RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#51 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 12.02.2017 22:30

Hallo,

Zitat
1. Fahren mit Pulsweitenmodulation (PWM), sogenannte Motor- oder Drehzahlsteller:
Dabei ist die Spannung am Gleis immer gleich hoch, es werden lediglich längere oder kürze Spannungsspitzen ins Gleis geleitet. Das verbessert nicht nur das Anfahrverhalten deutlich,



Es gab mal jemanden im Netz (Schweizer mit Spur N) der Versuche gemacht und dokumentiert hat, ob Loks besser mit PWM, glatter Gleichspannung oder Halbwellenbetrieb anfahren. Der Sieger war klar der schöne altmodische Halbwellenbetrieb (den sowohl Fleischmann, Titan und Arnold schon in den 70er Jahren hatten) und das kann ich eigentlich nur so bestätigen - das ist zumindest meine Erfahrung!!!

Zitat
sondern gibt bei leicht geöffneten Fahrregler genug Strom, um die Beleuchtung und die Verdampfer arbeiten zu lassen. Da diese kurzen Impulse noch nicht nicht stark genug sind, um den Motor anzutreiben, gibt's Licht und Dampf schon bei stehender Lok.



Das wäre zu probieren aber bei unseren Conrad Fahrgeräten ergibt sich teilweise ein Brummen an den Motoren, diese arbeiten aber auch mit Halbwellen. Ob die Impulse der PWM auf Dauer älteren Motoren gut tun wurde m. E. schon öfter in Frage gestellt. Ich bin dazu zu wenig Experte, um das bestätigen oder als falsch bezeichnen zu können. Hier ein Link zum wohl selben Vorschlag

Das Konzept mit dem Spannungsregler finde ich durchaus interessant!

Zitat
Hallo!
Wer Digital fährt hat Pulsweitenmodulation. Zur Steuerung der Fahrzeuge werden lediglich die Flanken geändert.
Habe mir in meine S 160 von Roco einen "Raucher" eingebaut. Wird mit F 0 geschaltet; geht hervorragend.
MfG



@maier, das können wir uns denken das das geht aber wir suchen ja Lösungen für den Analogbetrieb


Hier mal ein Link zu Oppermann, wusste nichtmal dass es den noch gibt. Was ich beim überfliegen der Bausätze nicht gefunden habe war leider die Dauerzugbeleuchtung. Google brachte jedoch 2 Links zu Ebay wo solche Schaltungen unter 2€ weg gegangen sind! Es gibt hier jedoch PWM-Schaltungen z. B. für Minibohrmaschinen...

Außerdem möchte ich euch kurz den Katalog der Firma Herkat zeigen, da ist auch eine Konstantzugbeleuchtung drin. Diese arbeitet aber ab 4V Fahrspannung und ist in jeden Wagen getrennt einzubauen, sie ist also weniger für Dampfentwickler geeignet (dürfte das Konzept "Spannungsregler" von "gatzi" sein).

Hier habe ich ein ähnliches Thema gefunden, auch hier wurden Trix ems-Fahrgeräte ins Spiel gebracht

Ein weiterer Link zu einem Thema hier in Stummi

Hier bei Lauer findet sich eine ähnliche Steuerung, jedoch ist der Preis nicht gerade niedrig.

Ich hatte gehofft einen Schaltplan für so eine Steuerung zu finden, bisher hatte ich allerdings keinen Erfolg...

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#52 von gatzi , 13.02.2017 01:09

Hallo,

die brummenden PWMs haben in der Regel eine zu geringe Frequenz. Gute Motorsteller haben zur Anpassung an den Motor eine veränderbare Frequenz, oft aber nur bis 5 kHz, die für das menschliche Ohr immernoch zu hören ist.

Geräuschlose PWM-Fahrregler z.B. bei RC-Modellen haben daher ca. 15 kHz, DCC auch mehr. DCC arbeitet übrigens mit PWM und eben nicht mit Halbwellen oder spannungsabhängigen Gleichstrom. PWM schadet bei derart hohen Frequenzen auch keinem Faulhaber/Glockenankermotor ...

Folgendes PWM-Modul habe ich selbst in Betrieb:

Dieses verlinkte Fertig-Gerät verträgt eine Eingangsspannung von 6 - 28 V und kann mit 3 A belastet werden. Die Frequenz liegt bei 21 kHz, so dass also kein Motorgeräusch zu hören ist. Mit einer Größe von 50 x 29 x 16 mm passt es in jedes Steuerpult.
Kostenpunkt: knapp über 3 EUR incl. Versand!

Passende Steckernetzteile mit 15 V und 3 A gibt's für wenig Geld (ggf. ist die Polung umzukehren, 1 A ca. 5 EUR, 3 A ca. 10 EUR, jeweils zzgl. Versand in Deutschland).

Achtung: Bei Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland sind Zollbestimmungen zu beachten. Bei Sendungen mit einem Gesamtwert (Ware und Versandkosten) bis zu 20 EUR gibt es aber keine Steuern oder Gebühren zu entrichten.

-----

Falls die Lok dennoch zu schnell anfahren sollte, genügt es, ca. 3 Dioden in Reihe vor den Motor zu schalten (zwei Reihen antiparallel, sonst fährt die Lok nur in eine Richtung). Je Diode wird die Anfahrspannung, bei der die Lok losfährt, um ca. 0,7 V heraufgesetzt, bei 3 Dioden also ca. 2 V. So direkt kann man das nicht mit PWM vergleichen, weil dort nicht die Spannung gestellt wird, aber es genügt, um die Anfahrt zu verzögern.

Schade, dass dieses Analogbahn-Basiswissen mit Diodenkette, Spannungsregler und PWM schon fast wieder in Vergessenheit geraten ist. Es muss wohl an diesen DCC-Zeiten liegen ...


Viele Grüße
Holger

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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#53 von Rubio , 19.02.2017 19:06

Hallozusammen,

ich habe mir jetzt so ein TRIX EMS Gerät für ein Taschengeld fischen können. Der Transport wird mich am Ende mehr kosten als das Gerät .
Ich bin jedenfalls gespannt wie das jetzt geht. Cool wenn die Lok dampft und die Wagenbeleuchtung schon leuchtet ehe die Lok fährt.

Wenn es angekommen ist und ich das ausprobieren konnte werde ich jedenfalls berichten.


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#54 von Rubio , 24.02.2017 09:36

Hallo zusammen ..


Welches Dampföl / Dampfdestillat benutz ihr eigendlich ?
Bis jetzt habe ich immer das von Seute benutzt. Das SR24 "Reinigungsöl" soll ja auch funktionieren. Manche sagen sehr gut, andere wieder sagen es klappt mässig.
Ich habe mal ein Video auf YouTube gesehen da hat einer glaub ich mit KM1 Destillat getestet. Das danpft schön und rückstandsfrei .. habe diese Produkt aber jedenfalls mal in der Bucht, nicht auftreiben können.

Mein Händler sagte mir, Dampöle lassen alle einen leicht öligen Rückstand auf den Gleisen und dadurch werden die Haftreifen weiter und springen dann auf einmal ab ....

Was verwendet ihr und wie ist euer Fazit zu dem verwendeten Produkt ?


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#55 von maier ( gelöscht ) , 24.02.2017 09:48

Hallo!
Die Entscheidung Modellloks rauchen zu lassen ist ungefähr die Frage zwischen Rauchern und Nichtrauchern; der eine tuts,
der andere nicht.
Rauchöle unterschiedlicher Anbieter sind eigentlich nur Katalysatoren für die Hersteller dieselben zu verkaufen.
Habe selbst verschiedene verglichen; bei ESU soll angeblich ein hoher Ölanteil zur Schmierung der bei ESU verbauten
Lüftermotoren dienen.
MfG


maier

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#56 von 044 404 , 24.02.2017 10:34

Hallo Dan,
ich verwende Seuthe und das von SR24. Von SR24 habe ich mir mal die "Familienflasche"
gegönnt. Ich hatte mich gewundert über die auf dieser Flasche deutlichen Warnhinweise
auf Gesundheitsschädlichkeit. Dass man das Zeug nicht trinken sollte, war mir immer klar
und ich nehme an, dass heute bei den Herstellern in Bezug auf Produkthaftung größte
Vorsicht geboten ist. Immerhin soll es ja doch noch Kinder geben, die mit der Eisenbahn
spielen.
Der Hinweis mit den Ablagerungen auf dem Gleis und der Aufweitung der Haftringe ist
sehr interessant und wird bei mir zu einer häufigeren Schienenreinigung der Dampfstrecke
führen. Mein Verbrauch an Haftreifen ist nämlich in den letzten Dampfjahren gestiegen
und das Schadensbild an den Ringen entspricht Deinem Hinweis.

Ich hatte früher keinen einzigen Dampfentwickler. Der erste war in meiner 003 von 1973.
Er funktioniert übrigens immer noch. Ich bin natürlich auch schonmal öfter ganz ohne
Öl gefahren, was der Haltbarkeit der Seuthes abträglich sein soll. Jetzt habe ich immer dafür
gesorgt, dass wenigstens ab und zu ein Tropfen eingefüllt wird bzw. bei 0-Dampf-Betrieb
bleibt TrixEMS auf 0.

Also Fazit: nach einem Dampfspektakel lüften und die Schienen abwischen. SR 24 ist ja auch ein
Reinigungsöl.

Gruß an alle Dampffreunde

Martin 044404


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#57 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 24.02.2017 11:23

Hallo,

da alle Rauchöle Flüssigkeiten sind und verdampft werden, gehe ich davon aus, dass kein einziges rückstandsfrei verdampft. Wenn man es aber nicht ständig benutzt und in großen Mengen wird dabei sicher weder ein Schaden für die Anlage entstehen oder für die Gesundheit denke ich...

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#58 von maier ( gelöscht ) , 24.02.2017 11:37

Hallo!
Der Hinweis mit den sich öfter als früher verbrauchenden Haftreifen könnte stimmen.
Allerdings kann auch die Gier nach Profit bei den Herstellern für mindere Qualität sorgen; ist nur eine Meinung.
MfG


maier

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#59 von Rubio , 24.02.2017 11:49

Hallo,

Ich will diesen Trööt jetzt nicht verdrehen hier, als bitte versteht mich nicht falsch.
Es geht auch nicht wirkich drum ob man jetzt ja oder nein überhaupt Rauchentwickler einbauen und Dampfflüssigkeit nutzen soll.

Mich würde interessieren was genau für eine Sorte, die, die dann das Zeug benutzten, dann auch in den Rauchgenerator tröpfeln.
Was mir persönlich am liebsten wäre, wäre eine sorte ohne Oel, um die Lok's halt nicht rundum den Schornstein zu versauen. Da ich per sehr feinen Spritze befülle, ist das Risiko etwas vorbei zu giessen gleich 0, als kommt der glänzende Film rundum den Lokschornsteil sicher vom ausstretenden Dampf her. Ich will dieses Spektakel vom dampfen aber nicht missen.

Jedenfalls mal DANKE denjenigen die sich hier schon geäussert haben, und im voraus, auch all denen die vileicht noch etwas zum Thema beitragen können.


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#60 von maier ( gelöscht ) , 24.02.2017 13:42

Hallo!
Habe hier Seuthe Art.-Nr. 106, Train Line 3064500 (Gartenbahnen) und ESU Rauchdestillat Nr. 51990.
MfG


maier

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#61 von Bremsklotz , 24.02.2017 22:40

Hallo in die Runde,

ich benutze SR24.
Es nennt sich zwar Reinigungsöl, aber es ist kein Öl, sondern ein Reiniger mit dem man auch Schienen wunderbar sauber kriegt, wobei ich für die Schienen Waschbenzin aus dem Baumarkt verwende. Oder man kann eine Dampflok mit dem filigranen Gestänge mal ein paar Tage darin baden um den Dreck und altes Fett/Öl aus allen Ritzen zu bekommen. Eignet sich auch als Reinigungsflüssigkeit für Ultraschall-Reinigungsgeräte. Lässt sich im Haushalt auch anderweitig benutzen, z.Bsp. zum Ablösen von Klebeetiketten

Ich stelle jedenfals fest, das SR24 keine Spuren an der Lok hinterläßt, wenn mal was überläuft. Von dem Seuthe-Öl habe ich hier im Forum irgendwo gelesen, dass es ölige Spuren an der Lok hinterlässt.


Gruß aus Hessen
Frank
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Hier geht's zu meiner alten Anlage:Güglingen Endbahnhof


 
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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#62 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 26.02.2017 10:43

Hallo,

ist ja eigentlich jetzt alles etwas OT zum ursprünglichen Thema der " analogen Dauer-Spannungsversorgung für die Dampfentwickler" aber wenn man nur das "Lust oder Frust" sieht gehört es klar dazu...

Ja das mit den Seuthe-Dampfölen und dem verölten Bereich um den Schornstein kenne ich auch von meinen Loks.

@Bremsklotz, schön dass du so gute Erfahrungen mit SR24 mitteilen kannst. Ich fahre seit Jahren nur in absoluten Ausnahmefällen mit unseren Rauchsätzen, werde es aber mal mit SR24 probieren jetzt. Habe es vor kurzem für die H0e-Schienen verwendet (da war wohl 1 Jahr nichts mehr gefahren und die Loks fuhren keine 15cm ohne Probleme), es brachte wohl keine riesige Besserung, war aber schon deutlich besser als ohne. Nach wenigen Runden war dann alles wieder gut...

