[doerphof]

Moin,

der Sommer naht, der Garten ist zu klein und in der Wohnung ist es zu warm: das ist die Ausgangslage, die mich zu diesem Tagesprojekt motiviert hat.

Die Idee ist es ein transportables, leichtes, stromunabhängiges Rangierspiel zu bauen, das ich auf den Balkon oder die Terasse mitnehmen oder auf den Wohnzimmertisch legen kann. Da ich mich der Spur 0e verschrieben habe, kann ich für ein Timesaver-Layout prima auf H0 Material zurückgreifen.

Das Rollmaterial kann bei dem hier vorgestellten Layout sicherlich auch aus H0-Material zusammengestellt werden: Wagen und Loks zwischen 14 und 16 cm Länge gibt es sicherlich genug. Mein Rollmaterial besteht aus Magic Train Wagen und Loks mit Kadee Kupplungen. Da die Magic Train Loks, ähnlich wie bei Gartenbahnen, zusätzliche Kontaktpilze besitzen, fahren diese sehr kontaktsicher.

Genug der Vorworte, hier nun die Materialliste, der Plan und die Bilder vom fertigen Spiel.

Material:
Als Grundplatte dient ein ausgedientes Ikea Regal LACK (190 x 26 cm). Es ist formstabil und sehr leicht.
Die Schienen, Weichen und Prellböcke sind ausschließlich aus dem Piko Gleisset D, daß ich sehr günstig für gerade mal 72,00 € erstanden habe.
Das Fahrpult ist von der Busch Feldbahn übriggeblieben, ein normaler zweipoliger Umschalter mit 0-Stellung hätte es auch getan.
Ein Batteriefach für 3 x AA liefert mir eine Fahrspannung von 4,5 Volt, die sich als ideale Fahrspannung für die Magic Train Loks herausgestellt hat.
Schotter aus der Bastelkiste.

Planung:
In dem Gleisset D von Piko fehlen die 55203, 204 und 205 Gleise, aber es sind genügend 55200 und 55201 vorhanden, so daß diese einfach verkürzt werden können. Die Abstände zwischen den Gleisen habe ich bewusst etwas großzügiger gewählt, da man bei der klassischen Spielweise des Timesavers geben die Uhr antritt und es beim Entkuppeln flott zugeht. (Ich habe mich für die Handenkupplung mit dem Kadee-Magnet-Entkuppler entschieden, werde aber eventuell mit Neodym-Magneten nachrüsten)



Hier die Kapazitätsprobe des Layouts.



Aufbau:

Nach dem fliegenden Aufbau des Layouts auf dem Regalbrett, habe ich mir Hilfslinien aufgezeichnet und erst einmal das doppelseitige Klebeband dem Trassenverlauf folgend aufgeklebt. Dann habe ich die fertig zusammengesteckten Gleise auf das Klebeband positioniert und die zweite Folie des doppelseitigen Klebeband unter den Gleisen herausgezogen, die Gleislage kontrolliert und festgedrückt.

Ich war selbst erstaunt, wie gut das doppelseitige Klebeband (typisches Teppichband aus dem Baumarkt) die Schienen festhält.

Danach habe ich den Schotter einfach auf dem Klebeband verteilt, festgedrückt und dann den Rest abgesaugt, fertig! Noch eben zwei Strippen an beliebiger Stelle angelötet und den Fahrregler und Batteriehalter ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband befestigt. Die Prellböcke sind zur Zeit nur aufgesteckt, denen werde ich aber noch jeweils zwei kleine Schrauben gönnen.











Die Kosten und der Zeitaufwand für die kleine Bastelei ist überschaubar.

Testfahrten

Da die Piko Weichen, dank der isolierten Weichenherzen, aufgeschnitten werden können, spielt sich das Layout sehr flüssig. Ob ich noch ein wenig Grasmatte auf die Platte klebe weiß ich noch nicht, irgendwie sieht das weiße Regal mit den eingeschotterten Schienen stylish aus.

Grüße Klaus

[A.Tammen]

Moin Klaus,
Du findest wohl immer eine Beschäftigung mit der Modellbahn. Auf jedem Fall sieht das gut aus. So hat Dein 0e Fuhrpark wenigstens etwas auslauf.
Netten Gruß
Artur

[doerphof]

Moin,

ich habe noch meinen Timesaver mit Neodym-Magneten gespickt. Die Anordnung und Dimension der Neodym-Magnete ist vielleicht ja auch für andere die mit Kadee-Kupplungen fahren interessant.

