RE: Was machen mit einem alten Schleifer (Teil 2)

#1 von rwd , 28.07.2014 10:39

Hallo zusammen,

im ersten Teil habe ich aus einem Stückchen des Kupferblechs ein Kontaktblech für eine gedruckte Schleiferplatte herausgetrennt. Das ist zugegebenermaßen noch nicht wirklich spannend.

Märklin hat ja beim neuen VT 95 / VB 140 nur eine starre, stromführende Verbindungsdeichsel als Kupplung vorgesehen. Damit kann am Endbahnhof oder jedem anderen Richtungswechsel nicht umgesetzt werden. Jetzt war mein Plan, eine lösbare, stromführende Kupplung für diese Kombi zu entwerfen.

Im ersten Versuch wollte ich über ein passend geschnittenes und gebogenes Reststück aus der Kupferfeder einens alten Schleifers die elektrische Verbindung realisieren.

Die Konstruktionszeichnung der gedruckten Teile sieht so aus:



Das dünne Teil in der Mitte kann über den linken Teil geschoben werden und versinkt in der Ausbuchtung. Der dünne Durchlass in beiden Teilen ist dick genung um ein Kupferblech durch zu schieben. Wenn dann das Kupferblech am Ende um etwas mehr als 90° gebogen wird, dann kann es in die Vertiefung im rechten Kupplungsteil verhaken und die elektrische und mechanische Verbindung herstellen. Das dünne Teil in der Mitte sollte dazu dienen, per Entkupplungsgleis das Kupferblech leicht nach oben zu biegen und die Kupplung zu lösen, damit dann der VT vom VB abrücken kann.

Die gedruckten Teile in der Realität,



als Einzelteile,



zusammengesteckt und



mit dem Kupferblech vom alten Schleifer eingesteckt.

Leider ist das Kupferblech so starr, dass es nicht leicht einkuppeln oder gar entkuppelt werden kann. Auf der anderen Seite war angedacht, die elektrische Verbindung durch blanke Litze zu realisieren, den Versuch habe ich aber gar nicht mehr umgesetzt.

Dann habe ich die Teile umkonstruiert und gleich mehrere Varianten zum Testen drucken lassen.

Frisch vom Drucker sehen die Teile so aus.



Das weiße Material ist das Stützmaterial, damit die frei tragenden Teile der eigentlichen Konstruktion nicht durchhängen.




Nach dem Entfernen des Trägermaterials sehen ein paar der Teile so aus.

Mein bisheriger Favorit ist eine Kombination aus den beiden linken Teilen und den rechten Teilen. Bei den beiden linken Teilen ist der vordere Teil nur oben oder unten mit dem Rest der Kupplung verbunden und beim Entkuppeln stellt sich das vordere Teil quer und verhakt, ich habe aber eine Version dabei gehabt, bei der oben und unten Verbindungsstreben vorhanden sind, durch die das vordere Stück beim Entkuppeln in etwa parallel geführt wird.



Auf der eingesteckten Seite der Kupplung soll dieses kleine Kupferblech für die elektrische Verbindung zum Trieb- oder Beiwagen sorgen. Innerhalb der beiden Kupplungen werden die Adern von Kupferlitze einmal quer und einmal längs gewicket. Das hat den Vorteil, dass die Verbindung auch bei leichter gegenseitiger Verschiebung nicht unterbrochen wird.




Im VT 95 wird der eine Teil eingesteckt,



in den Beiwagen der andere Teil.

Und jetzt eine kleine Bilderserie:



1. Der VT und der VB stehen Kupplung an Kupplung.



2. Der VT und der VB sind nur minimal gegenüber dem ersten Bild näher gekommen, die elektrische Verbindung besteht aber schon. (Im VB ist das Licht angegangen.)



3. Der VT und der VB sind jetzt so weit zusammen, dass auch die mechanische Verbindung besteht.



4. So sehen meine Teile in gekuppeltem Zustand von der Seite aus.

Zum Schluß noch ein paar Worte:
Leider ist auch diese Kupplung nicht zum automatischen Ein- und Entkuppeln geeignet. Gedacht war, die Kupplung mit dem Entkupplungsgleis zumindest soweit zu öffnen, das der VT abrücken kann, aber die vier vorhandenen Verbindungsstege sind insgesamt so starr, das das Entkupplungsgleis nicht die Kraft hat die Kupplung zu entriegeln. Mit dem Entkupplungslöffel von Märklin / Roco kann die Kupplung aber von Hand geöffnet werden und der Beiwagen den entscheidenden halben Zentimeter abgeschoben werden. Auch das Einkuppeln geht leider nur von Hand, da wie gesagt die vier Verbindungen noch zu starr sind.

Bei Gelegenheit werde ich für mich noch eine neue Variante drucken lassen, bei der nur noch mittig oben und unten jeweils ein Verbindungssteg vorhanden sein wird. Ob es dann zum gewünschten Entkuppeln per Entkupplungsgleis und auch wieder einkuppeln kommt, wird sich dann zeigen.
Auf jeden Fall finde ich die bisher erziehlte Lösung um einiges praktikabler als die starre Deichsel von Märklin. In meinem Kopfbahnhof komme ich an den VT-VB heran um per Hand an- bzw. abzukuppeln. Und ich muß auch keine starre Deichsel vom einen zum anderen Wagenende umstecken.

Ach ja, das kleine Kupferblech war nicht einmal mehr von nöten, die Litze selbst zwischen dem Schwalbenschwanz von der ober zur Unterseite gelegt hat schon für die elektrische Verbindung der Kupplung zum Modellfahrzeug geführt. Also habe ich immernoch etliche alte Schleifer, die auf ein sinnvolles Recycling warten. Aber darüber bin ich nicht traurig.


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RE: Was machen mit einem alten Schleifer (Teil 2)

#2 von Hannes ( gelöscht ) , 28.07.2014 16:33

Sehr interessant. Wenn Du mal testhalber zwei der Verbindungsstege diagonal gegenüberliegend abknipst, ob es dann mit dem Entkuppler geht?

Gruß,
Micha


Hannes

RE: Was machen mit einem alten Schleifer (Teil 2)

#3 von rwd , 28.07.2014 16:57

Hallo Micha,

bei der noch zu druckenden Version habe ich auch nur noch zwei Stege eingeplant. Die liegen nicht diagonal gegenüber sondern genau mittig und je einer oben und unten.

Irgendwann in den kommenden zwei oder drei Wochen werde ich die auf einem kleinen freien Patz der Druckfläche mit platzieren denn eine extra Bestellung nur für die Teile lohnt sich nicht.


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RE: Was machen mit einem alten Schleifer (Teil 2)

#4 von Hannes ( gelöscht ) , 28.07.2014 17:30

Ich meinte damit, daß Du ohne Neubestellung auf die Schnelle ausprobieren könntest ob einerseits die Stabilität noch reicht und andererseits die Flexibilität groß genug ist, um mit dem Entkuppler zu harmonieren. Auch wenn bei diesem Versuch die Verbindungsstege nicht wie gewünscht liegen

Gruß,
Micha


Hannes

RE: Was machen mit einem alten Schleifer (Teil 2)

#5 von rwd , 26.10.2014 16:12

Hallo,
nach langer Zeit gibt es hier etwas neues zu dem Thema.


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