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#63 von Rubio , 02.03.2017 19:25

Zitat von im Beitrag Dampfentwickler: Lust oder Frust

Hallozusammen,

ich habe mir jetzt so ein TRIX EMS Gerät für ein Taschengeld fischen können. Der Transport wird mich am Ende mehr kosten als das Gerät .
Ich bin jedenfalls gespannt wie das jetzt geht. Cool wenn die Lok dampft und die Wagenbeleuchtung schon leuchtet ehe die Lok fährt.

Wenn es angekommen ist und ich das ausprobieren konnte werde ich jedenfalls berichten.



Hallo, Ich nochmal ...

Das TRIX EMS Gerät ist endlich bei mir angekommen. Sieht aus wie neu und funktioniert prächtig. Lok steht und dampft, und Wagenbeleuchtung funktioniert auch wenn der Zug steht. SUPER.

Jetzt mach ich mich dann mal auf die Suche nach einem 2ten solchen Gerät damit ich die 2 Gleisige Hauptstrecke versorgen kann.

Danke für den Tip.


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#64 von JeanLuc7 , 10.08.2017 10:44

Salut,

ich bin gerade auf diesen Beitrag gestoßen, weil ich wissen wollte, ob Dampfentwickler auch mal trocken laufen können (Antwort: ungern, habe ich gefunden).

Da ich mich mit den Dauerzugbeleuchtungen recht gut auskenne, wollte ich hier etwas zum technischen Hintergrund beitragen. Man kann Gleichspannung und höherfrequente Wechselspannung sehr gut über dieselbe Leitung führen. "Höherfrequent" meint im Sinne der Elektrotechnik übrigens eine NF mit einigen kHz aufwärts - von HF sprechen wir erst ab rund 100 kHz (Langwelle), wobei die Höchstfrequenzelektriker (einige Gigahertz) auch da noch nur müde lächeln. Die "ab 19 kHz" nimmt man, weil diese Frequenzen für Menschen unhörbar sind. Es mag aber Hunde geben, die derart ausgestatteten Anlagen im Betrieb meiden wie der Teufel das Weihwasser - jetzt sollte das klar sein.

Die NF wird technisch der Gleichspannung überlagert. Dazu muss man wissen, dass eine Spule (Drossel) für Wechselspannung ein Widerstand, ein Kondensator aber ein Durchlass ist. Wenn man das Trix-Gerät einmal aufschraubt, stellt man fest, dass dort beide Bauteile verbaut sind. Eine Drossel verhindert, dass die NF-Wechselspannung in den Gleichspannungstrafo zurückfließt, ein Kondensator verhindert, dass die Gleichspannung auf die NF-Endstufe des Trix-Geräts durchschlägt. Kondensator und Drossel werden übrigens von der Bauteilegröße her kleiner, wenn die zu filternde Frequenz höher wird - auch das ist ein Grund, lieber höhere Frequenzen zu nutzen.

Auf der Anlage kann man sich das ebenfalls zunutze machen. Um beispielsweise mehrere Stromkreise zu koppeln, kann man sie einpolig miteinander direkt koppeln - das bewirkt noch keine Beeinflussung der Kreise untereinander. Die zweite Schiene verbindet man durch Kondensatoren untereinander - dann geht die NF da durch, aber die Gleichspannung bleibt isoliert. Man muss natürlich dann alle anderen Fahrtrafos ebenfalls mit Drosseln gegen die NF-Spannung schützen.

Wie nutzt man das ganze nun? Wie bereits erklärt, interessieren sich Gleichstrommotoren nicht für NF, sie drehen sich nicht schnell genug. (Hintergrund: es gibt eine eingeprägte Frequenz, bei der die Kollektorumschaltungen im Gegentakt erfolgen zur Wechselspannungsfrequenz - dann würde sich ein passend gebauter und manuell angeworfener Motor tatsächlich weiter drehen - mit 1,14 Millionen Umdrehungen pro Minute bei 19 kHz!) Das gleiche gilt (in geringerem Umfang) auch für Wechselstrommotoren. Zudem ist für die Funkentstörung in den Loks gewöhnlich eine Drossel im Stromkreis und ein Kondensator parallel zu den Bürsten geschaltet - beides hält NF ab bzw. schließt den Rest, der die Drossel passiert hat, kurz.

