RE: Umbau einer Gützold 118 auf AC

#1 von Kehrdiannix , 21.11.2013 21:02

Hallo zusammen,

folgendes ist passiert:

Ich war am Sonntag auf einer Messe und - wie das immer so ist - habe ich mich in ein schönes Wesen verguckt. Allerdings eines aus Stahl.



Eigentlich mochte ich diese Baureihe nicht ... Aber alle Hilfe kam zu spät ...
Die musste also mit. Vorwende-Gützold, guter Zustand, läuft, 20 €.

Aaaaaber ...
Ich fahre auf M-Gleisen. Also musste sie umgebaut werden.




Da musste also ein Schleifer drunter. Eng ist es. Die erste Achse musste ihr Antriebsritzel einbüßen ...





Der Schleifer hat ein dünneres Blech bekommen, damit er trotz des Ritzels der 2. Achse weit genug einfedern kann. Außerdem wurde die braune Halteplatte verkleinert.
Die Blende erhielt ein großes Loch in der Mitte für die Schleiferplatte, unten drunter eine Kunststoffplatte angebaut und in dem Knubbel befindet sich eine Mutter. Die 2. Befestigungsschraube wurde versenkt und das war's.




Innendrin musste natürlich auch was passieren.
Ich mach es immer so: Schleifer dran, einen einfachen Brückengleichrichter rein, Testfahrten. Und dann gucken, ob sich der Einbau eines Decoders überhaupt lohnt.
Und er hat sich gelohnt, die Lok fährt einwandfrei auf den alten Blechgleisen. rost:

Wie das Innenleben original aussieht, seht ihr hier:
http://www.bahnwahn.de/pidr118ddr/Details/details.html (Ich habe vor dem Umbau keine Bilder gemacht ops: )

So, einmal die Kardanwelle und der Motor ...



Als Träger für die Elektrik habe ich eine Kunststoffplatte auf den Metallrahmen gesetzt, sie wird durch die oben zu sehenden weißen Winkel durch Splinte am Metallgewicht befestigt. An die Platte wurden zwei Stück Platine geschraubt, unten dran kann man noch Metallgewichte hängen, das werde ich irgendwann nachholen.



Unter dem Decoder liegt ein Stück Blech, das der Kühlung dienen soll, denn das Ding wird warm.

Die Beleuchtung an der Front wurde noch durch LEDs ersetzt. Ist noch verbesserungswürdig, weil das Spitzenlicht praktisch dunkel bleibt ...




Und zum Abschluss nochmal ein Foto auf der Anlage!





So, das Teil fährt, ist laut, macht Spaß. Irgendwann kommt ein neuer Motor rein, und dann auch etwas mehr Gewicht, damit sie was zieht. Im Moment hat sie keine Haftreifen, aber für den Güterzug reichts.

Ein Clou an der Maschine: Sie lässt sich ganz einfach als Mehrsystemlok für AC/DC umbauen, da die linken und rechten Räder voneinander isoliert sind. Im Moment macht das aber wenig Sinn, da der Decoder im DC-Betrieb immer nur in eine Richtung fährt ...
Außerdem ist auf der Platine Platz, um noch eine Decoderschnittstelle (8-polig) einzubauen.


An der Optik hab ich gar nix gedreht. Obwohl das Modell aus den 60ern stammt, wirkt es richtig gut und ist auch gut detailliert. Eines muss man den DDR-Konstrukteuren lassen: Sie haben die Modelle optisch sehr detailliert umgesetzt und technisch pfiffige Lösungen angewandt, trotz Materialmangels. Hut ab!



So, vielleicht ist das ja für den ein oder anderen als Anregung zu gebrauchen. Falls einer noch so ein Teil bei sich rumstehen hat ... Ran ans Werk


Gruß,
David



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RE: Umbau einer Gützold 118 auf AC

#2 von Leinwand , 21.11.2013 21:19

Hallo David,
saubere Arbeit und guter Bericht.

Ich habe auch schon ein solches Modell umgebaut und einige Ähnlichkeiten festgestellt.
Allerdings hatte ich ein neueres Modell mit anderen Motorwellen - ohne Schlitze - zur Verfügung und konnte stärkere Motoren von Conrad einbauen.
Dann wurden noch Radsätze mit Haftreifen - aus der BR 120 - und zusätzliche Gewichte eingebaut. Damit ist die Zugkraft wirklich gut.


Gruß Michael

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RE: Umbau einer Gützold 118 auf AC

#3 von Kehrdiannix , 22.08.2014 00:02

Hallo in die gemütliche Runde!

Bereits vor längerer Zeit habe ich die Lok nochmal überarbeitet, nachdem mir der erste Decoder abgeraucht ist ... Ein neuer Motor, etwas Licht und Gewicht und Kleinkrams wurden also eingebaut.




Der neue Motor ist ein einfacher Fünfpoler von Conrad. Läuft ok, ruckelt beim Langsamfahren etwas durch das starke Rastmoment. Die Kardanschalen am Motor sind von Piko, ebenso die schwarzen Wellenstücke. Die wurden in die aufgebohrten roten Originalwellen gesteckt. Hält ganz gut.
Mir fehlt ein bisschen eine Schwungmasse. Weiß wer, wo man welche für erschwingliche Preise bekommt?




Vorne gibt es eine neue Beleuchtungseinheit inklusive Schlusslichtern, die Hauptplatine wurde auch überarbeitet. Nun gibt es eine Decoderschnittstelle.




Damit die Lok vernünftig zieht, habe ich Stahlstreifen als Gewichte unter die Deckplatte geschraubt. Außerdem hat sie auf den inneren Achsen Haftreifen bekommen. So kann man sie locker vor 10-Wagen-Güterzügen einsetzen, da dürfte auch noch mehr gehen.




Neue Lichtleiter und neue Kupplungen ... einfach die Köpfe von Bügelkupplungen (die man ja immer über hat) auf ein Stück Kunststoff gesetzt. Bisschen labberig und leider kein Normschacht ... dafür müsste man aber die Schürze aufschneiden ...




mit Licht.




Zum Transportieren hat die Lok noch einen Karton bekommen. Und hinter den Fenstern hängt jetzt eine Maschinenraumtapete (naja, bei den kleinen Fenstern kommt das kaum raus ... egal ). Quelle: der-lustige-modellbauer.com



So, das war's. Nun ist die Lok ziemlich komplett. Der Bericht endlich auch
Und ich hoffe wie immer, dass der ein oder andere sich daran erfreuen kann.


Gruß,
David



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