RE: Rungenwagen

#1 von BR041 ( gelöscht ) , 10.11.2014 20:09

Hallo zusammen,

habe mir über die Jahre einige Güterwagen zugelegt.

Überwiegend aus der Epoche 4. Allerdings möchte ich jetzt den Epochenzeitraum 4a, also zwischen 1969 und 1977 abbilden.

In meinem Bestand befinden sich einige Güterwagen, die ich mit geringem Aufwand aus 4b zu einem 4a Wagen machen könnte, indem ich z.B. Bremsecken hinzufüge.
Allerdings sind auch Modelle dabei, bei denen ich trotz der Bücher von S.Carsten nicht sicher bin, ob diese so in der Epoche 4a gefahren sind, bzw. welchen Aufwand ich damit hätte diese dementsprechend zu ändern.

Möchte Euch aus diesem Grund fragen:
- wie verändert man ohne oder nur mit geringem Makel die Beschriftung der Wagennummern, Rev.Daten und andere Beschriftungen und welches Werkzeug ist speziell hierfür optimal?
- wo existiert eine Übersicht, welche Bauteile z.B. von Weinert zu welchen Wagen passen (Trittbretter, Haltestangen usw.)?

Ich möchte mit den Rungenwagen beginnen:

Vor mir liegen die Roco-Modelle der Epoche 4 des Kbs442 mit den Artikelnummern
46306 Rev. 1981 80 334 8 400-9
47509 Rev. 1981 80 334 5 674-2
47696 Rev. 1985 80 335 2 826-8
66475 Rev. 1986 80 333 4 652-1

Diese Wagen besitzen alle ein braunes Untergestell, eine braune Bremsbühne und sind ohne Bremsecken dargestellt.
- zu welchem Zeitpunkt verschwanden die Bremsecken? Ging dieser Vorgang schleichend oder apprupt. Besitze Modelle mit Jahrgang 1982 und Bremsecken. War das die Ausnahme?
- ab welchem Zeitraum kamen diese Wagen in Bezug auf Untergestell wie auch Bremsbühne so zum Einsatz?
- welche Änderungen müssten bei dem jeweiligen Modell vorgenommen werden um aus 4b einen 4a Wagen zu fertigen? Oder ist es den Aufwand nicht wert, da bereits alternative fein detaillierte Modelle auf dem Mark angeboten werden?
- wurden entscheidende Gesichtspunkte bei meiner Betrachtung vergessen?

Jede Menge Stoff, der teilweise bestimmt schon so oder so ähnlich diskutiert wurde.
Für Hinweise bin ich dankbar.

Bin auch bereit die Modelle zu tauschen, da einige Modelle doppelt existieren bzw. die Wagennummer nur einmalig vorkommen soll. Zum Großteil waren diese noch nicht im Anlageneinsatz.

Viele Grüße
BR041


BR041

RE: Rungenwagen

#2 von Stefan Walter , 10.11.2014 21:36

Die Bremsecken wurden ab ca. 1977/78 bei Revisionen nicht mehr erneuert und nach und nach übermalt. An die letzten Güterwagen mit Bremsecken kann ich mich bis ca. 1981 erinnern. Merkwürdigerweise hielten sie sich an Kesselwagen (Privatwagen) länger.

Einige Güterwagenbauarten mit braunem Fahrwerk gab es zwar schon in den 60ern zur Epoche 3, aber die absolute Mehrzahl (zumindestens bei der DB) hatte schwarze Untergestelle.

Der Kbs 442 (ehem. Rlmms 56) dürfte zwischen 1969 und 1977 noch mit schwarzem Fahrwerk und schwarzer Handbremsbühne unterwegs gewesen sein, sowie mit Bremsecken.

mfG
Stefan Walter


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RE: Rungenwagen

#3 von BR041 ( gelöscht ) , 11.11.2014 23:37

Hallo Stefan Walter,

besitze einen Kesselwagen von Roco mit Bremsecken und Rev. 1982. Hatte mich schon gewundert und dachte das könnte einer der vielen "Roco-Kleinfehler" sein aber somit stimmt es ja dann doch.

Da meine Rungenwagen ein braunes Untergestell und keine Bremsecken besitzen passen diese eigentlich nicht so richtig in die Epoche 4a. D.h. Untergestell schwarz lackieren und verschmutzen/patinieren und Bremsecken hinzufügen.
Gibt es bei den Güterwagen bzw. Rungenwagen sonst noch Auffälligkeiten/Merkmale, zwischen der Epoche 4a und 4b?

Welche gut detailierten Rungenwagen in Epoche 4a existieren auf dem Markt?
Von Roco sind alle Wagen eher 4b und mit braunem Untergestell.
Von Fleischmann und Piko finde ich jeweils 3 Modelle auf dem Markt. Allerdings im höheren Preissegment da mit Ladung bzw. sogar patinierter Ladung.
Sind die Märklin/Trix-Modelle im Vergleich zu den anderen Herstellern realistisch dargestellt?

Viele Grüße


BR041

RE: Rungenwagen

#4 von Stefan Walter , 12.11.2014 13:07

"Gibt es bei den Güterwagen bzw. Rungenwagen sonst noch Auffälligkeiten/Merkmale, zwischen der Epoche 4a und 4b?"

Auf die Schnelle fällt mir noch ein:

Außer den angeschriebenen Datum für Revisionen, Bremsuntersuchungen usw. hatten einige Wagenbauarten noch bis ca. 1972 einen Punkt mittig vor der UIC-Bauartbezeichnung, der besagte, dass die Wagen bereits nach der aktuell gültigen Vorschrift umgezeichnet waren.

"Welche gut detailierten Rungenwagen in Epoche 4a existieren auf dem Markt?"

Da die Ep.4 nicht meine bevorzugte Epoche ist, kenne ich mich dem Angebot hier nicht so besonders aus, aber in Epoche 3 sind lieferbar: Fleischmann mit einem hervorragenden Rms(o) 31, Piko mit einen ebenso schönen Rmms 33 und Liliput mit einem exotischen Fährboot-Rungenwagen Rblmms 55. Möglicherweise gibt es sie auch in Epoche 4a?
An älteren Vorbildern gibt es von Brawa den Rr 20 und von Roco den R 10, die beide noch die Epoche 4 erlebten. Bei Fleischmanns R 02 bin ich mir nicht sicher, ob er das Jahr 1968 noch erlebt hat. Möglicherweise gibt es auch Modelle mit UIC-Beschriftung ausländischer Bahnverwaltungen.

"Sind die Märklin/Trix-Modelle im Vergleich zu den anderen Herstellern realistisch dargestellt?"

Wenn du damit den Kbs 442 (Rlmms) meinst: Das Modell gefällt mir absolut nicht! Zu hohe Seitenwände, Fahrzeugboden zu hoch über der Schienenoberkante, ziemlich grob im Vergleich zum Roco-Kbs und erst recht zum Kibri-Kbs (den es als Bausatz gibt).

Umbeschriftung:
Für die Epoche 3 gibt es bei Gassner passende Decals, für die Epoche 4 hat möglicherweise Andreas Nothaft passendes im Angebot.

viele Grüße
Stefan Walter


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RE: Rungenwagen

#5 von BR041 ( gelöscht ) , 12.11.2014 20:05

Danke Stefan Walter,

jetzt bin ich schon einen großen Schritt weiter.
Die Modelle von Fleischmann und Piko habe ich schon auf der Wunschliste, gibt es auch in Epoche 4a.
Vom Fährbootwagen Liliput finde ich nur das Epoche 3b Modell (Rev.1962).
Die R02 wurden lt. Literatur schon vor 1955 ausgemustert.
Die letzten R10 kamen zwischen 1968 und 1970 aus dem Verkehr. Bei den R20 war das Aus 1968.

Habe mir da eine Übersicht gemacht, wo man nachsehen kann.
Auf Wunsch kann ich diese zukommen lassen.

Die Seite von Andreas Nothaft kenne ich. Allerdings habe ich mit diesen "Decals" noch nicht gearbeitet. Ist das die einfachste Art der Umzeichnung? Wie funktioniert das?

Ich gehe davon aus, das ich die 4 Roco Wagen (alles sehr schöne und neue bzw. neuwertige Modelle) verkaufen werde. Bin im Moment sowieso dabei die gedeckten und offenen Güterwagen der Epoche 3 zu fotografieren und zu veräußern.

Viele Grüße


BR041

RE: Rungenwagen

#6 von Woditom , 12.11.2014 21:20

Zitat von BR041

Die Modelle von Fleischmann und Piko habe ich schon auf der Wunschliste


Dann pack doch noch die passenden Bände des Standardwerkes "GÜTERWAGEN" von Stefan Carstens mit auf die Wunschliste - die sind nicht ganz billig, aber ihr Geld auf jeden Fall wert.

Zitat von BR041

Die Seite von Andreas Nothaft kenne ich. Allerdings habe ich mit diesen "Decals" noch nicht gearbeitet. Ist das die einfachste Art der Umzeichnung? Wie funktioniert das?



Man kann die falschen Beschriftungen mit einem Skalpell vorsichtig abschaben und dann neue Beschriftungen aufbringen.

mfg

Thomas


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RE: Rungenwagen

#7 von BR041 ( gelöscht ) , 13.11.2014 20:06

Hallo Thomas,

Rungenwagen von S.Carsten besitze ich schon. Danke für den Tipp.

Skalpell abschaben und dann...aufkleben, oder wie soll das funktionieren, damit man keinen Unterschied zwischen geklebt und gespritzt erkennt?
Wie muss der Untergrund beschaffen sein?
Vielleicht sollte ich zuerst die Grundfarbe ändern (altern), danach die Nummer aufbringen und dann die Betriebsspuren anbringen.

Viele Grüße


BR041

RE: Rungenwagen

#8 von BR041 ( gelöscht ) , 22.11.2014 22:52

Zitat von Stefan Walter
Die Bremsecken wurden ab ca. 1977/78 bei Revisionen nicht mehr erneuert und nach und nach übermalt. An die letzten Güterwagen mit Bremsecken kann ich mich bis ca. 1981 erinnern. Merkwürdigerweise hielten sie sich an Kesselwagen (Privatwagen) länger.

Einige Güterwagenbauarten mit braunem Fahrwerk gab es zwar schon in den 60ern zur Epoche 3, aber die absolute Mehrzahl (zumindestens bei der DB) hatte schwarze Untergestelle.

Der Kbs 442 (ehem. Rlmms 56) dürfte zwischen 1969 und 1977 noch mit schwarzem Fahrwerk und schwarzer Handbremsbühne unterwegs gewesen sein, sowie mit Bremsecken.

mfG
Stefan Walter



Hallo Stefan Walter,

kann man davon ausgehen, dass es keine oder nur in Außnahme Rungenwagen mit braunem Untergestell und Bremsecken gab?

