RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#1 von leinepeter , 12.11.2016 18:41

Hallo liebe Freunde,
ich bin nun 68 Jahre und meine Frau 71 Jahre alt.
Im Moment wohnen wir in einem Einfamilienhaus mit Garten.
Im Keller ist eine recht umfangreiche H0 Eisenbahn über 3 Etagen am werden welche nicht zerlegt werden kann.
2 Schattenbahnhöfe mit einmal 22 und einmal 6 Abstellgleisen.
Etwa 70 H0 Lokomotiven mit entsprechen hoher Anzahl an Wagen sind vorhanden.
Und weitere Fahrzeuge wie Straßenbahn und Schmalspurfahrzeuge.
Im Garten habe ich eine kleine LGB Anlage aufgebaut.
Leider zeigt sich nun, dass wir beide körperlich nicht mehr allzu lange Gebäude und Garten bewirtschaften können
und wohl in absehbarer Zeit in eine pflegeleichte Wohnung umziehen müssen.
Nun stehe ich vor der großen Frage, wie ich mein Hobby weiter betreiben kann oder soll.
Gibt es hier in diesem Forum betroffene die mir Vorschläge oder Hilfen geben können wie sie das gelöst haben.
Ich bin im Augenblick doch recht bedrückt.
Grüße,
Peter


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#2 von X2000 , 12.11.2016 19:09

Wenn es nicht mehr geht, weil man sich zu alt fühlt oder umziehen muss, dann eben abbauen und verpacken und ggf. vererben oder verkaufen oder verschenken- kommt drauf an. Was für einen anderen Rat willst du hören? 68 ist ja eigentlich nicht alt. Man kann auch bis 86 warten und weitermachen und nach einem die Sintflut.

Sollte man das Hobby dann doch nicht aufgeben nach einem Umzag, kann man immer noch etwas kleiner und kompakter bauen. 22 Schattbf. Gleise sind schön; Spass kann man auch auf 3-4qm haben.


Gruß

Martin


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#3 von Carl Martin ( gelöscht ) , 12.11.2016 19:39

Hei Peter,

aus anderen Gründen stand ich vor ein paar Jahren auch vor fast dem selben Problem: es war irgendwann klar, dass ich meine Anlage (wohl ähnlich groß wie Deine jetzige) nicht mehr weiter betreiben konnte. Letztlich konnte ich dann nur noch die Fahrzeuge und einige Teile einmotten - inzwischen verkaufe ich den Kram, denn ich werde ihn wohl nie wieder brauchen können. Gut, einige meiner Lieblingsmodelle werden nun aktualisiert, aber nur noch ein paar.
Entschieden habe ich mich seinerzeit dafür, zunächst in Segmenten zu bauen, schnell dann in Modulen. Diese Module haben den Vorteil, dass man sie viel bequemer bearbeiten kann, nämlich schön am Arbeitstisch - ggfs. auch drehen und muss sich nicht unter der Anlage groß verbiegen. Wenig später bin ich dann einem Verein beigetreten, der eben in solchen Modulen baut und Modulanlagen betreibt - dem EMFS.
Die Entscheidung habe ich nie bereut, wenn ein Modul fertig ist, kann ich es bei dem nächsten Modultreffen ausprobieren bzw. einsetzen. Auch was meine Fahrzeuge angeht: wenn ich Lust habe, nehme ich eben zu den Clubabenden die Fahrzeuge mit, auf die ich Lust habe und lass diese auf der inzwischen vorhandenen Clubanlage fahren.
Und heute und morgen stellen wir in Bornheim aus, eines unserer Seniormitgliedern war auch da. Und auch wenn er sonst eher selten bei den Vereinsabenden dabei ist, heute war er dabei und hatte einen Riesenspaß! Keiner von uns hat da erwartet, dass er sich da voll reinhängt, ganz im Gegenteil, wir haben uns gefreut, dass er da ist. Und ich kann es mir kaum vorstellen, dass es bei anderen Vereinen anders ist: wir freuen uns, wenn alle kommen und mitmachen - jeder so wie er kann. Klar, da gibt´s immer ein Basisteam, was die Sache "wuppt", ist wohl in den meisten Vereinen so.
Evtl. wäre ja so ein Verein was für Dich.

Eine andere Möglichkeit, wäre es, auf MiniMAX umzusteigen: Also eine möglichst keine Anlage (i.d.R. transportabel und schnell aufgebaut) zu konzipieren, die darauf ausgelegt ist, auf kleinem Raum mit wenigen Fahrzeugen möglichst viel Spielspaß zu entwickeln.

m2c und herzliche Grüße
Carl Martin


Carl Martin

RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#4 von Avenger ( gelöscht ) , 12.11.2016 20:20

Peter, kein Mensch hier ausser du selber kann dir diese Frage beantworten. Wenn andere für dich die Entscheidung treffen, dann hast du sowieso schon verloren. Schlafe ein paar mal darüber, rede mit deiner Frau, überlegt euch Lösungsansätze, rede mit Leuten aus deiner Umgebung und entscheide dann. Hier im Forum eine Entscheidung zu finden....vergiss es.


Avenger

RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#5 von Badaboba , 12.11.2016 20:49

Hallo Peter,
ein neuer Lebensabschnitt führte bei mir zum Totalabriss der raumfüllenden Heimanlage, Abverkauf eines Großteils der Sammlung über Ebay, Clubaktivität und modularem Neuanfang. Die Clubaktivität wird aktuell durch Fremotreffen abgelöst.
In der Rückbetrachtung bereue ich nichts, alles hat seine Zeit.
Bedenke auch, dass eine moderne, barrierefreie Wohnung finanziert werden will (kommt natürlich auf den Wert des Hauses an ).


