Hallo ??? (DipsyTeletubby),
leider vermischt Du in der Begründung Deiner Forderung zwei grundlegende Elemente: nämlich dynamische Vorgänge und statische Zustände.
Zitat von DipsyTeletubby
Gleis 1 frei (S88-Gleis 1 nicht aktiv) - Fahrstraße schaltet Weiche auf Zufahrt für Gleis 1
"Gleis 1 frei" ist ein statischer Zustand, der an sich nichts mit dem Auslösen eines Vorganges, nämlich mit dem "Fahrstraße schaltet Weiche auf Zufahrt für Gleis 1" zu tun haben kann. Diese falsche Logik entstammt der analogen Frühzeit der vom Gleis aus gesteuerten Stellbefehle, wenn man Kontaktgleise verwendete, die einen Dauerstrom in die Doppelspulenantriebe schickten. Nach einer "Spielpause" wurde durch diese Kontaktgleise natürlich sofort wieder Stellstrom geschickt - solange, bis das Gleis wieder frei war: ein an sich unsinniger Prozess!
Schaltgleise brachten Abhilfe, hatten aber wieder den Nachteil, dass die Schaltwippe auch von jedem Schleifer einer Wageninnenbeleuchtung ausgelöst wurden. Aber im hier diskutierten Fall einer Gleisbesetztmeldung über S88 werden ja Kontaktgleise eingesetzt.
Der Beginn der Digitalisierung (6021-Generation) brachte das S88-System, bestehend aus S88-Modulen und dem memory - wobei man im Automatikbetrieb (ohne Interface 605x) die zwei Betriebsarten "externer Betrieb mit und ohne Verriegelung" unterschieden hat. Dabei haben die Kontakte 1..8 eines S88-Modules eine Fahrstraße angefordert und die Kontakte 9..19 eine Fahrstraße blockiert.
Das S88-System der CS2-Generation folgt aber konsequent dem dynamischen Prinzip des "Auslösens". Es wird im Prozessablauf nur die "Zustandsänderung" zur Kenntnis genommen, um irgendeinen Vorgang auszulösen. Dauerzustände, wie zB. das Leuchten einer Gleisbesetztlampe gehören nicht zum Prozessablauf; sie sind sekundär wie bei einem Stromstoßschalter im Haushalt. Es ist nicht der statische Zustand, der im Prozessablauf etwas auslöst, sondern die Änderung des statischen Zustandes. Folgerichtig ist im S88-System einer CS2 auch einstellbar, ob ich die steigende oder fallende Impulsflanke als Auslöser des Stellbefehles haben will. NUR DAS AUFTRETEN DER IMPULSFLANKE wird vom CS2-memory beachtet. Man nennt das auch (gemäß Changelog) "S88-Event" - also frei interpretiert "S88-Ereignis".
Eine logische Verknüpfung durch Blockieren eines Fahrstrassenstellbefehles bei aktiver S88-Belegung - wie es in der 6021-Generation möglich war - ist derzeit meines Wissens mit der CS2 nicht möglich.
Also noch einmal:
Bitte nicht den dynamischen Prozess eines Fahrstraßenstellbefehles (nur bei einer S88-Zustandsänderung) mit der statischen Zustandsmeldung über die Besetztsituation vermischen. Um diesen S88-Zustandsbericht zu bekommen, ist natürlich wieder ein dynamischer Prozess (nämlich das Auslesen der S88-Zustände) notwendig. Die beiden Prozesse haben aber nichts miteinander zu tun.
Zitat von DipsyTeletubby
Die die S88-Rückmelder funktionieren auch bei gedrückter Stop-Taste.
Das ist richtig, weil der S88-Bus vom Digitalstrom im Gleis unabhängig ist.
Die von Dir erhobene Forderung, dass die CS2 nach dem Einschalten vor der Freigabe des Gleisstromes alle Fahrstrassen durchschalten soll, hat nur dann den von Dir erhofften Erfolg, wenn dabei die Auslösereihenfolge vor dem letzten Herunterfahren abgearbeitet wird. Ich halte dies für eine unsinnige Forderung, denn woher soll die CS2 wissen, wie weit zurückliegend sie diese Vorgänge speichern soll.
Es steht Dir aber frei, eine fiktive Fahrstraße zu definieren, die von Dir manuell ausgelöst wird, bevor Du die erste Lok anfahren läßt. Und in dieser fiktiven Fahrstraße definierst Du den zu Beginn gewünschten Zustand aller Magnetartikel.