Ich benutze Neodym-Stäbe mit 3 mm Durchmesser und 5 mm Länge in der Qualität N42. Diese Magnete haben sich bei Tests bewährt. Gerade stark genug zum Entkuppeln, - bei der von mir gewählten Anordnung - , aber ausreichend schwach um das nervige Nachlaufen so minimal wie möglich zu halten.

Ich klebe jeweils 6 Magnete (2 mal 3) mit Sekundenkleber zwischen die Schwellen. Die Magnetisierungsrichtung muß unbedingt gleichläufig sein, sonst bewegt sich nichts!

... OK, ich hätte vielleicht auch weniger Entkuppler-Stellen in meinem Timesaver benötigt, aber so macht es mehr Spaß zu rangieren .

Hier die Positionen meiner Magnete:



Ein paar Aufnahmen, wie ich die Magnete montiert habe:









... und hier nochmal, wie die Magnete mit Ihren Polen angeordnet sein müssen ...



Sicherlich gibt es viele Methoden, wie man Kadee-Kupplungen entkuppeln kann, aber die Neodym-Magnete sind recht unauffällig, nachträglich problemlos einbaubar und ... sehr preiswert: 50 Stück 10 Euro. Also ca. 1,20 € pro Entkuppler.

Das Teppichklebeband, mit dem ich die Gleise befestigt habe, war übrigens sehr hilfreich bei der Montage der kleinen Scheisserchen. Ansonsten haben die Magnete nämlich den unbeugsamen Willen zueinanderzufinden. ... ist mir auch einmal passiert, schön mit Sekundenkleber eingeschmaddert meinten die Stäbe "Jetzt" ... ! Das gibt 'ne Sauerei und verklebte Finger.

Was fehlt jetzt noch? Die Kärtchen mit den Wagen-Abbildungen werde ich noch anfertigen. Die Lok ist auch bei 4,5 Volt noch etwa doppelt so schnell wie sie nach Angaben von John Allen sein dürfte. Ich habe bei Herrn Glasmachers erstmal entsprechende Schnecken bestellt.

Grüße Klaus

[doerphof]

Moin,

ich habe die Wagenkarten auf 250g Pappe ausgedruckt und in 6 x 4 cm Größe ausgeschnitten. Außerdem ist die Lieferung von Herrn Glasmachers mit den Schnecken mit 2:1 Modul eingetroffen, so daß der Getriebeumbau auch noch zeitnah erfolgen kann.

Hier also mein aktueller Wagenfuhrpark:



Bildquelle: Fleischmann

Grüße Klaus

[doerphof]

Moin,

letztes Kapitel meines Mini-Projekts "Timesaver 0e"

Der Getriebeumbau der Magic Train Stainz Lok hat eigentlich nichts mehr mit dem Timesaver zu tun, ist aber eine nützliche Modifikation der Lok, die ich Euch nicht vorenthalten wollte.

Als erstes zerlege man die Lok, - Schraube raus, alles abziehen fertig. Es gibt wohl kaum eine Lok, die sich leichter öffnen lässt.



Dann sollte man sich die Lage des Motors merken, das hilft beim Einbau. Bei mir: Schrift rechts in Fahrtrichtung, OK gemerkt.



Der Motor wird nur mit dem Federblech gehalten, vorsichtig niederdrücken, mit Schraubendreher leicht hinterhaken und abnehmen. Die Platine ist noch angelötet, nicht aus versehen abreissen. Nun den Motor einfach herausziehen, wenn er nicht schon herausgefallen ist .



Nun muß man erstmal nachschauen, ob die Welle plan mit der Schnecke abschließt, oder nicht. In diesem Fall war es - "oder nicht".



Da mein Messschieber zu dick ist, habe ich mir mit einem Stück Messingdraht ein Behelfsmaß gebogen, das reicht völlig aus.



Da der Motor ja einen schönen offenen Kollektor hat, fässt man diesen an und dreht die alte Schnecke ein bischen und zieht sie dann ab. Das geht meistens recht einfach.



