[gatzi]

Hallo Interessierte,

in lockerer Reihe will ich von verschiedenen Bauten berichten, denn einiges hat sich an Bausätzen bei mir angesammelt und soll nun nach und nach abgearbeitet werden.

Den Anfang machte eine Kleindiesellok, die LKM Ns3, die in den 60er und 70er Jahre bei der Franzburger Kleinbahn (FKB) bei Stralsund fuhr. Einige der Wagen sind heute beim Deutschen Eisenbahn e.V. in Bruchhausen-Vilsen erhalten worden und werden im Betrieb der Museumsbahn eingesetzt.

Diese Kleinloks wurde für verschiedene Spurweiten von 600 bis 1000 mm gebaut. Die hier nachgebaute Dieselmaschine ist eine meterspurige.

Der Bausatz wurde von Hans-Jürgen Eicke entwickelt und in der Zeitschrift GartenBahn vorgestellt. Zusammen mit anderen Lesern gab es genügend Nachfrage, so dass er den Teilesatz noch einmal als Kleinserie auflegte.

Geliefert wurden alle wesentlichen Teile des Antriebs incl. Maxon-Motor, Fahrgestell und der Aufbauten. Zurüstteile wie Puffer, Innenausstattung und Kleinmaterial sind ebenso enthalten, allerdings keine Niete. Eine bebilderte Anleitung ist ebenso vorhanden. Ich entschied mich, die Version mit Kunststoff-Niet-Nachbildungen zu bauen.





Der Zusammenbau geht recht gut voran, hier das Einsetzten der Niete, die vorläuftig vom Klebeband gehalten, von der Rückseite mittels Kleber vor dem Herhausfallen gesichert werden.





Wer nun einen Eindruck von der Lok erhalten will, folgt diesem Link, der zu einer Seite mit weiteren Informationen zum Vorbild führt.

Das Gehäuse ist bereits zusammengesetzt. Allerdings muss der Kleber noch durchtrocknen.





Und noch ein Bild vom Antrieb.





Demnächst mehr an dieser Stelle.

[Modulbahner]

Guten Abend Gatzi,
freue mich über die Berichterstattung des Eigenbaus einer Kleindiesel Lok.
Zeigt es doch, daß es außer den Großserienmodellen in Spur "G" auch tolle Initiativen
in der Spur 2m im Maßstab 1:22,5 gibt.
Bin gespannt auf weitere Berichterstattung.
Liebe Grüße in den Norden sendet der Jörg

[gatzi]

Hallo Jörg,

danke für deine Rückmeldung.

Projekte gibt es viele und immer wieder. Leider stehen diese Selbstbauer nicht so im Fokus, trotzdem dort sehr schöne Modelle entstehen. Und bezahlbar sind sie auch, wenn ich es vergleiche mit den Preisen der "Großserienhersteller". Das war ein Grund, weshalb ich diese Kleindiesellok hier vorstelle.

Du hast ja auch schon so einiges gebaut, was ich mir immer gerne angesehen habe und was mir Ansporn gegeben hat, es selbst auch einmal zu versuchen.

Bezüglich Selbstbauten auf größerer Spur:
Ein Grund mit der Gartenbahn zu beginnen, war für mich damals Mitte/Ende der 70er, selbst "Hand anlegen" zu können, sei es bei der Reparatur oder bei Umbauten. Zu der Zeit waren Umbauten in den kleineren Nenngrößen eher ein Wunderding. Inzwischen gehören sie bei den "Kleinen" zum Hobby dazu und nehmen ein breites Feld ein.

Nur bei den Gartenbahnern spricht sich es leider nur langsam herum, dass auch hier eine relativ große Zahl von Kleinserien- und Zubehörhersteller ganz hervorragende Arbeit leisten, und das zu moderaten Preisen. Für das Geld eines Harzwagens von der Stange bekommt man leicht einen maßstäblichen im Selbstbau.
Und wie ich selbst feststellen durfte, ist das alles auch garnicht sooooo schwer. Es fehlt eben nur die Übung oder einige fleißige Selbstbauer, bei denen man etwas abschauen kann oder im Zweifelsfalle nachfragen ... Und bevor man sich an eine Lok macht, kann man ja an Wagen üben

