Guten Abend Hubert,
Zu Deinen genannten Modellen:
BR 78, 3106 und davon abgeleitete Versionen haben einen Gußkessel, der Rest ist Kunststoff (auch das Führerhaus)
BR 86, 3096 und davon abgeleitete Versionen ist das komplette Gehäuse aus Kunststoff; die alte Version TT800/3006 ist aus Guß.
Für Deine Intention ist genau hier der Haken: bei der BR86 die TT800 hat deutlich bessere Fahreigenschaften als die 3096, Letztere ist dagegen besser detailliert. Die entsprechenden Vergleichsfahrten habe ich veröffentlicht.
@Kai (TheK):
Zitat von TheK
Das Klischee, wonach (alte) Märklin-Loks per se besser ziehen, halte ich auch für falsch. Zum einen wegen der oft nur zwei angetriebenen Achsen und dann waren bei weitem nicht alle Gehäuse aus Metall. Und nicht zuletzt verschlechtert der Schleifer den Anpressdruck. Das Gewicht ist also nur ein Faktor von vielen!
Hier mal ein spannender älterer Vergleichstest zur 101: http://miba.de/mibatest/br101.htm
Man sieht, dass die DC-Versionen sowohl bei Märklin wie auch bei Roco trotz nur zwei Haftreifen in der Steigung jeweils besser ziehen. Und am allerbesten zieht das Leichtgewicht im Feld...
Dieser Vergleich hinkt an einigen Stellen, leider auch Deine Interpretation. Doch der Reihe nach:
einzig ein Vergleich innerhalb der DC-Versionen ist (begrenzt) sinnvoll, ein DC/AC-Vergleich innerhalb eines Herstellers ist aufgrund unterschiedlicher Testbedingungen nicht durchführbar. In dem von Dir zitierten Fall des MIBA-Tests, wird der DC-Vergleich zum Vergleich der Antriebssysteme: Allachsantrieb (GFN bzw. Roco) vs. Treibgestell (Trix). Sofern die angetriebenen Treibräder mit Haftreifen versehen sind, werden diese die Hauptlast tragen, die anderen sind vernachlässigbar. Daher entweder (wie im Miba-Test zu lesen) gleichmäßige Zugkraft vorwärts/rückwärts oder deutliche Unterschiede bei Treibgestellantrieb. Das GFN-Modell ist hier nur in Vorwärtsfahrt der Sieger (Zugmasse/Lokmasse als Bewertungskriterium).
Zum AC-Modell der 101 003-2 wurde das Delta-Modell mit einem ungeeigeneten Motor (DCM2) benutzt, was dessen geringe Zugmasse erklärt!
Wie das aussieht, wenn ein passender Vergleich stattfindet, kannst Du im Artikel Vergleichsfahrten BR 120 (Märklin) nachlesen:
Originalausführung 33532.1a (121g), mit fünfpoligem Motor 33532.1b (203g), mit "HLA" ohne Dekoder als 37532.1b (338g).
In diesen Ansteuerungswirrwarr dann noch die Detaillierung verschiedener Hersteller in den Topf zu werfen halte ich für sinnlos!
Ungeachtet dessen, sind die bisherigen Märklinmodelle so konzipiert, dass sie unter 90% aller Anlagenbedingungen größere Züge ziehen können, als es das Vorbild je konnte/könnte. Die Lokmodelle sind in ihrer Leistungsfähigkeit den jeweiligen Wagenkonstruktionen angepasst (Stummelachsen, Nadelachsen/Spitzachsen). Vgl. Wagenzahlanzeiger.
Zum Ausprobieren: Lok 3757.1 (150g Zugmasse), Leistungsoptimum (50%), als Wagen der Erste in der Drop-down-Liste (26,4/27cm Länge) und 3,0% (30 Promille) Steigung. Der resultierende, angezeigte Zug dürfte wohl dem Vorbild nahe kommen (obwohl die 3757 einen schwachen Motor, siehe oben, hat).
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn