RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#1 von Manuël ( gelöscht ) , 05.05.2015 21:44

Hallo an alle,

Da ich gerne die Beiträge von anderen verfolge und versuche, mir jeden Tipp von den Meistern mitzunehmen, fange ich nun auch einmal an, meine Modellbahngeschichte aufzuschreiben. Für weitere Tipps bin ich immer zu haben.

Zuerst einmal ein kleiner Einblick in meine Historie:
- Aller Anfang... war Weihnachten 1994. Ich war 6 Jahre alt und bekam zu Weihnachten ein Fleischmann StartSet des Jahres. Allerdings: In HO. Mit der Zeit wurde die Anlage zwar etwas größer, es kamen auch ein paar Wagen und Loks dazu. Meine (kleineren) Geschwister gaben sich redlich Mühe, daran ein zerstörerisches Werk zu vollbringen. Vieles war auf einmal in der Tonne verschwunden. Das war zu dieser Zeit noch analog.

- Weihnachten 2000: Ich bekam den Fleischmann ICE und eine neue Eisenbahnplatte. Eigentlich auch nur zwei Kreise - auf der einen Seite ging es rauf, auf der anderen ging es runter. Ich liess den ICE drauf fahren - musste natürlich bis zum Anschlag aufdrehen - und da lag er auch schon auf dem Boden. Mein Opa hat ihn mit den Nachbarn zusammengeflickt, während ich heulend im Bett lag.

- In der Folgezeit war dann wiederum Stillstand. Ich "durfte" zwar auf meiner Modelleisenbahn fahren - aber basteln oder aber auseinanderstecken war mir verboten worden. Dafür wäre sie einfach "zu teuer". Ergebnis: Bis auf Weiteres war das Interesse an der Modellbahn weg.

- Juli 2010: Ich war mittlerweile Student und hatte geräumige 10 m2 Platz für Küchenzeile, Bad, Bett, etc. Meine Freundin kaufte mir eine Piko-Startpackung - wiederum in HO. Selbst dieser kleine Kreis war jedoch wohlwollend gesprochen zu groß. Der Entschluss stand fest: Wenn ich groß bin, fange ich mit Spur N an - mehr Platz = mehr Züge/ längere Züge.

- Dezember 2013: Meine Freundin fragt mich, was ich zu Weihnachten möchte. Ich sage nur: "Keine Modelleisenbahn, oder ich gebe mein ganzes Geld (da ich nun arbeite: meinen ganzen Lohn, auch wenn der hier im Ausland nicht sehr üppig ist) nur noch dafür aus!" Am 24.12. packt ihre kleine Nichte dann auch gleich stellvertretend für mich eine digitale Fleischmann Startpackung aus - in N. Hier im Ausland allerdings keine gute Wahl - die Auswahl ist winzig und überteuert.
Die Ausgangssituation war jedoch ideal:
- Wenig Geld,
- Keine Ahnung,
- Kein Plan,
- Hohe Erwartungen.

- Stand heute (05/2015): Ich darf mittlerweile ca. 13 Loks und 70 Waggons mein Eigen nennen. Mit einem Profi hab ich angefangen, mich in die Digitalisierung einzuarbeiten und habe die erste Lok alleine digitalisiert.

Im Folgenden stelle ich den Fortschritt seit Dezember 2013 vor - sofern Bilder vorhanden sind. Das Ganze sieht bei mir nach Learning bei Doing aus - und so ist es zum großen Teil auch. Dem Ingenieur ist nichts zu schwör...


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#2 von Manuël ( gelöscht ) , 05.05.2015 22:05

Etappe 1 - Stand bis Juni 2014:


Einzige großartige Gleisveränderung: Auf einer lokalen Börse konnte ich eine Fleischmann Doppelkreuzweiche ergattern - für umgerechnet knapp 4 €

Zugänge bis dahin:
(1) Lok Nr. 2: Eine Ludmilla von Brawa, digital, gefischt aus der Bucht. Mein teuerster Zugang bis jetzt für 110 €.
(2) Lok Nr. 3: Eine alte Piko BR 118, analog. Mein erstes Opfer zur Digitalisierung. Für 15 €.
(3) Lok Nr. 4: BR 151 von Fleischmann (sogar mit Powerpack), digital, aber mit abgebrochenen Puffern. Wiederum waren 50 € in der Bucht fällig.
(4) Lok Nr. 5: BR 111 von Minitrix, analog, Gehäuse gebrochen. Für 20 €. Bereits digitalisiert, neues Gehäuse (S-Bahn look) ist auf dem Bild ja auch schon zu sehen.

