schon lange baue ich an meiner Anlage und widme mich nun schon seit 5 Monaten dem Bahnhof (Planung eingerechnet).
Ich habe drei Gleise, und das, welches direkt am Bahnhof liegt hat in Fahrtrichtung sowohl rechts als auch links einen Bahnsteig in Planung. Nun frage ich mich, ob das denn so auch vorbildgerecht ist. Bisher habe ich noch keinen Bahnhof (auf Bildern oder in Videos) gesehen, bei dem auch an beiden Seiten des Gleises ein Bahnsteig ist. Das Problem: Der Bahnhof seht auf der einen, ein Inselbahnsteig auf der anderen Seite. Muss der Bahnsteig auf Bahnhofsseite weg, was mach ich dann anstelle des Bahnsteigs dort hin, um den Übergang realistisch zu gestalten.
Und zur Veranschaulichung ein Bild:
Der Holzbalken sollte auch zu einem Bahnsteig werden. Somit wird das vorhergehende sichtbar: Das Gleis hat an beiden Seiten einen Bahnsteig. -> Ist das realistisch? Am Holzbalken anschließend steht ein Bahnhofsgebäude. Sollte der Holzbalken-Bahnsteig unrealistisch sein, bräuchte ich einen geeigneten Übergang zum restlichen Bahnhofsgelände.
Für Anregungen bin ich sehr dankbar, denn ich komme auf keinen richtigen Gedanken...
Vielen Dank!!
Sollten weitere Bilder nötig sein, ich werde mich bemühen noch Weitere zu liefern! Sollte der Beitrag im falschen Thema gelandet sein, kann dieser einfach verschoben werden.
Hallo, die Situation mit 2 Bahnsteigen zwischen einem Gleis ist zwar eher selten aber durchaus nicht unrealistisch. Mir selbst fällt hierzu nur der Bahnhof ( bzw. Haltepunkt ) Schöneck im Vogtland ein. Nach Übernahme des Betriebes durch die Vogtlandbahn GmbH 1997 wurde der Bahnhof in einen Haltepunkt rückgebaut und verlor sämtliche Weichen, es ist nur noch ein Durchgangsgleis vorhanden. Der Hausbahnsteig blieb erhalten, doch gibt es seit dem auch noch einen Neubaubahnsteig auf der anderen Seite. Er wurde notwendig, weil auf dieser Seite eine neue Haltestellenanlage für den Busverkehr entstand und ein bequemes und zugleich gefahrloses Umsteigen ohne Gleisüberquerung zwischen Bus und Bahn möglich sein sollte. Auf dem Hausbahnsteig konnte man wiederum nicht verzichten, da es von dort über die Bahnhofstraße auf direktem Weg in die Stadt geht. Diese Situationen sind wie schon geschrieben eher selten aber nicht ganz unmöglich.
in früherer Zeit waren solche Inselbahnsteige sehr häufig um ein Einsteigen in den Gegenzug bei 2 gleisigen Strecken zu ermöglichen. Bekanntlich war dazu Ende des Hausbahnsteigs der gute Bohlenübergang mit abgesengter Bahnsteigkante. Heute ist er selten da meistens im ländlichen Bereich das zweite Gleis zurück gebaut wurde. Auch weil er meist etwas schmaler war, ist es heut durch die höheren Geschwindigkeiten von Durchgangszügen aus Sicherheitsgründen der Inselbahnsteig abgebaut, dafür ein breiterer auf der anderen Seite der dann mit einer Unterführung oder Brücke erreichbar ist.
Ein Beispiel: Bahnhof Rottenburg im Jahr 1970 aktuell gefunden Eilenburg Ost.
Nähere Info wie ein solcher Bahnsteig heut noch genutzt wird, bitte bei Wikipedia nachlesen.
Im großen Kino wurde dies meist genutzt, die Liebste wartet enttäuscht auf dem Bahnsteig auf ihren Liebsten, erst als der Zug abfährt sieht sie dann da er auf dem Mittelbahnsteig ausgestiegen war.
Gruß Sinerb
"Eine Regierung muss sparsam sein,weil das Geld, das sie erhält aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt." Friedrich der Große
#7 von
DB-IV-Proto87
(
gelöscht
)
, 19.02.2017 18:10
Hallo Max,
die Situation ist zwar die Ausnahme aber keineswegs so selten. Gleis 1 in Lauda hat auch auf beiden Seiten eine Bahnsteigkante. Eine zusätzliche Möglichkeit ist, am Zwischenbahnsteig eine Absperrung (Geländer) in Richtung des "doppelt bedienten" Gleises vorzusehen.