Liebe Grüße
Volker

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https://www.fremo-net.eu/home/modulsyste...-europa/h0-puko


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#6 von drsell , 12.11.2016 21:11

Auch ich nähere mich dem Thema. Derzeit ziehe ich in Erwägung, viele lieb gewonnenen Fahrzeuge in raumsparend aufgestellten/befestigten Vitrinen zu präsentieren, damit ich mich weiter ein Stück weit daran erfreuen kann.


Triebfahrzeuge von Brawa, Fleischmann, Gützold, Hobbytrain, Kato, Liliput, Lima, Märklin, Piko, pmt, Rivarossi, Roco, Trix


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#7 von Lokwilli , 12.11.2016 22:43

Moin Peter,
auch wenn die Trennung von der geliebten Anlage Dich bedrückt, so muss das ja kein Abschied vom Hobby sein.
Mit einer kleinen Regal-, Segment- oder Modulanlage läßt sich sehr viel Spaß haben, vom Basteln bis zum Betrieb

Bei mir stellt sich die Frage zwar gerade nicht, jedoch denke ich auch ab und an dran, was es bedeuten würde, die stationäre Anlage mal abreißen zu müssen. Das fällt dann schon schwer, wenn da so viel Herzblut drin steckt.
Es schafft aber eben auch Raum für neues, auch wenn dies dann eine Dimension kleiner ist.

Viele Grüße
Phil


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Weitere Threads findet Ihr unter dem Titel 'Wolkingen'.
Wolkingen II - Gebäudebau im 3D-Druck


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#8 von alpenfan , 13.11.2016 09:43

Hallo Peter,

ich bin erst 51 und habe das Problem noch nicht....könnte es aber auch bekommen. (Haus + Garten + große nicht zerlegbare Moba).
Ich verfolge bei meinen Eltern (81+76 mit großem Garten) solche Gedanken und habe auch schon im Bekanntenkreis beobachtet wie dann ältere Herrschaften Ihre Häuser aufgegeben haben und z.B zu den Kindern oder in kleinere Wohnungen gezogen sind.
Vor diesem Hintergrund: Bitte überlege Dir gut ob Du "Alles" aufgibst. Einen Garten kann man auch rückbauen und nahezu brach liegen lassen oder die Pflege auf ein Minimum begrenzen. Ungenutzte Räume im Haus kann man ungenutzt lassen, dann muss man auch fast nichts putzen. Du kann aber Deine Moba so behalten und auch in der gewohnten Umgebung bleiben.
Das klingt trivial ist es aber nicht. Es ist durchaus ein mentales Problem. Meine Eltern z.B sind fit, haben viel Zeit und stecken diese In Ihren extrem arbeitsintensiven Garten. So denken oft daran was passiert wenn sie es nicht mehr können. Es war für sie kaum vorstellbar den Garten ungepflegt zu lassen...lieber würden Sie wohl alles aufgeben. Sie beobachten nun allerdings bei Bekannten, dass das böse schiefgehen kann. Und schon gibt es Überlegungen für einen langsamen Rückbau zu Brachland.
Oder ganz kurz und ketzerisch:
Lass Dich nicht von Deinem Garten aus Deinem Haus vertreiben !!!!

Ich kenne natürlich weder Deine gesundheitlichen noch finanziellen Hintergründe klar....

Gruß Michael


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Schaut doch mal vorbei....
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#9 von HO-Senior , 13.11.2016 13:31

Hallo Peter,

in Deine lage kann ich mich gut versetzen, stehe ich doch noch immer vor dem gleichen Problem. Inwischen bin ich über achtig Jahre, aber eine befriedigende Lösung habe ich noch nicht gefunden. Gespräche mit Gleichaltrigen oder solchen, die es werden wollen, ergeben stets fast so viele Meinungen wie die Zahl der Gesprächsteilnehmer. Mein Fazit, jeder muß für sich selbst eine Lösung finden. Schön wäre bzw. ist es, wenn Kinder, Enkel, Neffen oder sonstige liebe Verwandte die Sammlungen übernähmen und das Hobby weiterführten. Aber auch das hängt von den idividuellen Umständen ab. Also bleibt mir nur der Bericht, was ich bisher unternommen habe.

Die Ausgangslage war bzw. ist folgende: Mittelgroße Kelleranlage mit eingleisigen Strecken, Durchgangs- und Kopfbahnhof mit Bw und jeweiligen Güterverladeeinrichtungen. Auf insgesamt vier unterhalb der sichbaren, auch landschaftlich durgestalteten Anlagenteile plazierten Abstellbahnhöfen fanden etwa 70 Zuggarnituren und Triebwagen Platz. Gesteuert wurde die Anlage analog. Vor fünf Jahren erlitt ich einen Bergunfall, der zu mehrmonatien Bewegungseinschränkungen führte und ein Händeln meiner Anlage unmöglich machte. Nachdem sich zuvor schon weitere altersbedingte Beschwerden gezeigt hatten, habe ich meine Anlage abgebaut, das Material verkauft, verschenkt oder entsorgt. Nicht beantwortet war damit die Frage, was mit meiner doch sehr umfangreichen Modellsammlung geschehen sollte, und so ganz wollte ich mein Hobby ja auch noch nicht aufgeben.