Viele Grüße


BR041

RE: Rungenwagen

#9 von BR041 ( gelöscht ) , 31.01.2015 16:27

Hallo zusammen,

habe das Thema Rungenwagen jetzt soweit durch.

Jetzt zu den anderen Güter- und Bauzugwagen eine Frage:

gedeckte Güterwagen:
Ein Roco Gbs254 besitzt ein braunes Dach. Ist es möglich anhand von diesem Merkmal die Zeit festzulegen, in der dieser Wagen im Einsatz war?

Bauzugwagen:
Ab welchem Zeitpunkt wurden Bauzugwagen (Umbaudreiachser) türkisblau lackiert?

Kübelwagen:
Das Roco Modell 46113 (Kübelwagen) hat das Rev1963 und graue Kübel. Gehe davon aus dass es sich bei der Beschriftung "Preussag" um einen Privatwagen gehandelt hat. Sind diese Privatwagen auch in Epoche 4a so gefahren? Die Wagen der DB besaßen braune Kübel...ist das grundsätzlich so gewesen, oder liege ich da falsch?

Schiebewandwagen:
Es geht um 3 Rocowagen 46647, 47423 und 67745. Scheint die gleiche Gussform zu sein, zumindest sehe ich nur Unterschiede in der Lackierung. Die Wagen besitzen alle braune Schiebetüren und braune Untergestelle. Soweit ich mich entsinnen kann habe ich schon Bilder mit Dampfbespannten Güterzüge gesehen, wo solche Wagen enthalten waren. Allerdings weiß ich nicht wie sich das bei diesen Wagen mit der Farbe des Untergestells verhält. Ist das ähnlich einzuordnen wie bei den Rungenwagen?

Flachwagen:
Es handelt sich um das Set Roco 66077 mit 3 Rhlmmps661(Rev.1985). Sind diese Wagen auch in Epoche 4 so gefahren.
Der Roco Containerflachwagen Sgs693 47689 besitzt Rev1986. Das Modell besteht auch aus 2 TFG Container der DB, wobei die Container mit dem roten Streifen so glaube ich schon in den 70er Jahren gefahren sind. Kann das sein?
Die Sgs693 entstanden glaube ich aus Rs684, welche erst ab 1968 gebaut wurden. Ab wann könnten die Sgs693 entstanden sein?
Die TGF Container finde ich auch mit anderen Farbgebung Märklin 82660 z.B. Blau und Rot. Gibt es hierzu Infos, zu welcher Zeit welche Wagen und Container im Einsatz waren?

Silowagen:
Kann man abgesehen von den Bremsecken bei Silowagen Ucs909 in Bezug auf die Farbgebung und Beschriftung erkennen, ob diese zur Epoche 4a gehörten?
Im Roco Set 44035 sind gleich 3 verschiedene Wagenfarben enthalten. Gibt die Wagenfarbe auch Auskunft darüber welche Güter transportiert wurden?
Muss man in diesem Zusammenhang zwischen VTG-EVA-und DB unterscheiden?

Kessel-Tankwagen:
muss man, was den Einsatzzeitraum angeht auch hier zwischen EVA-VTG und DB unterscheiden? VTG gibt es ja die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Emblems. War das bei EVA auch so? Ab wann wurden die FTG Emblems geändert?
Beim Rocomodell 66810 stoße ich auf die Farbgebung grau mit orangenem Zierstreifen (gab es ja auch mit weiß und orangenem Zierstreifen in den 70ern. Ist diese Farbgebung schon auch in den 70ern geläufig?
Ich weiß, hier gibt es seit Neuem das Buch von S.Carsten, besitze dieses allerdings noch nicht.

Sind die Wagen BW-Kraftstoff-Wagen der Sonderserie 067 von Klein Modellbau so auch in der Epoche 4a gefahren?

Kühlwagen:
Kann jemand eine Übersicht der Transthermos-Emblems auf Güterwagen beisteuern, anhand derer man auf den Zeitraum rückschließen kann? Oder wie kann man die Transthermoswagen einordnen?

Ein paar Infos dazu wären supi.
Danke im Voraus.

Br041


BR041

RE: Rungenwagen

#10 von Sgns 691 , 01.02.2015 12:07

Hallo Br041,

hast Du eigentlich auch einen richtigen (Vor-)namen? Ich fände das irgendwie persönlicher.

Jetzt aber zu deinem Fragenkatalog. Ich beschränke mich hier mal auf die Flach- und Kesselwagen.


Flachwagen (und Container):

Die Rhlmmps 661 sind ab 1968 aus SSkm 49 umgebaut worden. Sie hießen zunächst Rmm(p)s 661 und wurden dann ab 1972 in Rhlmm(p)s umgezeichnet. Ein Einsatz in dem von dir gewähltem Zeitraum ist also möglich.

Die Sgs 693 wurden erst 1986/1987 aus den Rs 684 umgebaut. Sie sind also zu neu für dich.