Auch EG ohne Hausbahnsteig gibt es öfters; die Unterführung startet dann einfach im oder neben dem Gebäude oder gleich beim Vorplatz.
In Winterberg hatte Gleis 1 auch zwei Bahnsteige, entstanden ist die Situation durch Rückbau und Umbauarbeiten. Der mittlere Bahnsteig wird allerdings nur noch von Zügen benutzt die Gleis 2 anfahren. Vor einiger Zeit hat man einen Zaun mittig auf den Bahnsteig gesetzt.
Irgendwo im Münchner S-Bahnnetz, vermutlich Hbf oder Stachus, gibt es auch eine solche "Besonderheit". Da wird zwecks schnellerem Fahrgastwechsel zur einen Seite auf einen Bahnsteig nur ausgestiegen, vom anderen nur eingestiegen - also ein Gleis zwischen zwei Bahnsteigen. Beispiel mit Bild: http://www.bahnbilder.de/bild/Deutschlan...-s-bahnhof.html
Gruß klein.uhu
| : | ~ analog
Gruß von klein.uhu Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates) Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)
Irgendwo im Münchner S-Bahnnetz, vermutlich Hbf oder Stachus, gibt es auch eine solche "Besonderheit". Da wird zwecks schnellerem Fahrgastwechsel zur einen Seite auf einen Bahnsteig nur ausgestiegen, vom anderen nur eingestiegen - also ein Gleis zwischen zwei Bahnsteigen. Beispiel mit Bild: http://www.bahnbilder.de/bild/Deutschlan...-s-bahnhof.html
Gruß klein.uhu
Moin, im Stammstreckentunnel der S-Bahn München haben die Stationen Hbf, Stachus und Marienplatz beidseitig Bahnsteige, Ausstieg ist immer in Fahrtrichtung rechts und von links wird eingestiegen (Hbf und Stachus haben einen breiteren Mittelbahnsteig und zwei Aussenbahnsteige, am Marienplatz sind die Gleise nicht niveaugleich, so hat jedes Gleis zwei eigene Bahnsteige), damit das Ganze flüssiger läuft.
die Situation ist zwar die Ausnahme aber keineswegs so selten. Gleis 1 in Lauda hat auch auf beiden Seiten eine Bahnsteigkante. Eine zusätzliche Möglichkeit ist, am Zwischenbahnsteig eine Absperrung (Geländer) in Richtung des "doppelt bedienten" Gleises vorzusehen.
Auch EG ohne Hausbahnsteig gibt es öfters; die Unterführung startet dann einfach im oder neben dem Gebäude oder gleich beim Vorplatz.
Grüße aus Nürnberg,
Alexander
Hallo Alexander,
das war die Situation in Lauda VOR dem Umbau 2015/16 -- seitdem ist das schnelle Umsteigen aus dem Taubertalzug in Richtung Stuttgart am Gleis 1 Geschichte. Jetzt geht es nur noch über eine bescheuerte Unterführung und beim Treppensteigen müssen großgewachsene Menschen aufpassen, daß sie sich an den ins Profil ragenden Bahnsteigstützfundamenten nicht den Kopf stoßen. Der Architekt, der das vermurkst hat, gehört auf den Mond geschossen.
Wieder wurde ein funktionierender Bahnhof kaputt modernisiert.
Viele Grüße
Michael
_________________________________ Steiermark - im Modell und im Original- ein Genuß
Bahnhof Heide (Marschbahn Hamburg-Sylt). Hier mit IC nach Westerland/Sylt gezogen von zwei 218ern. Warum zwei weiß ich nicht. Zu wenig Kraft (kann eine 218er bei einem IC zu wenig Kraft haben?)?
Wir geben 10 Milliarden für ‘ne schiefe Haltestelle aus, haben nicht mal 75% Pünktlichkeit und nur jeder 4. ICE fährt ohne Defekte? Scheißegal, wir kleben lieber grüne Streifen auf die Züge!
