RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#26 von Volker Schön ( gelöscht ) , 06.07.2012 10:19

Hallo zusammen,
gestern habe ich wieder mit einem Bekannten getagt.


Hier eine kleine Zusammenfassung unserer Diskussionen und Erkenntnisse:

Bislang ist ja noch kein Kesselhaus im Plan vorgesehen. Diese würden noch gut zwischen Ringlokschuppen und Kohlebansen passen. Das Kesselhaus war ja schon historisch früher Bestandteil des BW und würde dort Sinn machen. Zudem wäre die Versorgung mit Brennstoff auch direkt sichergestellt. Für das Kesselhaus könnte man am Ende des Kohlebansens einen kleinen Bereich vorsehen, in dem die für das Kesselhaus benötigte minderwertigere Kohle vorgehalten wird.

Den Wasserturm haben wir in dem Zuge auch wieder etwas versetzt. Dieser soll nun in der noch etwas leeren oberen linken Ecke platziert werden. Da ich den zum Lokschuppen passenden Wasserturm von B&K "Düsseldorf Abstellbahnhof" zur Verfügung habe, der mit seinen 45cm doch einen recht imposanten Eindruck auch hinter dem schon wuchtigen Ringlokschuppen macht, sollte der Gesamteindruck stimmig wirken.

Dann haben wir nochmal über die Größe des Kohlebansen nachgedacht. Je nach infrastruktielle Anbindung (wie lange dauert es, bis neue Kohle angeliefert wird, wie groß ist die Entfernung zum nächsten Kohlelieferanten) und betriebstechnischer Bedeutung eines BW wurden ein Puffervorat für 30-60 Tage vorgesehen. Wenn man mal mit ca. 60 zu bekohlenden Lokomotiven pro Tag rechnet, von denen jede ein Fassungsvermögen von 10t Kohle hat (Schlepptenderlok a la Br.01), dann wären das pro Tag 600t und bei 40 Tagen Vorhaltung 2400t. Die Großbekohlungsanlage fasst auch nochmal so ca. 300t Kohle, simmer schon bei 2700t. Da ist schon fraglich, ob der Kohlebansen ausreichend groß bemessen ist, auch wenns einn Tiefbansen ist.
Zusätzlich sollte ich mir noch überlegen, wie ich den Kohlebansen strukturiere für die Vorhaltung für Kohle für Schnellzugloks, Güterzugloks und Rangierloks. Diese bekamen in der Regel qualitativ unterschiedliche Kohle...

Dann noch mal ein paar Gedanken zum Rohrblasgerüst. Grundsätzlich würde nichts gegen die Position im Gleisplan sprechen, jedoch waren die Ausblasarbeiten ziemlich schmutzig und laut (10bar Pressluft zum Ausblasen von Verbrennungsrückständen aus den Rauchrohren macht ganz schön Krawall). Deshalb waren wohl nicht direkt Wohnhäuser daran angrenzend, so dass ich da noch ein wenig mehr Platz und vielleicht eine Baumgruppe einfügen werden.

Habt ihr noch Ideen?

Viele Grüße
Volker


Volker Schön

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#27 von sclaus , 06.07.2012 21:58

Hallo Volker,

der Plan ist super. Ich freue mich schon auf die Umsetzung
Zu dem Thema Hilfsbekohlung habe ich noch Anregungen:

Wenn ich das im Plan richtig deute, ist am linken Ende des Bansens noch eine Hilfsbekohlung mit kleinem Kran vorgesehen. Das entspricht ja durchaus dem Vorbild in so großen Bws. Nur stört mich dann der Regelspurbekohlungskran als Hilfsbekohlung auf dem selben Gleis.

Die Regelspurkräne waren ja durchaus auch als Hauptkran eingesetzt. Daher meine Idee, dass du auf den Portalkran ganz verzichten kannst, und stattdessen eher zwei solcher Regelspurkräne einsetzt. Gerade die Version mit Hochausleger hat beim Vorbild eher die Trichter des Hochbunkers als die Tender direkt befüllt. Letzteres setzt nämlich voraus, dass der Kran zwecks Abrechnung eine Wiegeeinrichtung hat.