Auf den erhalteten gebliebenden Grundrahmen meiner Anlage verlegte ich lose einige zurechtgeschnittene und auf einfache Weise miteinander verbundene Sperrholzplatten, versah sie mit einer Filzauflage und verlegte darauf ohne weitere Befestigung eine zweigleisige, geschwungene Ringstrecke mit jeweils drei Aufstell-/Abstellgleisen für Zuggarnituren und Wechselmöglichkeiten von einer Strecke zur anderen. gesteuert wird die "Anlage" analog mit der Möglichkeit der Umschaltung auf eine mobile station. Einige abschaltbare Streckenabschnitte und die Verwendung von handgesteuerten Weichen ermöglichen ein einfaches Handling und - besonderse wichtig - eine problemlose Demontage. Gegönnt habe ich mir aber noch eine Umstellung auf C-Gleismaterial, da die zuvor verwendeteten Metallschienen nicht mehr zeitgemäß und größtenteils auch nicht mehr brauchbar waren. Nun kann ich mit meinen in Wandvitrinen aufbewahrten Lokomotiven und meinen unter der Anlage in Schubladen gelagerten Wagen ganz nach Lust und Laune meine Wunschzüge zusammenstellen, um sie bein Drehen ihrer Runden genüsslich zu beobachten.

Offen ist aber weiterhin die Frage, was aus meiner Modellsammlung wir. Zwar habe ich schon eine Menge verkauft, um die Themenbereiche meiner Sammlung etwas einzuengen, aber grundsätzlich tue ich mich doch sehr schwer, die Sammlung weiter zu verkleinern. Da bleibt nur die Hoffnung, daß meine sechs Enkelsöhne zu gegebener Zeit doch noch Gefallen an der Modellbahn finden oder meine Sammlung stilvoll verwerten. Ansonsten, ich werde es nicht mehr erfahren. Doch bis es soweit ist, werde ich ich weiterhin an meinen Lokomotiven, Triebwagen, Personen- und Güterwagen erfeuen.

Mit aufheiternden Grüßen
Reinhad


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#10 von berndm , 14.11.2016 01:38

Zitat von mikeherm
...
Oder ganz kurz und ketzerisch:
Lass Dich nicht von Deinem Garten aus Deinem Haus vertreiben !!!!

Ich kenne natürlich weder Deine gesundheitlichen noch finanziellen Hintergründe klar....

Gruß Michael


Hallo Peter,

das kann ich nur voll bestätigen. Wir haben lange genug in kleinen Wohnungen gewohnt und ich kann nur warnen. Die sind bei weitem nicht so pflegeleicht als ein Haus (mit optimiertem Aufwand). Denn jedes Putzen und jede Reparatur kostet in einer kleinen Wohnung extrem viel mehr Zeit als in einem geräumigen Haus (falls das nicht wirklich renovierungsbedürftig ist). Dazu kommen dann noch die vielen Nachteile durch Nachbarn, Hausverwaltung usw..
Wie hier von Michael geschrieben. Das kann sehr böse enden und es gibt dann kein Zurück mehr.
Natürlich sind das nur meine sehr persönlichen Erfahrungen und bei Dir ist sicher alles etwas anders. Trotzdem wünsche ich Euch die richtige Entscheidung.
-- Grüße Bernd


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#11 von martin65 , 14.11.2016 08:40

Zitat von leinepeter
Leider zeigt sich nun, dass wir beide körperlich nicht mehr allzu lange Gebäude und Garten bewirtschaften können
und wohl in absehbarer Zeit in eine pflegeleichte Wohnung umziehen müssen.
Nun stehe ich vor der großen Frage, wie ich mein Hobby weiter betreiben kann oder soll.



Ich kenne Dich und Euren körperlichen Zustand nicht, daher kann ich nur allgemein antworten, da ich den für Dich "besten" Weg nicht kenne.

Es ist eine sehr schmerzliche Sache, sich von seinem Hobby und liebgewordenen Dingen aus Alters-/Gesundheitsgründen trennen zu müssen. So hart es jetzt auch klingt, (so ist es aber nicht gemeint) aber im Endeffekt kann man "nichts mitnehmen" und kein Mensch kann daran etwas ändern und je eher man das akzeptiert, desto eher kommt man damit (mehr oder weniger) klar.

Einen Rat kann ich Dir aber geben: Wenn Du möglichst lange Freude an Deinem Hobby haben möchstest, dann versuche Dich rechtzeitig um Nachfolger zu kümmern, die Dein Hobby und Deine Anlage weiterbetreiben und bei und mit denen Du (soweit es Dir noch möglich sein wird) Spaß am Hobby haben kannst.

Das können Enkel o.ä. sein, die Spaß daran haben und denen Du die Anlage vererbst, das kann aber auch ein MoBa-Club (o.ä.) sein, dem Du Deine Anlage schenkst. Einigen Menschen lindert es den Abschiedsschmerz, wenn sie sehen, dass ihr Hobby/Werk o.ä. in guten Händen ist und andere genausoviel Freude daran haben, wie man selbst (hatte).

Vielleicht kannst Du auch in der neuen, pflegeleichten Wohnung (die vielleicht einen kleinen Keller hat) eine kleine Bahn in Spur-N mit geringem Platzbedarf betreiben oder besonders schöne Stücke (Loks/Wagen) kannst Du im Regal/Vitrine ausstellen. Einigen Menschen in ähnlicher Situation hat das geholfen. Andere wiederum wollten dann eher einen "harten Schnitt" machen und haben ihr Hobby komplett aufgegeben.