Ein Beispiel, wie es hätte sein können, wenn die Kundschaft es denn nur verlangen täte:
Hans-Jürgen Eicke, der den obigen Diesellokbausatz konstruiert hat, hatte auch eine Serie der FRANZBURG aufgelegt, auf dem gleichen Antrieb von LGB basierend, wie deren Großserien-Modell des selben Vorbilds. Die Unterschiede sind nur allzu deutlich:





Ich denke, man sieht sehr gut, dass man mit etwas gutem Willen beim "Großserienhersteller" mehr aus dem Modell hätte machen können, ohne weiter ins Detail gehen zu müssen und ohne Mehrkosten, allein durch geschicktere Umsetzung.
Dabei bleibt die Frage offen, was denn eine Großserie heute noch im Gartenbahnbereich ist. In einem Gespräch mit dem Produktmanager erfuhr ich, dass dort mit 1000 Stück gerechnet wird für die Erstellung einer neuen Form. Wie es sich im Gespräch anhörte, sind da die Varianten schon mit eingerechnet ...

So bleibt dann nur der Selbstbau: Da wird die Arbeit mit Bastelspaß und einer maßstäblichen Lok belohnt, vom gesparten Geld einmal abgesehen. Aber wem erzähle ich das ...

[gatzi]

Hallo zusammen,

weiter geht's mit dem Lokgehäuse.

Die Motorhaube wird in zwei Schichten aus 1 mm dickem Material aufgeklebt. Dadurch ist sie einfacher zu biegen, gleichzeitig ergeben die miteinander verbundenen Lagen eine besondere Stabilität.
Dann werden die Kanten abgeschrägt und die Pufferbohlen weitern verstärkt.











Als nächstes wird schon einmal der Platz für die Fernsteuerung geprüft.
Links der Fahrregler von modellbau-regler.de. Abgebildet ist allerdings ein ähnlicher, den ich nur für die Stellprobe genommen habe. Der Fahrregler übernimmt die Spannungsüberwachung des Akkus und ist als Lipo-/LiIonen-Schutz konzipiert. Der Regler liefert 5 A Dauerstrom bis 15 V und versorgt mittles BEC den Empfänger mit der nötigen Spannung (rechts im Bild).
Auf dem Bild sind noch zwei LiIonen-Zellen zu sehen. Der Motorraum nimmt aber in der Breite knapp 3 Zellen auf, die ich dann auch einbauen werde, so brauche ich nur eine Boden- und eine Deckplatte einfügen, um die Zellen zusammen zu halten.

Über den Akkus ist dann auch noch Platz für ein RC-Soundmodul. Dazu und zu einer zusätzlichen Spannungsanzeige für jede Akkuzelle später mehr.

Die ersten Tests mit dem Antrieb lassen vermuten, dass die Lok mit einer Akkuladung und voller Beanspruchung 4 -5 Stunden am Stück laufen kann.

[Lanz-Franz]

Hallo Gatzi,
Prima Idee deinen Fahrzeugbau hier in vielen Bauzuständen zu zeigen.
Hab da mal zwei Fragen zu deinen Materialien und Techniken.
Interessant finde ich die Kunstsoffnieten. Stellst du sie selber her oder kann man diese als Einzelteil beziehen? Wenn ja wo?
Welche Klebstoffe verwendest du? Für den Innenbereich eignen sich Sekundenkleber recht gut. Im raueren Gartenbetrieb muss man wohl doch Kleber für höhere Belastungen verwenden. Wahrscheinlich auch noch für Materialmix geeignet?
Das Thema Funkfernsteuerung ist für mich auch von Interesse.
Ich habe z.Z einen Güterwagen mit einem selbstgebauten Reinigungsklotz in Betrieb. Gezogen wird er von einer Playmobilkok (war eigentlich für meine Enkel gedacht) Leider reicht die Zugkraft in engen Kurven mit Steigung nicht aus. Viele Infos zu Funkfernsteuerungen habe ich schon auf deiner Gartenbahnseite gefunden.
Diesen Thread viewtopic.php?f=47&t=135645 verfolge ich auch schon regelmäßig. Vieleicht mach ich mich da auch mal ran, wenn die anderen Baustellen halbwegs abgearbeitet sind.

mfG Werner

[gatzi]

Hallo Werner,

wozu im verborgenen werkeln, besonders wenn es eine Abwechslung zu den zahlreichen Blümchen- und Gartenzwerg-Bahnen ist (habe ich auch (noch) ).