Alternativ: Unter der Annahme, dass der Regelspurkran einspringt, wenn der Portalkran ausfällt bzw. überlastet ist, müsste der Hochbunker vom Regelspurkran bedient werden können, ohne dem Portalkran ins Gehege zu kommen. Das ist aber bei der von dir derzeit geplanten Variante so nicht möglich. Der Hochbunker müsste weiter nach links rücken, damit der Portalkran im Defektfall so weit nach rechts verfahren werden kann, dass der Regelspurkran an den Bunker kommt. Das hat dann aber zur Folge, dass entweder der ganze Gleisbereich verlängert oder aber der Hosenträger verkürzt werden müsste.

Schade eigentlich, dass Trix bei der Huntschen Großbekohlung einen Rückzieher gemacht hat. Die hätte da super in dein Thema reingepasst.

Für die (Eisenbahner-)Wohnhäuser hätte ich den Vorschlag zu machen, diese erhöht anzuordnen. Das entspräche beispielsweise der Situation in meiner ehemaligen Heimatstadt Gießen (die ich selbst auch so ähnlich zu bauen plane). Dann relativiert sich das mit dem Lärm ein wenig. Bei den Eisenbahnersiedlungen hat man damals den Lärmschutz nicht an erste Stelle gesetzt...


Viele Grüße
Stefan


Grüße aus Mainz
Stefan Claus

...vom MIST55


 
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RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#28 von ET 65 , 07.07.2012 10:21

Hallo Volker,

Ich finde die Position des Rohrblasgerüstes extrem ungünstig.
1. Nur erreichbar über die Schiebebühne
2. Der Ort für das Rohrblasgerüst ist zu sauber
3. Eine Lok kann das Rohrblasgerüst nicht selbst anfahren, da sie kalt ist (oder sehe ich das falsch?)

Im Netz ist folgender Eintrag zum Rohrblasgerüst zu finden. Zitat:

"Andreas Pothe schrieb:

>
> Wo steht üblicherweise das Rohrblasgerüst?

Oft war das Rohrblasgerüst eine mobile Anlage. Das hatte den Vorteil,
dass man die ausgeblasene Lok ggf. kalt stehen lassen konnte bzw. das
Gerüst während der Abkühl- und Anheizzeit nicht blockiert war.

Ortsfeste Gerüste wurden am Ende irgendwelcher Stumpfgleise in der Nähe
des Schuppens aufgestellt. Da konnte man die Loks ggf. kalt mit einer
Rangierlok rein- und rausfahren.

Joachim"


Vielleicht hilft Dir das als Anregung weiter.

Gruß, Heinz


Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"


 
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RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#29 von DeFloW ( gelöscht ) , 21.07.2012 17:18

Zitat von Volker Schön
Wenn man mal mit ca. 60 zu bekohlenden Lokomotiven pro Tag rechnet, von denen jede ein Fassungsvermögen von 10t Kohle hat (Schlepptenderlok a la Br.01), dann wären das pro Tag 600t und bei 40 Tagen Vorhaltung 2400t. Die Großbekohlungsanlage fasst auch nochmal so ca. 300t Kohle, simmer schon bei 2700t.



Ähm, ich will ja nicht meckern, aber ich komme da auf 24.300t und nicht 2700t. Da müsste der Kohlebansen ja exorbitant größer werden, wenn du schon bei 2700t deutlich vergrößern musst. Wie groß ist denn der jetzige, in Planung befindliche Bansen? Im Internet habe ich gefunden, dass ein Kubikmeter Kohle ca. 1500kg wiegt. Das heißt, das eine Tonne Kohle ca. 0,667 Kubikmeter Platz einnimmt.

0,667 Kubikmeter mal 24.000 entspricht dann ungefähr 16.008 Kubikmetern, was einer Bansen-Größe von 200x10x8m entsprechen würde. Also 200 Meter Länge, 10 Meter Breite, sowie 8 Meter Höhe. Ob das jetzt realistisch ist, kann ich nicht beurteilen, da ich noch nicht genug Bw's studiert habe. Die 10-fach kleinere Variante von 20x10x8m erscheint mir jedoch für ein groß-Bw, wie du es planst, unverhältnismäßig klein.

Ich hoffe, die angenommenen Werte sind einigermaßen realistisch und ich habe mich nicht auch irgendwo verrechnet...