Dazu kamen noch einige Waggons + Standmodelle.


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#3 von Manuël ( gelöscht ) , 05.05.2015 22:10

Etappe 2 - Stand bis September 2014:



Gleise:
(1) Aufgrund eines Besuchs auf einem Flohmarkt in Deutschland konnte ich meinen "Bahnhof" dreigleisig ausbauen. Die Weichen hab ich für 4 €/Stk gekauft.
(2) Die ersten drei Peco (Code 80) Flexgleise wurden "verarbeitet". Heißt: Sie liegen halt mittendrin. Zum Biegen hat es da noch nicht gereicht.

Loks:
Keine Veränderungen


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#4 von sprx ( gelöscht ) , 05.05.2015 22:18

Hi Manuel,

sieht so aus, als hättest du fast dein komplettes Gleismaterial mit Zügel ohne Zwischenraum vollstellen können. Bei mir gehts andersrum. Erst die Gleise und dann die Züge. Aber ich hab auch keine so coole Freundin, die erstens dafür Verständnis hätte und zweitens mir sowas schenken würde.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.


sprx

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#5 von Manuël ( gelöscht ) , 05.05.2015 22:28

Etappe 3: Stand bis Weihnachten 2014:
- Bauphase:


Vielleicht zu erkennen: Ursprünglich sollte es eine 8 werden. Aber ich bin grandios daran gescheitert, das geeignete, biegsame Holz für die Rampe bei mir zu Hause zu finden:



- Betrieb (ohne Kreuzung, in L-Form):




Gleise:
Peco-Flexgleise wurden großflächig verbaut. Insgesamt 10 Meter. Alle Fehler (Zusammenführen von Flexgleisen in den Kurven, schlechtes Ablängen, unzureichende Haftung auf dem Laminat) haben mich doch verzweifeln lassen.
Um Kosten zu sparen diente eine einfache (aber wackelige) Konstruktion aus alten, schiefen Latten + altes Laminat als Trasse.

Im nächsten Schritt kam noch das zweite Gleis dazu.

Loks:
(1) BR 216 von Minitrix, analog, gebraucht. Mittlerweile digitalisiert. Bei einem Arbeitskollegen hatte ich diese zum Lackieren. Leider ist ihm das Gehäuse eingegangen.
(2) BR 218 von Arnold (2x), analog, gebraucht. Ebenfalls digitalisiert.
(3) BR 112 von Hobbytrain, digital, gebraucht - defekt. Als voll motovierter Bastler hab ich gesehen, dass ein Draht am Decoder gefehlt hat. Für 19 € wechselten Lokomotive + Dekoder den Besitzer.

Waggons:
- Viele, Viele. Hervorzuheben jedoch: 9-Wagen IC-Zug in Blau/Beige.
- Erster Waggon mit Innenbeleuchtung ausgestattet (Rest der LED-Leiste, die wir im Bad verwendet haben). Mit Kondensator ergibt sich eine schöne, gleichmäßige Beleuchtung.

Soweit war es das erst einmal.
Ich wünsche eine gute Nacht.


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#6 von Manuël ( gelöscht ) , 06.05.2015 20:00

Etappe 4 - Stand Ende April 2015

Nachdem meine Freundin und Regierung mich weiterhin bei meinem Hobby unterstützt, wurde mir für später der ganze Dachboden zugesagt. Wahrscheinlich in 2-3 Jahren werde ich meine Sachen packen müssen/dürfen und umziehen. Um den gesamten Platz des Dachbodens ausnutzen zu können, schienen mir Module am besten geeignet zu sein.

Versuch 1:
Nachdem ich meine gesamte Freizeit in Foren verbracht hatte, um mich in den Modulbau einzulesen, wagte ich mich nun mal an zwei erste Testmodule. Ich dachte einfach an zwei eingleisige Module, an deren Ende eine Art Station sein soll - mitten im Wald. Die Strecke verzweigt sich hierzu in zwei parallele Gleise und ein kleiner Holztransport soll organisiert werden.

Gut, soweit theoretisch. Da meine Fähigkeiten im Basteln noch nicht ausreichen, fange ich also wieder klein an.
- Segment 1 (Maße 60x20mm - war wie immer zu Hause vorhanden; Anschaffungskosten: 0 €): Einfach ein gerades Gleis.


