[DB-IV-Proto87]

Hallo zusammen,

ich habe schon wieder eine Frage, nachdem das Fischen im Netz bisher leider wenig eingebracht hat. Wie haben die Lkw von Gerüstbaufirmen in Deutschland (BRD) in den 1970er-Jahren ausgesehen? Zumindest in Österreich ist damals noch vorwiegend vorkonfektioniertes (mit Langlöchern versehenes) Holzmaterial zum Einsatz gekommen, das auf langen Pritschen verladen worden ist. Beliebt sind auch Doka-Lkw gewesen, weil dann gleich der ganze Trupp in einer Fahrt zur Baustelle gelangt ist. Typisch sind weit nach hinten überstehende Ladungen (meist statt mit der vorgeschriebenen Warntafel nur mit einem roten "Fetzn" gekennzeichnet) gewesen, die Verwendung von (Einachs-)Nachläufern hat eher eine Ausnahme dargestellt. Anbaukrane oder solche hinter dem Führerhaus sind noch nicht Standard gewesen.

Zur Situation in Deutschland, die ich eben nicht aus eigener Erinnerung kenne, interessiert mich auch besonders, ob die Gesetze von Minister Seebohm nachgewirkt haben. D. h. haben deswegen "arbeitslose" frühere Fernverkehrszug-Lkw wie Faun L8L ein "Gnadenbrot" im Gerüstbau gefunden, wo die langen Pritschen (auch ohne Hänger) von Vorteil und die km-Leistungen niedrig gewesen sind? Einen Doka-Beleg (ausgerechnet aus Nürnberg) habe ich schon gefunden, weitere Hinweise sind jedoch willkommen.

Vielen Dank,

Alexander

[rmayergfx]

Hallo Alexander,

hier ein Bild von Salomon Gerüstbau: http://www.salamon-geruestbau.de/files/5...arge/429901.jpg
Quelle: http://www.salamon-geruestbau.de/de/104286-Galerie# Historie, 2tes Bild von Links

mfg

Ralf

[alex218]

Moin,
ich kann mich noch erinnern das kleinere Gerüstbaufirmen in den 80ern meistens MB 813 LKW hatten. Vom Aufbau her mit langen Pritschen, und Rohrkonstruktionen so wie auf dem Foto von Ralf.
Die langen Holzgerüstständer hingen hinten meist ca 1m über die Ladefläche hinaus. Der Rest ragte vorn über das Fahrerhausdach hinaus.
Wo schon Metallgerüst vorhanden war, wurden die Ständer so wie heutzutage auch aufrecht stehend oder liegend, vorne hinter der Bordwand transportiert

[DB-IV-Proto87]

Hallo Ralf und Alex,

vielen Dank für die Hinweise - mittlerweile bin ich selbst doch noch ein wenig fündig geworden:
Bestätigung der "Seebohm-Theorie" in Form von zwei 1950er-Fernverkehrspritschen (MAN und MB)
Doka auf Basis Hanomag Henschel F55 (zusätzlich zum Nürnberger MAN Kurzhauber)
Unimog, Hanomag Kurier, ja selbst VW T2 - können eigentlich ohne Einachshänger nicht wirklich viel bewegt haben

Liebe Stummis, weitere Hinweise sind willkommen - danke,

Alexander

[DB-IV-Proto87]

Hallo zusammen,

mittlerweile habe ich meine Fahrzeugauswahl vorgenommen:



"Seebohm-Opfer" - hier braucht nur das Anhängerdreieck entfernt zu werden.



MB Kurzhauber Doka wird noch in den orangen Farbtopf fallen - für "dual use" (ohne Plane): Kommunal oder Gerüstbaufirma.

Dritter im Bunde wird Herpa 806042 MB NG 2x6 Langpritsche mit Ladekran hinter dem Führerhaus aus meinem Altbestand, aktuell aber auch auf 1, 2, 3 zu finden.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander