Zitat von gaga
Hallo,
ja, Mario, ich werde selbstverständlich über etwaige Fortschritte hier berichten.
Ich werde auch die Göppinger wieder über meinen Händler informieren und zur weiteren Nachbesserung auffordern. Sonst kann ich von den schönen Tds leider nur einen einzigen Wagen gebrauchen (als Standmodell eingesetzt) und die restlichen Wagen gehen wegen Unbrauchbarkeit im Ganzzugeinsatz zurück an den Hersteller.
Das freut mich zu hören. Ich finde es gut, dass du in dem Punkt so hartnäckig bleibst! Schade, dass die bisherigen Bemühungen seitens Dir bei Märklin/Trix nichts bewegt hatten.
Zitat von gaga
Für mich spricht einiges für eine mangelhafte Qualität oder eine schlechte Einhaltung der Morop-NEM bei den Minitrix Waggon-Radsätzen.
Sonst müßten ja eine Vielzahl von Wagentypen bzw. deren Werkzeuge für die Drehgestelle überarbeitet werden!
Weiters spricht dafür, das der Einsatz von Luck-Radsätzen eine deutlich spürbare Verbesserung der Rollfähigkeit mit sich bringen soll! - und das alles ohne "Neukonstruktion" sondern allein durch den Tausch der Minitrix Radsätze durch hochpräzise gefertigte Radsätze von der Fa. Luck.
Wie du ja geschrieben hast, scheint der Lagerfras auch mit anderen Radsätzen weiter zu gehen. Ich habe mir jetzt nicht noch einmal alles durchgelesen, meine jedoch bereits vermutet zu haben, dass die Achsen nicht richtig sitzen. Ein wahrscheinliches Problem wird sein, dass die Achsen (minimal) in die Lager gedrückt werden und so der Abrieb zustande kommt. Klassische Fehlplanung im Zehntel, vielleicht sogar Hundertstel Bereich.
Zitat von gaga
Spätestens hier müßten in Göppingen die Ursachen für miserable Rolleigenschaft bei Minitrix-Wagen gesucht werden.
Andere Hersteller können ihre Wagen mit wesentlich besserer Rollfähigkeit und Spurführung ausstatten. Fleischmann hat schon ewig tadellos rollende Wagen, wie z.B. auch die Wagen aus den Roco Formen und sogar Arnold schafft es, die Wagen mit dauerhaft guten Rolleigenschaften zu produzieren.
Aber ausgerechnet der Marktführer hampelt bei Minitrix Wagen herum, indem den schlechte Rolleigenschaft reklamierenden Endkunden dann neue Drehgestelle geliefert werden.
Wäre es da nicht viel sinnvoller, eine genaue Analyse durchzuführen um letztlich die Qualität der Radsätze und der exakten Ausformung der Lagerkalotten zu verbessern?
Es gibt ein nettes Verlaufsdiagram, in welchem Produktionsschritt die Kosten für Verbesserungen wie ausfallen. Hätten die CAD Konstrukteure ihren Job richtig gemacht und die Qualitätsprüfer genau hingeschaut, wäre es nie soweit gekommen. Jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Bergung wird einiges an Geld kosten. Meiner Ansicht nach, macht es keinen Sinn den Fehler in den Formen zu suchen wenn er nicht bekannt ist. Günstiger und auf lange Sicht qualitativer wäre die sofortige Neukonstruktion, wie Du erwähnt hast nach NEM, der Drehgestelle. Zum erreichen vernünftiger Laufeigenschaften ist nicht viel nötig. Die Einhaltung gewisser Standards in der Formgebung machen da schon 90% aus. Arnold war Branchenprimus und ist im N Segment unter Hornby auf dem besten Weg zurück an die Spitze! Roco und Piko haben auch ein Grundmaß an Qualität, wie auch Fleischmann. Dennoch darf man auch bei diesen Herstellern nicht vergessen, dass sie schon "ordentliche Böcke" geschossen haben. Ich erinnere nur zu gern an den brüchigen Kunststoff der Fleischmann Doppelstockwagen der 90er sowie die grüne Ausführung der BR610!
Zitat von gaga
Jetzt mit dem einseitig diagonal versetzt aufgetretenen Abriebspuren an der Spurkranzflanke treten bei den Tds-Wagen aus Nachproduktion noch zusätzliche Fragen auf:
Wie kann es dazu kommen? Natürlich ist das erst möglich, wenn keine oder eine viel zu kleine (!) Ausrundung zwischen Lauffläche und Spurkranz vorhanden ist.
Denn dadurch erst kann das Rad gleichzeitig den Profilkopf von oben und die Innenseite des Schienenprofils berühren. Durch den unterschiedlichen Durchmesser bzw. Laufweg tritt dann ein Schlupf auf zwischen Lauffläche und Spurkranzflanke und dadurch bremst die zusätzliche Reibung an der Spurkranzflanke den Wagen und scheuert die Oberfläche der Spurkranzflanke blank ...
