RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#1 von Kupzinger , 17.11.2015 21:46

Eine starke Faszination



Abb. 1 Machbarkeitstudie eines Triebwagens in 1:333 auf Basis eines T-Chassis

Seit knapp zwei Jahren besitze ich zwei Meter Gleis und ein motorisiertes Chassis in der sagenhaften Baugröße T. Ich konnte nicht wiederstehen, mir dieses Japanische Miniaturprodukt zuzulegen, denn eine Modellbahn im Maßstab 1:450 hat einige attraktive Eigenschaften. Vor allem die Möglichkeit, damit auf kleinem Raum maßstäbliche Gleispläne umzusetzen, fasziniert mich sehr. Weiträumige Landschaften am Nachkasterl sozusagen.

Leider war die Strategie beim Design der T-Produktpalette aber wohl eher, auf engstem Raum eine Modellbahn realisierbar zu machen, und nicht auf weniger engem Raum maßstäblich umfangreiche Gleisanlagen zu realisieren. Davon jedenfalls zeugen Details wie der Standard-Festradius 12,5 cm und der Kupplungsabstand der Serienfahrzeuge.

Die Schienenprofile sind mit knapp unter 1 mm nur minimal niedriger als meine Code-40-Profile für N. Das Gleis wirkt daher stark wie ein Schmalspurgleis, was natürlich der Machbarkeitsgrenzen der Serienproduktion und der Betriebssicherheit gezollt ist. Die Fahreigenschaften sind – saubere Räder und Gleise vorausgesetzt – gar nicht zu verachten!



Seit einiger Zeit denke ich immer wieder darüber nach, was ich in dieser Baugröße realisieren könnte. Über die Zeit sind einige Pläne entstanden, die ich hier gar nicht alle breittreten möchte. Eine Idee jedoch hat es geschafft, von der Luftschlossphase in die Realisierungsphase zu kommen. Über die Erfahrungen dabei möchte ich hier berichten.


Meterspur 3 mm

Für ein optisch anspruchsvolles Modellbauprojekt hat das erhältliche T-Material zwei Nachteile: der verständlicherweise krass zu große Schienenprofil-Querschnitt und die Geometrie der erhältlichen Weichen. Gleisselbstbau wäre denkbar, ist aber sicherlich eine extreme Friemelei. Daher kam die Idee auf: warum das Gleis nicht als Schmalspurgleis interpretieren? In Baugröße Z wird dies bereits gemacht, da passt die Optik perfekt zu einem 760mm-Gleis. Aber Z gibt es ja schon, das ist keine Herausforderung mehr… daher: Meterspur. Damit also Maßstab 1:333.

Das andere Problem sind wie erwähnt die Weichen. Natürlich lässt sich bestens auch eine Anlage oder ein Diorama ohne Weichen gestalten. Nach Jahren des Modulanlagenbaus in N wollte ich aber endlich einmal eine Kompaktanlage bauen. Die sollte klein und in sich vollständig sein. Und einen sinnvollen Betrieb zulassen. Was also tun? Weichenselbstbau? In den sauren Apfel beißen und die engen T-Weichen verwenden?

An dieser Stelle taucht die nächste sehr spezifische Eigenschaft der Baugröße T auf: die Fahrzeuge sind mit magnetischen Achsen ausgestattet, die für Traktion sorgen und verhindern, dass die federleichten Modelle beim kleinsten Lufthauch von den Gleisen fliegen. Mit diesen Magnetachsen sind Steigungen sehr leicht zu bewältigen, 45° ist kein Problem! Also könnte man eine steile Gebirgsbahn nachbilden, was auf engem Raum auch der Flächennutzung zu Gute kommt.

Solch steile Gebirgsbahnen haben typischerweise Zahnschienen. Und zu Beginn des Zahnradbahnbaus, zur vorletzten Jahrhundertwende, hat man vermieden, Zahnschienenweichen zu bauen, weil deren Konstruktion sehr aufwändig ist. So war es zum Beispiel bei der Wiener Kahlenbergbahn, die heute nicht mehr existiert. An Stelle von Weichen übernahmen geschickt konstruierte Schiebebühnen deren Aufgabe. Einige solcher Konstruktionen sind bei Bergbahnen heute noch in Verwendung.


Kompaktanlage Zahnradbahn mit Beriebskonzept

Ein erster Entwurf war schnell skizziert. Er sieht eine recht umfangreiche Talstation und eine Bergstation mit Ausweichgleis vor. Eine Unterwegsausweiche gibt es aufgrund der Kürze der Strecke nicht. Zwar wäre dies betrieblich sicherlich interessant nachzubilden, aber ich fürchte, dass die kleine Anlage damit überladen wird.



Abb. 2 Erster Entwurf einer 1:333 Kompaktanlage mit Zahnradbahnthema

Die Bahn wurde angenommenerweise in 1890er Jahre projektiert und diente sowohl dem Ausflugs- und Personenverkehr als auch der Güteranbindung einer kleineren Siedlung am Berg. Aufgrund der engen Radien, die notwendig warum, um serpentinenartig den Hang zu erklimmen, fiel die Wahl auf 1000 mm Schmalspur. Da sich der Betrieb mit Ausflüglern gut entwickelte, sind immer wieder Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt worden. Die ursprünglich angeschafften zwei kleinen Dampflokomotiven konnten in den 20ger Jahren durch modernere Typen ersetzt werden, die mehr Wagen den Berg hochschieben konnten.



Abb. 3 Entwurf einer Freelance-Zahnradbahndampflok aus Messingblech und Profilen

In den 60ger Jahren ist eine der „neuen“ Dampfloks dann zum Ersatzteilspender geworden und ein gebrauchter elektrischer Triebwagen nebst Beiwagen angeschafft worden. Die Streckenelektrifizierung war eine der wesentlichen Maßnahmen zum langfristigen Erhalt der Strecke. An Sommerwochenenden sind heute Dampf- und Elektrotraktion gemeinsam im Einsatz.



Abb. 4 Designstudie für einen elektrischen Freelance-Zahnradbahn-Triebwagen


Planungs-Evolution

Jetzt kam das übliche Ausloten der Größenordnung. Erst einmal: weniger ist mehr! Vielleicht doch keine Darstellung der gesamten Strecke, sondern nur die Talstation in einem Schaukasten mit integrierter Beleuchtung?


Abb. 5 Entwurf Talstation als Minianlage mit Fiddleyard (rechts)

Auf so einem 40 x 9 cm messenden Grundriss, wie er sich bei der Verwendung eines „von der Stange“ zu bekommenden Holzkastens ergibt, geht es doch recht eng zu. Außerdem kann ich „Bahnhof mit Fiddleyard“ in N auch spielen, dazu muss ich nicht in 1:333 bauen. Also doch zurück zur vollständigen Streckendarstellung, jetzt aber eher lang und weniger tief, so passt es auch auf ein Billy-Schränkchen.



Abb. 6 Aktueller Entwurf Zahnradbahn-Kompaktanlage mit eingleisiger Bergstation

Auch hier: weniger ist mehr. Im Vergleich zum Ursprungsplan habe ich die Bergstation ihres zweiten Gleises beraubt, das erspart einen aufwändigen zweiten Schiebeweichenbau. Da Züge sowieso immer bergwärts geschoben werden, kann ein mitgeführter Güterwagen hier auch einfach am Schuppen stehen bleiben und muss nicht auf ein Ausweichgleis gesetzt werden. Auch können, bei dichtem Verkehr, hier zwei Züge hintereinander stehen.

Auch der Talbahnhof ist einfacher geworden. Lokbehandlung und Güterladestelle sind jetzt in Doppelnutzung mit den Remisengleisen angeordnet. Da nicht mehr als 1-2 kurze Güterwagen im Einsatz sind, sollte die Länge der „Ladestraße“ genügen. Die muss leider am oberen Remisengleis liegen, denn nur hier hin kann eine Lok die Güterwagen über die Schiebeweiche hin schieben. Das untere Gleis bleibt Lokomotiven oder per Hand bewegten Wagen vorbehalten, da hier das Fahrzeug mit der Schiebebühne auf die „Außenposition“ geschoben wird, und die reicht längenmäßig nur für ein Fahrzeug. Damit ist die Ladestelle leider etwas eingeklemmt.

Der Mindestradius beträgt 12,5 cm, das sind gute 41 Vorbildmeter. Das ist nicht üppig, mehr geht auf dem Grundriss jedoch nicht. Für eine 100 m Variante wäre eine Tiefe von über 60 cm notwendig.


Wird fortgesetzt – Beste Grüße: Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#2 von torsten83 , 17.11.2015 22:57

Ein sehr interessantes Projekt! Bin gespannt und würde mich sehr freuen, wenn Du auch die Bauphase gut bebildern würdest

Grüße,
Torsten


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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#3 von Kupzinger , 20.11.2015 22:18

Freelance-Triebwagen

Um die Hirngespinste einer 1:333-Anlage gleich einmal auf dem Prüfstand zu stellen, ist ein erstes Fahrzeug in diesem Maßstab auf Grundlage eines T-Chassis entstanden. Die Wahl fiel auf den vierachsigen Zahnrad-Triebwagen, dessen Designstudie oben schon zu sehen war, weil hier die Motorisierung besonders einfach durchzuführen war.


Abb. 7: Konstruktionszeichnung des „ET1“

Zunächst entstand eine maßstäbliche Konstruktionszeichnung. Der Triebwagen hat seine Antriebstechnik angenommenerweise bereits vollständig unter dem Wagenbogen und unter den Sitzen. Da die Bergstrecke keine signifikante Länge aufweist, habe ich Wert auf schnelles Ein- und Aussteigen und damit auf eine optimierte Türanordnung gelegt. Die beiden Führerstände sind nur über den Wageninnenraum zugänglich. Ursprünglich vorhandene Wagenübergangstüren wurden später verschlossen. Der Freelance-Ansatz ohne konkretes Vorbild erlaubt es, das Fahrzeugdesign der Herstellungstechnik anzupassen und so besonders große Herausforderungen zu vermeiden.

Klebeetiketten-Schichttechnik

Für den Bau des Fahrzeugs wollte ich eine neue Technik ausprobieren. Es bietet sich natürlich Ätztechnik an, aber ich habe ernsthafte Bedenken, in dieser Größe eine ordentliche Farbtrennkante hinzubekommen. Daher habe ich versuchsweise einmal auf einen Beklebe-Ansatz eingesetzt. Hier entsteht die Farbtrennkante aus einer Stoßkante und ist damit sehr scharf.


Abb. 8: Freihand-Test für das Ausschneiden von Fensteröffnungen

Grundmaterial sind transparente Plastikschalen vom Chinesen-Lieferservice. Darauf bringe ich Klebeetiketten aus dem Bürobedarf auf. Die habe ich vorher auf einer Papierschneidemaschine in exakt gerade Streifen zerlegt.


Abb. 9: Farblich behandelte Streifen mit 3 mm Breite

Es gibt sicherlich auch farbige Etiketten, meine habe ich aber erfolgreich mit Akrylfarbe einfärben können. Allerdings resultieren nicht alle Pigmente in einer gleichmäßigen Farbfläche auf diesem Material. Das ist der Grund, warum der Triebwagen am Ende rot-weiß und nicht blau-weiß wie in der Konstruktionszeichnung ist…


Abb. 10: Die Seitenteile sind fertig. Das Dach wird noch ausgetauscht.

Die transparenten Basisteile wurden vorher exakt zugeschnitten und darüber hinaus noch auf Maß gefeilt. Darauf werden drei Schichten von Etikettenmaterial aufgebracht und um die Kanten umgelegt. Die mittlere Schicht wird dann noch senkrecht eingeschnitten und die Fensterfüllung vorsichtig entfernt. Die zurückversetzten Türen sind ein eigenes, hinterlegtes Bauteil.


Noch ein paar Details

Das Dach habe ich aus anthrazitfarbenen 2mm-Polystrol ausgeschnitten und dann in Form gefeilt. Darauf kommen dann noch ein paar Dachaufbauten (Bremswiderstände etc.) auf dem gleichen Material (allerdings 1mm). Isolatoren entstehen durch in Bohrungen eingesteckte Drähte, die oben dann mit dem Saitenschneider abgelängt werden.







Abb. 11: Der fertige ET1 aus verschiedenen Perspektiven

Der Pantograph ist aus zwei verschieden dicken Drähten zusammengelötet und –geklebt. Die Leitung zum Hauptschalter ist aus 0,1mm-Draht. Die Dachbohlen bestehen aus schwarzer Pappe. Die Frontlaternen sind kurze Stückchen aus einem 1mm-Messingrohr (ca. 50% Bauteilverlust…). Mit diesen Details ist ein äußerst filigran wirkendes Fahrzeug entstanden.



Abb. 12: Größenvergleich 1:160 und 1:333

Nach Fertigstellung des Triebwagens habe ich zum ersten Mal einen Eindruck von den Größenverhältnissen in 1:333 bekommen, vor allem in Hinblick auf die Kompaktanlage. Der ET1 ist ein Winzling mit 43 mm Kastenlänge, aber sooooo klein ist er dann auch wieder nicht, wie das Bild unten auf einem 30 x 80 cm-Brett zeigt. Aus der Traum von endlosen Weiten auf dem Nachtkasterl!



Abb. 13: 80 cm Gleis sind viel, aber auch nicht übermäßig viel.

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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#4 von Wheely ( gelöscht ) , 20.11.2015 22:37

Zitat von Kupzinger
Abb. 12: Größenvergleich 1:160 und 1:333


Das ist dann schon wirklich beeindruckend.
Ich mein, Basteleien in 1:160 können schon krass sein, aber das?
Zudem man da langsam in den Bereich kommt dass eine (saubere) Lackierung
vom Glück abhängt wohin die Pigmente fallen...
Und das dies dann auch noch von alleine fährt... Wahnsinn.


Wheely

RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#5 von Kupzinger , 23.11.2015 21:54

Zitat von Wheely

Ich mein, Basteleien in 1:160 können schon krass sein, aber das?



Hi Wheely,

danke für den Kommentar. Ja, ist irgendwie krass, aber vor allem dann, wenn man sieht, es geht was! Danach wird mir N sehr grobmotorisch vorkommen. Aber ich glaube, es ist eine gute Übung. Muss man machen, so lange die Augen noch mitmachen

Liebe Grüße
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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#6 von Kupzinger , 23.11.2015 21:59

Fotostrecke: Zahnradbahngleis-Diorama

Vor einem Projekt mit mehreren Unbekannten baue ich gerne ein kleines Testdiorama, um verschiedene Techniken zu testen. In 1:333 kann das wirklich schon sehr klein ausfallen. Einige Meter Zahnschienengleis im Gebirge, mehr nicht. Felsen, Gleisgestaltung, Fahrleitung und ggf. auch Baumbau können hier getestet werden.


Abb. 14: Alles beginnt mit einem passend zu recht geformten Stück Styrodur.


Abb. 15: Mit normalem Gips aus dem Baumarkt, dem ein Löffel schwarze Pulverfarbe zugesetzt ist, habe ich die Felsen gestaltet. Noch während der Gips formbar ist, habe ich mit einer kleinen Drahtschlinge die Oberfläche bearbeitet.


Abb. 16: Auch wenn der gefärbte Gips schon gar nicht so schlecht aus sieht, möchte ich doch die Farben lieber selber steuern. Daher bekommt das ganze Gebilde eine Grundierung (Akrylfarbe) in hellem, warmen grau, was im Vergleich zum Bild oben erst einmal langweilig aussieht.


Abb. 17: Nach Trocknen der Grundierung, die verhindert, dass weitere Farbe zu stark in den Gips einzieht, kommen die typischen Felstechniken zum Einsatz: verdünnte schwarze Farbe auftragen und wieder abwischen für die Schatten in den Ritzen, dann mit einem fast trockenen Pinsel etwas Weiß auf die Kanten auftragen („granieren“).


Abb. 18: Ein kurzer Test mit Fahrzeug: passt noch durch


Abb. 19: Weit kann der Triebwagen hier nicht fahren, aber für ein paar Fotos genügt es.


Abb. 20: Nächster Schritt: Gleis festkleben. Ist am Diorama keine Kunst, weil es sehr kurz ist. Das T-Gleis ist leider immer etwas verdrillt, bei längeren Gleisen muss hier beim Kleben fixiert werden. Farbe für’s Gleis rückt auch schon ins Bild.


Abb. 21: Kaum ist die Gleisfarbe trocken, kommt auch schon der Schotter zum Einsatz. Nur die Ruhe bewahren, nicht zu stark atmen, nicht am Objekt wackeln …


Abb. 22: Zum Einsatz kommt grauer Schotter von T-Gauge. Der ist aber sicherlich von der Körnung in T viel zu grob (sonst sähe man nichts mehr von den Steinchen), für 1:333 passt es aber gut. Ich war kurz davor, Z-Schotter zu kaufen, bin froh, es dann nicht getan zu haben. Das fertig gefegte Schotterbett bekommt einen Überzug aus Wasser + Spülmittel aus einem Nasenspray. Diese Art der Zerstäubung hat sich als sehr Tropfenfrei herausgestellt (jeder Tropfen wird zum Krater). Danach habe ich Verdünnten Leim mit Spülmittel einfach mit dem Pinsel aufgetragen.


Abb. 23: So schaut es dann aus, das Gleis. Vom hin-und-her-Biegen hat das T-Gleis Y-Schwellen bekommen. Ist aber zum Glück für eine Zahnradbahn gar nicht so unrealistisch. Sieht man auch nur unter Lupe…


Abb. 24: Mit etwas schwarz-brauner Pulverfarbe schaut das Ganze noch etwas besser aus.


Abb. 25: Und zum Schluss: die Zahnstange System Riggenbach plane ich mit einem Code-40-Schienenprofil darzustellen. Dass da keine Zähne drin sind, fällt nicht weiter auf.

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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#7 von zscaler , 24.11.2015 19:12

Hallo,
sehr interessant!

Was für eine "Drahtschlinge" nutzt Du genau, um die Felsen zu gestalten? Ich finde das Bearbeiten der Gipsschicht für realistische Felsen immer noch ziemlich schwierig und nutze daher oft kleine Rock Molds?

Zum Schotter für 1:333: Schau doch mal bei http://www.spurenwelten.de/ - deren Schottermischungen für Spur Z sind meiner Meinung nach ziemlich gut hinsichtlich Farbe und Proportionen.

Martin


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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#8 von Kupzinger , 27.11.2015 21:36

Hallo Martin,

zur Drahtschlinge: ich habe einfach einen 0,5mm-Draht zu einer Schlinge geborgen (ca. 1,5 cm Durchmesser), und die Enden zum Griff verdrillt. Kann man auch kaufen mit Holzgriff als "Modellschlinge". Habe ich mir bei "Josef Brandls Traumanlagen - Bauen wie Brandl Teil 2", EJ Sondernummer 1/2013 abgeschaut und möchte nicht behaupten, das annähernd so gut wie das Original zu beherrschen Jedenfalls ist die Oberfläche des damit frisch abgezogenen Gipses 1000% realistischer als die Oberfläche des gerade auf die Anlage geschmierten Rohmaterials. Außerdem enstehen kleine Brocken, die ins Tal rollen.