Hier wird aber auch wieder einiges verwechselt und durcheinandergebracht. Ein Gepäckbahnsteig dient nicht den Fahrgästen und hat somit nichts mit der Frage zu tun. Ein Zwischenbahnsteig ist kein Mittelbahnsteig. Das Foto aus Heide stammt aus der Umbauzeit, und die Fahrgäste wurden damals explizit auf die richtige Seite hingewiesen, da eben nicht auf zwei Seiten ausgestiegen werden darf.
Selber kenne ich so etwas nur von der S-Bahn, so wie genannt in München oder auch Berlin. Sonst kenne ich das auch nur so, dass mit Geländer abgesichert wird, oder die alte Variante mit schräger Kante zum 'nicht benutzten' Gleis hin. Bei Betrieb nit modernen Triebwagen mag das sicherlich möglich sein. Die haben Türüberwachung im Führerstand und keine Zugbegleiter (edit: Zugführer) mehr.
Zitat von Max Modellbahner" post_id=1657378 time=1487515510 user_id=21411]Bisher habe ich noch keinen Bahnhof (auf Bildern oder in Videos) gesehen, bei dem auch an beiden Seiten des Gleises ein Bahnsteig ist.[/quote]Aus aktuellem Anlass[¹] wurde ich auf eine solche Vorbildsituation aufmerksam. Bahnhof Rastatt, Gleis 5/Gleis 5a
Gruß, Lothar
[1]Siehe am Ende des Artikels der BNN hier (evtl nur kurz verfügbar). [quote="BNN vom 21.02.2017[...] Anzeigen an Bahnsteig 5 lassen sich nicht aktivieren Die Anzeige auf Gleis 5 a sei in Deutschland ein Unikat: Da auf diesem Gleis von zwei Seiten eingestiegen werden kann, müssten Anzeigen auf zwei Bahnsteigen ein und den selben Zug anzeigen. „Und so etwas gibt es bahntechnisch nicht“, so der Sprecher. Daher würden Züge aus dem Murgtal auch weiterhin nur auf einer Seite angezeigt.
Jeder blamiert sich so gut er eben kann...
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bevor hier wiede die Fetzen fliegen hab ich mal die offizielle Erklärung für die Richtige Bezeichnung der in der Frage erwähnte Vorbildsituation Zitat: Zwillingsbahnsteig
Wird beidseits des Gleises eine Bahnsteigkante genutzt, so spricht man von Zwillingsbahnsteigen.[7] Diese Anordnung wurde in Spanien angewendet, daher auch die Bezeichnung „Spanische Lösung“, obwohl sie bereits früher in New York zu sehen war.
mit Trennung der Ein- und Aussteigenden, zum Beispiel S-Bahn München:
An drei der fünf Stationen des S-Bahn-Stammstreckentunnels, Hauptbahnhof, Karlsplatz (Stachus) und Marienplatz, werden Zwillingsbahnsteige zur strikten Trennung der Ein- und Aussteiger benutzt: Der eingefahrene Zug öffnet die in Fahrtrichtung rechten Türen, um Passagiere aussteigen zu lassen, und mit geringer Zeitverzögerung auch die linken Türen, um Personen zusteigen zu lassen. Mit dieser Trennung des Ein- und Aussteigeverkehrs auf unterschiedliche Bahnsteige sind kürzere Taktzeiten möglich, da die Haltedauer der Züge hierdurch reduziert werden kann.
ohne Trennung der Ein- und Aussteiger, zum Beispiel Metro Barcelona, New York City Subway, MRT (Singapur) für bahnsteiggleiche Umstiege zu zwei anderen Gleisen, zum Beispiel Bahnhof Ulzburg Süd und Bahnhof Norderstedt Mitte
Gruß Sinerb
"Eine Regierung muss sparsam sein,weil das Geld, das sie erhält aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt." Friedrich der Große
Im Netz der AKN gibt es auch eine ähnliche Situation in Ulzburg Süd. Dort gibt es zwei Mittelbahnsteige, zwischen denen jedoch nur ein Gleis liegt. Auf dem mittleren Gleis halten bzw. Enden die Züge der Linie A3 und auch A2, sodass von diesen in die außen verkehrenden Züge der Linie A1 umgestiegen werden kann. Es sind jedoch alle drei Gleise für Zugfahrten in beide Richtungen nutzbar.