Ich kenne Menschen, die sind rechtzeitig in eine pflegeleichte Wohnung und auch ins "betreute, selbstständige Wohnen" umgezogen und die haben es akzeptiert und ich kenne Menschen, die sind bereits ein (schwerer) Pflegefall und sagen immer noch "aus meinem Haus gehe ich höchstens auf einer Bahre mit den Füßen zuerst."

Der wichtigste Punkt aus meiner Sicht, und das scheinst Du bereits zu machen: Verdränge es nicht, sondern suche rechtzeitig eine Lösung und versuche Dir/Euch darüber klar zu werden, welche Dinge für Dein/Euer zukünftiges Leben wichtiger sind und welche eher unwichtiger sind.


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#12 von leinepeter , 14.11.2016 15:57

Zunächst erst mal Danke für die Antworten.
Von einigen wurde vorgeschlagen rabiat den größten Teil der Fahrzeuge zu verkaufen.
Das kriege ich einfach nicht fertig.
Allgemein auf eine größere Baugröße wechseln bedeutet doch noch weniger Möglichkeiten bei beschränkten Platz.
Zu einem Verein habe ich schon sehr gute Kontakte,
aber mal eben für 20 Minuten, die sich gerade ergeben, ran an die Modellbahn ist damit nicht möglich.
Martin hat mich ermuntert einfach weiter zu machen so lange wie es geht.
Möglicherweise ist das die einzig richtige Einstellung. So nach dem Motto, nach mir die Sintflut.
Und man hat erst einmal noch eine gewisse Zeit Spaß am Hobby.
Wenn man dann wirklich raus aus dem Haus muss, wird die Anlage einfach zerschlagen,
denn meistens kann man beim Abbau wenig heil herunter bekommen.
Die Fahrzeuge kann man einpacken. Für den größten Teil habe ich schon Transportkisten.
Wie es dann im neuen Zuhause weiter gehen soll ist mir allerdings leider immer noch nicht klar.
Ich schwanke noch zwischen verschiedenen Vorschlägen.
Man muss ja auch überlegen, das ein extra Eisenbahnzimmer auch extra Miete kostet,
und im Wohn-und Schlafzimmer würde meine Frau wohl protestieren, denn sie weiß schon, dass das auch eine Dauerbaustelle ist.
Am Rande interessant finde ich die MINIMAX Module.
Möglichweise bin ich zu blöd, aber ich habe bis her noch keine Maßzeichnung für die Kopfstücke gefunden.
So, nun mache ich erst einmal Schluss. Mal sehen wann es so weit ist.
Grüße,
Peter


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#13 von Regiobw , 14.11.2016 16:33

Hallo Peter,

Jeder wird mal vor dieser Entscheidung stehen und muss diese Frage selbst entscheiden. Auch mich plagt der Gedanke manchmal, was geschieht später wenn ich nicht mehr so beweglich bin. Eine alternative sind Module, diese lassen einem wenigstens etwas Spaß am Bauen und Fahren. Zu deiner Frage Kopfteil für MINIMAX schau mal hier nach, etwa auf Seitenmitte.

viewtopic.php?f=172&t=107756&hilit=Minimax+Module&start=50


Grüße
Regiobw

Meine Baustelle
viewtopic.php?f=15&t=140860


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#14 von voyage , 14.11.2016 17:25

Zitat von leinepeter

Nun stehe ich vor der großen Frage, wie ich mein Hobby weiter betreiben kann oder soll.



Reduzieren auf das Wesentliche.
Die Lieblingsmodelle behalten und eine übersichtliche Spielfläche anlegen.

Gruß


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#15 von Y-Weiche , 14.11.2016 17:56

Hallo Peter,

kleine Module sind auf jeden Fall eine Überlegung wert. Die Minimaxler geben da wirklich tolle Steilvorlagen. Spontan fällt mir als Appetithappen auch die Einsteigeranlage "Edgeworth" des British Railway Modelling Magazine ein. Zwei kleine Modulkästchen und ein Brett als Fiddle Yard... Ähnliche kleine Preziosen findest du ja auch hier im Forum, ich werf's jetzt nur mal ein, weil das Bewegtbild vielleicht manchmal noch mehr Mut macht als ein Foreneintrag.

https://youtu.be/h-9D8sAAmPo

Ansonsten könnte man vielleicht noch über das nachdenken, was die Angelsachsen Shelf Layout nennen, also ganz schmal und minimalistisch an der Wand lang, gerne auch direkt in eine Bücherwand o.ä. integriert. Minimale Tiefe, vieles ist nur auf der Hintergundkulisse angedeutet. Sicher, eine ICE-Strecke wirst du da nicht unterbingen, aber ein paar Meter Gleis, um den schönsten Stücken aus der Vitrine gelegentlich eine Möglichkeit zum Hin- und Herfahren zu geben, sind besser als nichts. Das Wiener Schaufenster hier im Stummiforum kann vielleicht ne Anregung sein, wie man die Modellbahn geschickt zum schicken Möbel macht. Als Nicht-Straßenbahner könnte man auf dieser Fläche z.B. ein kleines BW gestalten, auf dem die schönsten Lok hin und wieder ein bisschen umherschleichen können, bevor ihre Haftreifen Dellen bekommen. Siehe viewtopic.php?f=64&t=130555

Oder ähnlich reduziert: ein Vitrinen-Diorama, also etwa in der Art: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=171&t=135357

Lass nicht den Kopf hängen, unser Hobby hat so viele Facetten, und nicht immer muss "die Anlage" der Mittelpunkt all dessen sein!

Grüße
Andreas


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#16 von Cabrioman , 15.11.2016 09:32

Hallo Peter,
vielleicht wäre ein Ansatz, die Modellbahn-Bastelei weniger (wie bisher) in "die Breite" als viel mehr in "die Tiefe" zu praktizieren. Dazu präzisiere ich noch weiter unten.

Ich befürchte zunächst, dass es bei dem Dir beschriebenem Sachverhalt ohne einen "Neubeginn" nicht gehen wird - in Konsequenz also erst einmal ein Rückbau.
Aus diversen Verkleinerungen des eigenen Lebensumfelds kann ich etwas aus Erfahrung sprechen. Es kann sehr hilfreich sein, den Rückbau und damit den Abschied selbst zu praktizieren. Das ist keineswegs schön!! Jedoch hilft es, den eigenen Verlust zu verarbeiten. So lässt sich später damit gedanklich besser umgehen - auch wenn da mal eine Träne fließt. Trauer ist wichtig und ist Bestandteil des (zwangsweisen) Verabschiedens. Insofern rate ich davon ab, emotional unbeteiligte die Arbeit übernehmen zu lassen. Du hast Dein ganzes Wissen und Können dort hineingegeben. So besteht beim Rückbau die Möglichkeit, mit erhobenem Haupt auf Dein eigenes Werk noch einmal herabzusehen und außerdem (autonom!) die Einzelteile dorthin zu geben, wo Du glauben darfst, dass sie in guten bzw. glücklichen Händen sind. Das kann einen sehr bedrücken. Jedoch ist es so allemal besser, als wenn andere das übernehmen.

Zurück zu "Tiefe" und "Breite":
Anlagenbau benötigt natürlich immer Platz. Nun ist aber immer die Frage, wie extrem detailliert man einen Quadratzentimeter Landschaft bearbeitet. Solltest Du bisher vielleicht eher wenig "gesupert" haben, wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, eine kleine Platte neu aufzubauen. Die nun kleinere Infrastruktur (Häuser, Straßen, etc.) könntest Du dafür bis ins Letzte der Realität anpassen (zB Polizist mit LED-bestückter Kelle, Tischdecken und Teller im Biergarten, Rußfahnen am Schornstein mit Airbrush....... endlos die Liste)... Oder das fahrende Material: Da gibt es doch irgendwelche Anbieter, bei denen man Verbesserungsmateriel für die Serienmodelle beziehen kann (Stangen, Rohre, Trittbretter, etc...). Wenn Du Dich mal im Netz umsiehst, kannst Du erkennen, dass einige Menschen einzelne Wagenmodelle komplett umbauen und endlos damit zugange sind...
Gerade beim Supern besteht der Vorteil, dass die Arbeit mehr am Werktisch (und im Bedarfsfall mit viel Licht und Lupe) gemacht werden kann. Insofern sind physische Beeinträchtigungen duch Alter oder Krankheit nicht so ein Hindernis, wie zB bei den akrobatischen Einlagen, die es teilweise braucht, um unter einer Anlage Dinge zu basteln - ganz zu schweigen von dem weiten Hinüberbeugen über die Anlage hinweg...

Zugegeben: es bleibt alles eine Frage der persönlichen Präferenzen. Jedoch wäre dies ein räumlich und körperlich gangbarer Wer, das Hobby weiterzuführen.

VG
Clemens


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keine feste Anlage / H0 C-Gleis für Teppichbahning
Mitglied bei "MECI - Modell-Eisenbahn-Club Neu-Isenburg e.V."


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#17 von krokodil3015 , 16.11.2016 22:08

Hallo zusammen,

ich - 60 Jahre - habe mich zufällig in den letzten Monaten auch mit so einem Thema befasst. Ich habe eine Kelleranlage mit 3 Ebenen, 2 Schattenbahnhöfen und einem mittleren BW, die natürlich nicht fertig ist. Platz war so etwa für 25 Garnituren aus der Epoche I-II. Aber: Die Gleise liegen, die Landschaftsgestaltung ist zu etwa 50 % fertig.
Es gab noch so viele Pläne ...

Nun ist zum einen mein Freund, der mit mir 20 Jahre lang an der Anlage gebaut hat, vor 8 Jahren gestorben. Danach habe ich so gut wie nichts mehr weitergebaut, weil das alleine sehr schwer ist. Man kennt das: Wenn man unter der Anlage liegt, fehlt gerade das Werkzeug, das vorne am Rand unerreichbar abgelegt ist. Einen "Ersatz" habe ich nicht gefunden; meine Kinder wollte ich ganz sicher nicht dazu drängen.
Zum anderen merke ich, dass ich in ein paar Jahren auch nicht mehr so zügig unter die Anlage jumpen kann wie jetzt, um irgendetwas dort zu richten.

Meine aktuelle Idee, die ich in den nächsten JAhren umsetzen möchte, ist nun ein "altersgerechter" Rückbau auf eine doppelgleisige Strecke mit einem Bahnhof mit etwa 6 Gleisen rund um den Kellerrraum an den Wänden entlang; das BW soll evtl. erhalten bleiben. Auf einen Schattenbahnhof werde ich entweder verzichten oder ihn gut errreichbar längs unter dem Bahnhof platzieren. Ein Drunterkriechen entfällt dann. UND: man kann ja auch im Alter noch dazulernen: Es soll dann erstmals einen digitalen Betrieb der Loks geben. Dann kann ich zwar im Ergebnis deutlich weniger Rollmaterial auf die Anlage stellen als jetzt, aber stattdessen auch mal wechseln zwischen Süddeutschen und Preußen oder sogar Amerikaner. Dass die Umgebung dann dazu nicht oder nicht immer passt, ist mir völlig egal.
Das Ziel soll sein, dass ich so an der Anlage noch etliche Jahre Spass haben kann, ohne irgendwann daran zu scheitern, dass ich nicht mehr unter den Rahmen komme.

Ich glaube, dass es kaum realistisch ist, auf Enkel pp. als Mitstreiter zu setzen. Unser Hobby wird - da muss man sich keine Sorgen machen- wohl mal mit uns aussterben. Und es bringt nichts, anderen etwas aufzwingen zu wollen, was nicht ihrs ist.
Was mit meinen Sachen passiert, wenn ich nichts mehr damit tun kann, ist mir auch irgendwie egal. Die Eisenbahn hat mir bis jetzt 35 JAhre lang einen schönen Zeitvertrieb geboten; das werde ich so lange nutzen, wie es eben geht.

Mit nachdenklichen Grüßen
Norbert


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#18 von Länderbahnmartin , 16.11.2016 22:56

Hallo Peter,

zwar bin ich erst 57 Jahre, aber das Thema treibt mich auch um: Da ich (hoffentlich) noch ein bißchen Zeit habe, gönne ich mir ab und zu ein Spur - Modell, da sich über meine Kurzsichtigkeit die Altersweitsichtigkeit drüber lagert. Im Hinterkopf habe ich schon ein regaltaugliches Modul aus Spur _ Null Magazin, schau Mal bei denen im Internet Heft 20 oder Hefte 22 und 24 (http://www.spurnull-magazin.de/wp-conten...nhalt-snm24.pdf) ; die dort vorgestellten Kompaktanlagen kann man gut auch in HO und dann doch einiges kleiner realisieren. Beim Schreiner/Baumarkt die Grundrahmen schneiden lassen, dann kann man schon für die neue Wohnung den Platz im Regal einplanen.

Viel Erfolg, sei guten Mutes, das klappt und weiterhin viel Freude mit den Schätzchen

Martin


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#19 von Family-MoBahner , 22.11.2016 12:18

Lieber Peter,
da ich beruflich immer wieder mit Senior/innen und ähnlichen Fragen zu tun habe, möchte ich, obwohl ich persönlich in ganz anderer Lebenssituation stehe, ein paar Worte beitragen:

"Pflegeleichter" ist nicht immer und für jeden ein guter Ratgeber für einen Wohnungswechsel zumal vom Eigenheim in eine Wohnung. Nicht selten überwiegt nach solchen Wechseln die Depression "verlorener Heimat", aufgegeben "Lebenssinns", "verratener" gemeinsamer Lebensleistung oder Anpassungsschwierigkeiten bei weitem die real erlebte "Erleichterung". Ich musste leider schon etliche solcher Menschen (oder einen der Partner) sehr schnell nach solchen Wechseln beerdigen, während ich Landwirte u.a. erlebe, die sich noch bis Mitte, Ende der 80er Lebensjahre in den Stall oder auf den Schlepper quälen, aber damit zufrieden sind und "irgendwie erfüllt" altern, auch wenn nicht mehr alles so "picko" ist wie 20 Jahre vorher.
Man sollte sich genau überlegen, wie sehr man am Eigenheim "hängt", wieviel Herzblut beide Partner da rein gesteckt haben, wie lange man schon dort ist usw. Es gibt durchaus eine Menge Hilfsangebote für Senior/innen, dass man lange im Einfamilienhaus bleiben kann, v.a. wenn man es rechtzeitig möglichst barriere-arm ausgestattet hat (da ist es mit Anfang 70 auch noch nicht zu spät dafür). Im Übrigen scheint eine reale "Aufgabe", eine "Verpflichtung" (z.B. Gartenpflege) einen Lebenssinn zu verleihen, der länger agil und fit hält als "rumsitzen" ...

Auch solltest Du vorsichtig damit sein, einen Radikalschnitt beim Hobby zu machen, an dem extrem viel Herzblut zu hängen scheint. Denn nach einem Radikalschnitt bei dem man nur einen Bruchteil des Geldes erwirtschaftet, das man reingesteckt hat, ist ein "zurück" meist nicht mehr möglich und auch Situationen des "Bereuens" und "Nachweinens verpasster Möglichkeiten" sind, wie ich aus beruflichen Zusammenhängen nur zu gut weiß, oft der psychischen aber auch physischen Gesundheit sehr abträglich. Solche Lösungen sind nur sinnvoll, wenn es sprichwörtlich "Klick" macht und man mit der möglichen Entscheidung innerlich im Reinen ist. Wenn´s Klick gemacht hat, dann raus damit, aber vorher doch eher kontrollierter (selbstbestimmter) Rückbau/Umbau usw., aber davon wurde hier ja schon öfter geschrieben.
Und wenn schon die eigenen Kinder oder Enkel kein Interesse haben oder weit weg wohnen, warum nicht in der näheren Umgebung nach solchen Leuten suchen (Inserat in einem kirchlichen Gemeindebrief, einem Ortsmitteilungsblatt usw. eben einem seriösen möglichst eng regionalem Blatt). Es ist ganz interessant, welche, wirklich seriösen und tiefen Beziehungen sich durch so was schon ergeben haben. Wenn da zu einer Familie oder einem Jugendlichen eine enge Beziehung wächst, hättest Du vielleicht in einigen Jahren oder Jahrzehnten (man kann nie wissen ...) einen Nachfolger, an den Du fröhlichen Herzens weitergeben würdest? Leider warten viele Senior/innen mit solchen Dingen oft zu lange oder sind zu misstrauisch, so dass sie sich mögliche Chancen selbst vergeben (natürlich ist so was, und das weiß ich auch, bei uns auf dem Land und der engen Sozialkontrolle, einfacher).


Grüße von Sven, dem Family-MoBahner

John 3:16! --- Denn der Mensch lebt nicht von MoBa allein


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#20 von Rüm Hart , 22.11.2016 13:19

Hallo Peter

Deine Situationsbeschreibung kann ich sehr gut nachvollziehen und finde es auch angebracht, hier mal nach Ideen und Anregungnen zu fragen. Vielleicht kann Dir ja meine Herangehensweise in einer sehr ähnlichen Lage einen "Input" liefern.

Meine alte Anlage war wohl ähnlich groß wie Deine. Sie war vor allem durch viel zu viel Elektrik-Gedöns und Automatiken viel zu komplex. Durch Beispiele an der Eltern- und Schwiegerelternfront wurde mir klar, dass das Ding so keine Perspektive für mich bietet. Ich habe mich an den örtlichen Moba-Verein gewandt und denen gegen tätige Hilfe den Unterbau meiner Anlage geschenkt. An 3 Abenden bzw. Wochenenden habe wir alles abgebaut und aus dem Haus getragen. Danach war mein Kellerraum schier und ich habe mit einer IKEA-Regalanlage und Segmentbauweise neu gestartet. Die neue Anlage ist also gut trenn- und demontierbar und kann in Einzelstücken aus dem Raum/Haus getragen werden. Heißt: wenn sie fertig ist kann ich sie verkaufen bevor meine Frau und ich uns wohnlich ganz erheblich verkleinern.

Rechtzeitig bevor das soweit ist werde ich beginnen, mir eine Kleinstanlage zu bauen, die Einzelzimmer-geeignet ist (Seniorenwohnheim). Meine besten Stücke werde ich in Trainsafe Röhren präsentieren, die an die Kleinstanlage angedockt werden können. Das mache ich übrigens jetzt schon mit der IKEA-Regalanlage.

Vielleicht ist das ja auch eine Idee für Dich. Ansonsten siehe bitte auch hier: viewtopic.php?f=24&t=142962

Und wenn ich das noch sagen darf: von einfach so weiterbauen bis es nicht mehr geht halte ich nicht viel. Das wäre zumindest für mich keine Lösung des Problems, sondern ein vor-sich-Herschieben. Und es führt zu einer mentalen Belastung, weil man ja das ungelöste Problem doch immer im Hinterkopf hat. Und seien wir ehrlich, mit zunehmendem Alter werden Problemlösungen nicht gerade einfacher ...

Ich drück Dir die Daumen und würde mich freuen mal zu lesen, wie Du Dich entschieden hast.

Gruß, Manfred


Meine IKEA-Anlage: viewtopic.php?f=64&t=143227


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#21 von v100anderlingen , 22.11.2016 15:56

Hallo Peter,

um im "Alter" noch dem Modellbahn-Fahrbetrieb frönen zu können - bei dann meist beengterem Platzangebot und eingeschränkterer Bewegungsfreiheit - ist eine meiner Beweggründe zur MiniMax-Idee!

Und sollte es später einmal sehr eng werden, nehme ich mein (bis dahin hoffentlich fertiges) Poggemühlen mit.

Hoffentlich findest Du eine für dich erfreuliche Lösung! Persönlich würde ich dieses schön(st)e Hobby nie aufgeben! Dann lieber klein aber fein.
Ich erlaube mir ein paar Bilder hier einzustellen...











Grüße
Dieter




MiniMax-Flachland 1965 im Frühherbst
MiniMax-Flachland 1965 im Frühherbst (131)

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RE: MiniMax Bahnhöfe und Anschließer


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#22 von Erich Müller , 23.11.2016 07:20

Hallo Peter,

nun hast du 20 Antworten... 20 Meinungen und Vorschläge.

Einiges davon wäre m.E., zusammen mit deiner Fragestellung, im Planungsforum anzupinnen: wenn ihr 15 oder 20 qm bebauen wollt, wie lange wollt ihr damit zubringen, und was, wenn ihr nicht dort wohnen bleibt? Modulbau oder Segmentbau empfehlen sich, auch die kleinere Anlage.

Aber führt dich das weiter? Das weißt du allein, und es führt zu nichts, das hier durchzudiskutieren.

Und ich finde sehr wichtig, was Sven geschrieben hat. Auch ich habe viel mit alten Menschen zu tun, und immer wieder ist der Umzug aus der gewohnten Umgebung eine Katastrophe. Fast wie ausgebombt. So vieles muss man zurücklassen, was einem lieb und Wert war, vom Garten über die Bibliothek bis zur Nachbarschaft. Das schafft Frust, Verbitterung und Einsamkeit.

Und das ergibt die Alten ohne Zukunft, ohne Licht in den Augen, von denen einer schon vor 50 Jahren sang:

Zitat
Die Alten träumen nicht.
Die Bücher schlafen schon.
Ihr Klavier ist verstummt.
Die kleine Katz ist tot.
Der Sonntagwein färbt rot,
doch bringt kein Lied zustand.
Die Alten rühr’n sich nicht.
Die Gesten sind erschlafft.
Ihre Welt ist zu klein.
Vom Bett ans Fenster ran,
vom Bett zum Sessel dann
vom Bett ans Bett. Bis wann?