Grüße,
Florian

Edit: Die Größe des von mir errechneten Bansens 200x10x8m ist wahrscheinlich zu groß, das wären im Modell über 2 Meter bzw. bei deiner doppelten Anordnung 2x ein Meter. Und ob die Höhe vorbildlich ist, kann ich leider auch nicht sagen.

Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo zwischen 2400t und 24000t..?


DeFloW

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#30 von Andi , 21.07.2012 17:41

Moin Volker,

ich habe gerade hier reingeschaut. Ein tolles BW hast du dir ausgedacht, der Plan gefällt mir gut. Ich hatte allerdings auch den Eindruck, wie einige andere Kollegen, das das BW etwas gestaucht wirkt. Wenn du vom Lokschuppen am rechten Ende 3 Stände wegnimmst, wirkt das BW schon ganz anders.


Schöne Grüße
Andreas


 
Andi
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RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#31 von Harzroller ( gelöscht ) , 22.07.2012 15:40

Hallo Volker,

habe mir mal deinen BW-Entwurf vorgenommen und einige Änderungen vorgenommen.
So nun meine Vorschläge.

Variante mit Schiebebühne

Variante ohne Schiebebühne


LG
Wolfgang


Harzroller

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#32 von Volker Schön ( gelöscht ) , 23.07.2012 11:17

Hallo zusammen,
vielen Dank für die Diskussionsbeiträge mit den enthaltenen Anregungen, habe mich sehr gefreut.

@ Florian:
in der Tat habe ich mich hier deutlich verrechnet, sowohl in den Grundangabe, wie auch in der nachträglichen Berechnung.

Ich bin zunächst von 60 Lokomotiven a' 10t Kohle ausgegangen (Schlepptenderlokomotive a'la Br.01). Bei der BW-Größe ist das aber unrealistisch viel. Wenn man mit etwa 30-40 Schlepptenderlokomotiven und zusätzlich ca. 20-30 Tenderlokomotiven rechnet, die ein deutlich geringeres Fassungsvermögen haben (ca. 3-5T Kohle), kommet man auf ca. 450-500t Tagesumsatz.

Nimmt man jetzt die aus dieser Literatur http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...950#msg-5317950 entnommenen Werte mit 30 Tagessätze an Kohle als Bevorratung als Grundlage, kommt man auf ca. 13500 - 15000t Bunkerfassungsvermögen. Für den Hochbunker komen etwa 150t Fassungsvermögen hinzu, die aber in die Berechnung nicht mit eingehen.

So ergibt sich ein zu lagerndes Volumen von ca. 10000 m³ (bei 15000t Kohle) und bei einer empfohlenen Schütthöhe von max. 3m eine Fläche von 3333m², also konservativ gerechnet etwa 3500m², die für den Kohlebansen draufgehen müssten. Das wäre dann z.B. ein Bansen mit 20m x 175m. In H0 würde das dann etwa 23cm x 2m.

Derzeit ist der bei mir geplante Bansen etwa 20cm x 100cm groß, also nur etwa halbsogroß, wie er für ein solches BW notwendig wäre. Man könnte mit beengten Platzverhältnissen argumentieren bzw. mit einem zusätzlichen, ausßerhalb des BW angesiedelten Kohlelager.

@ Andi:
Die gestauchte Wirkung des Gesamtensembles muss ich wohl mal in Form einer Stellprobe überprüfen. Leider ist der Ringlokschuppen in seiner Größe und Ausführung gesetzt, da er bereits existiert und ein Umbau mit großem Aufwand verbunden wäre, den ich ehrlichgesagt scheue.
Ich werde mal ein Bild vom Lokschuppen machen, damit alle Interesierten und Beteiligten eine Idee davon bekommen.

@ Wolfgang:
Vielen Dank für deine Vorschläge. Leider ist der Lokschuppen gesetzt was die Größe, Ausführung und Anordnung des Durchfahrstandens angeht. Er könnte höchstens noch etwas mehr gedreht werden, was ich nochmal prüfen werde.
Deine Vorschläge für den Werkstattbereich sind eine interessante Variante, die ich auch nochmal auf Machbarkeit prüfen werde. Da ich im BW Weichen mit Mindestradius von 130cm einsetzen werde (z.B. Peco SL E-189, Tillig Elite EW3), muss ich mal sehen, ob sich die vorgeschlagenen Gleisfiguren damit umsetzen lassen.


