, wie es hätte kommen können wenn ... , ist natürlich interessant - aber was nützt uns das heute? Solange es der Menschheit (noch?) nicht möglich ist, an der Zeit zu schrauben (zum Glück!) sollten wir doch eher vorwärts schauen; mit dem bestmöglich arbeiten, was DA ist! Was meinst Du?

Zitat

(...) da entgleist die MoBa und avanciert zum Studium Generale .


Ja - es wirkt fast so, da hast Du recht... Aber irgendwann - nach vielen Um- und Abwegen (Bsp. inner Module), schließt sich der Kreis der Eisenbahn wieder - so, wie im Generalplan erdacht!

Einen Lieben Gruß senden Carl (und Hagen)


cawa02

   


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