Die kieselgrauen Container haben die richtige Lackierung - aber eine falsche Form. Bei der DB hat es nie 20'-Seecontainer gegeben, sondern ausschließlich 20'-Binnencontainer und alle mit seitlichen Türen.
Die ersten in rotbraun beschafften "Container" waren 1981 die Htg 7.277 Wecheselbehälter mit 7,15 m Länge. Blau kam dann noch später.
Generell sind die Roco(ex-Röwa)-Container gute Modelle der frühen Containerzeit und damit in deiner Zeitperiode einsetzbar. Man muß jedoch bei jedem Modell schauen ob Lackierung/Beschriftung und Bauform zusammen gehören und in die Zeit passen. Das läßt sich nicht allgemein beantworten, korrekte Ausführungen sind aber eher selten.
Schöne Modelle früher Container sind auch die "Contrans"-Container von Athearn (ATH28826). Ich weiß allerdings nicht ob die noch beschaffbar sind.


Kesselwagen:

Generell gilt, daß die DB keine Kesselwagen für den öffentlichen Verkehr hatte. Die wenigen DB-eigenen Kesselwagen waren Dienstwagen für interne Verkehre.
Das erste Preussag-Logo wurde 1972 bei VTG eingeführt. Es hat jedoch viele Jahre gedauert bis es an allen Wagen angebracht war. Du kannst also das Flügelrad-Logo und das erste Preussag-Logo parallel verwenden.
Zu den Eva-Logos fehlen mir leider konkrete Informationen. Die Verwendung von schwarzen Logos ist aber mit Bildern für Mitte der 70er Jahre belegt.

Die orangenen Streifen an den Druckgaskesselwagen sind keine Zierstreifen, sondern durch die Gefahrgutverordnung vorgeschriebene Warnstreifen.

Für VTG sind hellgraue Druckgaskesselwagen auf jeden Fall korrekt. Beim 66810 passt aber die Wagennummer nicht zu deiner Zeit. Nummern der Form 23 80 7xx x xxx-x gab es für 2-achsige Kesselwagen erst ab 1980. Davor waren diese Wagen für Chlor (oder Schwefeldioxid) im Bereich zwischen 21 80 072 3 000 und ca. ...200 eingereiht.

Das neue Buch von Stefan Carstens / Harald Westermann wird dir hier leider auch nicht weiterhelfen, da es nur die 2-achsigen Mineralöl-Kesselwagen abhandelt. Da müssen wir noch auf die weiteren Bände warten.

Bei der Klein/M+D-Sonderserie 067 passt eigentlich nichts. Die Wagennummern und die Bauform gehören nicht zusammen. Die Anschriften an den Langträgern passen zwar zu der Bauform der Modelle, aber nicht zu den Nummern. Die Vorbilder hatten LüP 9,35 m, Achsstand 5,00 m und Kesselinhalt 400 hl. Die Modelle haben LüP 8,80 m, Achsstand 4,50 m und Kesselinhalt 300 hl. Von den VTG-Logos passt für dich nur der 23 80 735 0 080-9. Alle anderen haben das ab 1992 verwendete 2. Preussag-Logo. Die Nummern sind, wie bereits beim Druckgaskesselwagen beschrieben, für deine Zeit falsch. Sie müssen im Bereich 21 80 072 0 000 bis ca. ...200 liegen. Darüber müsste es in o.g. Buch eine Auskunft geben. Ich habe es aber leider noch nicht, da der Buchhandel es nicht liefern konnte. Hier noch mal 2 meiner Vorbildfotos zum Vergleich mit den Klein-Modellen:

23 80 735 0 056-9 Zs
https://www.flickr.com/photos/sgns691/7993263964/

23 80 735 0 156-7 Zs
https://www.flickr.com/photos/sgns691/11253361185/

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#11 von BR041 ( gelöscht ) , 01.02.2015 17:50

Hallo Peter,

das ist ja eine super ausgeführt Antwort.
Ich bin sicher, dass viele andere Interessenten die diese Themen beschäftigen auf deine Ausführung stoßen werden.
Die Bilder sind genial und richtig beeindruckend. In meiner jungen Eisenbahnzeit (ab 1985) wurde leider sehr wenig Wert auf die Wagen gelegt und aus diesem Grund fast nur Lokomotiven fotografiert. Auch die Bahnanlagen kamen zu kurz das tut heute natürlich weh, auch wenn damals das Geld für Filme gut eingeteilt werden musste.

Viele Grüße
Gregor


BR041

RE: Rungenwagen

#12 von BR041 ( gelöscht ) , 01.02.2015 18:39

Flachwagen (und Container):

Die Sgs 693 wurden erst 1986/1987 aus den Rs 684 umgebaut. Sie sind also zu neu für dich.

Die kieselgrauen Container haben die richtige Lackierung - aber eine falsche Form. Bei der DB hat es nie 20'-Seecontainer gegeben, sondern ausschließlich 20'-Binnencontainer und alle mit seitlichen Türen.

Meinst du mit seitlichen Türen = stirnseitige Türen?

Wie sieht es bei den Roco Modellen 46781 und 47219 aus. Beide Sgjs716 müssten in die Epoche 4a passen da diese ab 1969 gebaut wurden. Allerdings hat einer der Wagen PreussagAG Stahlrören geladen, was wieder nicht passt.

Kesselwagen:

Für Roco sind hellgraue Druckgaskesselwagen auf jeden Fall korrekt. Beim 66810 passt aber die Wagennummer nicht zu deiner Zeit. Nummern der Form 23 80 7xx x xxx-x gab es für 2-achsige Kesselwagen erst ab 1980. Davor waren diese Wagen für Chlor (oder Schwefeldioxid) im Bereich zwischen 21 80 072 3 000 und ca. ...200 eingereiht.