Zitat von Max Modellbahner" post_id=1657378 time=1487515510 user_id=21411]Bisher habe ich noch keinen Bahnhof (auf Bildern oder in Videos) gesehen, bei dem auch an beiden Seiten des Gleises ein Bahnsteig ist.
[...] Anzeigen an Bahnsteig 5 lassen sich nicht aktivieren Die Anzeige auf Gleis 5 a sei in Deutschland ein Unikat: Da auf diesem Gleis von zwei Seiten eingestiegen werden kann, müssten Anzeigen auf zwei Bahnsteigen ein und den selben Zug anzeigen. „Und so etwas gibt es bahntechnisch nicht“, so der Sprecher. Daher würden Züge aus dem Murgtal auch weiterhin nur auf einer Seite angezeigt.
Jeder blamiert sich so gut er eben kann... [/quote]
Die sollen sich mal in Hagen (W.) umgucken, da halten lange Züge regelmäßig an zwei Gleisen gleichzeitig. Und dann wieder zwei Triebzüge hintereinander. Gut, das ist baulich derselbe Bahnsteig, aber bahntechnisch eben nicht!
Freundliche Grüße Erich
„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“ Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.
Eine Alternative zum zweiten Bahnsteig wäre eine Situation wie in Ahrensburg: Vermutlich wurden dort die Bahnsteige irgendwann verbreitert, dafür das ehemalige Gleis zwei überbaut, so dass der Inselbahnsteig nun das Gleis eins bedient (welches eventuell etwas verschwenkt wurde). Der ehemalige Hausbahnsteig existiert nur noch in eingezäunten Teilstücken und wird von einem Restaurant im Empfangsgebäude als Abstellfläche benutzt. Leider kein Foto zur Hand, das Luftbild bei Google zeigt aber den Ort: https://goo.gl/maps/RkEMeVdnuKk
Früher durfte man sogar vorm VT noch offiziell die Gleise überqueren, heute nur noch Bahnsteig mittig "hinter" dem VT. Gleis 1 mittig stehen je Fahrtrichtung jeweils noch hoch stehende Ls, sodass in Gl.1 beidseitig eingefahren werden darf.
Also durchaus realistisch. Und durch den Bf Gl.2 +3 fahren auch Schnellzüge mit 120km/h durch
Gruß Matthias
M-Gleis. Es gibt viel Neues und Besseres, aber was kann Kindheitsträume ersetzen? Vielleicht K-Gleis, iTrain4, Ecos2? => Heichtlingen
Zitat Bahnhof Heide (Marschbahn Hamburg-Sylt). Hier mit IC nach Westerland/Sylt gezogen von zwei 218ern. Warum zwei weiß ich nicht. Zu wenig Kraft (kann eine 218er bei einem IC zu wenig Kraft haben?)?
Die Antwort von Alex würde ich als ungenau bezeichnen.
Eine einzelne BR 218 hat vermutlich Probleme, die Fahrzeiten zu halten. Zum einen hat sie eine sehr geringe Antriebsleistung von etwa 1,1 MW, zum anderen hat sie im Schnellgang, der wohl auf der Strecke benötigt wird (da schneller als 100 km/h gefahren wird, den der zugkräftigere Langsamgang zulässt) nur noch 157 kN Anfahrzugkraft. Ob es reicht, kann man sich ausrechnen, das tut es nämlich nicht. Daher wird eine zweite BR 218 benötigt, um die Zugkraft zu verdoppeln. Warum die Antwort von Alex ungenau ist: Beide Loks ziehen, beide Loks heizen. Für den IC wäre auch eine einzelne BR 245 ausreichend, da ihre fahrdynamischen Parameter deutlich besser sind.
Um noch einmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Der Bahnhof Rastatt verfügt ebenfalls über ein Gleis mit zwei Bahnsteigen, von Gleis 5 und 6 kann man in die Züge aus dem/in das Murgtal einsteigen.
nochmals großes Danke für die Antworten. Aus den Beiträgen lässt sich gut herauslesen, wie die Sache mit den Bahnsteigen in der Realität ist.
Und: Die Sache mit der Doppeltraktion der BR 218 war zudem auch ziemlich interessant, da ich von meinem Fenster aus den Schweizer Zug von Basel nach München sehen kann. Und was genau...? Na, jetzt gibt es mir eine Erklärung warum die Wagen von 2 BR 218 gezogen werden. t: aber sehr interessant gewesen!