Bezüglich Z-Schotter: Danke für den Hinweis, das schau ich mir gerne an. Meine Bemerkung oben "zum Glück kein Z-Schotter gekauft" war vielleicht auch etwas missverständlich. Wollte nur für das kleine Testdiorama nichts extra anschaffen. Für die Anlage dann schon...

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#9 von memento , 01.01.2016 22:17

Hallo Kupzinger,

über den Thread hier bin ich erst jetzt gestolpert. Das ist ja vom Allerfeinsten. Das Gleis sieht richtig gut aus. Der Triebwagen auch !! Selbst in dieser starken Vergrößerung wirkt das noch alles echt sauber (ich kann mir ja nur grob vorstellen, wie klein 3 mm Gleise in Wahrheit wirken, wenn man das dann vor sich hat).

Hast Du an dem Projekt im letzten Monat auch weitermachen können?

LG
Thomas


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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#10 von zscaler , 01.01.2016 23:01

Zitat von Kupzinger
Hallo Martin,

zur Drahtschlinge: ich habe einfach einen 0,5mm-Draht zu einer Schlinge geborgen (ca. 1,5 cm Durchmesser), und die Enden zum Griff verdrillt. Kann man auch kaufen mit Holzgriff als "Modellschlinge". Habe ich mir bei "Josef Brandls Traumanlagen - Bauen wie Brandl Teil 2", EJ Sondernummer 1/2013 abgeschaut und möchte nicht behaupten, das annähernd so gut wie das Original zu beherrschen Jedenfalls ist die Oberfläche des damit frisch abgezogenen Gipses 1000% realistischer als die Oberfläche des gerade auf die Anlage geschmierten Rohmaterials. Außerdem enstehen kleine Brocken, die ins Tal rollen.



Danke für den Tipp! Habe mir das Heft bei Amazon bestellt (bisher hatte ich keine Brandl-Bücher etc. erwogen, weil in vielen Reviews stand, es würde eher das Ergebnis gezeigt als der Weg dorthin beschrieben).

Martin


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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#11 von trekron ( gelöscht ) , 02.01.2016 16:58

Ich wäre ggf. interessiert an Bildern vom Innenleben bzw. der Konstruktion des Triebwagens. Ich möchte in Z einen Schwedischen Triebwagen nachbauen und dein Verfahren wäre spannend.


trekron

RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#12 von Kupzinger , 08.01.2016 23:37

Zitat von trekron
Ich wäre ggf. interessiert an Bildern vom Innenleben bzw. der Konstruktion des Triebwagens. Ich möchte in Z einen Schwedischen Triebwagen nachbauen und dein Verfahren wäre spannend.



Hallo Henning,

ich fürchte, da wird Dir mein Ansatz nicht viel helfen (außer es ist ein Schmalspurtriebwagen). Hier kann man gut sehen, wie das Chassis, das ich verwendet habe, aussieht: http://www.tgauge.com/product/238/2/23-m...torised-chassis

Das gibt es in verschiedenen Längen. Es läuft mit 0-3V. Ein Umspuren auf Z ist denke ich eine ziemliche feinmechanische Herausforderung...

Liebe Grüße
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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#13 von Cleantex ( gelöscht ) , 09.01.2016 00:08

Zitat von trekron
Ich wäre ggf. interessiert an Bildern vom Innenleben bzw. der Konstruktion des Triebwagens. Ich möchte in Z einen Schwedischen Triebwagen nachbauen und dein Verfahren wäre spannend.



Wenn du einen Antrieb für Z suchst, dann ist die erste Frage, wie ist der Radstand und welcher Durchmesser haben die Räder. SB-Modellbau macht auch Sonderwünsche was Radstand anbelangt. Die neuen T-Gauge-Chassis laufen aber gut, für 6,5mm kann man sie nicht verwenden.


Cleantex

RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#14 von trekron ( gelöscht ) , 09.01.2016 12:09

Ich hab mich dämlich ausgedrückt. mich interessiert die Innenseite vom "Gehäuse". Als Chassis würde vermutlich eine Z Drehgestelllok dran glauben müssen. Die passen zum Teil vom Radstand sehr gut.

LG Henning


trekron

RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#15 von Kupzinger , 09.01.2016 13:51

Hallo Henning,

alles klar, verstehe. Das Gehäuse ist in Schichttechnik aus transparentem Plastik entstanden. So sind die Fenster zwar scheinbar durchsichtig, geben aber doch keinen Blick auf das Innenleben frei.



Ganz innen drinn steckt das transparente "Hütchen" des T-Chassis. Das Selbstbau-Gehäuse gewinnt dadurch an Stabilität, ohne das Ding ginge es aber auch.

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#16 von Kupzinger , 09.01.2016 15:13

Noch kleiner!

Nachdem ich mir das untenstehende Bild noch einmal in Ruhe angeschaut hatte, bin ich etwas ins Grübeln gekommen.