Wir betreuen eine alte Dame, die vor 20 Jahren (!) ihr Haus verkauft hat und in die Innenstadt gezogen ist, mit Aufzug und Supermarkt um die Ecke. Und sie ist immer noch unglücklich. Die Nachbarn im Hochhaus sind kühl, jeder macht nur seins. In der neuen Kirchengemeinde wird sie nicht heimisch. Aus dem Fenster sieht sie nur graue Wüste. Sie trauert um ihr Leben. Seit 20 Jahren.

Andere sind ähnlich alt, haben aber nicht das alte Leben, Lebensraum etc aufgegeben, sondern angepasst. Ein Nachbarsjunge mäht den Rasen und lernt, wie man Hecke schneidet (ich hätte in dem Alter einiges gegeben, wenn mir mal jemand gesagt hätte, wie das geht - sie sagten immer nur, wie es nicht geht!) Und bekommt dafür sogar noch ein Handgeld. Das Schlafzimmer zieht ins Erdgeschoss, man richtet eine Dusche ein. Aber sie nehmen weiter am Leben teil!

Liegen auf deiner Anlage alle Gleise, sind sie verkabelt? Da sehe ich eine Priorität. Alles andere kann warten, da hilft die Phantasie aus. Und vielleicht ein junger Mensch, den du fürs Hobby gewinnen kannst.

Und wenn dann irgendwann die Zeit gekommen ist, ins Pflegeheim zu gehen (falls sie kommt) - dann ist dir dann die Bahn auch egal, oder du hast in dem jungen Menschen einen Erben.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#23 von Rüm Hart , 23.11.2016 09:37

Zitat von Erich Müller
Hallo Peter,

nun hast du 20 Antworten... 20 Meinungen und Vorschläge.... Aber führt dich das weiter? Das weißt du allein, und es führt zu nichts, das hier durchzudiskutieren....



Sorry Erich, aber an dieser Stelle bin ich anderer Meinung. Ich finde, dass Foren u. a. dafür da sind Ideen einzusammeln die zu Anregungen werden können. Und daraus muss man sich dann sicher - da bin ich wieder völlig bei Dir - eine eigenen Meinung bilden. Aber hin und wieder ist ein Anstoß von außen für einen Meinungsbildungsprozess sehr hilfreich.

Und ich sehe den Auszug aus dem eigenen Häuschen/der eigenen Wohnung auch nicht so schwarz. Aktuell habe ich ihn bei meiner Schwiegermutter (89) vor wenigen Jahren als empfundene Befreiung von täglichen Lasten beobachtet. Schwiegereltern waren zuerst vor etlichen Jahren von Hameln hier her zu uns nach Lingen in eine Wohnung gezogen, Schw.vater starb vor einigen Jahren, und vor jetzt 3 Jahren hat Schw.mutter diese Wohnung aufgegeben und ist in ein Senioren-Wohnheim gezogen. Der Gedanke fiel ihr schwer, ja. Aber sie war noch nicht ganz eingezogen, da begann sie noch einmal aufzuleben und aktiv zu werden. 4 Wochen später kam dann die Aussage: "das Beste was ich machen konnte ..."

So ein Schritt ist schwer, keine Frage. Aber ich finde man kann ihn mit Haltung gehen und mit Blick in die Zukunft statt immer nur nach hinten. Und wenn ich das so frech schreibe (und hoffe, dass ich nicht falsch verstanden werde) drücke ich mir selbst die Daumen, dass ich das irgendwann einmal genauso hinkriege. Ich vermute, dass genau dabei kann ein Hobby, das man mitnehmen kann, sehr helfen kann.

Grüße, Manfred


Meine IKEA-Anlage: viewtopic.php?f=64&t=143227


 
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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#24 von Erich Müller , 23.11.2016 13:23

Hallo Manfred,

was ich meinte, war: es führt zu nichts, wenn wir unter uns darüber befinden, ob dieser oder jener Vorschlag für Peter sinnvoll ist oder nicht. Das müssen Peter und seine Frau für sich entscheiden - und auch selbst abwägen, welches Argument ihnen welches Gewicht hat.

Ich will meine Ansicht auch nicht extra hoch hängen; lassen wir es dabei.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Hobby aufgeben oder wie weitermachen

#25 von leinepeter , 08.12.2016 14:10

Hallo liebe Freunde,
ich habe mich über die sehr unterschiedliche Antworten und Meinungen gefreut, auch wenn es schon länger her ist, dass ich das Thema angestoßen hatte. Aber meine Frau und ich haben in der Zeit auch mehrfach überlegt, wie es in Zukunft weiter geht. Da wir das Haus in dem wir wohnen weder verkaufen noch vermieten können (hängt mit den Eigentum und Nutzungsverhältnissen zusammen) müssten wir für eine Wohnung Miete zahlen. Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass wir für das Geld, was eine Wohnung kosten würde, ein paar bezahlte Hilfen für Haushalt und Garten suchen werden, wenn es dann soweit ist. Meine Anlagen ist ja technisch fertig, ein Betrieb ist also im vollen Umfang gegeben. Mit der Gestaltung bin ich in Teilbereichen fertig. Es wird nun mit großer Wahrscheinlichkeit Bereiche geben, die ich auf Grund meines kaputten Rückens nicht erreichen werde und die also Rohbau bleiben werden. Wie es einmal werden wird, wenn wir dann wirklich nicht mehr können steht in den Sternen. In einem Altenheim wir es wohl nur die Möglichkeit des Lesens geben und um die Anlage und Fahrzeuge müssen sich dann wohl die Kinder oder Enkel kümmern oder abreißen.
Es grüßt Euch,
Peter


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