Nun noch die Welle entfetten (mit einem Lappen und Spiritus, Alkohol oder Isopropanol kurz abwischen). Einmal kurze Anprobe, wie die neue Schnecke sitzt und dann eine wirklich seeehr kleine Menge vom mitgelieferten Kleber in die Schnecke tun und diese dann mit Hilfe der Behelfslehre in Position schieben. Etwa 10 bis 20 Sekunden abwarten und FERTIG!

WARNHINWEIS: Der Loctite 648 Kleber ist eine gefährliche Sache, ich empfehle Schutzbrille und Handschuhe!







Alles wieder zusammenfrickeln, Schnecke kurz einfahren, bischen Ölen und dann viel Spaß mit der ehemaligen Rennsemmel.

Dieser Umbau mit der Glasmachers Schnecke ist auch sehr zu empfehlen, wenn man die betreffende Lok noch digitalisieren will. Dank der halbierten Geschwindigkeit läuft die Lok bei niedrigen Geschwindigkeiten deutlich ruhiger und ohne "Motorknurren".

Ich hoffe der Bericht hat Euch ein bischen gefallen. So jetzt aber raus auf die Terasse und kräftig rangierspielen ...

Grüße Klaus

[03 034]

Moin,

dein Timesaver ist klasse! Bin ein Freund simpler und kompakter Modelleisenbahnen und das hier ist minimalistischer Spielspaß pur, großes Lob.

[doerphof]

Moin,

vielen Dank 03034 und Artur für die netten Kommentare.

Ich habe heute den ganzen Tag in der Sonne gesessen und das gute Wetter auf der Terrasse genossen. Meine Frau hat mir ab- und zu mal die Karten gelegt, meine Tochter hat mir ab- und zu gute Ratschläge gegeben und ich habe gute 6 Stunden Timesaver gespielt ; - frische Luft, Familie und Moba schliessen sich also nicht zwangsläufig aus.

Da nach ca. 4 Stunden ein Satz Batterien geleert war, habe ich kurzerhand ein 4,5 Volt Netzteil aus der Bastelkiste gezogen und mal eben die Stromversorgung modifiziert. Mit einem kleinen Kippschalter kann ich nun zwischen Batteriebetrieb und Netzbetrieb umschalten, das schont das eh schon strapazierte Moba-Budget.

Fazit: Zeitaufwand ca. 10 Std., Kostenaufwand ca. 100,00 €, Spielspaß unbezahlbar.

Ich bin froh meine Bonsai Gartenbahn zu haben, es macht einfach nur Spaß Moba draußen zu betreiben und freu' mich schon auf die lauen Sommerabende, um bei einem kühlen Getränk mal eben ein Timesaver-Rätsel zu lösen ...

Grüße Klaus

[03 034]

Zitat von doerphof

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Moin, vielen Dank 03 034 und Artur für die netten Kommentare.

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Bitte, das Forum lebt ja nicht nur von den Bildern, sondern auch den Leuten, die ein Feedback geben (sowas motiviert!). Es ist schwierig bei dem hier gezeigten, z.T. überragenden, Modellbau noch etwas Neues oder Anderes zu zeigen. Sicherlich bist du nicht der Erste, der den Timesaver umgesetzt hat,aber trotzdem hat deine simple und günstige Variante dennoch und gerade aus diesen Gründen, ihren Charme.

[Dieselmicky]

Hallo Klaus,

leider habe ich diesen Beitrag von dir erst jetzt entdeckt. Eine schöne Idee, dein Timesaver. Also noch ein Modelleisenbahner, der die Spur 0e in das Sonnenlicht bringen will. Das macht halt jeder auf seine Art. Es ist doch schön, wenn das Modellbahnhobby etwas von der sommerlichen Wärme ab bekommt.
Also viel Spaß beim rangieren.

Gruß, Ralph

[maybreeze]

Servus Klaus,

ja, macht ziemlich viel Spaß mit dem Timesaver. Ich denke, auf Grasland kannst Du verzichten, weil optisch perfekt eingeschottert. Abgesegen davon, dass rund um Rangiergleise mehr Unkraut war denn Grasland.

Habe seinerzeit für meine Enkelkinder gleich zwei Timesaver gebaut, einmal in HO und einmal in HOe >siehe hier<. Beide sind noch heute im Einsatz!