Soooo kompakt ist der „Kompromissmaßstab“ 1:333 wirklich nicht. Auf 80 cm Gleis lässt sich das kleine Fahrzeug nicht wirklich ausfahren. Und für eine Kompaktanlage müssen doch einige Kompromisse geschlossen werden. Die Radien im weiter oben gezeigten Plan sind z.B. weit von den für Schmalspurbahnen üblichen 100m entfernt.

Zwischendurch bin ich dann über diesen Blog gestolpert: http://victorian-tgauge.blogspot.co.at/2013/03/orbost.html

Danach wollte ich nur noch eines: auch so was bauen! Dahin waren die Vorbehalte vor dem „klobigen“ Gleis, und das Problem mit den Weichen wird sich auch irgendwie lösen lassen.


West Highland Line

Die geneigten Leser werden an dieser Stelle Zeuge einer Kehrtwendung des Projektes. Ich gebe es nur ungern zu, aber außer der Spurweite 3mm ändert sich … alles!

Wir bewegen uns von den österreichischen Alpen in die schottischen Highlands. Ok, immerhin kein Flachland, aber eine völlig andere Landschaft. Wir bewegen uns von 1:333 auf 1:450, den Maßstab, für den „T scale“ tatsächlich steht. Hier gilt endlich: 2,2m Gleis sind ein Streckenkilometer!! Und wir bewegen uns von einer Kompaktanlage hin zum einem Betriebsdiorama. Optionaler Ausbau zur Segmentanlage sollte möglich sein.

Die „West Highland Line“ von Glasgow nach Mallaig bzw. Oban hat mich seit meiner ersten Reise dort in ihren Bann gezogen. Und ich halte T für eine ausgezeichnete Baugröße, um den Charakter westschottischer Highlands nachzubilden. Für eine tiefergehende Beschäftigung mit dem Thema empfehle ich unbedingt einen Besuch der Region und auch das Buch „The West Highland Lines: Post-Beeching“ von G. D. Webster.


Abb. 26: Die „Horse Shoe Curve“, einer der Höhepunkte der Streckenführung auf der West Highland Line.
Die besagte Strecke zeichnet sich durch eine atemberaubende Streckenführung durch extrem einsame Landschaften aus. Sie führt durch unwegsames Gebiet, Sümpfe, an unzähligen Seen entlang und durch weitläufige Täler.


Abb. 27: Eine Class 156 DMU (Diesel Multiple Unit) bei Morar



Abb. 28: Eine weitere Class 156 DMU bei einer Zugkreuzung in Ardlui

Der moderne Betrieb auf der Strecke wird – soweit ich weiß – noch heute mit den 1989 eingeführten Doppel-Triebwagen der Klasse 156 „SuperSprinter“ durchgeführt. Typischerweise verkehren die als Vierfacheinheit ab Glasgow und werden dann in Crianlarich auf zwei Doppeleinheiten geteilt, eine geht nach Mallaig und die andere nach Oban. Vorher waren es lokbespannte Züge (vor allem Class 27 und dann Class 37) mit Mark I und Mark II Wagen. Hinzu kommt zwischen Glasgow und Fort William der „Caledonian Sleeper“, ein Schlafwagenzug aus London.



Abb. 29: „The Jacobite Steam Train“ von einem Hügel bei Morar fotografiert


Abb. 30: Bis ein solches Gestänge in 1:450 verfügbar ist, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Es gab aber in der Tat bereits im letzten Jahrtausend englische Modellbahner, die sich an sowas herangewagt haben.

Ebenfalls schon seit den 80ern ist reger Dampfverkehr auf der Strecke zu finden. Der Bahnhof Glenfinnan ist die einzige britische main line station, an der sich planmäßig je nach Saison sogar täglich Dampfzüge kreuzen.


Abb. 31: Eine Szene, die sich in 1:450 zum Nachbau anbieten würde…


Abb. 32: Ein „Ground Frame“ zur örtlichen Weichenbedienung.



Abb. 33: Die „Signal Boxes“ waren bei meinem ersten Besuch im Jahr 2000 bereits weitestgehend durch ein dem deutschen „Zugleitbetrieb“ ähnelndes Verfahren ersetzt worden.

All diese Gegebenheiten, d.h. die übersichtliche Anzahl unterschiedlicher Fahrzeuge, die eingesetzt wurden und werden, die karge (= detailarme) Landschaft und die eingleisige, technisch minimalistisch ausgestattete Strecke eignen sich in meinen Augen perfekt für eine abschnittsweise maßstäbliche Umsetzung in T. Auch wenn ich jetzt nur Platz für ein maximal 1x1m Betriebsdiorama habe – eine richtige zimmerfüllende Anlage mit diesem Thema würde mich sehr reizen.


Papierzüge

Schaut man sich das Angebot von Fahrzeugen in 1:450 an, so fällt auf, dass es zwar offenbar eine einigermaßen große britische Community geben muss, die sich für den “HST” und andere britische Elemente der Produktpalette interessiert, dass aber Fahrzeuge die auf der West Highland Line unterwegs waren oder sind nicht unbedingt käuflich zu erwerben sind.
So etwas soll natürlich kein Hinderungsgrund sein. Wie schon bei der Zahnradbahn-Idee beginne ich die Arbeit zunächst mit Fahrzeugselbstbau. Das ist gleichzeitig ein guter Test, wie lange ich am Thema dranbleiben kann und ob die Sache für mich wirklich etwas taugt.


