Auf die Fragen von Martin:
Da ist etwas mehr zu beachten... auf einem Markt muss man mit Weitsicht handeln.
Eine Firma will, wer will es Ihr verübeln, über Jahre Geschäfte machen und Geld verdienen. So würde Apple auch nicht alle neuen Ideen in das nächste iPhone packen, sondern diese dosiert an den Markt weiter geben. Denn dann kann man den Kunden viel öfter dazu bewegen, ein Gerät zu kaufen. Für den Kunden vielleicht doof, aus Sicht des Herstellers verständlich. Ich entziehe mir ja meine Geschäftsgrundlage, wenn ich alle Innovationen auf einen Schlag bringe.
Zusätzlich sollte ein Hersteler den Markt kennen und bei allem andauernden Gemecker über Tante M bin ich mir sicher, dass die jahrelange Erfahrung fester Bestandteil der Planungen ist. Was ich sagen will ist: Schauen wir uns mal die Foren an... ich denke (und ich hoffe ich darf das hier schreiben) ca. 80 bis 90% aller Zettis sind im ZFI Forum angemeldet. Sicher sind da auch einige bei die nur lesen und gar kein Z haben, aber genaue Zahlen will ich hier gar nicht errechnen. Nur bei 850 Mitgliedern dort im Forum schätze ich den Martk an potentiellen Z Kunden auf ca. 3000 dauerhafter Kunden. Und das werden eher weniger, die Jugend macht nicht mehr so viel mit Modellbahn. Wenn nun die 3000 Kunden im Schnitt im Jahr 200 bis 300€ für Ihr Hobby ausgeben, kann man in etwa abschätzen was da für Märklin als Umsatzpotetial bleibt. Das ist eine Größe, mit der ich rechnen muss, wenn ich Modelle für den Markt plane. Ich würde annehmen, dass man über alle Formen und Varianten von einem Modell gut 3000 bis 5000 Stück produzieren muss, damit sich die Entwicklung wenigstens halbwegs rechnet. Die potentiellen Kunden über die Epochen verteilt gesehen wird einemd ann schnell klar, warum es bestimmte Modelle noch nicht gibt oder auch niemals geben wird.
Warum eine neue 212 entwickeln, wenn sich jede Lackierungsvariante auf Basis des bisherigen Modells (und die fährt zumindest echt super) wie geschnitten Brot verkauft? Denkt mal drüber nach... aus Sicht des Herstellers... wir werden in Spur Z keine Neuentwicklung einer 212 von Märklin erleben, da bin ich mir sicher.
Zur Frage der Neuauflagen: Man kann nicht einfach machen / drucken was man will. Es gibt da auch Lizenzrechtliche Probleme. Es geht also nicht nur darum, die sagen wir mal 218 zu nehmen und in der Lackierung der Kurhessenbahn (war mal so ein Gedanke von mir) zu bestellen, dass muss man mit dem Eigentümer klären und evtl. sogar dafür zahlen (früher gab es mal Geld für Werbewagen von Mineralölkonzernen für die Werbung,m heute zahlt man fpr die Nutzung der Rechte). Hat man das baer alles geklärt, braucht man ca. 500 Kunden, die ein solches Modell abnehmen. Du wirst mir hier keine 10, im ZFI Forum keine 50 Kunden finden, die eine Abnahme einer 88219 Neuauflage zusichern. Wer will das geschäftliche Risiko bei 10 bis 20% Marge (mehr wird es bei der Stückzahl nicht werden) übernehmen?
Zu guter Letzt zur Aussage zu den Vorbestellungen: Es ist Frage des Händlers, was er Dir anbietet. Ich hoffe der Beitrag fliegt nicht wegen Werbung in eigener Sache raus, aber ich habe Kunden die bestellen zum Erscheinungstermin eines Neuheitenkataloges alles bei mir, was Sie interessiert. Als Abrufauftrag bestimmt der Kunde, wann ich was versende (wenn es denn ausgeliefert ist). Berechnung erst bei Lieferung, Anzahlung nicht notwendig und Abnahmeverpflichtung gibt es auch nicht (falls es sich der Kunde anders überlegt). Der Kunde ist so fair und bestellt nur was Ihn wirklich interessiert, dann hat der Händler damit kein Problem. So geht dem Kunden nichts durch die Lappen. Und der Händler kann mit den Vorbestellungen besser planen. Übrigens: Im Onlinehandel gibt es keine Abnahmeverpflichtung, soweit das nicht ausdrücklich bei Vertragsschluß vereinbart wurde. Mcht auch keinen Sinn, denn der Kunden hätte ja eh ein Rückgaberecht. Wäre ja auch unfair dem Kunden gegenüber, der die Katze im Sack kaufen soll (weil er am Handmodell nicht erkennen kann was da wirklich ein Jahr später ausgeliefert wird).
So, genug gesülzt... nun zerreißt das von mir geschriebene und stellt mich an den Pranger...
Gruß, Jörg