Also, ich habe heute abend mal weiterexperimentiert und es tatsächlich geschafft, einen Wagen korrekt umzurüsten. Unterschiedliche Formen an den Enden der Trip-Pins (Eisenstifte) konnte ich allerdings auch unter dem Fadenzähler nicht erkennen; was man sieht, ist, dass die Schenkel des Trip-Pins leicht asymmetrisch sind (der kürzere gehört wohl in die Kupplung). Auch aufgefallen ist mir, dass das Oberteil, in die der Stift gesteckt wird, eine Bohrung hat, die nicht rund ist, sondern genau dem Profil des Stiftes in einer bestimmten Lage entspricht. Man darf den Stift nicht in der Kupplung drehen.
Das alles hat mich aber nicht so richtig weitergebracht; geklappt hat letztlich, das dickere Unterteil der Kupplung mit 1200er Schleifpapier, das auf eine flache Holzleiste geklebt wurde, sorgfältigt an der Unterseite dünner zu schleifen. Dann hat die gesamte Kupplung im Schacht der Wagen, die ich probiert habe (2achsiger Kesselwagen und Niederbordwagen) genug Spiel, um vom Magneten bewegt zu werden und durch die Feder wieder in die Ausgangslage zurückzugehen.
Auch das Kuppeln/Entkuppeln hat jetzt in einem Testaufbau schön geklappt und die Idee, den abgekuppelten Wagen sauber schieben zu können bis zu dem Punkt, an dem man ihn abstellen möchte, finde ich toll...
ABER:
Ich habe mich jetzt entschlossen, das Thema MTL-Kupplungen in Z erstmal abzuhaken und weiter mit Hummerscheren von Märklin und den Jörger-Entkupplern zu arbeiten, und zwar aus folgenden Gründen:
1. Der Zusammenbau der Kupplungen ist schon für sich eine ziemliche Frickelei. Wenn ich jetzt auch noch jede Kupplung nacharbeiten muss, ist das der Wahnsinn (wie heißt es so schön bei http://www.zscale.org/articles/couplers.html: "Assembly is an exercise in masochism" - er meint damit zwar nicht die Kuppler für Märklin. Fahrzeuge, aber irgendwie gilt es auch hier).
2. Der Einbau in Loks ist okay und leicht reversibel, aber der Einbau in Wagons ist ein maximal invasiver Eingriff, weil man ja die Kunststoffzapfen oder Klebepunkte der Kupplungsschächte abschneiden/anschmelzen muss. Bei einem schönen Wagen tut mir ein solcher Eingriff in der Seele weh, zumal es sein kann, dass man so eine Kupplung mal wieder ausbauen und ersetzen muss - einmal am Stift gedreht und ihn dadurch gelockert und alles ist im Eimer.
3. Bei mir ging das zwar gut, aber die Höhenjustage des Stiftes und der Kupplung kann anscheinend eine ziemliche Aufgabe sein, bei der man auch die schon fertige Kupplung ruinieren kann (man sollte das eigentlich nicht an der eingebauten Kupplung machen). Wenn die Höhe nicht passt, ist man bei Z eigentlich aufgeschmissen. Das kann z.B. bei leicht ausgeleierten Achs"lagern" (die ja nur aus Plastik sind) schnell passieren.
4. Es gibt nur noch die Kurzkupplungen (Typ 902), wie Armand schon gesagt hat. Umgerüstete Fahrzeuge laufen nur ab 195 mm (evtl. noch 170 mm) Radius, selbst im unsichtbaren Bereich.
5. Die Märklin-Kupplung sieht zwar nicht so schön aus, aber irgendwo muss man dann auch einen Kompromiss für den Spielbetrieb machen. Mit ein paar Tricks funktioniert der Jörger-Entkuppler sehr zuverlässig. Man kann mit den Märklin-Kupplungen zwar nicht so gut einen entkuppelten Wagon schieben und woanders abstellen (es geht, wenn es nur ein Einzelwagen ist, der eher leicht ist und wenn die Federn beider Kupplungen nicht ausgeleiert sind - und eher im geraden Bereich). Aber lieber baue in ein paar zusätzliche Entkupplungsmagneten ein als mir die MTL-Kupplungen für 10 oder mehr Güterwagen anzutun
Das einzige wirkliche Problem mit dem Jörger-Entkuppler ist, dass manchmal zwei Kupplungen durch den Magneten aufeinandergedonnert werden und sich die Kupplungen dann so verhaken, dass man manuell eingreifen muss (was unter einer Plexiglashaube sehr lästig ist). Ursache sind die Gewichte aus Eisen in den Wagons. Ich habe das jetzt im Wesentlichen damit in den Griff bekommen, dass ich
- vor und hinter dem Jörger-Entkuppler von unten kleine, starke Neodym-Magnete montiert habe, die den Wagon "festhalten" und
- die Spannung für jeden Jörger-Magneten mit einem einstellbaren Spannungsregler fein einstelle (zwischen 13 und 17 V).
So viel zu meinen Erfahrungen mit MTL-Kupplern in Z
Martin