Wie kann man anhand der Wagennummer auf die Einsatzzeit rückschliessen? Wurden die UIC-Nummern im laufe der Jahre geändert? Wenn ja gibt es dafür einen Stichtag oder Zeitraum?
Wie sieht es dann beim Rocomodell 67854 aus? EVA mit Wagennummer 21 80 073 8 613-7?


Bei der Klein/M+D-Sonderserie 067 passt eigentlich nichts. Die Wagennummern und die Bauform gehören nicht zusammen. Die Anschriften an den Langträgern passen zwar zu der Bauform der Modelle, aber nicht zu den Nummern. Die Vorbilder hatten LüP 9,35 m, Achsstand 5,00 m und Kesselinhalt 400 hl. Die Modelle haben LüP 8,80 m, Achsstand 4,50 m und Kesselinhalt 300 hl. Von den VTG-Logos passt für dich nur der 23 80 735 0 080-9. Alle anderen haben das ab 1992 verwendete 2. Preussag-Logo. Die Nummern sind, wie bereits beim Druckgaskesselwagen beschrieben, für deine Zeit falsch. Sie müssen im Bereich 21 80 072 0 000 bis ca. ...200 liegen.

War immer der Annahme, das Klein Modellbahn sehr Wirklichkeitsnahe Modelle gefertigt hat....und jetzt das. Auch wenn das Set nett aussieht, kommt auf den "Zu Verkaufen Stoß".

Viele Grüße
Gregor


BR041

RE: Rungenwagen

#13 von Sgns 691 , 01.02.2015 22:43

Hallo Gregor,

vielen Dank für dein Lob und ja, ich hoffe daß möglichst viele Modellbahner die Informationen in diesem Thread lesen.
Es sei mir deshalb auch noch eine Ergänzung zu Klein/M+D S067 gestattet. Für Modellbahner die in der Zeit ab ca. 1992 fahren sind die Logos und Nummern an diesen Wagen natürlich korrekt. Es bleibt aber das Manko der falschen Bauform.

Es fehlt mir heute die Zeit, deine Fragen ausführlich zu beantworten. Ich werde dies aber in den nächsten Tagen nachholen und es wird leider wieder Enttäuschungen geben.

So als kleines Betthupferl hier noch ein Link zu einem DB/TFG-Containerprospekt vom Dezember 1971:
http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/86002305

Wenn du dort das Download-Symbol anklickst, dann bekommst du die einzelnen Scans in brauchbarer Größe.
Ich denke damit ist die Frage nach den Türen geklärt. Ein passendes Modell gab (gibt?) es bei Kibri. Allerdings ist (je nach Ausführung die man auftreiben kann) eine Lackierung erforderlich und brauchbare Anschriften gab es ja bei Kibri eigentlich nie. Da müsste man sich Decals anfertigen lassen.

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#14 von BR041 ( gelöscht ) , 02.02.2015 20:37

Hallo Peter,

ja jetzt ist es mit den Türen klar.
Habe mir jetzt meine Modelle mal genauer angesehen.

Weder Roco noch Märklin haben sich hier Mühe gegeben. Das sind sozusagen Containerwagenmodelle für Anfänger oder die Rubrik "Hobby".
Man kann auch solche Wagen und die Ladungen mit rel. einfachen Mitteln richtig nachbauen, so mal man die Konstruktion mit den 3D-Programmen und der Rapid-Prototype-Technik sehr gut im Voraus auf Fehler prüfen kann.
Auch zu öffnende Türen bei Containern sind kein Problem.

Ich darf jetzt nicht noch tiefer graben, sonst muss ich hier einen Roco-Märklin Kummer-Läster-Bericht eröffnen.

Viele Grüße
Gregor


BR041

RE: Rungenwagen

#15 von Sgns 691 , 03.02.2015 22:52

Hallo Gregor,

heute weitere Informationen zu den DB-Containern. Da du ja Ep. 4a fährst, beschränke ich mich auf die Modelle die es bei der DB in kieselgrau/himbeerrot gab.

Kibri:
Wie bereits im letzten Post erwähnt, gibt es dort 20'-Container. Kibri schreibt in der Bauanleitung, daß es Modelle der Htt 6.251 seien. Wenn ich diese Modelle allerdings mit Vorbildfotos vergleiche, dann ähneln sie eher den Htt 6.254. Insbesondere die Seitentüren passen in ihrer Bauweise nicht für die Htt 6.251. Die Verrippung paßt für kein Vorbild exakt.
Es gab als B-10266 einen Viererpack dieser Container und als B-10264 einen MAN F9 Hängerzug beladen mit zwei dieser Container. Im aktuellen Programm gibt es unter B-10924 acht Stück dieser Containerbauart. Die Farben und Aufkleber sind allerdings reine Phantasie und sie sind "vorübergend nicht verfügbar". Manche Händler dürften sie aber noch auf Lager haben und die Preise sind vergleichsweise moderat.
http://www.viessmann-modell.com/kibri/in...3%B6r%20H0.html

Röwa/Roco:
Röwa hatte sogar zwei unterschiedliche DB-Container im Programm. Einen Htt 6.252 und einen Htt 12.501. Das Vorbild Htt 6.252 ist ein Container in Sperrholzbauweise und wird ganz brauchbar abgebildet. Beim Modell des Htt 12.504 paßt die Verrippung leider nicht so ganz zum Vorbild. Im "Forum Alte Modellbahnen"
http://alte-modellbahnen.xobor.de/t18098...ralbum-akt.html
findest du unter den Röwa-Nummern 2018.0 und 2018.1 Fotos von Tragwagen die mit diesen Containern beladen sind. Den 20'-Container gab es auch unter Roco-Nummer 1524 auf einem kleinen Bundesbahn Magirus-Sattelzug. Aktuelle Verwendungen dieser Container bei Roco sind mir nicht bekannt.