Die Kunststoffniete habe ich über eine Sammelbestellung bekommen und haben einen Kopfdurchmesser von 1,2 mm (Gehäuse) bzw. 0,8 mm (Fenster). Wenn es auf den 1/10 Milimeter nicht ankommt, eigenen sich für "allgemeine Anwendungen" auch die Kunststoffniete von Vario Helikopter, die es in weiß und schwarz für einen guten Preis gibt. Größere Niete, die aber weniger für Nenngröße II geeignet sind, können aufgerieben werden.
Wer es noch genauer haben will, kann Metall-Niete kaufen, die aber entsprechend mehr kosten oder bildet sie mittels dünnen Kunststoffstäbchen nach. Zu den beiden letzten Varianten gibt's viele Beispiele im Netz.

Die Lokteile sind aus Polystyrol (PS) und 1,0 bzw. 2,0 mm dick. Mit Ruderer 530 oder Technicol 8008 (übrigens nach meinen Informationen das Gleiche) kann man das gut verkleben, da der Kunststoff angelöst wird. Andere Kleber eigenen sich auch. Das funktioniert alles ohne Hexerei, ist auch für den Außenbetrieb geeignet und stabiler als es aussieht. Falls etwas zu schwach erscheit, kann es innen mittels zusätzlicher Kunststoffstreifen verstärkt werden.
Das werde ich noch beschreiben, da ich den Bausatz an bestimmten Stellen umändern muss für die RC-Anlage.

Der Antrieb mit Alu-Gehäuse wird mit den Aufbauten bzw. mit dem "Außenrahmen" verschraubt, so dass er für die Wartung auch nachträglich komplett zerlegt werden kann. Dazu aber später mehr, wenn's soweit ist.

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Wegen Reinigungsklotz:
Ein einfaches Brettchen mit Jeansstoff bespannt leistet hervorragende Arbeit und lässt sich leichter über die Schienen ziehen. Am Microfasertuch bleiben zu viele große Teilchen hängen, die sich schlecht entfernen lassen, auch ist die Reibung zu hoch. Die Jeans-Stoffreiniger können sogar normal im Zug mitlaufen.

[Lanz-Franz]

Hallo gatzi,
Mal über den Tellerrand zu den Kollegen der Luftfahrt zu gucken ist recht interessant was das Zubehör anbetrifft.
Hab mal eine Stainz und eine Schieblehre vorgeholt und deren Nietköpfe nachgemessen. Sie haben Durchmesser von 1,2mm, 1,5mm und 1,8mm. Da wären dann die 1,5mm Nieten von Vario Helikopter für den einfacheren Bastelspass eine brauchbare Variante.
Einen ähnlichen Reinigungsklotz habe ich auch in Gebrauch allerdings mit grobem Vlies. Ich werde dann mal Jeansstoff aufziehen und damit meine Runden drehen.
Danke für die Tipps

PS Nur Interessehalber. Ist der Baubericht zum Kleindiesel zeitgleich oder liegt der Bau schon länger zurück? Falls du dazu keine Angaben machen möchtest ist das auch OK.

mfG Werner

[gatzi]

Hallo Werner,

der Jeansstoff ist vielfach erprobt, das wird schon funktionieren. Wenn du den Stoff mit Klemmen befestigst, kannst du die Lappen auch wieder auswaschen.

Die von mir verwendeten Niete sind von der Firma "Tichy Train Group", Suchwort "Rivets". Die Größe ist in Zoll angegeben. Die größeren Niete (0,40" bzw. ca. 1 mm Kopf, 0,75 mm Hals) haben die Nummer 8075, die kleineren die Nummer 8019 (0,030" bzw. 0,76/0,39 mm). Dort gibt es auch Schraubennachbildungen, die z.B. für Güterwagen in Holzbauweise benötigt werden.

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Die Berichterstattung hier erfolgt parallel zum Lokbau, ggf. wenige Tage versetzt, wenn Zeit zum Schreiben ist.
Auf meiner Website stelle ich die Beschreibungen grundsätzlich nur komplett ein, bzw. mit Nachträgen, wenn sich über längere Zeit etwas geändert hat.

[Bergkönigin]

Ein informativer Bericht Holger ,
Ich freu mich auf eine Fortsetzung, viele Tips sind für mich dabei - spannend !
Grüße
Tobias