Hi, Bernd,
richtig, die Personenwagen hatten keinerlei Eigentumsmerkmal. Die Adler, welcher Art auch immer, waren grün (oder grau) überlackiert. Die Beheimatungsanschriften waren aber natürlich vorhanden, also z.B. "15452Nür". Lok'n und Wagen der Alliierten hatten noch die Zusatzanschrift "Allied Forces".
Mit abwechslungsreich meinte ich den Lok- und Wagenpark. Russische und amerikanische Güterwagen, Fremdwagen aus ganz Europa mit dem vorübergehenden Nutzungsmerkmal >DR (Pfeilwagen) bis zur Rückgabe. Auch gab es Wagen, die von verschiedenen Bahnen vereinnahmt worden waren, quasi herum-beschlagnahmt. Aus der SBZ ist ein Villach mit französischen Anschriften bekannt, der dann von der DRo vereinnahmt wurde und deren zusätzliche Anschriften erhielt.
Auch der Lokpark war abenteuerlich: Es liefen z.T. noch Exoten wie die S 10.2 und S 10.1, würtembergische C, von der 96 sollen noch einige Einzelstücke in Neuenmarkt im Einsatz gewesen sein, bis die dann 1947 durch 42er ersetzt wurden.
Dann die Kondenslok'n sowie einige polnische Einzelstücke.
Dann die endlos langen Reihen von Schadlok'n aus Polen und anderen Ländern z.T. noch aus dem 19. Jahrhundert (S 3, S 4, S 5, S 6, G 5, OK 22, Ty 23, Ty 37, Pt 31, diverse KuK Baureihen).
Trotz dieser Notzeit muß es für damalige Eisenbahnfreunde sehr spannend gewesen sein, die Bahn zu betrachten, sofern die Zeit reichte im alltäglichen Überleben. Mal abgesehen von den abenteuerlichen Vehikeln, die die Straßen bevölkerten.
Keine gute Zeit, aber für die, die aufmerksam waren, wohl ein riesiger "Abenteuerschauplatz".