- Segment 2 (ebenfalls Maße 60x20mm): Verzweigung
[Bild wird nachgereicht]
Als "Platte" habe ich hierzu zum einen Birkenholz (3mm) bzw. auch Sololit (3 mm) ausprobiert.

Naja, nichts Besonderes. Selbst von der Verkabelung hatte ich bis jetzt noch keine Ahnung. Aber ich denke, das sieht nun auch ein bisschen anders aus. Siehe unten.


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#7 von Manuël ( gelöscht ) , 06.05.2015 20:23

Etappe 5 - Mitte Mai 2015:
- Die ersten zwei Module in "Normalgröße"

Wiederum war eine Maler-Leinwand der Ausgangspunkt. Kostenpunkt: 100x50 cm - 15 €/Stk. Also habe ich gleich 5 Stück bestellt. Als Oberflächenmaterial bin ich nun auf gut biegsames, 3mm Birken-Furnierholz gestoßen. Das hab' ich mir mal ausnahmsweise zuschneiden lassen.

Geplant :
Eine 2-gleisige Hauptstrecke, von dieser zweigt eine eingleisige Strecke ab, diese führt dann unter der Hauptstrecke durch. Daran werden meine zwei Versuchsmodule dann angebaut und der Holztransport kann ja fast schon beginnen.
Gebraucht werden: 2 Module.

- Rohbau
Modul 1:
Abzweig und Beginn der Steigung. Verbaut wurde natürlich alles, was nicht schnell genug weglief. Auch überschüssiges Lamit fand wiedermal Verwendung - Diesmal als Stütze und Strebe. Modul 1 im Vordergrund:


Modul 2:
Schließt an Modul 1 natürlich an. In einem Bogen führt die Nebenstrecke unter der Hauptstrecke hindurch. Später braucht es an dieser Stelle natürlich eine Brücke. Auf der anderen Seite beginnt sich die Hauptstrecke wiederum ein bisschen zu senken.



Zusammen:



- Die ersten Gleise (+ Verkabelung mittels Klemmen):






Wie zu sehen ist, sind die Gleise noch nicht befestigt. Das wird sich mit dem Schottern sicher noch geben. Evtl. muss ich auch noch ein bisschen ablängen.


Das ist also mein Stand bis heute. Es fehlt noch vieles: Die gesamte Landschaft, Signale, selbst die Füße sind nicht vorhanden. Da ich nicht vorhabe, die Module auf Modultreffen mitzunehmen, sind hier Standards eher nebensächlich für mich.

Zur Zeit bin ich beruflich unterwegs und kann leider erst in zwei Monaten wieder daran denken, an der Bahn zu arbeiten. Bis denne.


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#8 von Manuël ( gelöscht ) , 06.05.2015 20:27

Auch Stand Mai 2015:

Bis jetzt noch analog, bald jedoch digital und ein Einzelstück: der Pendolino von Alstom aus Messing. Ehemals eine Auftragsfertigung, mit 2 Motoren ausgestattet, allerdings sind die Dachbauten doch noch sehr dürftig und Beleuchtung gibt es auch nicht. Dennoch: Ein schönes Grundmodell - das passt mir gut.

Ich lasse euch mit den Bildern allein:



Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#9 von steve1964 , 06.05.2015 20:35

-
Hallo Manuel ,
Glückwunsch zum Start !

N - Gleise sind leider noch viel heikler zu verlegen als H0.
man sieht schneller jeden Knick, jede Welle,
jeder halbe mm zuviel am Schienenstoß kann zur Entgleisung führen .
Braucht also Übung . Ging mir auch so .

Bei der großen Bahn sind zwar auch viele Gleise leicht schlangenlininenförmig ,
d.h . alles andere als gerade anzutreffen , aber im Modell sieht es sofort
störend aus.

Hast du schon die Anschlüsse angelötet ?
Kenner sagen seitlich damit man sieht wenn eine Lötstelle aufgegangen ist .
Verlegen :
Gleisenden auf Platine festlöten damit sie beim Transport nicht abreißen .
Im Hinblick auf einen Umzug die beste Prophylaxe .

Ich würde mit langem Lineal arbeiten und die Gleise erst mit Nadeln festpinnen,
dann einschottern .
Auch das Schottern nicht gleich am Modul üben,
sondern an an paar - 3 oder 4 - Teststückchen .
Macht mehr Spass, lohnt sich, dann geht man entspannter an die Reinschrift .