Fleischmann:
Es gab mit der Nummer 5232 einen Tragwagen mit 2 Containern Htt 6.252 (gleiche Bauart wie Roco). Diese Containermodelle sind allerdings wie alle Fleischmann 20'-Container einige Millimeter zu kurz.

Vorbilder - Baujahre und Stückzahlen:

Htt 6.251 - 1969 - 276 Stück
Htt 6.252 - 1968/70 - 276 Stück
Htt 6.254 - 1979 - 1325 Stück
Htt 12.501 - 1969/70 - 297 Stück

Fortsetzung folgt.

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#16 von Sgns 691 , 04.02.2015 22:44

Hallo Gregor,

Sgjs 716:

In den Jahren 1969 - 1973 wurden insgesamt 2000 Stück bei verschiedenen Firmen gebaut. Die Wagen hatten Drehrungen, Stirnwandklappen und Containerzapfen. Bei der DB wurden sie deshalb als Mehrzweckwagen bezeichnet. Es war eine Benutzung als Tragwagen oder auch wie ein normaler Rs-Wagen möglich. Die Rohrbeladung bei Roco ist deshalb durchaus richtig. In der Praxis bei der DB wurden die Wagen aber sehr schnell nur noch als Containerwagen eingesetzt. Mitte der 80er Jahre wurden deshalb im Rahmen der fälligen Revisionen die Drehrungen und die Stirnwandklappen abgebaut.
Roco 46781 hat eine für deine Zeit passende UIC-Nummer, aber ein Revisionsdatum in 1994 und das ab 1994 verwendete DB AG-Logo. Solch eine Kombination kann es nie gegeben haben. Insbesondere dieses viel zu neue Logo müsstest du vom Wagen entfernen. Zu deiner Zeit fuhren die Wagen ganz ohne DB-Logos.
Roco 47219 hat die (zu neue) Nummer 31 80 453 8 726-9 und ist richtigerweise ohne DB-Logo. Die UIC-Nummer müsste in 21 80 453 8 726-1 abgeändert werden.

In Ep. 4a kannst du Container auch auf Rs 680 oder Kbs 442/443 verladen. Das war in der Zeit ganz normal.

Fortsetzung folgt.

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#17 von BR041 ( gelöscht ) , 05.02.2015 19:05

Hallo Peter,

habe über die Jahre eine Liste der Roco Epoche 4/4a Modelle (Zeitraum 1984-Heute) gemacht.
Hierbei bin ich auf 3 verschiedene Varianten des 46781 Sgjs716 gestoßen:
1. 31 80 453 7 412-7 mit Preussag Stahl beladen und mit einem kleinen DB Logo der 1970-80er Jahren Rev. 1993
2. 31 80 453 8 103-1 mit Kisten der Maschinenfabrik Esslingen und mit einem kleinen DB Logo der 1970-80er Jahren Rev. 1986
3. Nummer unbekannt mit 2 VW-Bussen beladen. Könnte sich aber auch um einen der oben genannten Modelle mit geänderter Ladung gehandelt haben.

Was mir noch bei der Beschriftung auffällt:
da steht max. 72t.....72 Tonnen ist ne Menge Gewicht. Kann das sein, könnte man eine 141 oder 212 draufladen!

Viele Grüße
Gregor


BR041

RE: Rungenwagen

#18 von Sgns 691 , 05.02.2015 22:44

Hallo Gregor,

Fortsetzung Sgjs 716:

Da habe ich ja dann eine weitere Variante mit den (in meinem vorherigen Post) genannten Nummern und Logos. Beladung sind bei dem Wagen ebenfalls die Preussag Stahlröhren. Gekauft habe ich ihn 1999.
Die von dir genannten Wagen-Nummern sind wieder aus der Zeit nach 1980. (Ich werde zu den UIC-Nummern demnächst auch noch etwas schreiben)
Die angeschriebenen 72t sind das Bremsgewicht des Wagens und sagen etwas über die Funktion der Bremse aus, aber nichts über die Zuladung.
Für die Zuladung gibt es das Lastgrenzenraster. Bei meinem Wagen steht da für Streckenklasse C (= max. 20t Radsatzlast) eine Lastgrenze (= Zuladung) von 56,0t angeschriebenen. Da wird das nichts mit Lokomotiven aufladen. Außerdem wäre es auch in der Höhe eine ziemlich große Lademaßüberschreitung. Ich habe im WWW allerdings schon Bilder vom Transport von Lokkästen gesehen, habe da jetzt aber leider keinen Link für.