Abb. 34: Vier Generationen BR Mark I coaches. War das Exemplar im Vordergrund noch als Prüfmodell für die Ätzschablone gedacht, entsteht durch ein handbemaltes Dach und einige andere Details bereits ein glaubwürdiges Papiermodell.

Eher zufällig habe ich bei meinen ersten Versuchen eine Entdeckung gemacht: in 1:450 müssen Fenster nicht mehr zwingend transparent sein! Das ist ein Umstand, der einige Vereinfachungen nach sich zieht.
Es kam dazu, weil ich ursprünglich einen Wagen ätzen lassen wollte. Die Ätzvorlage war schon gezeichnet, und eher aus Spaß habe ich die im Zeichenprogramm etwas koloriert und auf Fotopapier gedruckt. Mit ein paar angeklebten Stirnwänden ergab sich ein passabler Wagen. Die weißen Fenster störten gar nicht so stark, und als ich hier noch einen Farbverlauf hinzugefügt hatte, störte nur wenig den Gesamteindruck.


Abb. 35: Prototyp einer Class 156 DMU. Die vordere Einheit steckt auf dem Chassis des Zahnrad-Triebwagens, die hintere ist mit Hilfsmitteln aufs Gleis montiert.

Warum also den komplizierten Weg gehen, die Form des Wagens zu ätzen, und dann mühselig versuchen, eine exakte Kolorierung hinzubekommen. Das schafft mein Tintenstrahldrucker viel besser. Beim Fahrzeugbau aus Papier spielt also vor allem die äußere Form eine Rolle, aber nicht mehr Form und Anordnung der Fenster. Die werden einfach aufgemalt.
Nun lässt sich natürlich darüber streiten, ob das Ergebnis ein ernstzunehmendes Fahrzeugmodell oder eben „nur“ ein Papiermodell ist – ich jedenfalls bin begeistert vom Ergebnis. Denn in T gelten andere Gesetzte – der Gesamteindruck muss stimmen, die Details treten in den Hintergrund.


Abb. 36: Dieselloks der Class 27 waren bis in die 90er auf der West Highland Line unterwegs.


Abb. 37: Das Testmodell der Lok ist so klein, dass sie nur auf ein motorloses Chassis passt.

Das Schöne an der Papiertechnik ist, dass sich eine unglaublich kurze Bauzeit ergibt. Rapid Prototyping! An einem Abend ist eine Zeichnung erstellt und testweise zusammengeklebt. An einem zweiten Abend sind Verbesserungen durchgeführt, neue Montagetechniken ausprobiert, Lackierungsvarianten getestet. Das ist genau das, was ich bei meinem aktuellen Zeitbudget für die Modellbahn brauche – keine Mammutprojekte, sondern kleine schnelle Schritte und die Möglichkeit zum Ausprobieren.


Abb. 38: Der erste Test eines „BR Mark I“ hat noch weiße Fenster und ein glänzendes Dach.


Abb. 39: Hier ist das Dach schon handlackiert und bearbeitet.


Abb. 40: Der Farbverlauf im Fenster erzeugt das Gefühl von Tiefe.


Natürlich besteht das Modell nicht nur aus Papier. Für die Seitenteile hat sich Fotopapier als geeignet herausgestellt. Es hat aber den Nachteil, dass es stark glänzt. Daher macht es Sinn, die Dächer mit Akrylfarbe matt zu gestalten. Dabei ist eine ruhige Hand notwendig. Und eine Durchläufe bis es klappt. Auch die unvermeidlich sichtbaren Papierkanten müssen mit Farbe getarnt werden. Dazu mische ich mir Akrylfarbe passend zusammen, hier z.B. in „BR blue“, dass zum Ausdruck passt. Handgriffe, Puffer und diverse andere „Zurüstteile“ sind geplant.


Abb. 41: Ein Blick aufs Dach



Abb. 42: Noch ist der Wagen etwas hochbeinig. Damit ich das Zahnrad-Lok-Chassis fakultativ weiterverwenden kann, ist er außerdem etwas zu lang.


Abb. 43: Die Front ist handbemalt, damit die Papierkanten verschwinden. Noch fehlen ein paar Details, vor allem Puffer. Die müssen an einer Kompromissposition angebracht werden, da die Klauenkupplung bis in die Pufferebene ragt.



Abb. 44: Der zweite Wagen im Bild hat noch keine Räder.

Die bisher gezeigten Bilder sind alle mit nur einem motorisierten Chassis entstanden. Inzwischen habe ich entschieden, tatsächlich in mehr rollendes Material zu investieren und habe längenverstellbare Drehgestellchassis geordert. Daraus soll ein Zug mit Class 27 und zwei Mark I-Coaches entstehen, sowie eine vorerst unmotorisierte Class 156 DMU. Danach soll ein neues, größeres und detaillierteres Diorama entstehen, damit die ehemalige Zahnradstrecke nicht ständig zweckentfremdet werden muss.