Mach mal die Achsen raus, und Stell den Wagen auf eine flache Oberfläche. Wenn er nicht fest steht sondern kippt, ist entweder an einer Stelle das Achslager zu hoch/niedrig oder der Kunststoff hat sich verzogen.
Zitat von gaga
Ein Omen? zeigt den N-Produktmanager in einer Abbildung, wie er einen Tds mit Daumen und Zeigefinger derart hält, als müsse der Wagen extra "angeschoben" werden. Im Text steht über Minitrix Produktmanager Claus Ballsieper :
>> " ... um mit schweren Güterzugloks bespannte Ganzzüge aus Seitenentladewagen und offenen Güterwagen verschiedener Bauarten aufzufahren." <<
Lieber Herr Ballsieper, mit Fleischmann Wagen sind lange Ganzzüge problemlos zu fahren, aber die Minitrix Tds taugen nur kurze Zeit, dann bremst der Achslagerfraß den Ganzzug aus Minitrix Tds derart herunter, das ein Betrieb unmöglich wird.
Herr Ballsieper, ich empfehle Ihnen dringend, bei den Radsätzen und Achslagern "diese Wertigkeit weiter zu perfektionieren".
Ich mag Ihre Tds sehr und bitte Sie, die Beseitigung der Rollfähigkeits-Problematik als weitere Ihrer "Hauptaufgaben" mit auf Ihre to-do-Liste aufzunehmen.
( siehe Clubnews_05_2015_DE.pdf page 6 of 24 )
Amen.
Zitat von gaga
Mein Test brachte jetzt zum Ergebnis, das die Wagen aus Set 13524 (Maxhütte- Kokstransport) mit den von mir eingesetzten Radsätzen aus den Tds 15079 auch nach vier Stunden Betriebszeit noch einwandfrei rollten.
Diese schon über 30 Jahre alten Wagen aus dem Maxhütte Ganzzug zeigten keinerlei Spuren von Achslagerfraß bei Verwendung mit den Tds Radsätzen aus 15079.
Spricht für meine These, dass die Achslager entweder zu eng sitzen oder die Achsen zu viel Spiel bekommen.
Zitat von gaga
Für mich wird es keine neuen Wagen von Minitrix mehr geben - und zwar so lange nicht, bis Göppingen hoch und heilig erklärt, nur noch geeignete Granulate für die Produktion von Fahrwerken (oder Drehgestellen) zu verwenden und/oder die Ausformung der Lagerkalotten exakt nach den Vorgaben der NEM Normen zu konstruieren!
Bis dahin darf Florian Sieber sich gerne einen neuen Spruch ausdenken - statt "Das können die Chinesen nicht" ( http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelst ... 65910.html ) könnte der neue Spruch vielleicht lauten: "Spitzenachslagerung in Spur N - das können wir nicht"?
Ob es nun am Granulat liegt, sei dahin gestellt. Wie man bei Fleischmann gelernt hat, kann dies gut sein. Was jedoch definitiv angebracht wäre, wäre eine Stellungnahme zu dem Problem. Eine Konstruktive, bei der das Problem erläutert und nach einer Lösung gesucht wird. Ich selbst kaufe, wie bei allen anderen Neuerscheinungen (PC Spiel, Werkzeug, Motoren...), nichts innerhalb der ersten sechs Monate wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich bin nicht gern ein Versuchskaninchen, das G8 Schulsystem hat da schon gereicht. Märklin/Trix sollte auch einmal über ihren Produktionsablauf nachdenken. Einfach irgendwie machen und dann schauen was passiert, geht nicht immer gut! Und Normen sind nicht dazu da, sie zu ignorieren. Hoffen wir, dass das Set 15079 ein Ausrutscher war und daraus gelernt wird.
Zitat von Schmalspurbahn
Mal eine Frage nebenbei: Werden die Achslager geschmiert oder geölt? Könnte es Abhilfe schaffen, wenn man hier die Achslager mit einem Teflon-Fett (GearFlon o.ä.) fettet? Teflon-Schmierstoffe haben ja teilweise eine Art Trockenlaufschutz, weil die Mikropartikel sich in die Materialoberfläche einarbeiten.
Auch wenn das Märklin/Trix nicht von einer soliden Konstruktion abhalten soll, würde mich doch interessieren, ob man so das Problem mildern könnte.
Das wäre zum Schluss auch nur eine Verschlimmbesserung. Zum einen bringt eine Schmierung bei Fehlkonstruktionen wenig, da das Ursprungsproblem dadurch nicht behoben wird und der Druck an falschen Stellen aufrecht erhalten wird. Zum Anderen hat man bei Teflonbasierten Schmierstoffen dass Problem, dass die Kunststoffpartikel nach einiger Zeit wie ein feines Schleifmedium wirken. Das Problem bleibt bestehen, wird eben nur herausgezögert. Man könnte natürlich auch mit aller Gewalt die Wagen auf der Strecke halten und hoffen dass sich die Achsen ihre Lager zurecht schleifen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings nicht unbedingt hoch, am Ende hätte man wohl mehr katastrophale Laufeigenschaften.
Grüße
Mario