Hallo liebe Eisenbahn- und Dioramenbaufreunde,
nachdem ich hier immer mal wieder die tollen Berichte gelesen und eure Bilder bewundert habe, bin ich zum Entschluss gekommen mich auch hier anzumelden. Ich bin zwar kein Eisenbahner, als Kind hatte ich zwar mal eine Märkling-Anlage, aber ich kann mich für blühende Landschaften im Modell begeistern.
Also ich bin Dioramenbauer.
Mein Name ist Wolfgang Meyer, bin 61 Jahre alt, ich komme aus dem schönen Rheinland und baue schon seit ca. 30 Jahren historische Dioramen, quer durch alle Epochen. Meine Lieblingsepoche ist die napoleonische, zurzeit arbeite ich jedoch an einem Mittelalterdiorama, alles im Maßstab 1/72.
Zusammen mit meinem Freund, Patrick Ullrich, habe ich vor einigen Jahren den Verein "Geschichte-in-Miniaturen" gegründet. Da wir sehr gerne Großdioramen von historischen Ereignissen bauen, ging uns zuhause sehr schnell der Platz aus. Wir haben uns dann einen Traum erfüllt, und unser eigenes Museum, sprich Ausstellungsräume gestaltet wo wir unsere Dioramen unterbringen können.
Wir möchten euch also gerne in Zukunft unsere Dioramen zeigen, und uns auch hier bei zu bauenden Dioramen hier den einen oder anderen Tipp holen.
Großdiorama "Cröbern 1813"
Als erstes möchte ich euch das größte der in unserem Dioramenmuseum ausgestellten Dioramen vorstellen.
Thema ist eine Episode aus den Befreiungskriegen, der Völkerschlacht bei Leipzig. Es ist Teil unserer Dioramentrilogie zur Völkerschlacht. Dargestellt werden sollte der Durchmarsch der österreichischen Reserven durch das Dorf Cröbern, ca. 12 Kilometer südlich vom Leipziger Marktplatz gelegen. Die Szene selbst sollte wie eingefroren wirken, war also auf einen genauen Zeitpunkt festgelegt. So war es denn auch! Die Szene wurde auf den 16. Oktober 1813, gegen 16:10 Uhr nachmittags festgelegt.
Die Gegebenheiten des Gezeigten wurden dann auch genauestens recherchiert. Im Wiener Kriegsarchiv konnte ich die originalen Berichte der damaligen Heerführer sichten. Alle Häuser des Ortes sowie Kirche und Pfarrhof konnten präzise im Modell nachgebaut werden.
Das Diorama wurde zwar im Maßstab 1/72 gebaut, aber alles Gezeigte, Truppen, Landschaft,
Häuser und Kirche sind 1zu1 dargestellt. Also ein österreichisches Battalion mit einer Stärke von 1000 Mann wurde im Diorama auch mit 1000 Figuren dargestellt. Offiziere, Unteroffiziere, Mannschaften, Pioniere und Trommler alle an ihrem reglementskonformen Platz. Natürlich auch alle in den belegbaren Formationen.
Im Jahre 2006 habe ich damals mit den Recherchen begonnen. Ca. 6 Jahre dauerte die Bauzeit
zusammen mit wechselnden Hobbyfreunden. Am 16.10.2013 also genau 200 Jahre nach dem Geschehen wurde das Diorama erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir konnten es damals in einer Sonderausstellung in Markkleeberg nicht weit vom historischen Ort ausstellen.
Hier noch ein paar Daten zum Diorama:
Fläche: Über 50 qm
Figuren: Ca. 20 000
Häuser und Kirche alle scratch nach Vorlagen gebaut.
Fragen zum Bau des Dioramas beantworte ich natürlich gerne.
Hier einige Bilder zum Diorama:
Durchmarsch
Russische Kosaken vor Cröbern
Aufmarsch des Reservekorps
Brennende Scheune an der Güldengossaer Straße
Die Bornaische Poststraße
Cröbern von Osten
Die Göselbrücke an der Wassermühle
Dorfschmiede
Löschteich an der Straße Richtung Markkleeberg
Aufmarsch der österreichischen Grenadierdivision Weißenwolff
Die Kirchstraße Cröbern mit der Peter und Paul Kirche
Flüchtende Zivilisten zur Peter und Paul Kirche
Der Cröberner Kirchwald
Dorfmitte
Aufmarsch
Pfarrhof Cröbern
Die russischen Lubny-Husaren sammeln sich am Ortsrand
Russische Artillerie durchquert eine Obstwiese
LG Wolfgang