Beste Grüße
Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#17 von Kriwatsch , 09.01.2016 16:32

Hallo
Also, erstmal meine Hochachtung! Ich bastle ja selbst in N & das ist schon piepslig aber in 1:450??? Da komme ich mir wie ein Grobmotoriker vor!
Ich habe da mal ne Frage. Du schreibst von längenverstellbaren Chassis, wo gibt es denn sowas? Ich habe noch nie davon gehört bzw. gelesen!
Nochmal 1:450, ich glaube da kämen selbst Uhrmacher ins schwitzen!
mfg
Kriwatsch


 
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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#18 von Kupzinger , 09.01.2016 17:34

Hallo Kriwatsch,

Danke für Deinen Kommentar ☺ Siehe hier: http://www.tgauge.com/product/111/2/16-2...ustable-chassis

Beste Grüsse
Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#19 von Cleantex ( gelöscht ) , 09.01.2016 20:49

T ist eine Herausforderung. Ich hatte mal ein paar Gebäude angefangen, die gab es bei Ebay aus gelasertem Holz-Papier-Material. Ich habe dann auch Innereien für die Mühle gebaut. Innen ist ein Mikroprozessor und ein Getriebemotor der das Wasserrad antreibt. Im Video nur lose angesteckt. Der ATtiny13 steuert den Motor über einen externen Taster und über ein Schaltnetzteil 2,5V, auch im Inneren, mit Steuereingang und beleuchtet zusätzlich automatisch die Fenster in einer Zufallsreihe Zeit + Anzahl usw. http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=3&...197221#p1197221
Allein das Mühlenrad zu kleben macht einen zum Massenmörder. Wenn du Schaltung oder/und Material brauchst, da ist alles vorhanden. Mir fehlt im Augenblick nur die Zeit.


Cleantex

RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#20 von garti62 , 09.01.2016 22:49

Hallo Herr Kollege,



ich wage es gar nicht, mir vorzustellen, wie klein das wirklich ist. Aber sag mal, diese Dinge wiegen ja so schon so gut wie nix und jetzt noch aus Papier? Oder hast Du im Inneren noch einen festen "Kern"? Aussehen tut es jedenfalls prima, kaum zu glauben, daß es "nur" bedrucktes Papier ist.

Schöne Grüße
Ulli


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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#21 von Kupzinger , 09.01.2016 23:23

hallo Ulli,

Die Dinger haben innen keinen festen Kern, aber ein Ballastgewicht. Das angetriebene Chassis hat Magnetachsen. Somit sind sie vor Windstößen und Atemzügen gefeit

Liebe Grüße
Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#22 von Kriwatsch , 10.01.2016 15:24

Danke Kupzinger für den Link! Weisst Du oder irgend jemand hier ob es das auch in Spur N gibt? Es würde nämlich einiges sehr vereinfachen! Hier nochmal der Link http://www.tgauge.com/product/111/2/16-2...ustable-chassis
mfg
Kriwatsch


 
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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#23 von Kupzinger , 10.01.2016 15:55

Hallo Kriwatsch,

Wohl eher nicht. Ich baue sonst auch in N, sowas ist mir noch nie untergekommen und wird wohl auch nicht so toll aussehen. Ein Fahrwerk in N lässt sich recht gut durchschneiden und mit ein paar Profilen auch verlängern.

Grüße
Kupzinger



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RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#24 von trekron ( gelöscht ) , 10.01.2016 16:26

Vielen Dank für das Bild von innen. Die 1:450er Züge sehen super aus. Ich experimentiere beim Hausbau gerade viel mit Papier. Ein unterschätzter Werkstoff!

LG Henning


trekron

RE: Kupzinger goes 1:300 - Anlagenbau Schmalspurbahn in T

#25 von Kupzinger , 19.01.2016 22:10

Hallo zusammen,

inzwischen sind die Chassis eingetroffen!



Die haben jetzt keine magnetischen Achsen, also auf keinen Fall stark atmen in unmittelbarer Nähe der Wagen



Oben ein Größenvergleich zu meinem Zeigefinger.



Positive Nachrichten gibt es zum Thema Kupplungsabstand. Der hier gezeigte Abstand ...



... hat eine enge Linkskurve ...



... und eine Rechtskurve überstanden, ohne dass sich die aufgelegten Wagonkörper voneinander entfernt hätten. Das hängt vielleicht auch mit den abgerundeten Wagenenden des BR Mark 1 Designs zusammen. Bisher bin ich eher von Mindestradien um die 50 cm ausgegangen, damit Puffer an Puffer gefahren werden kann. Das kann ich vielleicht nach unten revidieren. Aber noch waren im Test überhaupt keine Puffer im Spiel...

Beste Grüße
Kupzinger



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