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#19 von Sgns 691 , 06.02.2015 21:56

Hallo Gregor,

Transport von Lokkästen:

Ich habe nochmal nach entsprechenden Fotos gesucht. Leider habe ich keine Ep. 4a gefunden. Hier aber trotzdem die Links:

Transport auf Rs, Mai 2007
http://www.bahnbilder.de/bild/oesterreic...sten-einer.html
http://www.bahnbilder.de/bild/oesterreic...wohl-unter.html

Transport auf Uaiks 733, November 1988
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,1401389
Bitte ganz nach unten scrollen, da kommen noch weitere Fotos.
Ein Modell des Uaiks 733 gibt es allerdings nicht und der Uaik 721 von Lima ist nicht länger als ein Rs. Der macht also keinen Sinn.

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#20 von BR041 ( gelöscht ) , 07.02.2015 08:17

Hallo Peter,

ich kann mich nur nochmals wiederholen, Danke für diese interessanten Infos.

Wen wir schon bei Wagenladungen sind, vielleicht gibt es hier und da noch ein paar kuriose Transporte und es währe ein neuer Report/Treat für kuriose/seltene Bahntransporte.

Wenn ich die Ladung des Roco 47219 mit Marmorblöcke ansehe...hmmm gab es so einen Transport wirklich? Mit der Bahn wurde Marmor versendet. Könnte hinkommen, aber Bilder von so einem Transport habe ich noch nie gesehen.

Im Netz finde ich nur diesen Link dazu
http://www.schraegbahn.it/
http://www.lasamarmo.it/de/ueber-uns/die...marmorbahn.html

Viele Grüße
Gregor


BR041

RE: Rungenwagen

#21 von Sgns 691 , 07.02.2015 18:29

Hallo Gregor,

Transport von Natursteinblöcken:

Der Transport von Natursteinblöcken (Marmor, Granit usw.) war und ist auch heute noch üblich. Hier einige Beispiele:

Granit für das Natursteinwerk Lichtnack in Parsau:
http://www.kdtroeger.de/ohe389.htm
Marmorverladung in Allagen:
http://www.lwl.org/marsLWL/searchresult/...sationId=117092
Bei Bundesbahnzeit.de sieht man m.E. auf Bild 30 einen Res 686 beladen mit Steinblöcken:
http://www.bundesbahnzeit.de/page.php?id...che%20Krokodile
auch interessant die Bilder 19, 21, 27: Holzkisten verladen auf Rs.

Weit verbreitet ist auch der Transport auf Samms.Hier sieht man auf Bild 11 einen Ganzzug bestehend aus verschiedenen Sammsbauarten:
http://www.nielslehmkuhl.de/bahnlog/2010...ohne-wonnemonat
und hier gibt es einen Einzelwagen:
http://www.bahnbilder.de/bild/oesterreic...xige-samms.html

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#22 von Sgns 691 , 08.02.2015 22:00

Hallo Gregor,

Kesselwagen LHB, 300hl, isoliert, nicht geheizt:

Zu diesem Modell kenne ich leider kein Vorbildfoto. Hier:
https://www.flickr.com/photos/sgns691/15498797624
habe ich allerdings ein Foto eines sehr ähnlichen Wagens. Der Unterschied liegt nur im Kessel, der hier nicht isoliert aber dafür mit Heizung ist.
Anton Kendall hat 2 Fotos von Wagen mit isolierten Kesseln, allerdings ist der Kesselinhalt bei diesen nur 240 hl:
http://www.tosh-railways.com/Wagons/80ge...366/i-zmDKtD2/O
http://www.tosh-railways.com/Wagons/80ge...366/i-zvp2Mc6/O
Auf dieses Untergestell mit LüP 8,80 m und Achsstand 5,00 m hat LHB in den Jahren 1969 - 1971 diverse isolierte und nicht isolierte Kessel aufgebaut.

Das Roco-Modell scheint mir eine stimmige Wiedergabe des Vorbilds zu sein. Allerdings ist der Außenrahmen (wie bei vielen Modellen) gut 3 mm zu breit und bei den Blattfederpaketen fehlen einige Federblätter. Wie du schon richtig vermutet hast, paßt die UIC-Nummer zur Ep. 4a und das ältere Eva-Logo ebenfalls. Dumm ist nur, daß Eva solche Wagen überhaupt nicht hatte. Eva war kein LHB-Kunde. Da wäre das zeitgleich herausgebrachte Modell Roco 67852 in VTG-Bedruckung die bessere Wahl gewesen.

Viele Grüße
Peter


 
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RE: Rungenwagen

#23 von BR041 ( gelöscht ) , 08.02.2015 22:29

Hallo Peter,

würde mich interessieren, wie die Modellbahnhersteller ein Vorbild recherchieren. Wenn es den Kesselwagen so nie bei EVA gab, warum macht man so etwas?

Das angesprochene Rocomodell 67852 VTG hat die Wagennummer 21 80 072 7 526-4.
Existiert eine Quelle, wo man nachschauen kann, ob die UIC-Nummer auf 4a oder 4b deutet?

Viele Grüße
Gregor


BR041

RE: Rungenwagen

#24 von Sgns 691 , 09.02.2015 22:45

Hallo Gregor,

"...warum macht man so etwas?" Ganz einfach, eine neue Bedruckung kostet wenig und läßt sich gut verkaufen. Bei Kesselwagen und Containern wird draufgedruckt was gefällt. Welcher Modellbahner kennt sich da schon aus und eine schöne Abwechslung im braunen Einerlei der Staatsbahnwagen ist es auch. Wie du schon selbst geschrieben hast, erstmal interessieren die Lokomotiven, dann vielleicht noch die Reisezugwagen und ganz zum Schluß die Güterwagen. Das gilt natürlich auch für die Hersteller.


UIC-Nummern gemäß UIC 438-2:

Mit der 3. Ausgabe der UIC 438 wurden zum 1. Juli 1964 die 12-stelligen UIC-Güterwagennummern eingeführt. Nach einigen kleineren Änderungen in den Jahren 1968, 1970, 1973 und 1975 kam es zum 1. Januar 1980 zu einer grundlegenden Überarbeitung der Richtlinie. Dies führte dazu, daß alle Privatwagen komplett neue Nummern erhielten und daß bei vielen der Staatsbahnwagen der Austauschkode und damit auch die Kontrollziffer geändert werden mussten. Für die Umzeichnung der Wagen gab es eine Übergangsfrist bis zum 31.Dezember 1984. Diese Frist wurde später dann nochmal um 2 Jahre verlängert, da ein Teil der Güterwagen ja 6-jährige Revisionsfristen hat.

Aufbau der 12-stelligen UIC-Güterwagennummern:

1. + 2. Stelle (Kodierung des Austauschverfahrens)
bis 1979
01 = RIV-Europ
20 = Binnenverkehr
21 = RIV (incl. Privatwagen)

ab 1980
01 = RIV-Europ (Wagen mit Einzelradsätzen)
11 = RIV-Europ (Wagen mit Drehgestellen)
21 = RIV (Wagen mit Einzelradsätzen)
23 = RIV Privatwagen (Wagen mit Einzelradsätzen)
31 = RIV (Wagen mit Drehgestellen)
33 = RIV Privatwagen (Wagen mit Drehgestellen)
41 = Sondervereinbarung (Wagen mit Einzelradsätzen)
42 = Binnenverkehr (Wagen mit Einzelradsätzen)
43 = Sondervereinbarung Privatwagen (Wagen mit Einzelradsätzen)
44 = Binnenverkehr Privatwagen (Wagen mit Einzelradsätzen)
81 = Sondervereinbarung (Wagen mit Drehgestellen)
82 = Binnenverkehr (Wagen mit Drehgestellen)
83 = Sondervereinbarung Privatwagen (Wagen mit Drehgestellen)
84 = Binnenverkehr Privatwagen (Wagen mit Drehgestellen)

3. + 4. Stelle (Kodierung der Staatsbahngesellschaft)
bis 1979 und ab 1980
80 = DB

5. Stelle (Kodierung der Hauptgattung)
bis 1979
0 = Privatwagen
1 = G
2 = H
3 = K, O, R
4 = L, S
5 = E, T
6 = F
7 = Uh
8 = I
9 = U

ab 1980
0 = T
1 = G
2 = H
3 = K, O, R
4 = L, S
5 = E
6 = F
7 = Z
8 = I
9 = U

6. - 8. Stelle (Kodierung der Nebengattung)

Dafür gab und gibt es bis heute umfangreiche Tabellen. Es sind ja letztendlich jeweils bis zu 1000 Nebengattungen möglich.

9. - 11. Stelle
Zählnummer

12. Stelle
Kontrollziffer


Beispiele (bis 1979 --> ab 1980):

E 037 - 01 80 50x x xxx-x --> 01 80 50x x xxx-x
Rs 680 - 01 80 390 x xxx-x --> 11 80 390 x xxx-y
Lgjs 573 - 21 80 440 x xxx-x --> 21 80 440 x xxx-x
Sgjs 716 - 21 80 453 x xxx-x --> 31 80 453 x xxx-y
Tdgs 930 - 21 80 574 x xxx-x --> 21 80 074 y yyy-y
Z(...s) - 21 80 0xx x xxx-x --> 23 80 7yy y yyy-y
Za(...s) - 21 80 0xx x xxx-x --> 33 80 7yy y yyy-y

Hinweis:

Die Umnummerung der Kesselwagen gab es im Bereich der DB und anderer Staatsbahnen, eben überall dort wo Kesselwagen Privatwagen waren. Im Bereich der DR der DDR sah es anders aus. Dort gehörten die Kesselwagen überwiegend der Staatsbahn und haben deshalb auch bereits mit der Einführung der 12-stelligen Nummern die Bauart Uh und an der 5. Stelle der Wagennummer eine 7 erhalten.

Literatur und Links:

https://shop.vgbahn.info/miba/shop/g%C3%...and+6-_803.html
http://www.dansk-jernbanearkiv.dk/uic438/uic438h.htm
http://dybas.de/dybas/index/a/austauschverf_gw.html
http://www.era.europa.eu/Document-Regist...pendix_6_P9.xls

Viele Grüße
Peter

edit 02.03.2015: Fehler bei der Zählung der Stellen in der Wagennummer korrigiert, Link zu dybas ergänzt


 
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RE: Rungenwagen

#25 von BR041 ( gelöscht ) , 10.02.2015 20:31

Hallo Peter,

verstehe ich das richtig:
alle Wagen die in den ersten beiden Ziffern mit 11, 23, 31, und 33 beschriftet sind gehören somit zur Epoche 4-4b nach 1980?
Dann wären einige Roco Rs680/685 und Ibbhs396/398 usw. falsch beschriftet....

Zudem finde ich einige Wagen welche die beiden ersten Ziffern 20, 22, 30, 40, 52, 80, 82, 84 besitzen. Sind das dann Pseudonummern?

Viele Grüße
Gregor


BR041

   


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