Ob du dur noch die Mühe machen willst, vorher die Profile zu rosten,
in einem anderen Braunton als das übrige Schotterbett,
hängt von deinen farblichen Vorstellungern ab -
ich mache es immer, weil es die Schienen noch besser hervorhebt .
Alternativ kann man auch gleich alles braun in braun mit der Airbrush einsprühen .

VG
Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
steve1964
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RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#10 von Manuël ( gelöscht ) , 19.07.2015 00:23

Hallo Steve,

da ich, wie gesagt beruflich unterwegs war, schicke ich jetzt mal meine Antwort.

Zitat von steve1964

Hast du schon die Anschlüsse angelötet ?
Kenner sagen seitlich damit man sieht wenn eine Lötstelle aufgegangen ist .
Verlegen :
Gleisenden auf Platine festlöten damit sie beim Transport nicht abreißen .
Im Hinblick auf einen Umzug die beste Prophylaxe .


Hab's mit Messingschrauben versucht, auf welche ich die Schienenstränge aufgelötet habe. War leider nicht das Wahre.

Zitat von steve1964

Auch das Schottern nicht gleich am Modul üben,
sondern an an paar - 3 oder 4 - Teststückchen .
Macht mehr Spass, lohnt sich, dann geht man entspannter an die Reinschrift .


Ich habs mal an zwei kleineren Segmenten (Segment 1 & 2 aus Etappe 4) versucht, die später mal in der Ecke stehen sollen. Da soll viel Wald drum. Einmal rein, einmal gefärbt. Allerdings hab' ich Aquariumkies als Schotter genommen. Der war jedoch zu grob. Jetzt hab' ich mal Schotter aus dem Fließenfachgeschäft (1 € / kg) zur Probe genommen. Mal schaun, ob das besser klappt - die Technik ist ja dieselbe. Ich hoffe, man sieht es, auch bei der miesen Qualität der Handykamera:




Zitat von steve1964

Ob du dur noch die Mühe machen willst, vorher die Profile zu rosten,
in einem anderen Braunton als das übrige Schotterbett,
hängt von deinen farblichen Vorstellungern ab -
ich mache es immer, weil es die Schienen noch besser hervorhebt .
Alternativ kann man auch gleich alles braun in braun mit der Airbrush einsprühen .


Ja, habe ich vor - der Rost macht echt was her. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, wie. Der richtige Farbton, etc. Das muss ja sorgfältig überdacht sein, bevor es nicht mehr rückgängig zu machen ist.


Manuël

RE: Die erste Modellbahn im Eigenbau

#11 von Manuël ( gelöscht ) , 19.07.2015 00:49

Etappe 6 - Mitte Juli 2015

Ich habe mich daran gemacht, einen 8-gleisigen Durchgangsbahnhof (ohne Vorbild) mit 3 Segmenten zu bauen. Naja, bis jetzt ebenfalls im Rohbau - es liegen nur die Gleise + Dämmmaterial.
Bilder der Bauphase:






... und danach einfach alles zusammengesteckt - Ingesamt 4 Module (= 10 segmente; 6x 100x50 cm + 4x 50x50 cm)









Und auf den Rheingold bin ich besonders stolz: Hobbytrain 112 (inkl. Digitaldecoder, verkauft als defekt) + 4 Arnold Wagen = 50 €


Wie zu sehen ist, fehlt da noch eine ganze Menge. Das nächste sollen Einschottern + Oberleitungen sein. Danach müssen lange Bahnsteige - am längsten Gleis ca. 2,50 m lang - her. Und Signale sind auch noch Mangelware. Weichen funktionieren alle nur manuell. Landschaft - ja, Gott hat wohl Urlaub. Also werde ich da auch noch ranmüssen.
Die Steuerung will ich noch dazu über Computer laufen lassen. Da muss ich mich mal hier im Forum schlau machen, wie das mit der Fleischmann Maus überhaupt zusammengeht.
Jetzt das Schlimmste für mich: Weiter geht es wohl erst in 6 bis 8 Monaten, da ich so lange wieder im Ausland unterwegs sein werde, evtl. mit kleinen Unterbrechungen.

Kommentare nehme ich natürlich sehr gerne an - positiv wie negativ (dann bitte auch konstruktiv). Sind ja meine ersten Module.

Ich wünsche der Modellbahngemeinde einen schönen Sonntag.

MfG
Manuel


Manuël

   


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