Bei Lampen und anderen ohmschen Verbrauchern (Dampfer) sieht das ein wenig anders aus. Die können mit NF und Gleichspannung gleichzeitig umgehen und würden es auch tun, wenn man sie ließe. Deshalb baut man in Zugbeleuchtungen gewöhnlich einen Kondensator ein, damit die Gleichspannung eben keinen Einfluss hat. Meine damalige Dauerzugbeleuchtung besaß einen Helligkeitsregler (=Amplitude der NF) - wenn der heruntergedreht war, waren auch die Wagenbeleuchtungen aus.

Bei den Glühbirnchen der Loks muss man sich überlegen, was man erreichen möchte. Die Lämpchen oder LEDs reagieren ebenfalls auf die NF, und dummerweise wechselt deren Polarität 38.000 mal pro Sekunde, was per Diode umschaltbare Vorder- und Rückbeleuchtungen unbrauchbar macht. Daher kann man entweder eine Drossel vorschalten - dann ist alles so wie im reinen Gleichspannungsbetrieb - oder einen Kondensator - dann reagieren sie wie Zuginnenbeleuchtungen und leuchten auf Dauer. Oder man lässt alles, wie es ist, dann leuchtet aber alles, was leuchten kann, wobei die Lampen in Fahrtrichtung heller leuchten. Ich habe mir seinerzeit damit beholfen, in die Wagen Lampen mit nur 8V einzubauen und die NF-Amplitude klein zu halten - dann merkt man von diesem Effekt an den Loks praktisch nichts.

Haltestellen und Langsamfahrstellen kann man auch mit Kondensatoren überbrücken. Dann halten die Züge wie gewünscht, aber die Lampen bleiben an bzw. bei voller Helligkeit (gegebenenfalls - siehe voriger Abschnitt).

Grundsätzlich stören sich PWM und NF-Dauerzugbeleuchtung übrigens nicht, sofern die PWM einen ausreichenden Frequenzabstand hat - was leider selten der Fall ist, weil man ja auch nicht will, dass die Motoren mit lautem 440-Hz-Kammerton fahren. Daher ist das eher ein No-Go. Halbwelle hingegen ist ja nur eine pulsierende Gleichspannung, bei der im unteren Bereich eine der beiden Halbwellen reduziert wird - das ist technisch wie Gleichspannung zu behandeln.

(Puh, was bin ich froh, dass ich inzwischen digital fahre.)

Es grüßt herzlich
JL7


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#65 von maier ( gelöscht ) , 10.08.2017 13:18

Hallo!
Da hast Du Dir aber Mühe gegeben mit Deinem Beitrag;
In der vordigitalen Zeit gab es bereits von Piko (Pionierkostruktion) eine NF Dauerzugbeleuchtung
mit Sperrdrosseln und Koppelkondensatoren, Lux konstant.
MfG


maier

RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#66 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 31.01.2018 23:24

Hallo,

sollte jemand noch Trix EMS Fahrgeräte für den Einsatz als Dauerzugbeleuchtumg oder für seine Rauchsätze suchen, in den Kleinanzeigen habe ich welche drin.

Gruß
Markus


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#67 von Rubio , 01.02.2018 15:50

guten Nachmittag,

Da dieser Faden ja jetzt aus der Vertiefung hochgezogen wurde will ich auch nochmal ...
Mit älteren Loks fahre ich gerne mit dem TRIX EMS Gerät um schon zu dampfen auch wenn die Lok ganz langsam fährt .... wie sieht es da mit neueren Loks aus ?
Irgendwie traue ich mich da nicht so recht ran .... Ich will mir ja keine Lok schrotten .
Mit älteren Loks meine ich eigendlich die 30 Jahre alten Fleischmann Dampfloks mit Rundmotor zum Beispiel, oder auch die Liliput Wien Loks mit Bühler Motor. Denen hat das TRIX EMS bis jetzt nichts ausgemacht. Ich habe mich aber nicht getraut meinen neueren Roco Loks das zuzutrauen . Auch klemme ich das Trix EMS immer ab wenn die Dampflok auf dem Abstellgleis steht und ich gerade mit einer Elektrolok fahre ... zumal wenn eine neuere ist .

Bin ich zu vorsichtig ??


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RE: Dampfentwickler: Lust oder Frust

#68 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 01.02.2018 17:22

Hallo,

so lange in den neueren Loks kein Digitaldecoder verbaut ist denke ich bist du zu vorsichtig! Im Zweifelsfall würde ich diesen ausbauen oder überbrücken.

Gruß
Markus


Bahnbastler

   


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