In weitern Gesprächen mit meinen Modellbahnkollegen haben wir auch über den Einsatz der Hunt'schen Großbekohlungsanlage nachgedacht, die es mittlerweilem von HMB-Modellbau gibt. Diese hat ihren eigenen Kohlevorrat unterhalb der Gleise in einm Tiefbansen. Die Kohle wird von einem außerhalb des BW liegenden Kohlelager täglich in Schüttgutwagen angeliefert. Siehe hier: http://www.hmb-technics.com/Meisterstuecke.htm

Zur Notbekohlung müsste trotzdem noch ein kleiner Kohlekran incl. zugehörigem (kleinem) Kohlellager (Bunker) vorgehalten werden. Da ich im Besitz des Regelspur-Kohlenkranes von Weinert bin und diesen hier auch einsetzen möchte, wäre auch eine zusätzliche, direkte Bekohlung mittels diesen Kranes denkbar (als Rückfallebene, wenn die Großbekohlungsanlage ausfällt). Im Regelbetrieb versorgt dieser Regelspurkran nur die Besandung und entleert den Entschlackungskanal.

Was haltet Ihr von dieser Variante, die auch noch ein paar mehr Lokwartegleise realisieren liese?

Viele Grüße
Volker


Volker Schön

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#33 von Volker Schön ( gelöscht ) , 03.08.2012 11:35

Hallo zusammen,
ich habe nun mal einen weiteren Planentwurf konstruiert, bei dem eine Hunt'sche Großbekohlungsanlage verwendung findet. Dies bedingt jedoch einiger betrieblicher besonderheiten.
So sind die Ausschlackgleise am Ausschlackkanal nur über ein Bekohlungsgleis direkt anzufahren. Vom anderen Bekohlungsgleis muss entweder über die Drehscheibe oder über die Weichenstraße zum Ausschlackkanal rangiert werden.
Das Rohblasgerüst habe ich nun nichtmehr als feste Variante vorgesehen, sondern als fahrbare, so dass es universell im BW eingesetzt werden kann.

Eine Umplanung des Bereiches um das Ausbesserungswerk nach Wolfgangs vorschlägen ist aufgrund der vorgaben hinsichtlich Mindestradien der Weichen nicht sinnvoll. Ich hatte es

Und nun Feuer frei, hier der Plan:


und hier nochmal in größerer Auflösung:



Gruß
Volker


Volker Schön

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#34 von HeinzH. ( gelöscht ) , 03.08.2012 21:58

Moin Volker,
im Sommer 1965 fand ich das Rohrblasgerüst des Bw Hannover Hbf.....

..... direkt in der Lokschuppeneinfahrt vor. Ob die 01 223 direkt dort auch ausgeblasen wurde, weiß ich leider nicht.

Eine auf vielen Bws dieser Größe existierende Einrichtung hat Du übrigens "vergessen"......

.....nämlich den Personalbunker. Der von mir im Bw Hannover Hgbf fotografierte Winkelbunker existiert, lange nachdem das Bw aberissen wurd, noch heute.


Hier der noch nicht farblich behandelter H0-Winkelbunker von Artitec für mein künftiges Bw.
Gruß,
HeinzH.,
der eine 3,60x1,15m Moba mit dem Thema Bw mit (davorliegender) Paradestrecke plant/baut.


HeinzH.

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#35 von HeinzH. ( gelöscht ) , 07.08.2012 19:56

Zwischenzeitlich habe ich gelesen, daß auch die Firma Busch ein solches Bauwerk anbietet: Klick...
Bis später,
HeinzH.


HeinzH.

RE: Groß-BW Mitte der 50er als Anlagenthema

#36 von wolf2612 , 03.09.2015 11:34

Hallo Volker,

schöner Plan für das Bw. Wie weit ist denn der Baufortschritt in der Zwischenzeit ?
Ich plane selbst ein ähnliches Bw auch mit den ganzen Teilen von B&K.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Gruß Wolfgang


Wolfgang
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Mein Planungsthread https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=128229


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